Umckaloabo

Hallo Zusammen !!

So, tief durchatmen und los, es kommt ein etwas längeres posting um möglich viel Infos zu geben:

Zunächst sorry, daß schon wieder ein thread in Richtung Lochkrankheit kommt, ich bin jedoch nach allem was ich hier (und woanders) über Lochkrankheit gelesen habe (ca. 3 h lang, daher erst jetzt da posting) jetzt so verunsichert, daß ich mir trotz der ganzen Info eine Diagnose-Hilfe wünsche.

Habe in einem meinem Ostafrika Becken vor ca. 5-6 Wochen leider mein Haplochromis CH44 Männchen verloren an einer für mich damals nicht erkennbaren Krankheit (kannte das Forum noch nicht... )
Symptome (chronologisch): zunachst Anschwellen des Leibes, keine Futteraufnahme mehr, trägeres Schwimmen/leichtes Taumeln, Lethargie ca. 2 Tage später Tod mit einem ca. 1-2mm großem Loch im Bauch (erst an diesem letzten Tag zu sehen). Sah aus, als ob sich ein Parasit von Innen nach Außen gefressen hatte. Bei genauem untersuchen das Fisches war der Bauch weich (nicht verhärtet) und 2 kleine kahle Stellen an der oberen Seite des Körpers. Ansonsten keine weiteren äußerliche Auffälligkeiten (Farbe OK, Keine Schuppenrauhigkeit, Knötchen, Pickel o.ä).
Ich habe den Fisch direkt nach Bemerken der Verhaltensauffälligkeit in ein kleines permanent laufendes Becken separiert und auf Anraten meines Zoohändlers 3 Tage mit einem Antibiotikum (Marke mir leider unbekannt, da er mir die Dosis exakt auf die Wassermenge mit einer Spritze abgemessen gegeben hat in dunklen Fotodosen), keine Reaktion, Fisch nach insgesamt ca. 5-7 Tagen wie beschrieben tot.

Da alle anderen Insassen des Beckens (Besatz folgt später) quicklebändig/unauffällig waren und gut fraßen, habe ich nichts weiter unternommen (Wasserwerte waren wie unten beschrieben OK, wöchentliche TWW beibehalten.

Heute Abend (natürlich Samstag Abend!) habe ich mit Schrecken gesehen, daß mein dominantestes Haplochromis CH44 Weibchen die gleiche Symtome zeigt.
Aufgeschwemmter Bauch (dachte bisher sie würde Eier tragen und in Ermangelung eines geschlechtsreifen Männchens (nur ein 3,5 cm Männchen anwesend) das Laichen rausszögern) frißt seit heute nicht mehr, träges Schwimmen +leichtes Taumeln --> legt sich fast mit dem Bauch auf den Boden in irgendeine Ecke. Ebenfalls eine sehr kleine kahle Stelle an der oberen Körperseite. Habe sie direkt rausgefangen und später mit Messerschnitt getötet, da ich sie nicht auch dahinvegetieren sehen wollte und wegen "Nicht-Fressens" keine Mittel gegen Lochkrankheit (meine erste Vermutung, inzwischen jedoch aufgrund der ganzen hier gelesenen Infos etwas verunsichert) mehr verabreicht werden können (Fürchterliche Angelegenheit, aber der Fisch hatte unverkennbar die gleichen Symptome... ).

Nun habe ich Angst das weitere Fische in dem Becken (bisher alle mopsfidel) ebenfalls im Wochenabstand erkranken könnten und möchte unbedingt wissen worum es sich handelt und was ich tun kann.

Hier nun einige Daten:

WW im Becken sehr konstant.

GH 9
KH 12-13
pH 7,8
NO2 nicht nachweisbar
NO3 ca. 40-50 mg/L (40 bereit im LW)

Beckengröße 375 L netto
Bepflanzung ca. 40% Rest Lava- und Lochstein viele Höhlen+Verstecke
Bodengrund + Kies (3 mm Körnung) obendrauf insg. 8-12cm
Eheim Außenfilter 2228
wöchentliche TWW von 50% mit 3:1 Ionengetauschtem (enthärtetem): LW (Leitungswasserwert bei Dennerle unter Postleitzahl 88441 o.ä.)
Temp. 26°C Jäger Heizstab
wöchentliche Düngung mit 1/4-1/2 angegebener Menge Plantasan von Westan (WestAqua)

Besatz 3 Pseudotropheus estherae, 5 Neol. brichardi, 5 Neol. tretocephalus, 4 (3) Haplochromis CH44, 2 Gibbis.

Das Becken läuft seit ca. 6 Monaten, seit ca.4 Monaten kein Neubesatz.
Fütterung sehr abwechslungsreich mit Artemia gefrohren, rote Mülas gefroren, weiße Mülas getrocknet, Trockenfutter, Tabs, Gurke, Spinat, Salat alles immer im Wechsel, 1-2 futterfreie Tage pro Woche.
Auch ansonsten keine Änderungen vorgenommen, Becken bisher sehr stabil und wie die Barsche so sind viel gesunder Nachwuchs (in einem sep. Aufwuchsbecken).

Was mich in meiner ersten Diagnose verunsichert ist nun (neben der Tatsache, daß ich bisher noch nie Erfahrungen mit Erkankungen machen mußte),
1.daß es sich um eine Mangelerkrankung handeln soll: dachte meine Ernährung (der Fische) wäre abwechslungsreich genug, kann mich jedoch sicher täuschen. Ich benutze bisher keine Vitaminpräps.
2. Zunächst keine Löcher auftreten und vor allem auch am Ende keine in der Kopfgegend
3. So wie ich das gelesen habe afrikanische Cichliden eher nicht betroffen sind
4. Meine WW nicht alzu utopisch für diese Fische sind
5. eigentlich kein Überbesatz herrscht
Den letzten Punkt führe ich wegen Streßmöglichkeiten an. Was mir jedoch von Beginn an aufgefallen ist, ist das die Fischlis extrem ängstlich sind, was irgendwie schon auf Streß deutet (ich weiß die sind schreckhaft/vorsichtig, aber diese schon sehr für meine bisherigen Erfahrungen.

Hmm, jetzt weiß ich nicht mehr weiter, was habe ich übersehen ? Habe ein fürchterlich schlechtes Gewissen, obwohl ich der Meinung bin alles möglichst gut und richtig zu machen (wie auch bisher) und habe Angst um alle weiteren Fische.

Bitte um Ratschläge ! Fragt mir ruhig noch Löcher in den Bauch.
Bin für jede Hilfe dankbar.
Wenn es Lochkrankheit wäre hätte ich genügend Ratschläge für die Behandlung bereits hier aus dem Forum gesehen (Osspulvit N, Vitaminpräp (Proviamin D!), ggf. Leber, bin mir jedoch echt nicht mehr sicher und werde vorerst auf eure Diagnosen warten.

So, hoffe das war nicht zu lang und prosaisch und habe auf der anderen Seite möglichst wenig vergessen.

Ralf Rombach

Hallo Sabine,

erstmal vielen Dank für Dein absolut vorbildliches Posting. Eigentlich sind alle Informationen drin.

ich bin leider kein Kenner der ostafrikanischen Barsche und kann Dir insofern derzeit kaumm weiterhelfen. Nur eines: Lochkrankheit ist das definitiv nicht.

Ein Denkansatz wäre die Ernährung, aber da bin ich nicht firm genug. Sind Haplochromis nicht Aufwuchsfresser, wenn ja, würde ich sagen, daß Deine Futterzusammenstellung nicht o.k. ist - Du müsstest den Gemüseanteil erhöhen.

Frage: Wo stammen die Haplochromis her ?