30.12.2002, 17:52 | #1 |
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Nitritwert und Wirbellose?
Hi ihr,
Kurz gefragt: Kann Wirbellosen ein hoher Nitritwert schaden? Nitrit ist ja ein Zellgift und verursacht nur dann Schaden, es wie bei den Fischen in die Zellen eindringt (über Zellmembranen wg. osmotischen Druck...). Ist das bei Wirbellosen auch der Fall? |
31.12.2002, 07:23 | #2 | ||
Gast
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Re: Nitritwert und Wirbellose?
Hi Daniel!
Zitat:
Zitat:
Gruß, HP |
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31.12.2002, 07:50 | #3 |
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Hallo,
die Toxicität von Nitrit basiert vorallem darauf, dass der Blutfarbstoff mit NO2 koppelt und so die Sauerstoffaufnahme / - transport verhindert, quasi ein innerliches Ersticken. Vergleichbar etwa mit einer CO Vergiftung beim Menschen. Das Blut von Wirbeltieren basiert auf Hämoglobin, einem Makromolekül (Polypeptid) mit Knäuelförmiger Struktur. Den Kern des Moleküls bildet in Eiweißketten "eingebettet" die Häm Gruppe, deren zentraler Kern ein Eisen-Atom ist. Hier wird der Sauerstoff bzw. CO / CO2 oder NO2 gebunden. Das Blut der allermeisten Wirbellosen enthält den Blutfarbstoff Hämocyanin, das strukturell dem Hämoglobin ähnlich ist, aber auf Kupfer basiert und nicht rot, sondern blau erscheint. Allerdings gibt es auch Wirbellose, die Hämoglobin aufweisen, Tubifex oder Rote Mückenlarven z.B. Im Gegensatz zu Hämoglobin, das je nach Tiergruppe in den Roten Blutkörperchen (Erytrozyten) oder frei im Blut vorliegen kann, liegt Hämocyanin immer frei im Blut vor. Ebenso wie Hämoglobin kann Hämocyanin auch Nitrit binden, hat aber zu Kupfer eine höhere Bindungsaffinität. Nitrit ist also vom Prinzip weniger giftig als Kupfer, da es weniger gut angebunden wird. Gruß, Dennis |
31.12.2002, 08:57 | #4 | |
Gast
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Hallo Dennis!
Zunächst mal Respekt - super erklärt, vielen Dank! Jetzt kapiere auch ich die Zusammenhänge besser. Zitat:
1. Gibt's da Unterschiede (bei der Empfindlichkeit) zwischen Schnecken u. (Zwerg-)Garnelen? 2. Kann man dennoch pauschal behaupten, daß Wirbellose auch auf Nitrit empfindlicher reagieren (niedrigere Konzentrationen bereits schädlich) als beispielsweise unsere Zierfische? Gruß, HP |
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31.12.2002, 09:00 | #5 |
Gast
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Nachtrag:
Und wo liegen die Grenzwerte? IMHO besteht bei Fischen spätestens ab einer Konzentration von 0,3 mg/l NO2 Handlungsbedarf. Wo ist der "Schwellenwert" bei Wirbellosen? Gruß, HP |
31.12.2002, 09:48 | #6 | |||
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Hallo HP,
Zitat:
a) mehr Nitrit aufgenommen wird (über die Kiemen aus dem Wasser) oder b) Nitrit besser / schneller gebunden wird Schnecken mit Hämoglobin sind z.B. Posthorn und Tellerschnecken (okay, Posthörner gehören auch zu den Tellerschnecken ) Zehnfußkrebse sind IMO noch empfindlicher als Schnecken, da ich Fälle kenne, in denen diese schon über den Jordan waren, als an Schnecken und Fischen noch nichts zu bemerken war. Zitat:
Zitat:
Gruß, Dennis |
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