09.12.2002, 18:20 | #1 |
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Torf oder Eichenlaub
hallo zusammen,
welchen guten (schlechten) eigenschaften haben torf bzw. eichenblätter außer den ph-wert "geringfügig" zu senken??? welches torf verwendet ihr? einfach ungedüngten torf oder weiß, schwarz oder ??? torf? keine angst bin nicht zu faul die suchefunktion zu benutzen :P aber so richtig habe ich da meiner meinung nach für mich noch keine antwort gefunden grüße lloyd |
09.12.2002, 18:24 | #2 |
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Hi, Lloyd
:???: Also, da kann ich Dir dann auch nicht weiterhelfen - meines Erachtens ist alles schon ausführlich beschrieben worden. Tut mir leid.... gruss, roland |
09.12.2002, 19:14 | #3 |
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hallo roland,
sorry habe meine frage hier auch in der föllig flaschen rubrik gestellt. ich glaueb ich denke mal wieder um zu viele ecken. werde mir nochmals alle beiträge durchlesen und meine fragen etwas präzisieren. grüße lloyd |
15.12.2002, 22:46 | #4 |
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Re: Torf oder Eichenlaub
Hallo Lloyd!
>>>>>welchen guten (schlechten) eigenschaften haben torf bzw. eichenblätter außer den ph-wert "geringfügig" zu senken??? welches torf verwendet ihr? einfach ungedüngten torf oder weiß, schwarz oder ??? torf?<<<<<<< Wenn man Torf oder Eichenlaub ins Aquarium schmeißt, dann pasieren viele verschiedene Dinge. Das Wasser wird angefärbt. Das kommt von den Fulvosäure und Huminsäuren. Der pH geht runter. Das kommt von der Aufnahme von Calciumionen und der Abgabe von H-Ionen. Die KH geht auch runter. Wenn man Torf oder Laub wochenlang im Aquarium läßt, vergammelt es und bildet Nitrat und Phosphat und Calcium und andere Salze. Aus dem Weichwasser wird hartes überdüngtes Wasser! Es gibt sicher verschiedene Eichenblätter in der Natur, aber noch mehr Vielfalt bei Torf. Wenn man einmal eine brauchbare Sorte gefunden hat, sollte man dabei bleiben. Schwarzer Torf von der Mooroberfläche ist sehr sauer und hat eine große Austauschkapazität. Der weiße ist nicht so ergiebig, auch der käufliche nicht. >>>>>>aber so richtig habe ich da meiner meinung nach für mich noch keine antwort gefunden <<<<<< Falls Du weiches Wasser willst, dann nimm das übliche wie eine UOA oder eine VEA. Ich nehme HCl, aber das reduziert nur die KH, aber nicht den Salzgehalt, und die Handhabung ist problematisch. Torf sollte außerhalb des Aquariums für die Wasseraufbereitung benutzt werden, Laub zur Pflege des Wassers. Du bist ja nicht zu faul, die Suchfunktion zu benutzen! Da findest Du viele Infos. Gruß Gerd |
16.12.2002, 02:09 | #5 |
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Hi,
beim Torf sollte man immer bedenken, daß dafür ökologisch wertvolle und nicht ersetzbare Hochmoore zerstört werden. Auch wenn die Aquaristik im Vergleich zum Gartenbau oder als Brennmaterial eine geringe Rolle spielt, sollte man es erwähnen dürfen. |
16.12.2002, 09:02 | #6 |
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Hallo Ralf!
>>>>>beim Torf sollte man immer bedenken, daß dafür ökologisch wertvolle und nicht ersetzbare Hochmoore zerstört werden. Auch wenn die Aquaristik im Vergleich zum Gartenbau oder als Brennmaterial eine geringe Rolle spielt, sollte man es erwähnen dürfen.<<<<<<<< Angesichts der gewaltigen Größe der Hochmoore in der Norddeutschen Tiefebene und der vielerorts praktizierten Regenerationsmaßnahmen von Moorlandschaften vermag ich den Torfverbrauch nicht so verbissen zu sehen wie Du. Acker- und Waldbau haben in den letzten Jahrhunderten die mitteleuropäische Landschaft zerstört, ohne daß es zur Ächtung von Erzeugnissen aus Land- und Forstwirtschaft gekommen ist. Ich vermag nicht zwischen der Zerstörung von Landschaft und von Moorlandschaft zu unterscheiden! Herzlichen Gruß! Gerd |
16.12.2002, 09:39 | #7 |
Gast
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Hallo Gerd,
auch wenn das jetzt hier gewaltig vom Thema abweicht. > Angesichts der gewaltigen Größe der Hochmoore in der > Norddeutschen Tiefebene Zum Thema Größe, in der norddeutschen Tiefebene, gerade dort, sind ökologisch intakte heute absolute Ausnahmen. Sie nehmen nur noch etwas weniger als 5 % ihres Ausmaßes von vor 100 Jahren ein. Gerade in der norddeutschen Tiefebene ist der Zerstörungsgrad am weitesten im Vergleiche der ganzen Welt. Im süddeutschen Alpenvorland sieht die Sache noch etwas besser aus. Hier liegt dert Anteil noch intaklter Hochmoore bei runden 10-15 % ihres Ausgangszustandes. Auch hier kläuft die Zerstörung trotz Ausweisung als Naturschutzgebiete munter weiter. NSG Ellbach- und Kirchseefilzen, hier wird im NSG das Hochmoor durch Badegäste zerstört, die Gemeinde baute einen Parkplatz ilellgal im NSG für die Badenden und kassiert Parkgebühren. Wochenendsiedlungen befinden sich im NSG, gebaut nach Ausweisung. Dieses NSG ist noch eines der größten und besten, die im Süddeutschen anzutreffen. Bei Kempten wurde die A7 umweltschonend durch ein Hochmoor gebaut - umweltschonend, weil auf Stelzen, dabei wurde das Moor während der Bauarbeiten zerstört, was aber niemand gemerkt hat. In der Eifel gibt es das Hohe Venn, vorzugsweise auf Belgischer Seite. die deutschen Moorbereiche sind bis auf das kleine NSG Wollerscheider Venn durch Entwässerung und Aufforstung vollkommen zerstört. Auf der Belgischen Seite liegt der Überlebensgrad der Moore vielleicht bei 25 % ihrer früheren Ausdehnung. Gerd, glaube mir, das ist mein Job, was ich oben geschrieben habe, ist nicht gelogen, das meiste habe ich mit eigenen Augen gesehen. > und der vielerorts praktizierten Regenerationsmaßnahmen von > Moorlandschaften vermag ich den Torfverbrauch nicht so > verbissen zu sehen wie Du. Die Regenerationsmaßnahmen sind bis dato alle gescheitert, auch wenn Politik und behördlicher Naturschutz gerne das Gegenteil behaupten. Hinter den Kulissen wird es aber durchaus zugegeben. Grund ist folgender: Hochmoore sind in den gemäßigten Zonen die nährstoffärmsten Biotope, die wir üerhaupt kennen mit einer vergleichsweise geringen, aber dafür hochgradig auf die dytrophen Verhältnisse angepassten Pflanzen- und Tierwelt. Nur einige Beispiele. Sphagnum magellanicum (das haupt-torfbildende Moos), Dactylorhiza sphagnicola, Betula nana, Rhynchospora fusca und Rhynchospora alba, Oxycoocus (Artname gerade nicht parat). An Betula nana - der Zwergbirke lebt eine ganze Palette von hochspezialisierten Borkenkäfer, die nur an dieser Art parasitieren. Die Liste läßt sich gerne fortsetzen. Geringe Entwässerungen der Moore, die dem industriellen Abbau immer voraus gehen, führen zu einer Mineralisierung des Torfes schon im Moor und damit zu einer geringeb, aber nachhaltigen Nährstoffanreicherung. Dieser sind die hoch angepassten Arten nicht gewachsen und sie sterben schnell aus. Die Nachfolgebiotope sind nicht mehr dystroph, sondern oligotroph - was dann als Nachfolgebiotope bei der Regenerierung entsteht, sind Nieder- und Zwischenmoore (mit viel Zeit), die eine andere Artenzusammensetzung haben, hier sind vor allem die Wollgräser Eriophorum vaginatum und E. angustifolium zu nennen, die ebenfalls selten sind, diese Bereiche aber gerne besiedeln. Es siedeln sich auch sehr schnell Torfmoose an wie Sphagnum rubellum oder S. rubrum, die Mehrzahl dieser sind aber keine torfbildenden Moose wie S. magellanicum. Der Zwischenstand aller "renaturierten" Hochmoore, die ich gesehen habe, verharrt auf dem Zwischenstadium des Nieder- bis Zwischenmoores, zumal, das ist auch wichtig, eine entscheidende Änderung des Wassergefüges der Moore stattgefunden hat. Echte, vor allem norddeutsche Hochmoore, sind grundwasserunabhängig, die renaturierten Moore sind es nicht. > Acker- und Waldbau haben in den letzten Jahrhunderten die > mitteleuropäische Landschaft zerstört, ohne daß es zur Ächtung > von Erzeugnissen aus Land- und Forstwirtschaft gekommen ist. Es geht sich hier nicht um Ächtung, das ist nun mal aus der Historie der mitteleuropäischen Siedlungsgeschichte entstanden. Sondern es geht darum, gerade in D die letzten Reste primärer, d.h. unbeeinflusster Natur vor dem weiteren Zugriff des Menschen zu retten - und es sind nur Reste, die wir noch haben. Ich kann keinerlei Sinn drin sehen, wenn im Landkreis Papenburg große intakte Hochmoore industriell abgebaut werden, die Renaturierungsmaßnahmen dann als ökologische Großtaten hingestellt und verkauft werden. Ich habe beide Typen vor einigen Jahren gesehen. Es funktioniert son nicht. > Ich vermag nicht zwischen der Zerstörung von Landschaft und > von Moorlandschaft zu unterscheiden! Das ist korrekt, es geht hier um mehr, auch ein Stück um Politik. Es geht um unbeeinflusste "Urwälder", die wir in D bis auf winzigste Reste auch nicht mehr haben. Es geht um unbeeinflusste Küstenlandschaften, es geht um unbeeinflusste alpine Vegetationstypen und und und. Es geht hier insbesondere um den Schutz der sogenannten "primären Vegetation", also Vegetationstypen, die vom Menschen unbeeinflusst sich entwickeln. Es ist doch absolut widersinnig, von Ländern wie Brasilien, Kongo, Zaire, Kamerum, Venezuela, Kolumbien, Peru, Malaysie und anderen den Schutz ihrer primären Natur zu verlangen, gleichzeitig vor der eigenen Haustüre noch nicht mal die Reste erhalten zu können und zu wollen. Dir auch einen lieben Gruß und einen guten Wochenstart. |
16.12.2002, 16:47 | #8 |
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Ökologische Moral
Hallo Ralf!
Wir sind wohl auf ein Gebiet geraten, nämlich das der Moral, auf dem wir beide sehr empfindlich sind! Ich verkneife mir die Versuchung, den Gedankenaustausch hier zu vertiefen, und hoffe dabei auf Dein Verständnis! In meinem Hinterkopf sitzt immer noch der Vorwurf, daß meine Fische in einer Kloake schwimmen. Das hat zwar nichts mit der Erhaltung von Mooren zu tun, aber mit einer moralischen Einstellung gegenüber der Natur! Deinen Ausführungen über Moore, speziell der Abkopplung von Grundwasser (und Umgebung) und ihrer Überempfindlichkeit gegen äußere Einflüsse kann ich nicht widersprechen! >>>>>>Das ist korrekt, es geht hier um mehr, auch ein Stück um Politik. Es geht um unbeeinflusste "Urwälder", die wir in D bis auf winzigste Reste auch nicht mehr haben. Es geht um unbeeinflusste Küstenlandschaften, es geht um unbeeinflusste alpine Vegetationstypen und und und. Es geht hier insbesondere um den Schutz der sogenannten "primären Vegetation", also Vegetationstypen, die vom Menschen unbeeinflusst sich entwickeln. Es ist doch absolut widersinnig, von Ländern wie Brasilien, Kongo, Zaire, Kamerum, Venezuela, Kolumbien, Peru, Malaysie und anderen den Schutz ihrer primären Natur zu verlangen, gleichzeitig vor der eigenen Haustüre noch nicht mal die Reste erhalten zu können und zu wollen.<<<<<<< Deine Argumentation ist schlüssig. Wenn ich in Zukunft über die wasserchemischen Eigenschaften von Torf poste, erinnere ich mich bestimmt wieder an Deine Argumente! Mir ging es eigentlich um Lloyd, der schon fast eine Woche auf Antwort wartete! Deswegen habe ich einen Beitrag gepostet. Herzlichen Gruß Gerd |
16.12.2002, 18:00 | #9 |
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Hallo Gerd
Habe deine Antwort gelesen, mein Beitrag ist unnötig. Gruß aus Karlsruhe helmut |
16.12.2002, 19:30 | #10 |
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Re: Ökologische Moral
Hallo Gerd,
> In meinem Hinterkopf sitzt immer noch der Vorwurf, daß meine > Fische in einer Kloake schwimmen. Das hat zwar nichts mit der > Erhaltung von Mooren zu tun, aber mit einer moralischen > Einstellung gegenüber der Natur! Das war nie als Vorwurf oder Spitze gemeint, sondern nur der Anspitzung der Diskussionen um die Belastung von AQ-Wasser. Du weisst. ich als wünschenswerter Reinstwasser-Aquarianer. Wie gesagt, war es nie gegen Dich oder irgendwie persönlich gemeint, solltest Du es so aufgefasst haben, entschuldige ich mich in aller Form hier bei Dir. |
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