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Alt 10.12.2002, 14:46   #51
Sylvia m
 
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Hi Tobias,
da kommt mir gleich eine Parallele in den Sinn. Als unser Junior vor über 17 Jahren auf die Welt kam,wurde uns von manchen Leuten nahegelegt uns komplett umzuziehen und Die Hände und Arme zu desinfizieren bevor wir das Zimmer betraten(Warum gibts keinen Vogelzeig-smilie)Ausserdem sollten wir un bedingt unseren Hauskater (damals 8)ins Tierheim geben,da er ein potentieller Krankheitsüberträger sei.Natürlich haben wir das alles nicht gemacht.

Hi Dani,
bei meinem Händler gibts 3 Wildfangdiskusfische(ich kann kein Latein ),die erfüllen alle Kriterien,die Tobias aufgezählt hat.Wenn ich ein grosses Becken hätte :roll: :wink:
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Salut Sylvia
Sylvia m ist offline  
Alt 10.12.2002, 15:27   #52
Gast
 
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Hallo dani,

so ganz einfach ist die Sache wiederum nicht.

In der Natur liegen die Dinge (zum Glück) etwas anders als im Aquarium. Durch die wesentlich geringere Fischdichte kommen Fischkrankheiten deutlich seltener vor, weil die Fisch zu Fisch Übertragung meist mangels Masse stecken bleibt.
Hinzu kommt, daß die extrem nährstoffarmen und sauren Schwarzwässer in einigen Teilen Amazoniens trotz 30°C bakterienärmer sind als so mancher deutscher Operationssaal.

Dennoch halte ich diese "ich entseuche meine Tiere einmal und schotte sie dann von der Außenwelt ab"-Methode aus den oben genannten Gründen für Blödsinn. Hinzu kommt, daß dadurch ein Eindruck geschaffen wird, daß man Aquaristik nur mit viel Chemie, Giften und diversen Wässerchen betreiben kann.

Wie schreibt Ralf so schön:
In ein Aquarium gehören: Sand, Wasser, Pflanzen, Fische, eventuell Turmdeckelschnecken oder Krebstiere und ab und zu Futter.... ich möchte noch um Licht ergänzen.

schöne Grüße

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Alt 10.12.2002, 15:52   #53
SemiBoes
 
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sind fische aus solchen gewässern überhaupt für den durchschnittsaquarianer wie mich z.bsp. geeignet? in der arbeit werkel ich schon 100% steril (zellenspalten und so), aber ein aquarium hab ich weil ich komplexe natürliche vorgänge beobachten möcht die ich normalerweis nie sehn könnt. in so einem leeren becken ohne mikroorganismen, wie kann da überhaupt was sein?

grüße, dani
SemiBoes ist offline  
Alt 10.12.2002, 15:56   #54
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Hallo Dani,

das ist das, was die Diskusaquaristik so schwer macht: Aus Angst vor Krankheitserregern wird von einigen "Diskusprofis" auf eine Einrichtung der Becken völlig verzichtet. Damit fehlen alle Elemente, die man einem Anfänger(!) empfiehlt. Kein Wunder, daß es dann schwer ist, Fische zu halten, egal ob Diskus oder was anderes.

schöne Grüße

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Alt 10.12.2002, 16:02   #55
SemiBoes
 
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aber dann brauch ich ja gleich garkein aquarium. einen glaseimer kann jeder mal schnell aufstellen. glaub auch nicht, dass es den fischen in so einer sterilen umgebung gefällt...oder lieg ich da falsch?

also, bin schon gespannt was dann in mein becken rein kommt. ich hätt nämlich schon gern eine richtige unterwasserlandschaft. etwas wo man immer mal was neues entdecken kann. das hab ich dank dem forum hier in meinem 80cm becken geschafft (betta - babies ohne mein zutun plötzlich gefunden!!!). genauso nur noch vielfältiger soll mein 500l aquarium werden. verstehst was ich mein?

bin kein spezialist. dafür hab ich auch noch viel zu wenig erfahrung als dass ich das schätzen könnt.

grüße aus wien, dani
SemiBoes ist offline  
Alt 12.12.2002, 15:29   #56
Michael Stache
 
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Moin Dani,

hier wie versprochen noch ein wenig Geschreibsel zum Thema Diskus bzw. deren Anschaffung...

Wo kaufe ich Diskus:
Am besten bei einem Züchter, wobei man zwischen Züchter und Züchter noch unterscheiden muss!
Es gibt den privaten Hobbyzüchter mit nur wenigen Paaren und eingerichteten Becken, der versucht liebevoll und nach bestem Gewissen jede gesunde Diskuslarve großzuziehen, wobei ein späterer Verkauf der Tiere nur schwer abgeht bzw. nur aus Platzgründen in Frage kommt und nicht um das große Geld zu verdienen, was sich in so kleinem Rahmen sowieso nie rechnet.
Oder den kommerziellen Züchter mit getrenntem Schau- und Zuchtbereich, mit meist sterilen Becken, der häufig den Großteil seiner Tiere gar nicht selber züchtet, sondern von Großhändlern als Massenwahre kauft und teuer weiterverkauft. Die eigene Zucht spielt dabei meistens wirklich nur eine untergeordnete Rolle. Die angebotenen Tiere sind häufig rote/gelbe/weiße Diskus-Pigeon-Mutanten um potentielle Käufer für bunte Fische anzulocken und stammen aus südostasiatischen Rinderherzzuchtbatterien oder sonst wo her.

Zwischen diesen beiden Extremen gibt es natürlich noch diverse Abstufungen, je näher die Wahl der Diskusquelle am ersteren Beispiel liegt, desto besser!
Niemals würde ich (Diskus-)Fische in Baumärkten mit Fischabteilung etc. kaufen.

Weiterhin finde ich es sehr wichtig, wenn der Verkäufer sich Zeit für mich nimmt und ein wenig aus dem Nähkästchen plaudert. Sehr gut finde ich es, wenn der Verkäufer nach Wasserwerten bzw. zukünftigen Rahmenbedingungen seiner Fische fragt und auch für Rückfragen/Beratung nach dem Kauf noch zu Verfügung steht.


Größe/Form und Verhalten der Tiere:
Als Diskusanfänger sollte man keine zu kleinen Tiere kaufen, hier kann man noch wesentlich mehr falsch machen, als bei schon gut abgewachsenen Tieren!
8 - 10cm halte ich in diesem Fall für die unterste Grenze. Fast immer werden nur Tiere gleicher Größe in den Becken angeboten, hier sollte man dann nicht unbedingt die größten/stärksten bzw. dominierenden Tiere (auf jeden Fall geraume Zeit beobachten) wählen, da man dann später vielleicht einen reinen Männerclub mit nach Hause nimmt.
Die Tiere sollten wohl genährt sein und nicht abgemagert, d.h. sie sollten auf keinen Fall messerrückig sein, heißt die Tiere sollten von vorne/oben betrachtet nicht irgendwie kantig aussehen (hab glaube ich noch ein Foto, stelle es dann noch hier rein), sondern eher rundlich. Abgemagerte Diskus mit Messerrücken sind immer Todeskandidaten!
Man sollte die Tiere unbedingt füttern lassen, gesunde Diskus sind immer hungrig und gehen ans Futter. Ausreden wie "die haben gerade gefressen" oder "die wurden vor kurzem erst in dieses Becken gesetzt" zählen nicht und sind unglaubwürdig, ggf. komme ich zu einem anderen Zeitpunkt noch mal wieder. Futterverweigerer werden nicht gekauft. Es wurde schon geschrieben, das gesunde Diskus im allgemeinen nicht schreckhaft sondern neugierig sind, bewegt man seine Hand vor dem Becken ruhig auf und ab, so wird diese normalerweise verfolgt und nach Fresschen gegiert.
Häufig kacken Diskus gleich nach dem Fressen (auch deshalb füttern lassen), hieraus bietet sich ebenfalls die Möglichkeit einige Erkenntnisse zu ziehen. Der Kot sollte (dunkel) und fest sein, weißer fädriger Kot kann ein Zeichen für längeres Nichtfressen bzw. Probleme mit Darmparasiten sein. Sieht man keine kackenden Diskus, sollte man einfach mal den Bodengrund danach absuchen.
Der Körper der Tiere sollte gleichmäßig rund eben diskusförmig sein, d.h. nicht irgendwie besonders hoch oder lang aussehen! Die Flossen sollten keine Einschmelzungen oder Deformierungen besitzen, da sich diese so gut wie nicht mehr verwachsen. Die Kiemen(-deckel) sollten nicht verkürzt sein und sich beidseitig bewegen.
Das Auge des Diskus ist, sofern er sich wohl fühlt fast immer leuchtend rot und keinesfalls trübe. Die Größe des Auges sollte im Verhältnis zum Kopf bzw. zum Gesamtbild des Körpers passen. Vergleicht man verschiedene Tiere, so lässt sich am Verhältnis Auge zu Körpergröße erkennen, ob ein Fisch im Wachstum zurückgeblieben oder gut abgewachsen ist. Ein relativ großes Auge im Verhältnis zur Körpergröße deutet auf schlechtes Wachstum/Fütterung im "Jugendalter" hin. Dieses Kriterium ist zugegeben, nicht so einfach und nicht ohne Vergleichsmöglichkeit zu erkennen.
Schreckhafte, voll durchgestreifte bzw. dunkel gefärbte Diskus zeigen, dass irgendetwas nicht stimmt, sich der Fisch unwohl fühlt oder gar erkrankt ist.
Diese farblich erkennbaren Warnsignale sind den quietschbunten Bonbon-Mutanten-Diskus genommen worden, so dass diese sich vermeintlich immer bestens fühlen.
Nicht der einzige Grund für mich, solche "Goldfische" nicht zu kaufen!

Diskus-Wildfänge sind meiner Meinung nach noch ein anderer Fall und ein wenig gesondert zu betrachten, würde diese aber auch für Diskusanfänger nicht unbedingt empfehlen.

Wichtig ist, das man sich bei der Wahl viel Zeit nimmt, nicht drängen lässt und die gewünschten Tiere nach den geschilderten Kriterien beobachtet, ggf. noch einmal wieder kommt.
Hat man sich dann entschieden, ist es günstig alle Fische gleichzeitig zu erstehen und als Erstbesatz in ein neues besteingefahrenes Becken setzt, wodurch dann weiterer Stress durch Quarantäne und Eingewöhnen von Neuankömmlingen entfällt. Fünf bis sechs Diskus sollten es dann mindestens sein, um dem Schwarmverhalten dieser Tiere zu entsprechen. Als unteren Richtwert Wassermenge/Fisch möchte ich sehr gerne 100l in den Raum werfen, würde aber auch bei 75l/Fisch nicht meckern.
All dieses Zeug und vermutlich noch mehr, geht mir durch das Hirn, wenn ich mal Fische kaufen gehe.

Gesagt sei noch, dass der Diskus nicht heikler ist als zum Teil andere Fische auch, ein Anfängerfisch ist er aber gewiss nicht!
Man sollte sich unbedingt vorher über die notwendigen Maßnahmen der Wasseraufbereitung informieren und vertraut machen, denn darum kommt man nur in den seltensten Fällen herum, was für viele andere Fische natürlich in gleichem Maße gilt.
Kein Diskus in hartem Wasser!
Ich überleg mal, ob ich noch was vergessen habe.


Viele Grüße
sendet
Michael
Michael Stache ist offline  
Alt 12.12.2002, 17:30   #57
SemiBoes
 
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Standard wow, danke

jetzt bin ich schon wieder um ein stück gscheiter. jetzt hab ich das becken noch nichtmal gekauft, allerdings kann ich ja während es dann einfährt eh noch einen züchter ausfindig machen und mir fische anschaun bis zum umfallen.

ich freu mich schon so!

danke jedenfalls mal, dani
SemiBoes ist offline  
Alt 13.12.2002, 07:30   #58
Ralf Rombach
Gast
 
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Michael,

darf ich diesen Bericht von Dir speichern und weiterverwenden ? Natürlich mit Quellenangabe.
 
Alt 13.12.2002, 08:26   #59
Michael Stache
 
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Moin Ralf,

Zitat:
darf ich diesen Bericht von Dir speichern und weiterverwenden ? Natürlich mit Quellenangabe.
ja, das darfst du gerne tun.
Wenn du möchtest kannst du auch die folgenden Fotos verwenden, sind selbstgeknipst.



Moin Dani,

hier nochmal ein paar Bilder eines armen abgemagerten Diskus mit Messerrücken. Deutlich läßt sich sein Unwohlsein erkennen, das Tier zeigte immer seine Streifen, das Auge war fast schwarz und leicht getrübt. Auch lassen sich Flossendeformierungen erkennen.
Ich habe das Tier in diesem Zustand bei mir aufgenommen und hatte gehofft es noch retten zu können. Trotz intensiver Betreuung und bester Wasserwerte war nichts zu machen.
Ich hielt den Fisch zunächst mit zwei anderen Diskus die ich ebenfalls mit ihm zusammen aufgenommen hatte. Die beiden anderen waren deutlich von der Lochkrankheit gezeichnet aber nicht abgemagert, sie beachteten den "dürren Hering" überhaupt nicht und ließen ihn in Ruhe. Nach einigen Wochen in dem Quarantänebecken, gefressen hat er nur noch wenig und konnte er das Futter wohl auch nicht mehr verwerten, setzte ich die beiden anderen inzwischen wieder topfit aussehenden Diskus in ein anderes Becken. Nun war er allein und ich hoffte, dass das vielleicht nochmal eine Wendung bringt, da er nun völlig ungestört war. Half aber auch nichts, er fraß weiterhin nur sehr wenig, egal was ich ihm anbat. An einem Morge taumelte er nur noch durch das Becken, da habe ich ihn dann getötet. :cry:

Danach habe ich nochmal so einen Fisch von jemandem aufgenommen, der dieses Tier als einzelnen Diskus hielt,
dessen Ausgangszustand war ganz ähnlich und auch dieses konnte ich nicht retten.
Diese beiden Fälle veranlassen mich zu der Behauptung zu kommen, dass Diskus in diesem Zustand trotz bester Pflege leider nicht mehr zu retten sind.

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Viele Grüße
sendet
Michael
Michael Stache ist offline  
Alt 13.12.2002, 08:32   #60
Michael Stache
 
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...
es scheint,
als gäbe es hier technische Probleme heute morgen?

Viele Grüße
sendet
Michael
Michael Stache ist offline  
 


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