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Alt 17.12.2002, 12:01   #1
Gast
 
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Standard Ein Weihnachtsmärchen....

Weihnachtsmärchen vom Auszug aller "Ausländer"

"Es war einmal..., so beginnt das Märche Von denen die auszogen, weil sie das Fürchten gelernt hatte Es war einmal, drei Tage vor Weihnachten, spät abends. Über den Marktplatz einer kleinen Stadt kamen ein paar Männer gezoge Sie blieben an der Kirche stehen und sprühten auf die Mauer "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen". Steine flogen in das Fenster des türkischen Ladens gegenüber der Kirche. Dann zog die Horde ab.

Gespenstische Ruhe. Die Gardinen an den Bürgerhäusern waren schnell wieder zugefalle Niemand hatte etwas gesehe "Los komm, es reicht, wir gehe "Wo denkst du hin! Was sollen wir denn da unten im Süden?" Da unten? Das ist doch immerhin unsere Heimat. Hier wird es immer schlimmer: Wir tun, was an der Wand steht: "Ausländer raus"!

Tatsächlich, mitten in der Nacht kam Bewegung in die kleine Stadt. Die Türen der Geschäfte sprangen auf: Zuerst kamen die Kakaopäckchen, die Schokoladen und Pralinen in ihren Weihnachtsverkleidunge Sie wollten nach Ghana und Westafrika, denn da waren sie Zuhause. Dann der Kaffee, palettenweise, der Deutschen Lieblingsgetränk: Uganda, Kenia und Lateinamerika waren seine Heimat. Ananas und Bananen räumten ihre Kisten, auch die Trauben und Erdbeeren aus Südafrika. Fast alle Weihnachtsleckereien brachen auf. Pfeffernüsse, Spekulatius und Zimtsterne, die Gewürze in ihrem Inneren zog es nach Indien und Indonesie Der Dresdner Christstollen zögerte. Man sah Tränen in seinen Rosinenaugen als er zugab: "Mischlingen wie mir geht es besonders an den Kragen". Mit ihm kam das Lübecker Marzipan und der Nürnberger Lebkuche

Nicht Qualität, nur Herkunft zählte jetzt. Es war schon in der Morgendämmerung, als die Schnittblumen nach Kolumbien aufbrachen und die Pelzmäntel mit Gold und Edelsteinen in teuren Chartermaschinen in die Welt startete Der Verkehr brach an diesem Tag zusamme Lange Schlangen japanischer Autos vollgestopft mit Optik und Unterhaltungselektronik krochen gegen Oste Am Himmel sah man Weihnachtsgänse nach Polen fliegen, auf ihrer Bahn gefolgt von feinen Seidenhemden und den Teppichen des fernen Asie

Mit Krachen lösten sich die tropischen Hölzer aus den Fensterrahmen und schwirrten ins Amazonasbecke Man mußte sich vorsehen, um nicht auszurutschen, denn überall quoll Öl und Benzin hervor, floß in Rinnsalen und Bächen zusammen in Richtung Naher Oste Aber man hatte ja Vorsorge getroffe Stolz holten die großen deutschen Autofirmen ihre Krisenpläne aus der Schublade:

Der Holzvergaser war neu aufgelegt worde Wozu ausländisches Öl? Aber die VW´s und BMW´s begannen sich in ihre Einzelteile aufzulöse Das Aluminium wanderte aus nach Jamaika, das Kupfer nach Somalia, ein Drittel der Eisenteile nach Brasilien, der Naturkautschuk nach Zaire. Und die Straßendecke hatte mit dem ausländischen Asphalt im Verbund auch immer ein besseres Bild abgegeben als heute.

Nach drei Tagen war der Spuk vorbei, der Auszug war geschafft, gerade rechtzeitig zum Weihnachtsfest. Nichts Ausländisches war mehr im Lande. Aber Tannenbäume gab es noch, auch Äpfel und Nüsse. Und "Stille Nacht" durfte gesungen werden - zwar nur mit Extragenehmigung, denn das Lied kam aus Österreich.
Nur eines wollte nicht recht ins Bild passe Maria und Josef und das Kind waren gebliebe Drei Jude Ausgerechnet. "Wir bleiben", sagte Maria, "wenn wir aus diesem Land gehen, wer will ihnen dann noch den Weg zurück zeigen, den Weg zurück zur Vernunft und zur Menschlichkeit?"

Ich wünsche Euch und Euren Familien eine besinnliche Weihnachtszeit, Glück, Gesundheit und Zufriedenheit im Neuen Jahr.

Gruss
Gast ist offline  
Alt 17.12.2002, 18:12   #2
Holger W
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Hallo Rainer.

Interessante, nachdenklich machende Geschichte.

Die Wünsche gebe ich gerne auch an dich und deine Familie zurück.

Grüße

Holger
 
Alt 17.12.2002, 18:48   #3
Herry
 
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Moin Rainer!!!

Glückwunsch zu Deiner Geschichte!!!!
Sowas sollte auch mal in der Zeitung stehen, so zwischen dem üblichen Weihnachts-Schnack.......mal was mit Hirn!

Klasse
Grüße

Herry
Herry ist offline  
Alt 17.12.2002, 19:15   #4
Ralf L.
 
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Hi Rainer,

mußt Du einen immer wieder nachdenklich stimmen?

Wünsche Dir auch ein scghönes Fest und alles gute im Neuen.
Ralf L. ist offline  
Alt 17.12.2002, 19:43   #5
Rolf K.
 
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Standard Was soll das ?

Hallo Rainer !

-Drei Juden. Ausgerechnet. "Wir bleiben", sagte Maria, "wenn wir
-aus diesem Land gehen, wer will ihnen dann noch den Weg zurück
-zeigen, den Weg zurück zur Vernunft und zur Menschlichkeit?"


Ausgerechnet ist gut.
Nach allem was im nahen Osten den Palästinensern angetan wird !
Ich würde das nicht Menschlichkeit nennen.

Ich bitte darum auch die andere Seite zu beachten.

Gruß Rolf
Rolf K. ist offline  
Alt 17.12.2002, 20:06   #6
Schunken
 
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Schöne Geschichte....

gilt aber nicht nur für den Umgang mit Ausländern sondern generell im Umgang mit Menschen......

manchmal gehts hier im Forum auch recht ruppig zu, was eigentlich nicht nötig ist ...

Und Rolf.... ich würd die Geschichte nicht so auf aktuelle Tagespolitik beziehen.... der eigentliche Fehler sind weder die Juden noch die Araber.....Die sind nur ein Spielball der Weltpolitik....

Mit dem Ende des kalten Krieges ist die USA zum absoluten Alleinherrscher der Welt geworden....Europa sollte mal den A**** hochkriegen und denen mal ein wenig in die Parade fahren! Die sagen einfach wer nicht mit uns ist ist gegen uns.... aber das ist ein anderes Thema...

Frohe Weihnachten euch allen.....


Andreas
Schunken ist offline  
Alt 17.12.2002, 20:57   #7
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Hi,

die Geschichte ist nicht von mir ausgedacht; die Quelle ist mir nicht bekannt. Ich hatte sie vor ein paar Jahren mal als Weihnachtsgruss geschickt bekommen und für so interessant befunden, dass ich sie gespeichert habe.

Sie ist, wie Andreas bereits bemerkte, somit nicht auf die aktuelle Tagespolitik zu beziehe....
Gast ist offline  
Alt 18.12.2002, 10:00   #8
Ute Steude
 
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Moin allerseits,
...hatte diese Zeilen natürl. gestern schon gelesen u. war der Meinung...laß stehen... einfach so... "ohne Worte"...
nachdenklich stimmen sie auf Garantie und jeder sollte sie für sich so verstehen wie er möchte;eben losgelöst von der "Tagespolitik".
So wirken solche Dinge schon...
dennoch ist es ja gerade hier bei uns am Wochenende zu einem (ersten?) Zwischenfall gekommen - die neue Synagoge,die vorige Woche eingeweiht wurde war bereits Tage später Ort einer Bombendrohung....irgendwie schon traurig.
Und gerade in der vorweihnachtlichen,so besinnlichen Phase der Menschen - vielleicht denken doch mal mehrere (!) über manches nach...über das wie und warum?!Und das nicht nur zur Weihnachtszeit...
Uns hier geht es doch prinzipiell verdammt gut finde ich.
In diesem Sinne ...wünsche ich dir,Rainer,deiner Familie sowie natürl. allen anderen Mitlesern noch viele frohe,aber eben auch besinnliche Stunden/Tage -machts gut - lg
Ute Steude ist offline  
Alt 18.12.2002, 10:24   #9
Ralf L.
 
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Standard Re: Was soll das ?

Moin Rolf,

Zitat:
Zitat von Rolf K.
...
Ausgerechnet ist gut.
Nach allem was im nahen Osten den Palästinensern angetan wird !
Ich würde das nicht Menschlichkeit nennen.

Ich bitte darum auch die andere Seite zu beachten.

Gruß Rolf
ja, da gebe ich Dir vollkommen recht. Aber (ist ne Unart von mir mit dem aber ): Ich betrachte diese Geschichte nicht absolut, sondern relativ. Und damit ist es egal, welche Nationalität/Religion dort steht. Der Inhalt handelt von Ausgrenzung, und die ist leider Realität. Und es ist auch Realität, daß sie von beiden Seiten ausgeht (wenn man sich Deutsche und Türken z.B. anschaut).

Und noch eines gebe ich zu bedenken. Genauso, wie bei uns im 3. reich nicht alle Heil... gerufen haben, sondern sehr kritisch bis angeekelt reagierten, genauso gibt es jetzt in Israel eine Minderheit, die gegen das Vorgehen gegen die Palästinenser ist. Wir dürfen jetzt hier nicht den gleichen Fehler machen, den andere Nationen mit uns gemacht haben (noch machen), indem sie uns alle über einen Kamm geschoren haben.
Ralf L. ist offline  
Alt 18.12.2002, 10:32   #10
Roland Bauer
 
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Hi!

Vorschlag zum weihnächtlichen Friedensgebot:

Da es vor 2000 Jahren ja weder Christen noch Muslime gab, lasst diese Aussage von Maria völlig unbelastet von der aktuellen Nahostpolitik wirken.

gruss, roland
Roland Bauer ist offline  
 

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