16.12.2002, 14:23 | #61 |
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Hallo,
ich denke die Frage, ob es artgerecht ist, die Aggressivität der Tiere durch hohe Besatzdichte zu reduzieren, ist nicht pauschal zu beantworten. Viele Tiere, die eigentlich territorial sind bzw. Individualabstände halten, geben das ab einer gewissen Besatzdichte auf. Dieses Verfahren hat den Grund, daß bei hohem Besatz in der Natur (z.B. Trockenzeiten) Reviere nicht mehr haltbar sind und der Raubfeinddruck zunimmt. Deswegen ist es sinnvoller, im Schwarm zu schwimmen. Wie schon die Erwähnung der Trockenzeit durchblicken lässt, handelt es sich um einen periodischen Zustand, die Tiere halten diese Funktion nicht ständig. Ob diese Verhaltensweise tatsächlich Stress abbaut, ist technisch leicht feststellbar, der Adrenalinspiegel im Fischblut ist nämlich messbar. Ich weiß nur nicht, ob das schon jemand gemacht hat. Ich gehe davon aus, daß eine Dauerhaltung adulter Tiere auf diese Art und Weise nicht dem natürlichen Leben der Tiere entspricht, also nicht als artgerecht angesehen werden kann. Anders ist das bei Jungfischen bzw. kurzzeitig, über mehrere Wochen bis wenige Monate. Dies entspricht durchaus natürlichen Gegebenheiten und ist in Sofern kein Problem. Ich denke allerdings, daß man auch Diskusfischen durchaus ihre Aggressivität zubilligen muß, auch wenn das völlig anders ist, als der ruhige, majestätische Fisch, der in der Literatur immer beschrieben wird. Wenn ich sehe, wie sich Ralfs Diskusfische kloppen, daß das Wasser spritzt und die Deckscheiben klappern, komm ich auf ein ganz anderes, wesentlich temperamentvolleres Bild von den Fischen, etwas, das mit deutlich besser gefällt und der Natur eines heroinen Cichliden deutlich entgegen kommt. Bei einigen Fischen, z.B. Anostomos scheint es so zu sein, daß ein Wechsel zwischen hoher Populationsdichte und Schwarmschwimmen und niedriger Dichte und Revierbildung nicht nur zum normalen Lebenszyklus gehört, sondern auch zwingend notwendig ist, um die Fortpflanzung einzuleiten. schöne Grüße |
16.12.2002, 14:27 | #62 |
Gast
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Fredchen hängt...
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16.12.2002, 14:41 | #63 |
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Hallo Tobias,
sicherlich gibt es in der Natur Umstände, unter denen es sinnlos ist, sich auf Teufel komm raus in die Wolle zu bekommen. Bei Zwischenhälterung oder im Handel kann man diesen Sachverhalt auch gern nutzen, solange es sich im Rahmen hält. 20 30 cm Astronotus in 500 Liter ist sicher zu viel. Bei dauerhafter Pflege im Aquarium kann ich keinen Sinn darin erkennen, den Tieren so ihre "Aggressionen" (ich mag das in Zusammenhang mit Tieren nicht) abzulegen. Nach dem Motto : Wenn es mit 2 Paaren Zoff gibt, kommen halt noch 3 dabei, dann ist Ruhe. Was machen die Tiere denn in ihren Habitaten ? Sie gehen sich so gut wie möglich aus dem Weg. Ich will meine Großkaliber nicht so zusammenpferchen, sie haben eben ihre Eigenarten und die sollen sie auch ruhig ausleben dürfen. Wer Platz braucht bekommt den auch. Zumal man so auch halbwegs ausgeglichene Nährstoffhaushalte hinbekommt und sogar robuste Pflanzen in größeren Gruppen einsetzen kann. Wenn ich die Pferchorgien in durchschnittlichen US Becken sehe, oder Empfehlungen lese, bloß keine Paare zu pflegen, weil die Tiere bei der Brutpflege noch ruppiger sind, wird mir schlecht. Ich will keine lebende Dekoration, ich will Tiere. Gruß, Dennis |
16.12.2002, 15:08 | #64 |
Gast
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sachlich bleiben
leute, ich denke, ihr solltet alle (ich auch) sachlich bleiben.
faustregel für ein diskus, egal ob klein (groß wird er in "der regel" von selbst) sind und bleiben PRO DISKUS 60 LITER wasservolumen!!!!! so, nun könnt ihr euch ausrechnen, wieviele tiere in euer aqua hinein passen. ich empfehle anfängern ein diskusaquarium, was wie folgt aussieht: rechteck: 120x70hochx50 tief = 420 liter, da unter hats auf dauer überhaupt keinen sinn, da diskus schwarmtiere sind und in anbetracht dessen, dass sie ordentlichen schwimmraum brauchen, hat ein kleines aqua überhaupt keinen sinn. so nun denken viele, ja so viel platz habe ich nicht, oder das ist mir zu teuer, ok, aber dann schafft euch bitte keinen diskus an! diese tiere sind nun mal anspruchsvoll zu halten, nicht mit anderen fischen zu vergleichen. des weiteren halte ich nichts von diskusbecken, die vollgepumpt mit aquaristischen quatsch wie taucher, u-boote zig mangrovewurzeln etc.sind. ---- ich hältere meine tiere in blanken becken, entspiegelt, wies der tierschutz vorschreibt, dann ist evtl. eine amazonas drin und sonst nischt. vorteil: ich sehe den kot der tiere und kann bei evtl. flagellaten befall sofort etwas unternehmen, was bei kiesbecken fast unmöglich ist. weiterer vorteil: ich beobachte die tiere bei der nahrungsaufnahme, was sie sehr schön machen können, geht bei kies auch sehr schlecht, da die tiere das futter kaum bis gar nicht sehen, wenns im kies liegt. --- ok, so ein becken ist nicht gerade eine zierde für ein wohnzimmer, nur, sollte sich jeder diskushälterer vorab erst einmal über diese wunderschönen tiere ausgiebig!!!! informieren und nicht sein weihnachtsgeld dort hinein verpulvern und im januar geht das geheule mit krankheiten etc. los. -------------------- ich bin zwar händler, nur verkaufe ih keine diskus an , sofern ich es weiss, unerfahrene leute. denn dies fällt nur schlecht auf mich zurück und dann heisst es mal wieder: schlechter händler, schlechte erfahrung. das ist die schattenseite der händler und verkäufer. ------------------------ meine empfehlung an diskusinteressenten: verkaufen ist ja gut und schön, aber bitte vorab aus büchern, internet, von anderen diskushälterern erfahrungen sammeln. auch die finanzielle seite muss passen, denn die höheren stromkosten (diskus mag gerne 31-32 grad), häufiger wasserwechsel, abwechslungsreiches futter, lebendfutter, anschaffungskosten zehren ganz schön am geldbeutel. zur diskushälterung gehört sehr viel wissen und erfahrung. --------------------- viele meiner kunden denken, ich bin arrogant, nur weil ich denen an den kopf schmeisse, dass sie von diskus keine ahnung haben (na gut, so krass nicht), aber soll ich denen 8 tiere für ein 200 liter becken verkaufen, welche nach und nach eingehen??? ne, das können gerne grosse "fachhändler" machen. also nichts desto trotz macht der diskus sehr, sehr viel spass und ich bereue keinen moment, als ich vor einigen jahren mit diesem wunderschönem tier angefangen habe. olli p.s. milli mol ist die neue bezeichnung für GH. |
16.12.2002, 15:10 | #65 |
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Hallo,
> p.s. milli mol ist die neue bezeichnung für GH. mmol/l von was ? Gruß, Dennis |
16.12.2002, 15:11 | #66 |
Gast
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hauuuu-ruck
stimmt da was mit der Cache-Funktion nicht? |
16.12.2002, 15:19 | #67 |
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milli mol
ergänzung:
1 mmol/l entspricht (ist identisch mit) ca. 5,6 dGH in amerika rechnen die mit ppm= parts per million. interessant, wenn man auf ami seiten surft.ppm ist fast identisch mit mmol/l. der ganze kram ist in der DIN 38402 teil1 geregelt. was wäre also deutschland ohne gesetzt, DINs und sonstigen kram?? |
16.12.2002, 15:20 | #68 |
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Hallo Dennis,
wenn es keine mMol Äpfel oder Bananen sein sollen und dies die neue Einheit für GH ist, dann ist damit wohl die Konzentration der Erdalkali-Ionen in mMol/l gemeint - oder? In meinen Becken schwimmen jede Menge mMol von irgendetwas rum, und das hat nicht wirklich immer etwas mit GH zu tun! Gruß, Dirk |
16.12.2002, 15:31 | #69 |
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Hallo,
eben 1 mmol/l Erdalkaliionen entspricht 5,6 °d GH, wie viel °d GH sind dann 350 mmol/l Erdalkaliionen ? Das ist ja Beton, aber solide. Gesättigte Gipslösung hat ca. 67° d GH, also knapp 12 mmol/l Erdalkaliionen. 350 µS/cm, also elektrische Leitfähigkeit, wären etwa 8 - 10° dGH. Gruß, Dennis |
16.12.2002, 15:34 | #70 |
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tja, 350 mmol/l wäre wohl tatsächlich beton. ich finds auch daneben, drauf gekommen bin ich, weil ich stocklisten bekomme, wo eben mmol drauf steht, ansonsten häts mich auch nicht interessiert, da ich leitwert fan bin und das aus leidenschaft
ist halt interessant, wenn man etwas von der mol geschichte liest, so dass man weiss, was es ist. so, ich gehe jetzt leitwert messen. bye olli |
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