15.08.2002, 08:01 | #1 |
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"Nur ein Fisch" - Achtung des Lebens
Hallo,
seit April bin ich im Aquarienbesitz und habe etwa 10 Wochen Fischbesatz – vorgestern starb mein erster Fisch(keine 10 Wochen im AQ). Ein Kampffisch. Aus einem Zoogeschäft. Für viele reichen diese Infos vermutlich. Mir war vorher als totalem Anfänger gar nichts klar. Neben verdammter (für die meisten vermutlich alberner) Trauer um DIESEN Fisch empfinde ich eine riesige Wut und Enttäuschung über die Situation dieser Fische. Die Wochen der Bemühungen haben viel gelehrt – sicher war dieses mein erster und letzter Kampffisch aus einem Zoogeschäft. (An dieser Stelle die Bitte an vernünftige private Züchter, sich durch das Folgende natürlich nicht angesprochen zu fühlen; ich habe die bettasplendens.de Seiten gesehen und finde es toll, WIE Kampffische auch sein können). Viel habe ich inzwischen gelesen über Massenaufzucht, Umgang, Versenden usw.dieser Fische, über Immunleichen, Antibiotika, Miniaquarien und...ach, die Liste hört nicht auf. Und ich machte mir ein Bild in den hiesigen Geschäften. Mehrmals die Woche fuhr ich die Läden ab (die müssen mich für verrückt erklären), um den „Werdegang“ zu beobachten. Und in allen Geschäften bot sich das gleiche Bild: direkt nach Lieferung sahen die Fische meist wunderbar aus, bei nicht verkauften war der Untergang ohne eine einzige Ausnahme direkt sichtbar: innerhalb von zwei Wochen entweder kaum noch Flossen, abgemagert oder mit aufgerauhten Körpern. Die anderen eben verkauft (oder bereits verstorben?) Ja, ich war tatsächlich so naiv zu glauben, im Fischbereich nicht auf solche Tierquälerei zu stoßen. Woher auch – gewappnet mit einem GU Ratgeber nicht zu erahnen. Recht habt ihr, man sollte sich besser informieren; wer meine Beiträge gelesen hat, weiß, wie unbedarft ich war. Aber eines kann mir jeder glauben: wenn ich mich (wie viele andere Anfänger) auf „Ratgeber“ (Buch und Verkäufer)verlassen habe, so keinesfalls aus Leichtfertigkeit sondern rein wieder besseren Wissens! Vielleicht habe ich mit meinem Fisch Fehler gemacht, aber die Tatsache, daß es allen anderen ausnahmslos dauerhaft gut geht, läßt mich dieses eher nicht vermuten. Ein Verkäufer fragte mich, ob er mir behilflich sein könne. Ich teilte ihm mit, dass ich Probleme mit meinem Kampffisch hätte. Auf seine Frage, wie es sich äußere, zeigte ich auf eines seiner Verkaufsbecken und sagte, mein Fisch sähe so aus wie der dort schwimmende (ok, echt fair im Beisein anderer Kunden, aber zu diesem Zeitpunkt war ich bereits sehr bitter). Die Antwort: das sei eine Zuchtform!!! Das war der traurige Hit des Tages – an dieser Stelle viele Grüße an den Verkäufer, der ja potentiell auch Leser dieses Forums sein könnte – ich habe den Fisch vorgestern gesehen; er kann kaum noch schwimmen und wird´s heute wohl auch schon überstanden haben... Ich kann meiner Enttäuschung über so umfassende Missachtung von Leben keinen Ausdruck verleihen. Zudem ich auch über andere Fischarten sehr traurige Dinge erfuhr (z.B.zu umfangreiche Wildfänge, Massenzuchten Goldfische, Neons, Schmuggel von seltenen und/oder artgeschützten Tieren usw., usw.) Nichts und niemand rechtfertigt das, was geschieht. Ein Fisch ist nicht „nur ein Fisch“. Tut mir leid, wenn ich jetzt hier Galle spucke, aber ich wollte es mal loswerden. Viele Grüße Alexandra |
15.08.2002, 12:07 | #2 |
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Hi Alexandra,
lies 'mal meinen "Pepsi"-Thread, ebenfalls im Frustforum. Die Mietze wurde 2x zusammengefahren und kein Aas hat angehalten um ihr zu helfen als sie am Strassenrand lag. "Wegen so 'nem Viech hält man doch nicht an" - Diese Einstellung herrscht in den meisten Köpfen und führt zu den Verhältnissen, die Du oben beschrieben hast. Wenn ich Leuten dann erzähle, dass ich die Mietze operieren habe lassen, werde ich dann häufig gefragt "ob sich denn das rentiert ?". Wenn die meine Tierarztrechnungen kennen würden, würden sie mich sowieso für verrückt halte Im nächsten Satz jedoch fragen sie mich, warum meine Katzen mir und meiner Frau auf's Wort hören? Katzen hätten doch ihren eigenen Kopf? Ich antworte dann immer: Eben drum. Was Du oben beschrieben hast, ist leider die traurige Realität. |
15.08.2002, 15:05 | #3 |
Gast
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Alexandra,
auch wenn Du nicht viele Antworten erhalten wirst auf diesen Frsut Thread, stimme ich Dir zu. Wie Rainer schrieb, es ist traurige Realität. Wir haben das leider schon viel zu oft durchgekaut und es ergibt sich eine gewisse Müdigkeit, immer und immer wieder darüber zu reden, weil es derzeit nutzlos ist. Fische in der heutigen Zeit sind Handelsware und werden kein Stück anders behandelt und gezüchtet als andere, für den Verbrauch bestimmte Tiere. |
15.08.2002, 15:55 | #4 |
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Hallo Alexandra
Das mit Deinem Kampffisch tut mir leid :cry: Ich finde es auch Unfischlich wie diese Tiere oftmals beim Händler gehalten werden. :evil: Meinen Kampffisch "Dickerchen" habe ich aus einem Einweckglas!!! mit nicht mal 1l trüber Brühe (Wasser konnte man das nicht mehr nennen) in der noch ziehmlich viele weiße Mückenlarven schwammen-gerettet. Es tat mir richtig weh ihn da drin zu sehen. Der Händler war sich keiner Schuld bewußt!!! :evil: Gott sei Dank hat Dickerchen diese Tortur gut berstanden :P Ich habe ihn jetzt seit knapp 3 Monaten-und er ist putzmunter. Liebe Grüße Lisa |
15.08.2002, 23:27 | #5 |
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Hallo an euch,
viel möchte ich eigentlich nicht dazu sagen, ausser, wieviele Menschen halten nicht an, wenn Menschen am Straßenrand liegen? und auch hier redet man sich den Mund fusselig, wenn es darum geht, Anfänger zu beraten! |
16.08.2002, 07:15 | #6 | |
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Hi Blackyy,
Zitat:
Wer Achtung vor Tierleben hat, hat auch Achtung vor Menschenleben, das ist meine Erfahrung. |
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16.08.2002, 18:51 | #7 | |
Gast
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Achtung
Hi Rainer,
Zitat:
( Die Erfahrung mache ich auf der Arbeit, beim autofahren, beim einkaufen... überall. Leider :cry: ) Gruss Anja |
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16.08.2002, 20:54 | #8 |
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Doch Rainer will ich.
Ohne jedoch die Tatsache, dass Tiere einfach liegengelassen werden, gutzuheissen. Woher du deiner Erfahrung hast, dass Menschen, die tierlieb sind, auch zu Menschen gut sind, weiss ich nicht. Ich habe diese Erfahrungen weder so noch anders herum gemacht. Was bedeutet eigentlich tierlieb Rainer. Die Katze in der Wohnung halten, oder den Hund? Mal ein paar Fische mehr kaufen, einige sterben immer mal? Ich kann Anja nur recht geben. |
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