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Alt 22.03.2003, 12:52   #1
Pressi
 
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Standard Piranha

Hi,

ein Freund möchte sich Piranhas zulegen. Die Beckengröße ist 100*50*50 (250Liter)

Kann man in dieses Becken 4 Piranhas setzen? Andere Fische sind nicht geplant.

Gruß, Thorsten
Pressi ist offline  
Alt 22.03.2003, 13:30   #2
wolleZ
 
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Standard

Hallo Thorsten
Serrrasalmus.......Piranhas dieser ist ein Schwarmfisch der bis zu
30 cm gross werden kann!!!!!!!!!
Ernährung Insekten,Würmer und Fische!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich denke das das AQ zu klein ist und der Aufwand???????????
Aber gebe doch mal im Google den Namen ein dahinter eventuell
noch natterei - da kann man einiges lesen
Mfg
wolle
wolleZ ist offline  
Alt 22.03.2003, 13:36   #3
Martin Krüger
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Standard

Moin Thorsten,

Sag deinem Freund einen schönen Gruss von mir und zur Lage der Nation ein klares Nein dazu.

Die verschiedenen Piranha-Arten werden für solch ein AQ durch die Bank zu gross.

Vielleicht sollte sich dein freund mal in den Hyphessobrycon Arten umschauen, soweit die Wasserwerte es erlauben, eben Diese zu halten.
 
Alt 22.03.2003, 18:43   #4
S'chn T'gai Nepahytozerus
 
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man sollte für pirayas ein becken ab 600-720 mindestens einplanen-davon abgesehen, dass 4 tiere zuwenig sind.
warum schreibt dein freund nicht selber?
hat er angst vor konfrontation und kritik?
(wobei die mir hier auch auf den strich geht)
S'chn T'gai Nepahytozerus ist offline  
Alt 23.03.2003, 18:00   #5
Marc Danner
 
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Hi
Ein kleiner Text der dir warscheinlich alle Fragen beantwortet

Es gibt eine große Anzahl von verschiedenen Saegesalmlern, zu denen der Piranha zählt. Ich möchte aber besonders auf den bekanntesten Piranha dieser Gattung speziell eingehen. Den Roten Piranha, genauer die Art nattereri, die ich selbst seit ein paar Jahren erfolgreich pflege.
Ich moechte vor allem versuchen seriöse Infos über diese Fischart zu vermitteln. Es wird sehr viel Unsinn ueber diesen angeblich sehr gefährlichen und angriffslustigen Fisch verbreitet. A Man kann grob sagen, daß das meiste davon schlichtweg nicht stimmt oder sehr stark übertrieben ist. Es handelt sich beim genauen betrachten eher um das Gegenteil. Ein Piranha ist kein Monster und auch keinesfalls ein angriffslustiger Fisch, sondern sehr ängstlich und scheu .aber absolute Schwarmfische die sich teilweise wie Haie benehmen , die Beute einreisen und die mutigsten als erstes einkreisen lassen .Kein Piranha wird grundlos irgend ein Lebenwesen angreifen. Auch ist seine Hauptbeschaeftigung nicht das fressen von ganzen Rinderherden oder gar Menschen. Allerdings ist es einem mittelgroßen Schwarm dieser Fischart problemlos möglich ein Rind oder einen Menschen der nicht schnell genug aus dem Wasser kommt, zu töten und aufzufressen und dennoch gibt es Indiostämme die in Piranha verseuten Gewässern schwimmen . Es ist aber auch anderen weniger bekannten Raubfischen möglich aufgefressen zu werden. Andererseits stellt ein Aquarium für einen Piranha nur ein begrenztes, und eingeengtes Territorum da, etwa vergleichbar mit einem kleinen, abgeschnittenen Ueberschwemmungsgebiet wie sie durch die Regenfaelle in Amazonien recht häufig vorkommen. Besonders große, hungrige Fische könnten evtl. die Hand des Besitzers als eine Bedrohung ansehen und sie angreifen. Vorsicht ist also immer angebracht!

Der Piranha übernimmt in seiner Heimat, dem Amazonasgebiet, im gewissen Masse auch die Aufgabe einer Gesundheitspolizei. Er frißt neben den normal erbeuteten Fischen auch kranke und tote Fische. Das Immunsystem dieses Fisches ist sehr stark ausgebildet, und unempfindlich gegen normale Fischkrankheiten, warum gibt es ähnlich räuberische Schwarmfische in anderen tropischen Gebieten nicht oder nicht in der Menge. Vielleicht hat es was mit den extremen schwankenden Wasserständen in Regen- und Trockenzeit zu tun. Trockenzeiten bedeuten Massentod vieler Tiere. Damit diese die Landschaft nicht in ein nach Verwesung stinkendes Haus verwandeln, dafür sind die Piranhas da.
Was nicht heißen soll das man es nicht so genau mit den Wasserwerten nehmen muß.
Irgendwann ist auch Für einen Piranha eine Grenze erreicht. Er ist auf hohe Kupfer, Nitrit oder andere Schadstoffwerte genauso empfindlich wie jeder andere Fisch auch .Das heißt das Piranhas Reinwasserfische sind!
Sein natürlicher Lebensraum ist sehr groß. Piranhaarten sind in nahezu allen Flüssen Südamerikas beheimatet.
Piranhas leben in Klar-, Weis- und Schwarzwasserflüssen, mit recht verschiedenen Wasserwerten. Dennoch haben alle genannten Wasserarten eines gemeinsam. Es handelt sich um Weichwasser.
Schwarzwasser
pH 3,8 - 5,0. Carbonathaerte 0,0 - 0,2dKH
Klarwasser
pH 4,6 - 6,6. Carbonathaerte bis 0,3 dKH
Weisswasser
pH 6,5 - 7,4. Carbonathaerte 0,2 - 0,5 dKH

Der Temperaturbereich liegt zwischen 26 und 30 Grad Celsius.
Ein Piranha ist trotz aller unsinnigen Mythen dennoch ein gefährlicher Raubfisch. Eben ein fleischfressendes Tier im Wasser mit all seinen Konsequenzen und Risiken.



Ist es sinnvoll ein solches Tier überhaupt in einem Aquarium zu halten?
Ein komplizierter Punkt, der die Aquarienhaltung aller Fischarten betrifft. Ich halte es jedoch für möglich auch eine so große und gefährliche Fischart in einem ausreichend großen Aquarium zu halten, ohne von Tierquelerei zu sprechen. In einem solchen Becken sollte sich auch ein unterlegendes oder geschwächtes Tier noch ohne ständig bedrängt zu werden, verstecken oder entfliehen können. Revierkaempfe und ein wenig Gerangel sind bei dieser Fischart nun mal an der Tagesordnung.
Ein Piranha ist kein Anfängerfisch es ist ein recht ausdauerndes Tier, welches u.a. besondere Ansprueche an das Futter stellt. Mit Flockenfutter ist so ein Fisch nicht zu ernähren. Man sollte sich eine Anschaffung wirklich genau überlegen.
Was sollte man beachten, wenn man Piranhas pflegen möchte? Zuerst sollte man darüber nachdenken, das ein solch großer Fisch einen recht großen Lebensraum benötigt. Als Grobe Regel kann man 100l Wasser je Piranha als Minimum ansehen. Ein Piranha ist ein Schwarmfisch, und sollte daher immer in Gruppen von mindesten 8 bis 10 Tieren gepflegt werden. Eine Einzeltierhaltung grenzt an Tierquarerei.
Denn sollte man sehen, ob man in der Lage ist ideale Wasserwerte herzustellen. Entgegen der Fachliteratur bin ich der Meinung das man Fische möglichst ein Natur ähnliches Wasser anbieten sollte wenn man dazu in der Lage ist. Piranhas und andere Fische können zwar auch in hartem Wasser überleben, dies stellt jedoch kein Idealzustand da.
Es empfiehlt sich außerdem sich Fachliteratur über diese Fischart zuzulegen. Im bede Verlag ist ein recht gutes Buch von Hans Gonella erschienen. "Faszination Piranhas". Dennoch zählt Erfahrung mehr als Buecher. Ich bin auch nicht mit allen Meinungen des Autors einverstanden. Auf einige Punkte werde ich aber sicher noch eingehen.
Der Piranha im Aquarium
Nachdem ich im ersten Teil dieser Seite mehr auf grundlegende Informationen über den Fisch und seinen Lebensraeumen eingegangen war, möchte ich nun einiges über dessen Aquarienhaltung erzaehlen. Dabei stütze ich mich zum Großteil auf eigene Erfahrungen. Man glaubt gar nicht was man mit diesem Fisch alles erleben kann.
Die Einrichtung
Als Bodengrund kann ich feinen Sand 0-2mm empfehlen. Es wird zwar von einem hellen, reflektierenden Bodengrund gewarnt, jedoch kann man dies auch durch eine gute Bepflanzung und viele Verstecke relativieren. Es gibt allerdings auch dunkleren Sand, welcher zu bevorzugen ist. Ist aber auch eine Kostenfrage. Keinesfalls empfehlen kann man gröberen Kies. Pflanzen-, Futter- und Kotreste geraten dazwischen und vergammeln langsam. Der Boden verfault innerhalb weniger Monate und belastet das Wasser enorm. Ich selbst hatte diese Erfahrung machen müssen, und tauschte den Bodengrund gegen Sand aus. Bei Sand bleiben die Verschmutzungen an der Oberfläche und werden von der Strömung in den Filter getrieben oder werden von Bakterien vor Ort zersetzt.
Die Beleuchtung sollte eher gedämpft sein. Ich habe über meinem 720l Aquarium nur 2x58W Leuchtstoffröhren. Entsprechend anspruchslos sollten auch die Pflanzen sein. Es empfiehlt sich eine Kombination aus verschiedenen Farnen und Moosen, sowie Amazonas Schwertpflanzen und andere anspruchslose Pflanzen. Um das Licht zu dämpfen, wächst bei mir eine Schwimmpflanze auf der Wasseroberfläche. Lemna Minor, auch als Entengrütze bekannt, eignet sich hervorragend und ist gleichzeitig ein guter Indikator für die Wasserwerte. Es sind auch einige Aquarien fast ausschließlich mit Wurzelhölzern dekoriert. Einige Höhlen aus Moorkienholz oder eine ruhige, dunkle Ecke wird von Piranhas gerne als Rückzugsmöglichkeit angenommen.
Der Filter muß entsprechend groß dimensioniert sein. Ein einfacher Standard Topffilter ist bei weitem nicht ausreichend. Ich persönlich kann einen HH-Mattenfilter nur empfehlen. Zusätzlich sollte evtl. ein Mechanischer Schnellfilter eingesetzt werden, um die Schwebstoffe aus dem Wasser zu entfernen. Das ein Filter nicht ständig gereinigt werden darf, sollte eigentlich klar sein, wird aber im nächsten Punkt noch extra erwähnt. Ein HH-Mattenfilter ist übrigens absolut wartungsfrei. Er darf nicht gereinigt werden. Erst wenn die Matte kein Wasser mehr hindurchfliessen läßt. Das passiert aber eigentlich fast nie.
Das Einfahren des neuen Aquariums
Über dieses Thema habe ich eine Extra Seite geschrieben, zu finden links im Menü unter Neueinrichtung. Bitte keinesfalls direkt nach dem befüllen des neuen Aquariums Fische einsetzen. Das sind garantierte Todeskandidaten. Die Einlaufzeit sollte bei einem größeren Aquarium schon 3 - 4 Wochen betragen.
Piranhas sind sehr schreckhaft
Damit man beim Einsetzen der Fische oder auch zu einem späteren Zeitpunkt nicht davon überrascht wird, sollte man vor dem Einsetzen folgendes wissen. Piranhas sind fürchterlich schreckhaft, und geraten sehr schnell in Panik wenn sie eine Situation nicht überschauen können. Nicht nur bei mir, haben sich gerade die Jungfische direkt nach dem Einsetzen mit voller Wucht in den Bodengrund oder unter irgendeinem Einrichtungsgegenstand versucht zu verstecken. Ich mußte 2 Fische bereits am ersten Tag unter einer Moorkienholzwurzel befreien. Vor Schreck sind sie mit Anlauf darunter gestoßen, kamen aber nicht wieder heraus. 2 andere Fische hatten sich ein paar Wochen später bei Wartungsarbeiten am Becken vor Angst fast bepisst und sich hinter einem aktiven Heizstab gequetscht was natürlich bedeutet den Heizstab absichern. Die darauf folgenden Brandwunden hatten sie dabei gar nicht gemerkt. Die Fische hatten großflächige Verbrennungen, die aber mit der Zeit ausheilten. Seitdem versuche ich alle Einrichtungsgegenstände Piranha- Sicher zu machen. Meine großen Fische bekommen zwar wesentlich seltener Panik als Babyfisch, dennoch schwimmen sie urplötzlich wie von der Tarantel gestochen durchs Aquarium und denn recht lautstark gegen irgendwelche Gegenstände, Scheiben oder der Abdeckung. Anders ist es, wenn die Fische eine Gefahr rechtzeitig bemerken und als ungefährlich einstufen. Meine Hand im Aquarium regt schon lange keinen Fisch mehr auf, sie verstecken sich zwar zeitweise in ihrer Ecke, schauen aber oftmals interessiert zu. Eine Pflanzenzange mit Verlängerung greifen sie regelmäßig an und beißen in den Kunststoff, besonders wenn ich in ihrer Ecke die Amazonas Pflanze kürze.
Fuettern von Piranhas
Das füttern dieser Fische ist ein recht heikles Thema. Dabei ist es ein Fisch wie jeder andere auch. Piranhas fressen nicht alles was man ihnen gibt. Gerade bei Jungfischen ist häufig eine Ablehnung von größeren oder unbekanntem Futter zu bemerken.
Die möglichen Futterarten habe ich in einer eigenen Rubrik näher beschrieben. Ich habe meine Jungfische täglich mit einer kleineren Portion Futter gefüttert. Mit zunehmendem Alter sind die Futterstücke zwar größer geworden, die Intensität hat aber nachgelassen. Derzeit füttere ich nur nach alle 2-3 Tage eine angemessene Menge. Die Menge genau zu bestimmen ist nicht einfach. Man sollte aber darauf achten das jeder Fisch ein Stück abbekommt.
Überfüttern kann man die Fische zwar kaum, da sie irgendwann nicht mehr weiterfressen, jedoch werden die Fische bei einem Überangebot fett und träge. Die primär größere Gefahr besteht darin das gammelnde Futterreste das Wasser verdrecken und die Fische an einer Vergiftung eingehen können. Daher ist eine sehr gute Wasserhygiene wichtig.
Baby-Piranhas
Sollte man es schaffen Piranhas nachzuzüchten, so müssen die kleinen Baby-Piranhas ja etwas zu fressen bekommen. Piranha-Larven sind im Gegensatz zu manch kleineren Fischarten, sehr klein und wachsen die ersten Wochen auch relativ langsam.
Für die ersten Tage sollte man Infusionen ansetzen. Später fressen sie bereits feines Staubfutter oder auch kleine Artemien.




Jungfische
Gewöhnlich bekommt man bereits etwa 3-4 Monate alte Fische im Aquaristik-Fachgeschaeft. Diese sind an ihrem gepunktetem Schuppenkleid gut zu erkennen. Sehr junge Fische haben lediglich einen schwarzen Fleck auf der Schwanzwurzel.
Meine jungen Piranhas haben anfangs lebende sowie gefriergetrocknete Mückenlarven, Wasserflöhe und anderes Futter dieser Größenordnung bekommen.

Halbstarke Jungpiranhas
Sind die Jungfische bereits etwas größer und reichen die Mueckenlarven nicht mehr aus um die Fische zu sättigen, kann man langsam in kleinen Portionen beginnen auch Fleisch zu füttern.
Ich warne aber ausdrücklich davor das Fleisch von Warmblütern zu füttern. Gerade so beliebtes Futter wie "Rinderherz" ist sehr langfasrig und kann von den kleinen Mägen nicht vollständig verdaut werden. Der Grund dafür ist vor allem ein Bestandteil, das Kollagen. Der Fischmagen hat keine Enzym, die es verdauen können. Die Folge kann eine tödlich verlaufende Verstopfung sein. Ich möchte aber dennoch Rinderherz nicht einfach nur schlecht reden. Entfernt man die faserigen Bestandteile und das Fett, so hat man ein sehr energiereiches und auch durchaus geeignetes Futter, dennoch entspricht es nicht den natürlichen Futter der Fische. Aufgrund des nicht 100% ig entfernbaren Anteils an Kollagen, sollte man zumindest Jungfische nicht mit Rinderherz füttern.
Fischfleisch dagegen wird meist problemlos angenommen und ist auch in der Natur ein Hauptfutterbestandteil. Ich habe gute Erfahrungen mit gefrorenen Fischfilets aus dem Supermarkt gemacht. Ich habe davon kleine, dünne Stücke abgeschnitten und den Fischen jeweils eines vorgesetzt. Nach anfänglichem Zögern wird dieses Futter sehr gerne gefressen. Ich habe hier meist Futterstücke in einer Gefrierdose vorbereitet und mit Fischvitaminen versetzt.
Die Größe der Stücke sollte dem Wachstum der Fische angepaßt werden. Außer Fischfilet kann man auch kleingeschnittenes Muschelfleisch, Krabben oder Garnelen füttern. Die Futtermenge ist immer recht schwer zu bestimmen. Man sollte aber nicht zu oft füttern. alle 2 Tage ist ausreichend.

Erwachsene Piranhas
Als erwachsene Piranhas bezeichne ich die komplett umgefärbten Fische, die keine Punkt-Zeichnung mehr besitzen. Das ist nach etwa 1 - 2 Jahren der Fall.
Wie auch die jüngeren Fische, müssen auch adulte Tiere abwechslungsreich ernährt werden. Große Fische entwickeln ein anderes Fressverhalten als die Jungfische. Zwar fressen sie ebenso hektisch, es kommt aber weitaus seltener zu Verletzungen wie eine abgebissene Lippe, Flosse oder ähnliches. Sie haben eben mehr Übung im zubeißen...;-)
Es mag nicht jedermanns Sache sein, aber ein Piranha ist ein Raubfisch und braucht auch mal etwas "lebendiges" zum jagen und fressen. Ich kenne eine Reihe von Piranha-Pflegern die züchten Guppies, Goldfische oder anderes Getier als Futterfische. Nicht als Alleinfutter, aber ab und an sollte auch so etwas mal auf dem Speiseplan stehen.
Ansonsten eignet sich jede Art von Fischfleisch sowie Muscheln, Schnecken, Garnelen usw. Von der Fütterung von "Rinderherz" sollte man abstand nehmen. Es wird zwar gefressen, kann aber nicht vollständig verdaut werden. Wenn überhaupt, sollte es nur einen geringen Anteil an der Gesamtfuttermenge haben. Als Hauptfutter sollten eher Fischprodukte angeboten werden. Diesen kann man auch Vitamine zusetzen.






Meine persönliche Futterliste

- Frutti de Maare (Meeresfruechte, Tintenfisch, Muscheln, Garnelen)
- Krabben oder Garnelen
- Fischfilet (Seelachs, Rotbarsch, Lachs etc.)
- halbe oder ganze Fische (gefroren, werden reingehängt)
- Regenwürmer lebendig (selten, wenn ich mal was finde)
- Maden
- Insekten
- Fischvitamine (gebe ich tropfenweise zu auf die zugeschnittenen Futterstücke)





Die als Jungtier gestreckten Tiere werden mit zunehmendem Alter hochrückiger und massiger. Die Jungfische verfügen über ein gepunktetes Jugendkleid, dessen Färbung mit zunehmendem Alter verschwindet. Piranhas sind als Jungfische Schwarmfische, auch diese Verhalten läßt mit dem Erwachsen werden nach.
Das außerordentliche Gebiß, sehr scharf und sehr kräftig, haben den Raubfisch sehr bekannt gemacht. Diese, durch Medien, gesteigerte Gefährlichkeit, muß bei nüchterner Betrachtung reduziert werden.
Im Gegensatz zu ihrem Ruf stehen durchgeführte Untersuchungen des Mageninhaltes, dabei wurden nur Fischreste und Insektenteile gefunden.
Das Gebiß (Bild unten, links) stammt von einem 1 Jahr altem Piranha. An diesem Bild kann man sehr schön erkennen, daß der Kiefer mit je einer Reihe dicht stehender, kräftigen und messerscharfen Zähne besetzt ist.
Das rechte Bild, zeigt einen noch sehr jungen Piranha, ca 1/2 Jahr alt und erst 5cm groß.

Wer sich für die Haltung von Piranhas im Aquarium entscheidet, sollte sich vorher über einige wichtige Punkte im Klaren sein. Diese, welche ich hier entsprechend meiner Erfahrungen schildern möchte.
Man sollte sich erstens über die Grösse des Aquariums Gedanken machen. Da es sich bei dem Piranha um einen Schwarmfisch handelt, ist es empfehlenswert mindestens eine Gruppe von sechs Tieren zu pflegen. Bedingt durch die Grösse der Piranhas, ausgewachsen sind sie ca. 30 cm gross, sollte schon ein aussreichend grosses Becken eingeplant werden. Pro Piranha sollte man schon ein Wasservolumen von ca.100 l einplanen, grösser ist natürlich noch besser.
Die Temperatur in einem Piranhabecken sollte bei 28°C liegen.Die Filterung sollte man sehr gross dimesionieren,(bei mir hat sich ein HH-Mattenfilter bestens bewährt) da die Piranhas mit sehr eiweisshaltigem Futter ernährt werden sollten, sprich Fisch und Fischfleisch und anderem Wassergetier, ist auch die Wasserbelastung dementsprechend stark.Dieses sollte man weiterhin bei den wöchentlichen Pflegemassnahmen berücksichtigen.Ein wöchentlicher Wasserwechsel von mindestens 1/3 des Aqinhaltes sollte selbstverständlich sein.
Dazu kommen natürlich auch alle anderen Pflegemassnahmen wie in jedem anderem Aquarium auch.Natürlich kann man wie in jedem anderem Aquarium auch,bei den Pflegemassnahmen mit den Händen im Becken hantieren.Es sollten dabei aber keine hektischen und unüberlegten Bewegungen gemacht werden. Es sollte vermieden werden, die Piranhas aus ihren Vestecken zu treiben, sie sollten sich nicht bedroht fühlen. Selbstverständlich ist es auch, dass man auch mit der Kleinsten Verletzung nicht ins Becken fassen sollte, zu einem besteht die Gefahr das man sich doch eine Infektion holen könnte, zum anderem könnten die Piranhas auch auf andere Gedanken kommen .-)Bei Piranhas die sich in Laichstimmung befinden, würde ich vom Hantierem im Becken abraten.Vorsichtig sollte man also stets die Tiere im Auge behalten und nie vergessen, dass es sich dabei immernoch um einen Raubfisch handelt.
Ein Aquarium für Piranhas sollte über eine Rückwand verfügen.Eine dunkle Rückwand fördert das Sicherheitsgefühl der Fische, es sieht auch für den Betrachter eines Beckens vorteilhafter aus. Dabei kann man auf Angebote aus dem Aq-Handel zurückgreifen. Es reicht aber auch aus, wenn man die Rückseite des Beckens nur mit dunkelem Tonkarton abklebt.Ich habe meine Rückwand aus Styropor selbst gefertigt, dieses kann in der Rubrik Sonstiges nachgelesen werden.
Weiterhin muss man berücksichtigen, dass es sich hierbei um eine sehr scheue Fischart handelt. Gerade beim Einsetzen der Fische muß man sehr behutsam vorgehen. Mir ist es schon passiert, daß sich einige Fische in vollster Panik beim Umsetzen mit dem Kopf in den Sand oder anderen Einrichtungsgegenständen verbohrt hatten Sie hätten sich ohne meine Hilfe nicht wieder freimachen können. Es kann auch schon mal vorkommen, daß sich ein Fisch totstellt, sich richtig auf die Seite legt. Dieses Verhalten kann man gerade bei Jungfische recht häufig erleben.
Als Bodengrund verwende ich feinkörnigen Sand, dieses hat den Vorteil das sich in den Zwischenräumen der einzelnen Partikeln kein Mulm absetzen kann, dieser sammelt sich beim Sand auf der Oberfläche des Bodengrundes an. Somit wird ein gammelnder Bodengrund ausgeschlossen, da keine Futterreste und Kot in den Bodengrund eindringen.
Meiner Meinung nach sieht Sand auch nicht nur natürlicher aus, es ist dem auch so, das in den Heimatbitopen der Piranhas hauptsächlich Sand als Bodengrund vorkommt. Seitdem ich Sand als Bodengrund verwende wachsen meine Pflanzen auch schneller und besser. Ich habe einfachen Spielsand aus dem Baumarkt verwendet, dieser ist auch wesentlich günstiger als Sand aus dem Aquariumfachhandel.Weiterer Vorteil ist bei diesem Sand, dass er schon zweimal vorgewaschen ist, somit habe ich mir das lästige Auswaschen des Bodengrunds gespart. Meistens ist er noch als Ph-neutral bezeichnet, darauf sollte man schon achten, da ansonsten der Sand Kalk enthalten könnte und somit widerum das Wasser aufhärten kann.
Je nach Beleuchtung kann man alle Arten von Wasserpflanzen einsetzen.Da die Piranhas aber eher eine schwache Beleuchtung vorziehen, sollte man deswegen nicht zu stark beleuchten und eher anspruchslose Pflanzenarten auswählen.Es kann natürlich vorkommen, dass gerade in der Laichstimmung viele Pflanzen abgebissen werden.Das sieht dann während dieser Phase nicht gerade hübsch aus, lässt sich aber nicht vermeiden.
Dementsprechend sollte man sich auch über die heimischen Leitungswasserwerte infomieren und sich gegebenenfalls Gedanken über die Wasseraufbereitung machen, z. B. eine Umkehrosmoseanlage anschaffen.

Besonderes
Piranhas sind nicht stumm...
Durch Kontraktionen eines Trommelmuskels, der direkt mit der Schwimmblase verwachsen ist , kann diese in Schwingungen versetzt werden. Die dabei entstehenden Trommellaute,sehr selten, haben wahrscheinlich eine soziale Bedeutung. Die genaue biologische Bedeutung ist noch weitgehend ungeklärt.

In den meisten Staaten der USA ist die Pflege von Piranhas verboten. Es besteht gerade im Süden der USA die Gefahr der Faunenverfälschung. Tiere werden von Aquarianern, wenn sie ihnen zu groß werden, gerne ausgesetzt. Gelingt es einer dieser Arten, sich in einem fremden Gebiet dauerhaft anzusiedeln und fortzupflanzen, dann besteht akute Gefahr für die einheimische Tierwelt. Der Piranha ist da in den USA ein beispiel. Auch in Europa im Süden Frankreichs wurden schon Piranhas gefangen, hier klappt Gott sei Dank die Ansiedlung aufgrund Winter nicht oder muß man sagen noch nicht ?


Die Bewohner Südamerikas nennen den Piranha liebevoll 'Carabito' oder 'Caribe'. Dies bedeutet übersetzt Kannibale.

Mfg
Marc
Marc Danner ist offline  
Alt 23.03.2003, 21:56   #6
Schubidu
 
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Hallo Marc,

wow, der Beitrag ist ja super. Ich hab zwar keine Piranha und möchte auch keine pflegen, aber dennoch fand ich ihn sehr informativ.

Ich fänd es super, wenn solche ausführlichen Fischportraits irgendwo festgenagelt werden könnten. Dann könnte jeder sich vorab informieren. Dabei denke ich an Fische die sich viele gerne halten würden aber die Voraussetzungen halt meist nicht gegeben sind. Wie z.B. Piranha, Prachtschmerlen, Süsswasserrochen, die ganzen Fische die mit Hai.... beginnen usw.

Nochmal gratulation zu diesem Beitrag.

Viele Grüsse
Tina
Schubidu ist offline  
Alt 23.03.2003, 22:06   #7
Chris W.
 
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Hi.

ich vermute mal, dass der Text von http://www.nattereri.de/ stammt. Ein kleiner Hinweis hierzu waere sicherlich nicht verkehrt gewesen.

Falls ich mich taeuschen sollte, beachtet diese Mail als Nichtig.

Chris
Chris W. ist offline  
Alt 24.03.2003, 14:05   #8
Marc Danner
 
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Hi
Dieser Text wurde aus verschiedenen Homepagen zusammengeschnibbelt
ob es jetzt gerade vopn dieser Homepage stammt weiß ich nicht mehr

Mfg
Marc
Marc Danner ist offline  
 

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