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Alt 16.10.2002, 06:18   #1
Ulrich Rathgeb
 
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Standard Wasser zu sauber / Blaualgen ?

Hallo allerseits,

Immer wenns um algen geht, wird meist auf hohe Nitrat / Phosphatwerte abgehoben.
In einem meiner Aquarien habe ich aktuell einen Leitwert von 25 µS (bei pH 5,5), der Nitrattest bleibt sauber, Phosphat ebenfalls.

Zuerst hatte ich massig Fadenalgen. Der Grund war wohl zuviel vergammelndes Pflanzenmaterial (hat sich nach dem einpflanzen erstmal alles aufgelöst, von Cryptos bis Javamoos, denke wegen der Umstellung / Anpassung an mein Wasser).
Nachdem ich den Hauptteil der Gammelpflanzen (schmodrige Javamoosknödel etc.) entfernt hatte, waren auch die Fadenalgen weg.
Der Pflanzenwuchs geht jetzt langsam, die Cryptos haben neue Blätter und neue Wurzeln, die weichwasser-gewöhnten, neuen Javamoos-Portionen zeigen neue Triebspitzen, der Javafarn wächst,..., aber das Tempo ist nicht gerade berauschend, gerade Cryptos habe ich auch schon um einiges schneller wachsen sehen. Nur die wasserlinsen vermehren sich wie blöd...
Die Fadenalgen sind weg, ein paar Pinselalgen (im Javamoos gewesen) hier und da stören mich nicht, aber:

Es bilden sich immer wieder blaualgen!
Nicht übermäßig, aber hartnäckig (an einer bestimmten Stelle, auf Bodengrund, Scheibe und 2-3 Pflanzen).
Komplettes Absaugen / entfernen hilft nur kurz, die kommen wieder.
Jetzt habe ich in einem Algenthread etwas von "Reinwasser-Cyanos" gelesen, und einem Typ, der verzweifelt versucht, in sein 4500l Becken Nitrat einzubringen. Er meint, immer wenn das Nitrat weggefressen sei, kämen die Cyanos wieder.

Frage: kann es sein, dass mein Wasser mit 25µS zu sauber ist, bzw. Nitrat oder sonstwas eher fehlt, als dass es zuviel ist?
Gedüngt wird sparsam mit Kremser, ansonsten gebe ich noch Spurenelemente (Dennerle S7) zu. Das Wasser wird extern über Torf gefiltert, WW wöchentlich 15l.

Besetzt ist das 60er Becken mit 20 winzligen Zwergbärblingen, gefüttert wird mit lebend Moina, ab und zu frische Artemianauplien oder gehackte Mückenlarven und ganz selten mal mit ein paar Körnchen Granulat-trockenfutter, Filterung mit HMF über Eck, Temp bei 25 Celsius, und es hängt noch ne Hefegärung dran, wobei die 4-6 Blasen pro Minute nix rausreissen dürften....
Deko: bemooste Moorkienwurzel, paar Buchenblätter, paar Erlenzäpfchen, Bodengrund ist Sand.
Sonstige Bewohner: TDS, kleine Posthornschnecken, Blasenschnecken?, und (!) Wasserflöhe. Die normalen Daphnien passen nicht in der Boraras Maul :-), sind mit den Pflanzen gekommen, und nach 3-4 mon gibts immer noch welche.
Beleuchtung: 11h mit 1x15W Dennerle Röhre (Tropical Daylight oder so, mit soner Algen-schutz-Folie drauf :lol: )

Sollte ich evtl. noch einen NPK-Dünger zugeben, bzw. was anderes?
Gelesen habe ich schon von z.B. Hirschhornsalz und sonstigen Pülverchen (Ammoniumsulfat?, Kaliumnitrat?..)

Ich habe normal nix gegen Algen (die kommen und gehen), aber Blaualgen mag ich nun doch nicht, und die Pflanzen könnten einfach besser wachsen für meinen Geschmack.

Vielleicht fällt ja jemandem was dazu ein?
Ich wollte auf jden Fall mal nachfragen, bevor ich Blumendünger ins Becken kippe.

(Ach ja, Sonneneinstrahlung isses nicht, das dachte ich anfangs auch, weil immmer nur an einer Stelle. Inzwischen ist diese Seite aber abgeklebt, und Sonne haben wir hier eh schon lange keine mehr gesehen :-( )

vielen Dank schonmal

mfg
Uli
Ulrich Rathgeb ist offline  
Alt 16.10.2002, 07:28   #2
Ralf Rombach
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Hallo Uli,

es gibt tatsächlich Reinstwasser-BA, die kenne ich auch bei ähnlichen Wasserwerten, Leitwert 60 µS/cm, kein Nitrat, kein Phosphat, soweit man sich auf die handelsüblichen Tests verlassen kann.

Das gleiche scheint mir für den 4500 l - BA Thread in drta zu gelten.

Ich halte nicht viel erstmal davon, dann mit Nitrat oder Phosphat gegen die Cyanos vorzugehen. Es scheint mir mehr und mehr ein Konkurrenzproblem der BA mit anderen Bakterienarten zu sein, vor allem und gerade bei diesen Formen, die in reinem Wasser existieren. Ich würde mal mehr Mulm ins Becken einbringen, hatte damit bisher positive Erfahrungen.
 
Alt 16.10.2002, 08:03   #3
Ralf L.
 
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Hi Ralf, hi Ulrich,

zu diesem Thema ein klares JEIN von mir.

Habe auch seit diverser Zeit BA-Probleme, ausschließlich im Vordergrund, der etwas spärlich bewachsen ist. Alle "Standardmittel" wie Dunkelkur, Altwasser (folgt ja der Konkurrenztheorie), häufiges Absaugen, Filter im Becken ausdrücken (Zielrichtung wie bei Altwasser ist die Konkurrenz) haben nichts durchschlagendes bewirkt.

NO3 und PO4 sind bei meinem Becken ebenfalls nicht nachweisbar (fragt mich jetzt aber nicht nach dem Leitwert; bin armer Ingenieur ). Erst deutliche Besserung brachte das tägliche Zufüttern von NPK-Dünger (Eigenproduktion aus KNO3 und KH2PO4). Da das Becken aber augenscheinlich seeehr stark zehrt, hilft das auch immer nur phasenweise. Wegen der Problematik, andere Algen damit zu züchten, habe ich die Zudosierung bis jetzt nur meoderat erhöht, mit dem Erfolg, daß das Nachwachsen der BA sich immer mehr verlangsamt.

Von daher würde ich schon sagen, daß man BA in sehr sauberen Becken (bezogen auf NO3 und PO4) durchaus mit NPK-Dünger bekämpfen kann. In meinem Fall war und ist es sozusagen die letzte Möglichkeit gewesen.
Ralf L. ist offline  
Alt 16.10.2002, 13:28   #4
Ulrich Rathgeb
 
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Hallo,

@Ralf R.

Der Tip ist soweit o.k., die konkurrenzgeschichte einleuchtend.
Beleg dafür könnte mein anderes becken sein, in dem ich lange Zeit das gleiche wasser hatte, aber nie BAs.
Unterschied: Im befallenen becken ist alles relativ neu, inkl. filtermatte (die noch nicht besonders viel "Schlamm" enthält), d.h. erst so um die 4mon alt.
Das unbefallene Becken läuft schon über ein Jahr und die Matte (grob) ist so voll Geschmaddel, dass ich sie sogar manchmal bißchen absaugen muss. Richtig ergiebig im Sinne von Schlammgewinnung ist das aber auch nicht.
Problem: woher nehm ich den Mulm?
Im unbefallenen Becken fällt nämlich gar keiner an, obwohl die panzerwelse schon lange ausgezogen sind.
Und im befallenen becken habe ich außer den groben, abgestorbenen Pflanzenknödeln auch noch nie groß was abgesaugt.
Sprich: ich hab kein mulm.

Vielleicht helfen die eingebrachten blätter da ein bißchen nach, ansonsten müssten meine fische mehr essen um mehr zu sch..,
aber das ist auch nicht unbedingt die lösung.

@Ralf L.

Na gut, ich wollte ja nur mal wissen ob da was dran sein kann mit diesem Reinwasser. Anscheinend ja schon.
Du hast zwar kein leitwertmeßgerät (ich habs mir auch vom munde abgespart), aber ich bin dafür ein chemischer Volldepp.
Dass du dir deinen Dünger da selbst anrührst macht mich spontan neidisch, weil ich sowas gar nicht kann.
Vielleicht finde ich ja über die Suche ein für mich nachvollziehbares Rezept, ansonsten nehm ich mal meinen alten Bonsai-Flüssigdünger (besteht aus Nitratstickstoff NO3-N, Ammoniumstickstoff NH4-N, wasserlöslichem Phosphat P2O5,wasserlöslichem Kaliumoxyd K2O).
Ich hab mir gedacht, ich gebe da mal so 1-2 Topfen am Tag ins becken und schau was passiert, bei regelmäßiger Messung natürlich.
Meinst du das geht so erstmal o.k.?

Vielleicht wachsen dann ja auch die Pflanzen wieder besser.

Thanks für die Antworten

Gruß
Uli
Ulrich Rathgeb ist offline  
Alt 16.10.2002, 13:50   #5
Ralf L.
 
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Hi Ulrich,

habe da mal drei Threads rausgesucht, in denen etwas darüber steht. Im mittleren schreibt Robert, wie sein NPK zusammengesetzt ist.

http://www.zierfisch-forum.de/phpbb/...=21335&start=0

http://www.zierfisch-forum.de/phpbb/...ic.php?t=20568

http://www.zierfisch-forum.de/phpbb/...ic.php?t=21242

Ob Du Deinen Bonsai-Dünger, weiß ich jetzt nicht so recht. Ich vermute aber, daß er es auch tun sollte. Zumindest sehe ich auf den ersten Blick keine Inhaltsstoffe, die gefährlich sind. Ob aber das Verhältnis zwischen N, P und K so gut ist, weiß ich nicht. Versuche es einfach.
Ralf L. ist offline  
Alt 16.10.2002, 15:13   #6
Ulrich Rathgeb
 
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Hallo nochmal,

jepp, die Links sind in der Tat aufschlußreich, aber irgendwie werde ich wohl auf den bonsaidünger verzichten, und aufs selber mixen auch (das ist mir alles zu chemisch).
Ich hatte grade nen Geistesblitz und werde mal nen Ober-Dünger-Rührer fragen, den Doc persönlich in seinem Serviceforum.
Mal schauen was der meint, und ob er mir da nicht was anbieten kann (sein neues Eudrakon evtl. und vielleicht Ferrdrakon K statt nur Ferrdrakon).
Na ich warts mal ab, und wenn alle Stricke reissen, muß ich halt mal wieder einen Apotheker nerven mit einem der Rezepte aus den Threads. (Ich kenn einen, der freut sich immer wahnsinnig, wenn man so abartiges zeug von ihm will. Der ist glaube ich mit Hustentropfen an Omis verkaufen nicht ganz ausgelastet :lol: )


mfg :-kiss
Uli
Ulrich Rathgeb ist offline  
Alt 17.10.2002, 16:52   #7
Schneeball
 
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Hallo Leute,

da werde ich doch auch mal ganz hellhörig. Könnte es sein, dass es sich dann auch bei mir um diese Variante der Blaualgen handeln und das der Grund dafür sein, dass ich sie einfach nicht loswerde?
Denn ich habe kaum Phosphat im Wasser und auch nie mehr als 12,5 mg Nitrat pro Liter im Wasser, was ja auch nicht übermäßig viel ist. Bei mir sind aber (siehe Ralfs Link) bisher alle Versuche fehlgeschlagen, sie loszuwerden.

Gruß,

Astrid
Schneeball ist offline  
Alt 17.10.2002, 17:12   #8
Ulrich Rathgeb
 
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Hallo Astrid,

I don´t know, aber bei mir ist halt nicht nur der Nitratwert im Becken gleich 0, sondern auch das Wechselwasser hat NO3=0, PO4=0. der Eintrag an Grundnährstoffen über das Futter ist bei mir also wohl echt zu wenig. Da ich zum allererstenmal überhaupt Blaualgen habe, hat mich unter diesen Umständen das Wort Reinwasser-Cyanos auch sehr aufhorchen lassen.

Übrigens, nach der Zugabe von 0,5ml Bonsaidünger gestern habe ich im Becken Nitrat=0, Phosphat=0.25 mg/l.
für mich heißt das: Zuwenig Stickstoff, zuviel Phosphat drin, das Verhältnis scheint bei diesem Dünger wirklich nicht brauchbar.
Eigentlich wollt ich ihn gar nicht nehmen, aber jetzt weiß ich es wenigstens genau, dass er mir nicht taugt.
Also lieber doch was anderes. Was werde ich wohl noch bißchen rumknobeln.

Gruß
Uli
Ulrich Rathgeb ist offline  
Alt 21.10.2002, 13:11   #9
Daniel Glau
 
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Hallo
www.drak.de bietet Nitrat- und Phosphatdünger an...

Ich kann mir, dennoch, kaum vorstellen, dass es am "zu" sauberen Wasser liegt....eher dass die Pflanzen keine Konkurrenz sind...

Ansonsten gibt´s noch NPK Dünger oder Blaukorn im Gartenhandel...
Daniel Glau ist offline  
Alt 21.10.2002, 13:26   #10
WernerK
Gast
 
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Hallo Uli,
auch ich hatte in einigen Becken bei ähnlichen Wasserwerten Probleme mit Blaualgen, was bisher immer geholfen hat, war Hornkraut und zwar in großen Mengen. Bereits nach einer Woche zeigte sich in praktisch allen Fällen eine merkliche Besserung, nach 2-3 Wochen waren die Blaualgen weg.

Gruß Werner
 
 

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