WernerK

Hallo Thomas,
sicherlich, kann man auch mit Lebendfutter überfüttern, allerdings muß man da die verschiedenen Lebendfuttersorten etwas differenzierter betrachten.
Alles was im Aquarium längere Zeit überlebt (Mückenlarven, Wasserflöhe u.Ä) hat schon mal den Vorteil, dass das, was nicht gefressen wird nicht vergammelt. Desweiteren bestehen viele Lebendfuttersorten zum Großteil aus Wasser, auch dadurch ist die Belastung des Wasser wesentlich geringer.
Etwas anders sieht es mit Futter aus, das nicht längere Zeit im Süßwasser überlebt (Artemia, Würmer wie Enchyträen und Grindal). Futter das nicht gefressen wird stirbt und belastet das Becken recht stark. Gerade Artemia werden von Fischen in derartigen Mengen gefressen, das sie nicht vollständig verdaut werden, auch hierdurch wird das Wasser stark belastet.

Grundsätzlich sollte man auch mit Lebendfutter eher sparsam und dafür öfter füttern.

Gruß Werner

Gast

Hallo Thomas,

die Antwort ist ein klares "ja und nein".

Sicherlich hauen sich die Fische gant besonders den Wanzt voll, wenn sie seit langer Zeit größere Mengen Lebendfutter bekommen, aber Lebendfutter muß erjagt werden und besteht zu 90% und mehr aus Wasser. Die Folge sind volle Mägen, aber kaum Nährstoffe. Ein Risiko für den Fischorganismus besteht also nicht, zumindest nicht bei planktonischem Lebendfutter wie Wasserflöhen, schwarzen und weißen Mückenlarven.

Anders sieht es bei roten MüLas und Tubifex aus. Sie haben einen sehr hohen Eiweiß- und Fettgehalt und können in großen Mengen durchaus ein Problem werden. In der Natur fressen die Fische sie gerne, aber bekommen sie nur einzeln, alle paar Minuten mal eine. Damit wird der Magen nie voll und das Problem des Überfütterns besteht nicht mehr.

Ein "normaler" Aquarienfisch, der in einer dicken Wolke Wasserflöhe steht, hat also ein eher geringes Risiko, sich gesundheitlich durch Überfressen zu schädigen. Bei Pflanzenfressern wie den Mbunas wäre ich hingegen vorsichtig, du weißt schon, wegen des Ballaststoffanteils und so. Da lieber weniger Flöhe und mehr Grünzeug geben.

schöne Grüße

Thomas P.

Danke Jungs!

... für Eure Antworten. Bei mir gibts nur Wasserflöhe und schwarze Mülas, da ist also die gefahr des Absterbens nicht gegeben.

Werde in Zukunft ein bißchen vorsichtiger den Kescher schwenken, dafür lieber öfter.

P.S. Meine Fische (Ancistri, Otos) bekommen fast mehr Gemüse als ich!

hi,

mal ein tipp für leute, die tubifex verfüttern:

wenn man die tierchen nicht alst knäuel wehrlos ins aq schüttet oder in diesen trichterfömigen spender verfrachtet, sondern ihnen gelegenheit gibt, sich naturmäßig zu verstecken, können sich die fische auch nicht so schnell überfressen.

einfach nach dem wässenr in ein gefäß (bei verträglichkeit eignet sich designmäßig auch eine große muschelhälfte) mit sand oder feinem kies geben.
die tiere graben sich ein und schauen, wenn die luft rein ist, mit im sand verankertem hinterteil wuselnd aus dem boden raus.
wenn ein fisch vorbeikommt ziehen sie sich blitzschnell in den sand zurück. die fische müssen also ihren jagdtrieb voll einsetzen, um die viecher zu erwischen.
ist nicht nur gesundheits- und konditionssteigernd, sondern auch interessant zu beobachten.
funktioniert auch mit roten mülas, aber nicht so perfekt. die sind doch etwas orientierungslos im boden und schauen nicht raus, wenn die luft rein ist. dafür sind hier die wühlenden fische (corys & co) gefordert

Gast

Geben die Friedhofsgiessbecken nichts anderes her ?

Gruss

Chris W.

Hi Tobias,

hast Du Protein- bzw. Fettangaben zu Tubifex? Wenn ich Hr. Dr. Bremer glaube haben Tubifex einen geringen Protei- bzw. Fettgehalt als Schwarze Mueckenlarven (bezogen auf die Frischsubstanz).

Chris