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Alt 15.12.2002, 20:10   #1
Rolf K.
 
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Standard Schon die Lämpchen am Weihnachtsbaum angebracht ?

Hier eine kleine Geschichte:

Weihnachten: Fest der Freude

Weihnachten: Ein Fest der Freude - ein Fest des Friedens. Für die
Vorweihnachtszeit gilt dies ganz besonders. Habe diesmeinem Nachbar
erläutert, der mir in dieser Hinsicht voll zustimmt. Die kalte
Witterung läßt die Gedanken klarer hervortreten, der Alltag mit seinen
dummen Streitereien tritt zurück und macht wirklich Wichtigem Platz.
Mein Nachbar erzählt mir, daß er in diesem Jahr beabsichtige, seine
Tanne im Garten mit hübschen Lichtern zu schmücken. Wegen der
Stimmung. Finde das toll.

Seit gestern hat mein Nachbar einen Tannenbaum illuminiert. Kleine
Lämpchen, ca. 20 Stück weiß. Sieht hübsch aus, sagt die ganze
Nachbarschaft. Habe beschlossen, mich solidarisch an der
Weihnachtsstimmung zu beteiligen und mich im Baumarkt nach kleinen
Lämpchen umgesehen. Natürlich sollte die Menge nicht zu spärlich
ausfallen, von wegen der Wirkung und so. Erstand kurzentschlossen eine
50er Lichterkette mit extrastarken Lämpchen, brilliantweiß. Werde sie
gleich heute abend montieren.

Komische Sache. Mein Nachbar scheint meinen Wunsch zur
gutnachbarlichen Zusammenarbeit zwecks Verschönerung der Straße
mißverstanden zu haben. Heute morgen waren bei ihm sämtliche
Tannenbäume sowie zwei Kirschbäume und eine Platane mit Lichterketten
versehen. Eine flüchtige Zählung mit dem Feldstecher ergab eine Rate
von mindestens 80 Lämpchen je Baum. Soll das ein Wettkampf sein? Ist
doch erwachsenen Menschen unwürdig.

Ich kam heute Mittag zufällig im Baumarkt vorbei. Wußten Sie, daß man
bei Abnahme von 15 Lichterketten a 150 Leuchteinheiten Sonderrabatte
erhält? Besonders effektvoll seien blinkende Ketten, vorzugsweise die
250er-Einheiten mit Hochspannungssicherheitstransformator und
induktiver Anschaltung. Da ich das für übertrieben halte, habe ich für
die große Tanne lediglich zwei davon gekauft. Komme unter Einsatz von
zwei Gummibäumen auf jetzt 14 behängte Gewächse. Ein Odem des Friedens
geht vom Garten aus.

Eine Kampfansage. Mein verschwendungssüchtiger Nachbar hat den
kompletten Zaun mit Leuchtkörpern behängt. Ca. 1000 rhythmisch
blinkende Lampen in geschmacklosestem technicolor. Die Farbe bringt
einen Stich ins proletarisch-billige in die Weihnachtsbeleuchtung. Das
bestätigt auch mein Elektriker, der an unserer Fassade Leuchtsterne
und die biblischen Motive angebracht hat. "Wenn schon Farbe, dann
aber leuchtend-kräftige Halogenstrahler wie diese hier."

Die rhythmisch blinkenden Figuren an sämtlichen Fenstern verursachen
schlimme Kopfschmerzen, die auch bei Betrachtung meiner neu
angebrachten 5000-Watt-Licht-bogen-Himmelstrahler nur wesentlich
besser werden. Sie werfen rhythmisch zuckende Lichtfinger in den
wolkenverhangenen Himmel und geben einen interessanten Kontrast zu den
lasergesteuerten Beamern, die auf den Wolken interessante Bilder und
Szenen aus der Weihnachtsgeschichte schreiben. Dagegen sind die neu
installierten Lauflichter an den Fassadenkanten des Hauses meines
intriganten Nachbarn geradezu lächerlich profan.

Hatte heute Besuch eines Technikers der städtischen Stromwerke, der
den fulminanten Anstieg meines Stromverbrauches für einen Defekt im
Leitungssystem hielt. Unsere Unterhaltung wurde stark gestört durch
das elektrische Glockengeläut auf dem Nachbargrundstück, das mit 38
Kupferglocken elektronisch gesteuert die bekanntesten 40
Weihnachtslieder spielt. Der Techniker empfahl mir, einen neuen
Industrietrafo setzen zu lassen und im Abrechnungssystem auf
Gewerbeabrechnung für mittelgroße Betriebe umzusteigen, wegen der
günstigeren Grundgebühren. Beim Weggehen meinte er kopfschüttelnd, ob
ich nicht etwas gegen dieses Glockenradau unternehmen wolle. Zeige ihn
meine neuen 2000-Watt Außenlautsprecher mit Punktcharakteristik und
die zugehörige Abspielstation für das Unterhaltungsband "Stille
Nacht". Heute Abend gehe ich auf Sendung.

Habe einen Beamer installiert, der auf das Garagentor die
Neuverfilmung der Jesusgeschichte mit Charles Heston in der Hauptrolle
projiziert. In Reserve halte ich noch eine Kopie der "10 Gebote". Da
kann mein geschmackloser Nachbar mit den Außenlautsprechern in der
Rezitation der Weihnachtsgeschichte natürlich einpacken, zumal, der
Schneewerfer auf meinem Dach durch die erzeugten Schneemengen alle
Geräusche stark zu dämpfen pflegt. Mehrere strategisch angebrachte
Heizstrahler halten dabei die illuminierten Gartenbäume schneefrei.

Die Menschenmassen in unserer Straße nehmen langsam unübersehbare
Ausmaße an. Dabei kann ich voller Stolz feststellen, daß das Ausblasen
von feinen Silbersternen vor dem Haus die allgemeine Bewunderung auf
dieser Seite der Straße konzentriert. Da kann auch das Rentiergespann
mit Kinderbelustigung meines Nachbarn nichts daran ändern. Zumindest
seit meinen kostenfreien Ausschank von Getränken und der Verteilung
von Gebäckteilen.

Etwas Merkwürdiges ist passiert. Die Stadtverwaltung hat alle
weihnachtlichen Zurschaustellungen in meiner Straße verboten, mit dem
völlig irrelevanten Argument, hier werde ein nicht genehmigter
Weihnachtsmarkt abgehalten. Ich bin fassungslos. Und das an
Weihnachten, dem Fest des Friedens und der Besinnung.


Quelle: www.witze-newsletter.de

Gruß Rolf
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