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Alt 20.09.2002, 16:00   #1
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Standard schnauze voll... aufruf zum boykott

hi zusammen,

mir läufts noch immer eiskalt den rücken runter.
heute durfte ich wieder sehen, das aquaristik immer mit tierquälerei anfängt, nämlich beim händler.

ich hab schon arges in fischläden gesehen, kann auch über tote tiere im becken hinwegsehen, aber das heute...

ich bin extra 50 km gefahren, um einem sonst recht guten fischhändler einen besuch abzustatten. ich hatte mich gestern telefonisch nach einem seltenen tier erkundigt, eins sollte noch da sein. also heute hin.

war voll wie immer, also hatte ich zeit, mich umzusehen.

in dem becken, wo mein fisch drin sein sollte, war er nicht. nur schlammspringer. darunter im becken, schildkröten.
nach anfrage hieß es: ach, der ist nicht mehr im becken? wahrscheinlich über nacht rausgesprungen, pech.
im schildibecken saß auch ein schlammspringer. auch rausgesprungen, meine frage.
kann sein, aber das macht dem nichts, wenn der bei den schildkröten sitzt... naja, nach aufklärung wurde das tier in sein becken zurückverfrachtet.
gegenüber im becken verreckte gerade eine süßwassemuräne unter den gierigen blicken der anderen. meine 4 jährige tochter bombadierte mich mit fragen nach dem armen tier.
ich zeigte der verkäuferin das wesen. diese kescherte etwas im becken herum, das wars. keine erlösung....
in inzwischen mieser stimmung ging ich an den becken entlang. schau mal, mama, der verkäufer hat dem fisch den schwanz abgeschnitten.... häää? ich schau in ein unteres becken und hätte mich fast übergeben. im becken hockten etwa 15 halbwüchsige goldfische o.ä. alle hatten keinen schwanz mehr oder nur fragmente davon. ein fisch war nur noch halb da.
ich dachte, ich gucke nicht richtig. der halbe fisch war weg, nicht nur die flosse, DER HALBE FISCH!!!! und er lebte noch. er sah aus, wie das halbe pferd von münchhausen.
im beckenhintergrund schwamm ein großer piranha, soviel zur ursache.
ich wutschnaubend zum verkäufer (hähä, alle haben es mitbekommen)
laut seiner aussage muß der piranha wohl in das becken gesprungen sein (der muß aber weit springen können, über mehrere becken und einen zwischengang)

das tier wurde in ein anderes becken verfrachtet.
der verkäufer fischte den halben fisch heraus, nachdem mehrere schaulustige vor dem becken hockten (war auch wirklich schauerlich anzusehen, der fisch benahm sich eigentlich ganz normal, halt nur zur hälfte).
ich verfolgte ihn, um zu sehen, was er mit dem tier macht. ich hatte an genickschnitt gedacht, sollten die doch können. aber nein, wo landete der fisch?

IM PIRANHABECKEN!!!! eigentlich hatte der kerl doch schon genug gelitten.

so, das war bis auf einen einkauf das letzte mal, dass ich fische beim händler kaufe. irgendwie sind die alle schrott.
wenn mich ein händler vom gegenteil überzeugen möchte, bitte. hab selten gute läden gesehen. in meiner nähe gibt es nur einen.

also: bitte nur fische dort kaufen, wo vernünftig mit ihnen umgegangen wird. ansonsten verzichten.
es kann nicht sein, dass wir aufgrund unseres hobbys tiere leiden lassen. nicht bei uns, aber beim händler. und der lebt von unserer gier, möglichst sofort an die fische heranzukommen.

für mich ist das thema fischhandel hiermit gelaufen. es gibt bestimmt genügend privatleute, die tiere abgeben.
 
Alt 20.09.2002, 19:24   #2
limette
 
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Hi!

Mir fehlen die Worte! :x :evil: :cry:

Ich wurde bisher auch von jedem "Fachgeschäft" irgendwie entäuscht. Aber das was du da schreibst ist mehr als erschreckend. Werden solche Zoofachgeschäfte eigentlich überwacht. So kann das jedenfalls nicht weoter gehen.

Mfg Johannes
limette ist offline  
Alt 20.09.2002, 19:30   #3
kuki
 
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Hallo Charlie,
schreib doch mal ans Veterinäramt, die müßten theoretisch was tun (zumindest die Zustände überprüfen).
Gruß Katharina
kuki ist offline  
Alt 20.09.2002, 19:37   #4
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hi,

glaubt mal bloß nicht, dass es in einigen anderen läden besser zugeht. ich hatte nur relativ viel zeit, mich dort umzusehen.

sonst war das eigentlich mein lieblingsladen, da ich dort meine doch etwas schwer zu bekommenden fische beziehen kann.
jetzt nicht mehr.

ich hoffe bloß, dass meine fische niemals nachwuchs bekommen und ich gezwungen bin, diese beim händler abzugeben.
vorher brate ich sie lieber, das geht schneller.
 
Alt 20.09.2002, 20:11   #5
Thomas P.
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Zitat:
Zitat von kuki
Hallo Charlie,
schreib doch mal ans Veterinäramt, die müßten theoretisch was tun (zumindest die Zustände überprüfen).
Gruß Katharina

Hi Katharina!

Vergiß es!

Wir haben zwei ähnliche Läden in der Nachbarstadt. 3 Faxe ans Vet-Amt, jeden Monat eines - Ergebnis: Zustände immer schlimmer!

Das "Schärfste" : Der eine bekommt 'ne neue Verkaufsbeckenanlage und hat alle Fische, wirklich alle, in einer 120 l Plastikmülltonne voll Wasser zwischengelagert. Aus der Tonne hat es gestunken, daß ich im wahrsten des Wortes fast in den Laden (sorry) gekotzt hätte. Und wenn mir schlecht wird, das will was heißen, bin nämlich Landwirtmit teils veterenärmed. Ausbildung.
 
Alt 21.09.2002, 06:45   #6
kuki
 
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Hallo Thomas,
hat Dir das Amt überhaupt geantwortet?
Ich finde trotzdem, sowas gehört angezeigt.
"Unsere" Läden hier scheinen zwar von den Haltungsbedingungen nicht ganz so schlimm zu sein wie Eure Beispiele, dafür kann man aber angeblich Skalare und Haibarben in 80er-Becken stopfen, weil die sich angeblich anpassen.Wenn man was sagt, wird man angeschaut, als ob man verrückt wär (sind ja eh nur Fische, sagt der Blick, holt man halt neue, wenn die tot sind).
Um so trauriger ist das, wenn man bedenkt, daß gerade diese Geschäfte nicht nur vom Handel mit Fischen leben, sondern allgemeine Zoogeschäfte sind (hier konkret 2 kleinere Familienbetriebe).
Grade diese 2 Geschäfte sind schon lang für mich gestorben, in ein drittes geh ich ganz selten mal (nicht zum Fische kaufen, mir vergeht´s da immer: massiver Überbesatz, im Angebot viele Fische wie z.B. Rochen, Wimpelkarpfen, Gabelbärte usw.) und im vierten kauf ich meistens Frostfutter.
Und das war´s hier in der Gegend.
Also ich denke:
Händler ansprechen (man merkt ja, ob da ein guter Wille da ist)
Veterinäramt verständigen
Geschäft boykottieren
anderen Leuten abraten, dort einzukaufen
Es ändert sich vielleicht nur was, wenn´s im Geldbeutel weh tut.
Gruß Katharina
kuki ist offline  
Alt 21.09.2002, 08:01   #7
Thomas P.
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Hallo Katharina!


Geantwortet haben die nie! :evil:

Wenn ich mit anderen Aquarianern in Kontakt trete übe ich mich nun im fleißigen schildern der Gegebenheiten.

Ist das wahrscheinlich einzige Mittel, wie man solchen Tierschändern vorn karren fahren kann.

Von Amts wegen rührt sich nichts. Ich muß immer an den Spruch denken:

"Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus!"
 
Alt 21.09.2002, 11:29   #8
schnixx
 
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Hi,

ich denke das grundsätzliche Problem ist, das jeder der Lust hat Fische verkaufen kann. Soweit ich weiß bedarf das keiner fachlichen Ausbildung.

Komischerweise sieht das in Läden die ausschließlich Salzwasser Fische verkaufen wesentlich besser aus,
denn da muß man a) sich mit der Materie besser auskennen, und b) sind die Fische viel teurer.
schnixx ist offline  
Alt 21.09.2002, 13:04   #9
xray107
 
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Hallo Thomas,

Zitat:
Geantwortet haben die nie!:evil:
ruf doch mal beim Vet-Amt an und laß dich mit dem Leiter der Behörde verbinden. Ansonsten kannst du immer noch eine Dienstaufsichtsbeschwerde an das darüberstehende Amt schicken.

Viele Grüße & Erfolg

Marc
xray107 ist offline  
Alt 21.09.2002, 13:40   #10
kuki
 
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Hallo Thomas (und alle anderen auch),

ich hab mal dem Amt einen Brief geschrieben, wo ich gefragt hab, ob auch die Beratung überprüft wird, weil ja doch so viele großwerdende Fische verkauft werden (die Fische hab ich dann aufgezählt) usw.
Vielleicht ist die Antwort auch für andere interessant:


"Nach § 11 Tierschutzgesetz benötigen Personen, die gewerbsmäßig mit Wirbeltieren handeln eine Erlaubnis, die vor Aufnahme der Tätigkeit beim Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt beantragt werden muss.
Die Voraussetzungen zur Erteilung dieser Erlaubnis umfassen u. a. neben dem Vorhandensein der geeigneten Räume und Einrichtungen, auch den Sachkundenachwels hinsichtlich Haltung, Pflege und Unterbringung der betreffenden Tierarten, mit denen gehandelt werden soll.
Die für die Tätigkeit erforderlichen fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten sind in der Regel anzunehmen, wenn die verantwortliche Person
-eine abgeschlossene staatlich anerkannte oder sonstige Aus- oder Weiterbildung absolviert hat, die zum Umgang mit den Tierarten befähigt, auf die sich die Tätigkeit erstreckt, oder
-auf Grund ihres bisherigen beruflichen oder sonstigen Umgangs. mit Tieren, beispielsweise durch langjährige erfolgreiche Haltung der betreffenden Tierarten, die für die Tätigkeit erforderlichen fachlichen Kenntnisse hat.
Kann der Nachweis über eine entsprechende abgeschlossene staatlich anerkannte oder sonstige Aus- oder Weiterbildung nicht erbracht werden, so wird durch das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt im Rahmen eines Fachgespräches das Vorhandensein der erforderlichen Kenntnisse hinsichtlich Haltung, Pflege und Unterbringung abgeprüft.
Die in der o. g. Erlaubnis benannte verantwortliche sachkundige Person muss sicherstellen, dass alle im Verkauf tätigen Mitarbeiter vor Aufnahme der Verkaufstätigkeit eine ausreichende Sachkunde nachgewiesen haben bzw. in geeigneter Weise unterrichtet worden sind. Dies ist seit 01.05.2000 schriftlich zu dokumentieren.
Die Abgabe von Wirbeltieren darf somit nur durch sachkundiges Personal erfolgen bzw. unter deren Aufsicht stattfinden (z. B. bei Auszubildenden).Von Seiten des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes wird eine regelmäßige Überprüfung der Zoofachgeschäfte durchgeführt. Dabei werden neben dem Vorhandensein von sachkundigem Personal eine Begutachtung der Becken auf Ausstattung und Technik sowie stichprobenartig eine genaue Untersuchung einzelner Becken u. a. auf Besatzdichte und Vergesellschaftung/Sozialverhalten durchgeführt.
Für den Handel von größer werdenden Fischen (ab ca. 15 cm Endgröße) besteht unsererseits die Forderung, die erreichbare Endgröße in der Beckenbeschriftung anzugeben.
Diese Angabe ersetzt jedoch nicht die sorgfältige Beratung durch das fachkundige Verkaufspersonal, in der u. a. noch einmal auf die Unvereinbarkeit von erreichbarer Endgröße und Haltung in Standardeinrichtungen hinzuweisen ist."

Kurz gesagt, nicht jeder darf Fische verkaufen, zumindest theoretisch.
Und beachtet besonders die letzten 2 Sätze, wenn´s so wär, dann wär´s schon gut.

Gruß Katharina
kuki ist offline  
 

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