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Alt 26.07.2002, 22:24   #1
AndreaT.
 
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Standard Filterlos-TWW-Umwälzung

Hi
Ich weiß, komische Überschrift.
Auf meine Frage zur Filtertechnik gab mir Ralf den Denkanstoß zu filterlos.
Brauche aber noch Infos, um genauer nachdenken zu können.
Plane ein 200x80x80 Diskusbecken, ein ebensogroßes Altumbecken und ein 180x70x70 Skalarbecken.
Dünner Besatz, starke Bepflanzung selbstverständlich (habe bisher nur Altwasser)
Plane die Becken aufgrund meiner etwas komplizierten Wassersituation mit einem wöchentlichen Wasserwechselmenge von jeweils 10-15%.
Werde meine Wassersituation verbessern, es kommt dann aber immer noch mit drei Grad aus der Leitung. Man stelle sich vor, welche Mengen ich über Wasserkocher erhitzen muß. Bei 10% kann wenigstens ein Teil kalt ins Becken.

Klappt das trotzdem ohne Filter?

Welche Pumpen (leere Filter) brauche ich zur Umwälzung? Bei der Umstellung fallen zwei 2211er und ein 2213 an. Evtl noch zwei 2213.
Denke mal, die kann ich nicht verwenden, oder?

Gruß Andrea
AndreaT. ist offline  
Alt 26.07.2002, 22:45   #2
Roland Bauer
 
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Standard

Hi, Andrea!

So wie Du das vorhast, klappt das IMO auch "ohne Filter". Habe Deinen Thread in "Technik" gelesen.

Bei einer Neueinrichtung würd ich die Geschichte mit der Matte als Rückwand erwägen - allein schon wegen der Bewuchsmöglichkeit.

Ich habe mein 240 l Becken die längste Zeit mit 15 % TWW pro Woche betrieben. Die Nitratwerte blieben nicht nachweisbar.

An "Pumpen" kannst Du fast alles verwenden, was das Wasser in Bwegung hält (halt nicht gerade den Aussenboardmotor von Schwiegervaters Jolle ).

Also auch Deine Eheims sind durchaus weiterhin brauchbar!

Wenn Du aber das Schlauchgedöns mit reduzieren willst, sind Zimmerbrunnenpumpen ziemlich brauchbar. Die brauchen aber dann irgendeinen Schmutzfang, damit die Turbellenkammer nicht verstopft.

Vielleicht gibts bei den Teichpumpen auch was brauchbares - da kenn ich mich aber schlecht aus.

gruss, roland
Roland Bauer ist offline  
Alt 27.07.2002, 07:11   #3
AndreaT.
 
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Hi
Die Schläuche stören mich überhaupt nicht.
Dafür mag ich keine Matten oder sonst irgendwelche Rückwände im AQ.
"Filterlos" wird immer interessanter. Ziehe ich auf jeden Fall ernsthaft in Erwägung.
Da werden sich die leeren AQs wohl weiterhin stapeln. :roll:
Filterbecken brauch ich ja vielleicht nicht mehr.
Na. schaun wa mal.
Dauert eh noch ne Weile bis das alles Form annimmt, mit den Becken.
Gruß Andrea
AndreaT. ist offline  
Alt 27.07.2002, 07:45   #4
Ralf Rombach
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Standard

Hallo Andrea,

ich will ja nicht unbedingt die ausgebrochene Filterlos-Euphorie bremsen, aber in Deinem Fall würde ich zuerst das 180x70x70 als erstes mit den "normalen" Skalaren testen.

Wichtig wären die von Dir angestrebten Wasserwerte, wenn Du da in extremere Bereiche gerätst mit KH annähernd 0 und dann noch pH um 5,5 als Zielmarken, kann das heikel werden. Die Nitrobakkis mögen solche Wasserverhältnisse nicht gerade besonders.

Das müsste man an einem Becken erstmal testen, wie sich die Biologie aufbaut. Das direkt mit Diskus und Altum zu wagen, wäre mir etwas heikel für den Anfang, immerhin kosten die Tiere ja auch eine schöne Stange Geld.
 
Alt 27.07.2002, 09:08   #5
Ralf Rombach
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Hi Olaf,

> wobei mich ja ernsthaft mal interessieren würde, wo denn die
> Vorteile eines Beckens ohne definierten Filter liegen sollen.

Keine Filterreinigung mehr, aber das Argument läßt Du als Mattenfiltrierer kaum gelten.

Warten wir es mal ab, ich denke, das was passieren könnte, daß wir dauerhaft mit sinkenden Nitratwerten in diesen becken rechnen können. Wir verlegen sozusagen die bakterielle Nitrifikation auf die Ammoniumzehrung durch die höheren Wasserpflanzen. So denke ich mir das jetzt momentan.

Dazu auch Fritz Anfrage:

http://www.zierfisch-forum.de/phpbb/...ic.php?t=19775

Ich bin da selber sehr gespannt drauf.


> Irgendwas muss ja besser daran sein, denn ansonsten würde
> man ja ein Aquarium nicht mutwillige biologisch destabilisieren
> und die Fische vermeidbaren Risiken aussetzen.

Naja, sei mal nicht so scharf mit den Versuchen zur Wiederbelebung von Joachims Projekt. Ich kann mich leider mit meinen beiden Becken erst später einklinken, bin aber flitzebogengespannt.
 
Alt 27.07.2002, 11:14   #6
Ralf Rombach
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Hallo Olaf,

> nun gut, lassen wir das wirken.




> Mir kommt das eben nur so vor, wie der Betrieb eines Aquariums
> ohne Wasserwechsel. Das geht, es muss nicht mal schlecht sein.
> Dennoch sind die Risiken höher als mit Wasserwechsel.

Das sehe ich bei den definiert filterlosen eigentlich nicht so. Aber nun sind wir soweit und sollten es probieren.



> Letztendlich macht die Mikrofauna was sei will. Wenn sie nicht in
> einer Matte sein kann oder darf, dann wird sie sich woanders
> ansiedeln. Solange sie Rückzugsmöglichkeiten hat, wird das
> Aquarium funktionieren. Man darf die Flora aben nur nicht beim
> Wasserwechsel absaugen.

Eben drum. Du hast Recht aber auch nicht ganz Recht. Wenn wir das ganze mal rein biologisch betrachten, so haben wir zwei konkurririende Stickstoffzehrersystem im System AQ, einerseits die bakterielle Nitrifikation, andereseits die Pflanzenwelt. Zwischen beiden stellt sich ein Gleichgewichtszustand ein.

Habe ich dominierende bakterielle Filtersysteme, wird die bakterielle Nitrifikation überwiegen, letztlich häuft sich Nitrat an. Ich kann mir sonst z.B. meine Wasserwerte des mattengefilterten Diskusbecken nicht richtig erklären. Der leitwert liegt bei runden 200 microS, da kann ich machen was ich will bisher, KH annähernd 0 (leicht schwankend, je nachdem, wieviel Leitungswasser ich nachfülle) und GH 1-2. Das deutet auf eine erhöhte Nitratbelastung hin, die liegt tatsächlich schwankend zwischen 20 und 40 mg/l. Die Pflanzen, obwohl sie absolut wuchern, fangen das so nicht mehr richtig ab.

Joachims Grundidee, so wie ich sie heute verstehe (ich habe da durchaus Änderungen in meiner Ansicht im letzten Jahr vornehmen müssen), zieht eher darauf ab, nicht die bakterielle Nitrifikation zu fördern, sondern die pflanzliche Stickstoffzehrung. Er will anfallendes Ammonium direkt möglichst schnell aus dem Kreislauf ziehen und in pflanzliche Biomasse einbauen.

Das ist ein etwas anderer Denkansatz. Das die Umstellungsphase die knifflige ist durch die Verschiebung des Schwerpunktes des Stickstoffabbaus, ist daraus logisch.

Insofern ist Joachims Grundidee über filterlos, Drosseln der Filter bis hin zum Diff.filter eigentlich sehr konsequent durchdacht. Und nach seinen Erfahrungsberichten, die er mir letztes Jahr gab, liegt er tendenziell gar nicht so falsch. Also vereinfacht. Weg von der bakteriellen Nitrifikation, hinzu zur pflanzlichen Stickstoffzehrung und Förderung reduktiver Prozesse im AQ.

Das werden wir hier so nie richtig nachmessen können, insofern sind Deine Bedenken auch längerfristig nicht ausräumbar. Aber Erfahrungsberichte lassen sich damit sammeln.

Letztlich ist das Ziel die Verschiebung der Gleichgewichtslage des AQ.


> Ich habe auch Aquarien ohne aktiven Filter. Das geht, eine Kunst
> ist das nicht. Man muss seinen Fischbestand nur anpassen und
> mäßiger füttern.

Am gespanntesten bin ich auf HP's Erfahrungen. Er ist wohl der einzige, der ein Becken auf filterlos umstellen wird / will und am Besatzlimit fährt. Das ich mit meinem 63 l Becken mit 7 Fischen keinerlei Probleme haben werde, ist trivial. Daher werde ich ja gerade ein zweites, ebenfalls stärker besetztes Becken auf filterlos umstellen.

Wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, wird man solche filterlosen Becken auch durchaus mit starkem Besatz fahren können, wenn die ersten Versuche hier positive Ergebnisse bringen, überlege ich, noch das ein oder andere Becken mit anderem, dichterem Besatz ebenfalls umzustellen.

Aber das müssen wir wirklich abwarten.
 
Alt 27.07.2002, 13:52   #7
Fritz at SOL
 
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Zitat:
Zitat von Olaf ******
Hallo *.*

wobei mich ja ernsthaft mal interessieren würde, wo denn die Vorteile eines Beckens ohne definierten Filter liegen sollen. Irgendwas muss ja besser daran sein, denn ansonsten würde man ja ein Aquarium nicht mutwillige biologisch destabilisieren und die Fische vermeidbaren Risiken aussetzen. Was könnte das nur sein ... mir fällt da nichts ein *Grübel*
Hallo Olaf,

Die Vorteile liegen IMHO, durch die Verbesserung der Nährstoffverfügbarkeit für die Pflanzen bedingt, in einem wartungsarmen, algenarmen und stabieleren Aquarium. Nach meinen Überlegungen stellt die Bakterienpopulation (Nitrosomas und Nitrobacter und Co) ein Puffersystem dar, das Schwankungen im Pflanzenwuchs, durch Temperaturschwankungen (Sommerhitze) o. Ä. durch die Nitrifikationstätigkeit auffängt. Daneben werden viele Pflanzennährstoffe und Spurenelemente in zwangsdurchströhmten Filtern, wie von Joachim Mund schon vor lagem festgestellt, sehr schnell oxydiert und fallen aus.
Wenn ich mal in die Vergangenheit zurückblicke, und wir beide haben ja Ende der 60er bzw. Anfang der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts mit der Aquaristik begonnen. Sind mit immer besseren Filtern gleichzeitig auch mehr Probleme (Algen, Säuresturz, Kippen Des Beckens bei längerem Stromausfall) aufgetreten.
Wenn man heute in den Foren ließt, fällt auf, daß faßt bei jedem, nicht nur Anfängern, innerhalb der ersten Monate eines neuen Beckens eine Pinselalgenplage auftritt. Bei mir war es ende der 70er Jahre, als ich mein erstes Becken mit einem Eheimfilter in Betrieb nahm. Und das zog sich über die Jahre hin, bis ich vor etwa 1 1/2 Jahren das alte Zierfisch-Forum entdeckte und dort von der Filterdrosselung las. Heute sind meine Becken praktisch Pinselalgenfrei. Wenn man nun den Filter konsequent auf Null drosselt, kommt man zum Filterlosen Aquarium mit den weiter oben beschriebenen Vorteilen.

Gruß

Fritz

Gruß

Fritz
Fritz at SOL ist offline  
Alt 27.07.2002, 18:09   #8
AndreaT.
 
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Hi
Interessante Diskussionen.
Habe heute auch eine mit nem Spezialisten geführt. Man muß ja Meinungen sammeln.
Die Becken werden auf keinen Fall filterlos laufen.
Werde in einer oder zwei Ecken eine Glasscheibe einsetzen, dahinter ne Matte, wieder Scheibe, dann normale Filterröhrchen, wieder Scheibe, und dann einen kleinen Hohlraum, wo der Topffilter ansaugt. Dieser strömt dann das Wasser an der gegenüberliegenden Beckenseite wieder ein.
Das ganze wird mit den Scheiben in etwa wie beim Diffusionsfilter aufgebaut.
Gruß Andrea
AndreaT. ist offline  
Alt 27.07.2002, 18:19   #9
Ralf Rombach
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Andrea,

> Habe heute auch eine mit nem Spezialisten geführt. Man muß ja
> Meinungen sammeln. Die Becken werden auf keinen Fall filterlos
> laufen.

Mich würde mal die genauere Argumentation des "Spezialisten" interessieren.

Nach etwas überlegen würde ich Dir mit dem Diskus- und Altum Becken tatsächlich erstmal nicht raten, an dem neuen Filterlos Projekt teilzunehmen, selbst bei geringem Besatz nicht. Die Tiere sind je nachdem recht satrke Fresser, die hohen Temp. und die Wasserwerte werden ihre Auswirkungen auf den Stickstoffabbau haben. Daher lieber: Keep care.

Das andere Becken, reines Skalalrbecken, was man nicht geradeso etxrem fahren muß, kann man durchaus berücksichtigen. Dafür müsste man aber genauere Daten für den geplanten Besatz und Bepflanzung haben.
 
Alt 27.07.2002, 18:35   #10
AndreaT.
 
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Hi
Genaue Argumentation folgt. Hab grad keine Zeit.
Was mich überzeugt hat war auch nicht sein Satz "Was fürn Blödsinn", sondern seine Filtertechnik. Ich stehe der filterlos-Geschichte halt skeptisch gegenüber und seine Filter sind einfach und sicher. Auch wenn es optisch Mängel gibt.
Der Spezialist ist übrigens Jens Gottwald, Inhaber des Aquatariums.
Zum Besatz des Skalar Beckens kann ich noch gar nichts sagen. Evtl. klappt das mit den Becken eh nicht so wie bisher geplant.
Muß umdisponieren.
Nächste Woche weiß ich mehr (aber den Besatz trozdem noch nicht).
Habe auch ab Montag kein Internet mehr. Muß Mittwoch erstmal meinen neuen PC einrichten.
Gruß Andrea
AndreaT. ist offline  
 


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