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Alt 04.10.2002, 22:44   #1
André H.
 
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Standard Gibt es das: Das "Lebendgebährenden-Problem"?!

Moin,

ich war gerade bei einem, wie ich glaube, guten Händler in HH.

Dort wollte ich meinen Guppy- u.Schwertträgerbestand erhöhen(waren nur noch jeweils ein W über).

Daraufhin riet er mir dringend davon ab, wenn ich mir nicht partout Probleme ins AQ holen will. Mit den Fischen hole man sich das Lebendgebährenden-Problem ins Haus.

Es wies dann darauf hin das (fast) alle Lebendgebährenden-Importe nur in Salz- und Medikamentenwasser gezogen werden, da darin die Keimdichte gering ist. Dadurch braucht der Fisch kein Immunsystem aufzubauen und wächst schneller und größer. Nur leider stirbt er sehr schnell in seinen, oder den Kundenbecken, sodaß eigentlich niemand Freude an Ihnen hat.
Okay, das es mit der Guppysterblichkeit Probleme gibt, liest man hier ja fast täglich. Er meinte auch, bei denen sei es besonders schlimm.
Es gibt so auch viele Großhändler, die ihre lebgs in Brackwasser halten um die Sterblichkeit gering zu halten. Um sie danach wirtschaftlich weiter zu halten müßte der Einzelhändler sie eigentlich auch im Brackwasser halten, aber dann hätten die Kunden ja das volle Problem. Er kauft wohl nur lebgs. von Händlern, die sie auch im Süßwasser halten, um das Problem beim Zwischenhändler zu halten. Das ist zwas erstmal teurer, rechnet sich aber hinterher besser.
Auf meine Nachfrage nach Dt.-nachzuchten meinte er, die währen zwar besser, sterben aber auch unnatürlich früh, da sie durch lange Inzuchtengenerationen mit dem Ursprungfisch nicht mehr viel gemein haben und so eigentlich auch nicht lebensfähig sind.

Wenns nach ihm gänge, sollten gar keine Lebengebährenden gehandelt werden, weil es unter dem Strich rein gar nichts bringt. Den Fischen nicht, den Kunden nicht und den Händlern letztlich auch nicht, da schnell sterbende Fische dem Ruf schaden.

Mir ist seit den 18 Monaten, die ich mein AQ habe eigentlich aufgefallen, das es tatsächlich nur lebendgeb. sind, welche aus unerklärlichen(WWs gut, alle anderen Fische putzmunter) Gründen starben, und auch immer wieder.

Frage: Geht es euch auch so? Sollten wir denn dann nicht die Neueinsteiger vor diesen Arten aus o.g. Gründen warnen?
Oder ist das alles übertrieben?

Bin ja ´mal auf Antworten gespannt...

Gruß André
André H. ist offline  
Alt 04.10.2002, 22:55   #2
Roland Bauer
 
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Hi, Andre!

Les mal hier: http://www.zierfisch-forum.de/phpbb/...iotika&start=0

gruss, roland
Roland Bauer ist offline  
Alt 04.10.2002, 23:04   #3
Heimo
 
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Hallo André,

ja und nein. Lebendgebärende sind ja nicht nur die Zuchtformen, sondern es gibt auch Wildformen wie z.B. verschiedene Limias oder Heterandria formosa. Mit denen sollte es keine Probleme geben. Auch mit Wildformen von Guppys sind die Probleme erfahrungsgemäß wesentlich geringer als mit "Hochzuchttieren". Und schließlich ist auch Guppy nicht gleich Guppy. Nur kosten ordentlich gezüchtete Hochzuchtguppys wesentlich mehr als "Importware". Guppys werden allerdings generell nicht ewig alt, ein Triangelmännchen z.B. schafft kaum mehr als gut 18 Monate, je nach Wassertemperatur, Hälterungsbedingungen... . Fazit: Es gibt kein Lebendgebärendenproblem, sondern letztlich nur das Problem der immunschwachen Importfische - allerdings sollte auch klar sein, dass ebensowenig "Anfängerfische" gibt. Viele Guppys reagieren beispielsweise auf Nitrat wesentlich empfindlicher als Buntbarsche!
Heimo ist offline  
Alt 04.10.2002, 23:47   #4
André H.
 
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hi,

@Roland,
danke für den Link. Das war eigentlich, die Diskussion, die ich erwartete. Naja, fand halt den Begriff sehr passend, gewissermaßen ein geflügeltes Wort .
Außerdem dachte ich mal wieder eine interessante Diskussion anzustoßen. Was ist hier bloß im letzten halben Jahr passiert? Bin ich der einzige der glaubt, das Niveau sei etwas gefallen?
Wir sollen ja fast nur noch Besatzvorschläge geben oder bewerten?! Oder bin ich zu empfindlich? Aber es war hier doch auf jeden Fall mal auch mehr los, oder?

@Heimo,
habe mich offensichtlich noch nicht so weit mit den Unterformen des Guppy beschäftigt, wie du. Ich kaufte bisher eigentlich immer welche, die sehr schlicht und ohne viel Farben und besondere Schwanzformen waren, da ich dachte die seien näher an der Wildform.
Zu Deiner Feststellung über die höhere Sensibilität auf NO3 von Guppys im Gegensatz zu Buntbarschen stellt sich für mich halt auch die Frage, ob das nicht auch eine Folge der miesen Zucht- bzw. Importbedingungen auch der Wildformen ist?
Mal davon abgesehen, das der Bereich der Buntbarsche wirklich sehr weit ist. Wenn ich schon die Robustheit von Apistogrammas mit der meiner Erdfresser vergleiche... Die Erdfresser bekommt man wohl echt nur mit ´nem Vorschlaghammer klein, mit dem Wasser wohl kaum(im Rahmen natürlich, chemisch ist ja viel denkbar was sie natürlich nicht können).

Gruß André
André H. ist offline  
Alt 05.10.2002, 00:05   #5
Roland Bauer
 
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Hi, Andre!

<<Was ist hier bloß im letzten halben Jahr passiert? Bin ich der einzige der glaubt, das Niveau sei etwas gefallen?>>

Hmmm, seh ich vollkommen anders! Die Diskussion über Filtertypen zwischen Spielzuegfiltern über HHMF bis "filterlos" war ganz schön nahrhaft, und interessanterweise mit vielen Zwischenergebnissen und auch neu angesetzten Messreihen. Gerd Kassebeer ist in der Zwischenzeit zu uns gestossen und hat die Diskussion wesentlich befruchtet. Momentan ist eher Verschnaufpause angesagt - gottseidank!

Also meines Erachtens ist eine Unmenge an Wissen vermehrt worden!

Das mit den Besatzvorschlägen ist schon so eine Sache. Ich bin ja auch eher einer von denen, die sich einige Arten auswählen und dann schauen, was darum herum schwimmen könnte. Andere sehen das anders und geben ihre Aq-Grösse an und erwarten dann Vorschläge, Warum auch nicht? Dann kann jeder mit zu wenig Platz daheim seine Träume dort in Pläne umsetzen.

Was halt hier wie woanders auch gleich ist: Eine Unmenge an selbstverschuldeter Unwissenheit. Lesen und Verstehen ist nicht mehr so angesagt, wie sonst auch schon.

gruss, roland

PS: Dann acker' Dich mal schön durch die Filterlos-Thematik durch! Am besten via "Gerd Kassebeer" - Profil, Beiträge anschauen. Dann findest Du die "heissen" Sachen schon!
Roland Bauer ist offline  
Alt 05.10.2002, 06:29   #6
Ralf Rombach
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Re: Gibt es das: Das "Lebendgebährenden-Problem"?!

Andre,

> Auf meine Nachfrage nach Dt.-nachzuchten meinte er, die
> währen zwar besser, sterben aber auch unnatürlich früh, da sie
> durch lange Inzuchtengenerationen mit dem Ursprungfisch nicht
> mehr viel gemein haben und so eigentlich auch nicht lebensfähig
> sind.

Das ist so auch nicht richtig, bei weitem nicht. Da ich selber zu Hause und im AQ Verein Lebendgebärende, stinknormale Platys, Schwertträger und Guppies ziehe, kann ich sagen, daß das mit der Lebenserwartung schlicht nicht stimmt. Meine ältesten Guppies sind nunmehr 2 Jahre 10 Monate alt und stehen wie am ersten Tag, als sie ausgewachsen waren. Und es ist ein Inzuchtsstamm.


> Wenns nach ihm gänge, sollten gar keine Lebengebährenden
> gehandelt werden, weil es unter dem Strich rein gar nichts
> bringt.

Doch viel Geld und Umsatz, wenn ich so sehe, was hier im Handel an Lebendgebärenden umgeschlagen wird. Verbrauchsware, wöchentlich ersetzt.
 
Alt 05.10.2002, 07:02   #7
Ralf Rombach
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Andre,

> Außerdem dachte ich mal wieder eine interessante Diskussion
> anzustoßen.

Tja, ist aber schon gelaufen.


> Was ist hier bloß im letzten halben Jahr passiert? Bin ich der
> einzige der glaubt, das Niveau sei etwas gefallen?

Nein, bist Du nicht. Im Unterschied zu Roland teile ich Deine Meinung. Mag sein, das vieles der aquaristischen Probleme mittlerweile mehrfach besprochen und abgehandelt wurde, aber ...


> Wir sollen ja fast nur noch Besatzvorschläge geben oder
> bewerten?!

So sehe ich das derzeit auch.

Das soll keine Kritik sein an den Usern des Forums, im Gegenteil ist das erstmal ein Vertrauensbeweis, der den Forumsmitgliedern in Gänze entgegen gebracht wird. So lassen sich von vorneherein viele Probleme vermeiden. Andererseits, das hatte Tobias im Frust Forum schon mal geschrieben, kann man manchmal auch den Eindruck gewinnen, daß wir hier sozusagen als Buch- und Literaturersatz dienen. Auch diesen ehrt die Forumsmitglieder, wird aber auf Dauer, wenn man immer darauf eingeht, zu fast einem Fulltime-Job, der aber wiederum nicht honoriert wird.

Was mir aber tatsächlich etwas fehlt mit Ausnahme der langen und ausführlichen Threads mit Gerd, Olaf und anderen zur Filterproblematik sind die, sagen wir, interessanteren Diskussionen um Aspekte unseres Hobbys. Wie man die nun definiert, ist natürlich unterschiedlich. Ein Anfänger hat andere Probleme und Fragen als ein Aquarianer, der dem Hobby schon 30 Jahre oder mehr anhängt.


> Zu Deiner Feststellung über die höhere Sensibilität auf NO3 von
> Guppys im Gegensatz zu Buntbarschen stellt sich für mich halt
> auch die Frage, ob das nicht auch eine Folge der miesen Zucht-
> bzw. Importbedingungen auch der Wildformen ist?

Verstehe nicht ganz, wie Du das meinst.


> Mal davon abgesehen, das der Bereich der Buntbarsche wirklich
> sehr weit ist. Wenn ich schon die Robustheit von Apistogrammas
> mit der meiner Erdfresser vergleiche... Die Erdfresser bekommt
> man wohl echt nur mit ´nem Vorschlaghammer klein,

oder mit physikalisch hartem Wasser, sprich Eis. Wie sah ich kürzlich in einem Baumarkt, dort wurden Gymnogeophagus (Art habe ich vergessen leider) als Kaltwasserfische für den Gartenteich verkauft. Ob das geht, müsste ich erstmal recherchieren.
 
Alt 05.10.2002, 07:12   #8
Dennis Furmanek
 
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Hallo,

diverse Mittelamerikaner könnte man von ihrer Robustheit auch im Klo halten (nicht abziehen) und sich selbst dann noch über Nachwuchs freun

Wobei es natürlich auch hier Sensibelchen gibt, wie z.B. Nandopsis Arten und die kleineren Thorichthys.

MfG
Dennis
Dennis Furmanek ist offline  
Alt 05.10.2002, 09:41   #9
Gast
 
Beiträge: n/a
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hi dennis,

das wär doch ne idee für tobias niedrigenergiebecken
 
Alt 05.10.2002, 23:58   #10
Gerd Kassebeer
 
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Standard Gefallenes Niveau und Lebendgebärenden-Problem

Hallo Roland, Ralf u. a.!

> Außerdem dachte ich mal wieder eine interessante Diskussion
> anzustoßen.
>Tja, ist aber schon gelaufen.
> Was ist hier bloß im letzten halben Jahr passiert? Bin ich der
> einzige der glaubt, das Niveau sei etwas gefallen?
>Nein, bist Du nicht. Im Unterschied zu Roland teile ich Deine >Meinung. Mag sein, das vieles der aquaristischen Probleme >mittlerweile mehrfach besprochen und abgehandelt wurde, >aber ...

Ich finde Euer Forum gut! Macht Euch da bloß keine Sorgen! Es kann nicht immer spannend sein! Außerdem ist die Intensität, mit der ein Hobby betrieben wird, nun mal von Person zu Person sehr unterschiedlich. Der eine forscht, der andere vergnügt sich, der nächste macht sich Gedanken, ob seine Fische sich wohlfühlen, oder ob es ein Lebendgebärenden-Problem gibt.

Ich habe mir auch schon den Kopf zerbrochen, ich meine über das Lebendgebärende-Problem. Es gibt Leute, die verbrauchen Schwertträger, und andere, die produzieren beste Qualität, wie ein Freund, der seit 25 Jahren einen Wildform-Stamm hat mit ausstellungsfähigen Tieren.
Ich beschäftige mich seit 20 Jahren mit Priapella intermedia. Daneben habe ich Barbados-Wildfänge von Poecilia sphenops u. latipinna. Während die Priapellen am besten mit lebendem Plankton gedeihen und mit Strömung und im Artbecken, sind die Poecilien mehr auf Mulm und Schlamm eingestellt. Die meisten Lebendgebärenden brauchen zusätzliche Belüftung, wenn man sie satt füttert. Da sie teilweise arg treiben, brauchen sie dichte Bepflanzung. Ich bin überzeugt, daß die vielen Arten, die ich schon hatte, nicht nitratempfindlich sind, denn bei mir ist NO3 hoch und der pH niedrig.
Das Lebendgebärendenproblem könnte ein Hälterungsproblem sein: Zu wenig O2, zu wenig Dreck, zu wenig Pflanzen, zu wenig Artgenossen und daher zu starkes Treiben.

Gruß Gerd
Gerd Kassebeer ist offline  
 

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