zierfischforum.info

Zurück   zierfischforum.info > > >

Hinweise

 
 
Themen-Optionen
Alt 29.11.2002, 16:54   #1
Andreas
 
Registriert seit: 04.06.2001
Ort: Stuttgart
Beiträge: 165
Abgegebene Danke: 0
Erhielt: 0 Danke in 0 Beiträgen
Standard Schwimmblasenkrankheit bei p.innesi ?

Hallo Forengemeinde,

in meinem 160L Aquarium befindet sich ein Schwarm P. innesi ( 14) und P. axelrodi.(10), sowie eine grosse Süßwasser-Fächergarnele und drei Antennenwelse ( 6-8 cm)
Es handelt sich um ein Altwasseraquarium, wobei das verdunstende Wasser ( sehr viel, da offen) mit Osmosewasser nachgefüllt wird.


WW:

NO3 10
NO2 n.n.
GH 8
KH 6
ph 6,8
O2 8 ( heute 16.15 Uhr, noch drei Stunden Beleuchtung)
Temp: ca. 25 Grad

Die Wasserwerte sind seit langer Zeit stabil.


In der Rückschau haben sich 4 oder 5 Tiere aus dem Schwarm p.innesi seit 3-4 Wochen merkwürdig verhalten.
Sie sind zusammen in schnellen, ruckartigen Bewegungen mehrmals nach vorne schräg unten geschwommen, haben danach aber wieder normales Schwimmverhalten gezeigt. Ich habe das für eine Art Spiel oder Schwarmverhalten betrachtet.


Leider scheint jetzt knapp die Hälfte des Schwarms von P.innesi von der Schwimmblasenkrankheit befallen. Die Bäuche dieser Fische sind etwas aufgequollen, der am stärksten Betroffene hat dort knotige Beulen und er kann nur mit Mühe vermeiden, nicht "kopfunter" an der Wasseroberfläche zu treiben. Ein Weibchen hat zudem einen gekrümmten Rücken und einen dicken Bauch. Die Fische sind jetzt seit 2 Jahren in diesem Becken, p. axelrodi schon ein Jahr länger.
Bis auf die ersten Tage nach Einsetzen hatte ich keine Verluste.

Hautbild und sonstiges Verhalten ist unauffällig.

Laut Mergus wird diese Krankheit ( Aerocystitis) durch Viren hervorgerufen. Befallene Fische sollten herausgefangen und getötet werden .

Daran kann ich wohl nichts ändern.

Meine Frage:
Wie kann ich vermeiden, dass die anderen Fische diese Krankheit auch bekommen, bzw. wie kann ich deren Abwehrkräfte stärken und worauf muss ich bei dieser Krankheit in den nächsten Tagen/Wochen verstärkt achten? Ist hinsichtlich des "Altwassers" etwas zu beachten?

Medikamentieren möchte ich mit Rücksicht auf die wohl gesunden Fische nicht.

Quarantänebecken ist nicht vorhanden.


Grüsse Andreas
Andreas ist offline  
Alt 29.11.2002, 17:11   #2
Gast
 
Registriert seit: 01.12.2001
Beiträge: 5.768
Abgegebene Danke: 0
Erhielt: 0 Danke in 0 Beiträgen
Standard

Hallo Andreas,

zunächst: es gibt kein einziges Medikament, das gegen Viren hilft, weder in der Human- noch in der Veterinärmedizin.

Was das Altwasser angeht: es kann indirekt sein, daß dieses für den Ausbruch der Krankheit mitverantwortlich ist. Bei sehr lange stehendem Wasser kommt es zwangsläufig zur Verarmung Nährstoffen und Spurenelementen.
Wenn man sich ansieht, welche Spurenelemente das Immunsystem braucht, um 100%ig zu funktionieren und das Immunsystem das einzige ist, das Viren kontrollieren kann, kann man folgern, daß ein Mangel an Spurenelementen auf die Dauer eine Immunsuppression zur Folge hat und sich so die Viren vermehren können.

Ich rate also an, zumindest halbwegs regelmäßig Wasser zu wechseln (ich tus ja auch nicht sooo oft) und abwechslungsreich zu füttern.
Im Akutfall würde ch versuchen, die Temperatur um etwa 3 bis 4 °C nach oben zu fahren. Oft hilft so etwas bei Schwimmblasenproblemen.

schöne Grüße

Gast ist offline  
Alt 29.11.2002, 18:34   #3
Andreas
 
Registriert seit: 04.06.2001
Ort: Stuttgart
Beiträge: 165
Abgegebene Danke: 0
Erhielt: 0 Danke in 0 Beiträgen
Standard

Danke Dir für die Antwort.

Leider konnte ich nicht früher online gehen als jetzt.

Sowas habe ich mir gedacht, dass die Fische wegen fehlender Spurenelemente eventuell weniger Abwehrkräfte gegen Erkrankungen haben. Dann werde ich jetzt weitere Vitamine, insbesondere Spurenelemente zuführen und einen Gutteil des Wassers wechseln. Am Altwasserprinzip halte ich allerdings fest aber ich muß wohl nach dran arbeiten....

Das mit der Temperaturerhöhung ist ebenfalls eine gute Idee.
Würdest Du auch dazu raten, die Fische mit deutlichen Symptomen auszusondern und zu töten?

Grüsse Andreas
Andreas ist offline  
Alt 29.11.2002, 18:59   #4
Ralf Rombach
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

[quote="Andreas"]

> Das mit der Temperaturerhöhung ist ebenfalls eine gute Idee.
> Würdest Du auch dazu raten, die Fische mit deutlichen
> Symptomen auszusondern und zu töten?

Nein, direkt nicht, erhöhe wie empfohlen die, 28° sollten es schon sein, kann auch an die 30° gehen und dann 1 Woche abwarten. Löst es sich dann nicht, dann melde Dich nochmal.

Andere Frage: Was fütterst Du ? Irgendwelche Änderungen in den letzten Wochen am Futter ?
 
Alt 29.11.2002, 19:00   #5
Gast
 
Registriert seit: 01.12.2001
Beiträge: 5.768
Abgegebene Danke: 0
Erhielt: 0 Danke in 0 Beiträgen
Standard

Hallo Andreas,

das ist immer eine Abwägungsfrage, wenn du die Tiere ohne großen Stress fangen und schmerzfrei töten kannst, solltest du das tun.
Ich würde allerdings nicht wegen der paar Fische ein ganzes Becken in helle Aufregung bzw. Unordnung bringen.

schöne Grüße

Gast ist offline  
Alt 29.11.2002, 19:08   #6
Andreas
 
Registriert seit: 04.06.2001
Ort: Stuttgart
Beiträge: 165
Abgegebene Danke: 0
Erhielt: 0 Danke in 0 Beiträgen
Standard

Nochmals danke für die Infos

@Ralf: Keine Futterveränderung, sorry
@Tobias: Das Becken ist groß, die Fische sind wenige, und die, um die es geht, sind sowieso nicht mehr die fittesten, könnte ich mir vorstellen... komme allerdings erst wieder morgen an mein Aqu. (Büro)

Nach MERGUS ( Riehl/Bänsch) 9. Taschenbuchaufl. S. 944 f steht unter Schwimmblasenentzündung, dass die dafür verantwortlichen Viren ihr Temperaturoptimum zwischen 15 und 28 Grad C. haben und sich zwischen 4 und 33 Grad vermehren.....
direkt hilft das nicht, ausser das das Immunsystem der Fischlis angekurbelt wird....

Nun, ich werde die Temperatur übers WE erhöhen, auf knapp 28 Grad, die am schlechtesten aussehenden ( 2) herausholen und beim Rest hoffen....

Weiss jemand, inwieweit bei eher weichem Wasser (s.o.) die Dosierung der Zuführung von Mineralstoffen bzw. Vitaminen erhöht werden muss ( Futter oder direkt ins Wasser?)

Danke Andreas
Andreas ist offline  
Alt 29.11.2002, 19:40   #7
Ralf Rombach
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Andreas,

> Nach MERGUS ( Riehl/Bänsch) 9. Taschenbuchaufl. S. 944 f

snip.

Das ist das Problem mit Ferndiagnosen, in dem Fall auch Nahdiagnosen und sagen wir .... kniffliger Literatur. Roland Bauer schweigt sich über Entzündungen der Schwimmblase aus, Untergasser bringt es recht ausführlich, vermeidet aber Viren als Begriff. Da ist recht wenig zu bekannt.

Fakt ist folgender. Schwimmblasenentzündungen werden in aller Regel durch Bakterien ausgelöst. Es kommt zu Funktionsstörungen der Gassekretion und damit bei zu viel Gas zu Auftrieb -> Kofsteher.

Das Problem ist die Behandlung, die meist mit Medikamenten wirkungslos ist, weil der Wirkort nur schwierig erreichbar ist, zumal wir hier strikt AB Einsatz im Aquarium aus diversen Gründen ablehnen.

Die geringen Erfolgsaussichten bestätigt auch Untergasser und das kann ich aus eigener Erfahrung nur unterstreichen. Die Chancen stehen grob etwa 50:50, dass weniger stark befallene Tiere über ihr eigenes Immunsystem die Sache in den griff bekommen. Die Temperaturerhöhung hat sich aus eigener Erfahrung bei Trauermantelsalmlern und Sumatrabarben (in früherer Zoohandelzeit) bewährt als unterstützende Maßnahme.
 
Alt 30.11.2002, 10:16   #8
Andreas
 
Registriert seit: 04.06.2001
Ort: Stuttgart
Beiträge: 165
Abgegebene Danke: 0
Erhielt: 0 Danke in 0 Beiträgen
Standard

Hallo Ralf

Ich bin jetzt wieder im Büro und kann die Symptome sehr gut erkennen:

Diejenigen, deren Gassekretion (wohl) gestört ist, schwimmen, um ihre Höhe zu halten, stets nach unten, der Auftrieb ist enorm ( sieht man, wenn der Fisch kurzzeitig keine Flossen- und Körperbewegungen macht), obwohl bei einigen der Bauchraum kaum verformt ist. aber das scheint mir ein eindeutiges Indiz zu sein, wenn der Fisch dies während des gesamten Beobachtungszeitraums macht.

Übrigens: die P. axelrodi sind sämtlich symptomfrei es sind nur einige der p.innesi betroffen.

Ich werde also versuchen, jetzt die auffälligen Tiere herauszufangen und sie möglichst schnell zu töten
Mach ich nicht gerne

Ob Viren oder Bakterien.... du hast vermutlich recht, dass Riehl/Bänsch ( wie fast jede Literatur) mit Vorsicht zu genießen ist, aber an irgendwas muss man sich ja halten und an das Forum natürlich :P

Grüsse Andreas
Andreas ist offline  
 

Themen-Optionen

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Noens abzugeben! (Paracheirodon Innesi) DorschKalle Archiv 2004 51 19.02.2004 21:34
Paracheidon innesi bei Zimmertemperatur( 19-23*C) Passant Archiv 2003 6 16.09.2003 19:51
P.innesi schiwmmt kopfüber organ500 Archiv 2003 5 02.03.2003 20:16
Neons (P. innesi) bis 30° dGH? Thomas P. Archiv 2002 18 26.10.2002 13:21
P. Innesi mit Schlagseite plz. help Andreas Archiv 2002 6 09.07.2002 12:43


Powered by vBulletin® Version 3.8.9 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Search Engine Optimisation provided by DragonByte SEO (Lite) - vBulletin Mods & Addons Copyright © 2024 DragonByte Technologies Ltd.
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 01:12 Uhr.