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Alt 16.08.2002, 19:39   #21
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hi zusammen,

ihr dreht euch mal wieder prima im kreis...

ein medikament ist ein zu medizinischen zwecken verabreichtes präparat, egel ob pflanzlich oder chemisch oder was weiß ich.

alle stoffe haben im prinzip nebenwirkungen, da sie ja nicht wissen, wer gut und böse ist, und damit alles umklatschen, was sie umklatschen können.
so tötet z.b. ein antibiotikum auch die darmbakterien ab und bringt auch in anderen bereichen im körper einiges durcheinander. daraus resultieren dann durchfall und pilzinfektionen usw.
nicht zu vergessen die wechselwirkungen und allergischen reaktionen die auftreten können.

ein mittel, das nebenwirkungsfrei ist, ist daher wahrscheinlich auch wirkungsfrei an der stelle, wo es wirken soll.

bei rein pflanzlichen präparaten wie preis coly ist es oft so, dass die wirkenden substanzen sehr gering und in kombination enthalten sind. man kann also davon ausgehen, dass alle anthelminthisch wirkenden substanzen die schädlinge wie nützlinge, die damit angesprochen werden gleichermaßen schädigt.
(es ist durchaus möglich, eine portion mülas mit einer knoblauchzehe um die ecke zu bringen, habs ausprobiert)
erstere haben aber eine geringere population (im normalfall).
ein solches medikament ist bei starkem befall auch nicht mittel der wahl, da nicht 100% zuverlässig. ist mehr vorbeugend und unterstützend gedacht.

homoöpathische mittel funktionieren ganz anders. der trick dabei ist, gleiches mit gleichem zu bekämpfen. durch stimulation der immunabwehr mit minimalsten "giftgaben" (verschiedene, je nach krankheit) soll die krankheit besiegt werden.
die mengen sind so gering, dass sie nicht als medikament durchgehen. ist ja auch umstritten, dass ganze. einen versuch ist es manchmal wert (geht aber auch ins geld).
erfolge gehen von garnicht bis super.
ich denke, der glaube des patienten an die sache, egal ob positiv oder negativ, spielen hierbei eine große rolle.

leider bessern sich einige heilpraktiker mit offensichtlicher scharlatanerie ihre kassen auf, sodass diese scheinbar nicht schlechte idee oft nur belächelt wird, da sie in dem ganzen lächerlichen drumherum untergeht.

zum thema zurück: um es homoöpathisch zu nennen, sind die wirkstoffe im p.c. in zu großen mengen vorhanden.
da es mir zu teuer ist, mische ich mir ähnliches mit einem der hauptbestandteile (knoblauch) selbst zusammen.
es gibt aber auch würmer, die darauf fast garnicht zucken.
daher, wie immer: eine klare diagnose ist der erste schritt zur heilung.
 
Alt 16.08.2002, 23:24   #22
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Hallo,

zunächst zur persönlichen Frage: ich bin kein Mediziner alter Schule, sondern Biologe und als solcher hab ich im Studium eine ganze Menge Pharmakologie gelernt. Allerdings theoretischer und weniger anwendungsorientiert, als Mediziner und Pharmazeuthen.

Die Wirkungsweise jeden Medikamentes besteht darin, mehr oder weniger spezifisch in den Stoffwechsel eines Organismusses einzugreifen und diesen zu beeinflussen. Manchmal aktivierend (wie z.B. eine Impfung), meist hemmend (wie ein Narkosemittel) und manchmal destruktiv (wie ein proteolytisches Schlangengift oder ein Schwermetall).

Da es im Körper zahlreiche ähnliche Stoffwechselvorgänge gibt, wirken Medikamente, die auf Stoffwechselvorgang A wirken sollen auch auf Stoffwechselvorgang B ein wenig mit, das nennt man Nebenwirkung. Für dieses Prinzip ist es völlig egal, welchen Ursprung ein Medikament hat.

Früher (in der Aquaristik heute noch) knallt man irgend ein Gift ins Becken und hofft, daß die Fische weniger schnell sterben als das, was man bekämpfen möchte. Aus der Differenz der Wirkkonzentration und der Nebenwirkkonzentration ergibt sich eine "pharmazeuthische Spanne", die bei einem guten, einfach anzuwendenden Medikament sehr groß, bei einem problematischen sehr klein sein kann.

Heute geht man in der Pharmazie andere Wege: die Stoffwechselschritte werden erforscht und man versucht, sie an geeigneten Stellen mit Medikamenten zu beeinflussen, die in das entsprechende Enzym passen wir der Schlüssel ins Schloß. Durch diese sehr spezifische Wirkung des Designermedikaments können Nebenwirkungen auf ein Minimum reduziert werden, häufig betreffen sie nur abgeleitete Stoffwechselwege.

Das Problem bei pflanzlichen Medikamenten ist immer, daß sie meist aus sehr großen Molekülen bestehen und deswegen in zahlreiche Schlösser passen können. Die Auswirkungen kann man sich vorstellen, allerdings haben diese Moleküle den Vorteil, schnell abgebaut zu werden, so daß Nebenwirkungen oft zeitlich so begrenzt sind, daß man sie kaum spürt oder auf die Krankheit geschoben werden.
Pflanzen produzieren diese Wirkstoffe ja nicht, um Menschen und deren Fische zu heilen, sondern weil sie sich Vorteile dadurch erlangen. Digitalis, der Fingerhut reduziert seine Fraßfeinde mit einem schnell wirkenden Herzgift schnell und wirkungsvoll, Soja tut es mit einem Hormonanalogon, das unfruchtbar macht, viele andere Pflanzen sind weniger direkt, aber im Endeffekt ähnlich wirksam.

Zurück zum Thema: Nach den geschilderten Erfahrungen wäre Preis Coly bei mir wohl auch das Mittel der Wahl, vor allem, wenn ich mir die Nebenwirkungen der Alternativen ansehe. Dennoch würde ich das nicht unkritisch einsetzen.

schöne Grüße

(müde)
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Alt 17.08.2002, 23:14   #23
Daniel Glau
 
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Hallo Ihr
erst mal vielen Dank, daß Ihr Euch Gedanken gemacht habt!

Ein Weibchen sieht jetzt besser aus, der Kot ist nicht mehr fädig. Zusätzlich zur Standardanwendung von Preis Coly habe ich Ballastreich gefüttert. Es gab, auf Empfehlung eines Händlers. nun drei Tage lang lediglich massive Portionen Moina und kein Staub- oder Granulatfutter. Gefrorenen Cyclops habe ich, ebenfalls auf Empfehlung abgesetzt.

Alle haben, bis jetzt, die Behandlung gut überstanden. Ich werde ggf. noch einemal berichten, sofern das notwendig wird!

Grüße
Daniel
Daniel Glau ist offline  
 

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