04.06.2003, 10:54 | #1 |
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wasser, viel oder wenig
hallo!
gestern auf arte lief eine sehr interessante dokumentation zu dem thema, mit natürlich nicht neuen fakten, aber sie brachten es anschaulich auf den punkt. prima wird aufgezeigt, wie sich die allianz der guten (türkei, israel, usa) in fragen dieser lebensgrundlage so verhält. es spricht ziemlich für sich... naja. mein eigentlicher frust rührt aber auch daher, daß wir fröhlich unserem hobby frönen, gerne auch die becken vergrößern, wenn es das portemonnaie zuläßt, und gleichzeitig kämpfen so viele menschen hinsichtlich der ressource wasser um ihre existenz, nicht selten sogar um ihr nacktes leben. ich nehme mich da nicht aus, nur damit mich niemand falsch versteht. aber die ungleichverteilung bestimmter ressourcen und die gezielte belassung dieses umstandes machen mich nicht gerade glücklich... grummel, kai |
04.06.2003, 14:17 | #2 |
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über sowas denke ich nicht mehr nach. sonst müßte man ja wegen allem ein schlechtes gewissen haben. weil man schuhe anhat, warm baden kann und zum arzt gehen kann wenn man krank ist. weil man genug zu essen hat ... etc pp
wenn du dir alle ungerechtigkeiten der welt reinpfeifst, bleibt nur noch wahnsinn oder suizid. da änderst du nix dran. du kannst ein paar mark fuffzig im jahr spenden, das tut dir nicht weh und hilft anderen ungemein, du kannst deine alte kuscheldecke im winter einem obdachlosen geben und ansonsten versuchen kein @rsch zu sein. dann hast du eigentlich alles getan, was in der macht des kleinen mannes steht. und du kannst das schätzen lernen was du hast und zufrieden sein, denn du hast mehr wie die meisten anderen auf diesem planeten. |
04.06.2003, 14:28 | #3 |
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"bleibt nur noch wahnsinn oder suizid".
nah am wahnsinn fühle ich mich manchmal ja auch... viele grüße, kai ps: hast natürlich trotzdem irgendwie recht! |
04.06.2003, 23:23 | #4 |
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hallo,
hab doch letztens mal nen schönen text in irgendeinem forum gefunden ... vielleicht war es auch hier... regt auf jedenfall ungemein zum nachdenken an! ...Wenn wir die ganze Menschheit auf ein Dorf von 100 Einwohner reduzieren würden, aber auf die Proportionen aller bestehenden Völker achten würden, wäre dieses Dorf so zusammengestellt: 57 Asiaten 21 Europäer 14 Amerikaner (nord u. süd) 8 Afrikaner 52 wären Frauen 48 wären Männer 70 Nicht-Weiße 30 Weiße 70 Nicht-Christen 30 Christen 89 Heterosexuelle 11 Homosexuelle 6 Personen würden 59% des gesamten Weltreichtums besitzen und alle 6 Personen kämen aus den USA. 80 hätten keine ausreichenden Wohnverhältnisse 70 wären Analphabeten 50 wären unterernährt 1 würde sterben 2 würden geboren 1 hätte einen PC 1 hätte einen akademischen Abschluss Wenn man die Welt aus dieser Sicht betrachtet, wird jedem klar, dass das Bedürfnis nach Zusammengehörigkeit, Verständnis, Akzeptanz und Bildung notwendig ist. Falls Du heute Morgen gesund und nicht krank aufgewacht bist, bist Du glücklicher als 1 Million Menschen, welche die nächste Woche nicht erleben werden. Falls Du nie einen Kampf des Krieges erlebt hast, nie die Einsamkeit durch Gefangenschaft, die Agonie des Gequälten, oder Hunger gespürt hast, dann bist Du glücklicher als 500 Millionen Menschen der Welt. Falls Du in die Kirche gehen könntest, ohne die Angst, dass Dir gedroht wird, dass man Dich verhaftet oder Dich umbringt, bist Du glücklicher als 3 Milliarden Menschen der Welt. Falls sich in Deinem Kühlschrank Essen befindet, Du angezogen bist, ein Dach über dem Kopf hast und ein Bett zum hinlegen, bist Du reicher als 75% der Einwohner dieser Welt. Falls Du ein Konto bei der Bank hast, etwas Geld im Portemonnaie und etwas Kleingeld in einer kleinen Schachtel, gehörst Du zu 8% der wohlhabenden Menschen auf dieser Welt. Falls Du diese Nachricht liest, bist Du doppelt gesegnet worden, denn 1. hat jemand an Dich gedacht und 2. gehörst Du nicht zu den 2 Milliarden Menschen die nicht lesen können. Und Du hast einen PC. Einer hat irgendwann einmal gesagt: Arbeitet, als würdet ihr kein Geld brauchen, Liebt, als hätte euch noch nie jemand verletzt, Tanzt, als würde keiner hinschauen, Singt, als würde keiner zuhören, Lebt, als wäre das Paradies auf der Erde. ... gruß, Britta |
04.06.2003, 23:59 | #5 |
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Hi Panda
Der Suezkanal wird, je tiefer gegraben für noch grössere Schiffe, fast alles Grundwasser aus der Umgebung aufnehmen. Wasser wird in absehbarer Zeit ganz klar zum Streitpunkt Nr eins. Der, der die Atombombe zündet, kann den Knopf nicht drücken, wenn er sich nicht mit Hilfe von Wasser und Nahrungsmitteln am Leben erhält :-) Auch wenn man eine Kartoffel in NY im 230. Stock isst, ist sie im Boden gewachsen. Gruss Rebei |
05.06.2003, 08:21 | #6 | |
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Hallo Britta u. @ll!
Zitat:
Es gibt so viel Elend und Not auf diesem Planeten, und wir kleine Leutz werden daran leider nicht viel ändern können, da uns einfach die Mittel dazu fehlen. Ich denke oft darüber nach, wie schön es wäre, wenn's mir ein bisserl besser gehen würde. Dann denke ich an die Millionen sterbender, kranker, hungernder, und unter lebenswidrigen Umständen dahin vegetierenden Menschen auf der Welt, und sage mir: "Mann, wie geht's Dir doch gut....!" Gruß, HP |
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05.06.2003, 12:12 | #7 |
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Hi all,
es gibt aber einen kleinen Unterschied. Vieles in unserer Lebensweise hat, direkt oder indirekt, Einfluss auf die Lebensverhältnisse von Menschen in der sog. Dritten Welt. Wie wir uns ernähren, welche Produkte von wo wir kaufen, welche internationale Politik durch die von uns gewählten Politiker gemacht wird ... das betrifft das Leben, und oft genug den Tod, von Millionen von Menschen, die wir niemals gesehen haben. Wir sollten es als unsere Pflicht betrachten, alle unsere Handlungen darauf hin zu überprüfen, welche Fernwirkungen sie haben könnten. Aber. Es gibt auch Elemente in unserem Lebensstil, die beeinträchtigen globale Zusammenhänge nur wenig. Und dazu gehört das Wasser, als hochgradig lokal gebundene Ressource. Selbst wenn wir unseren Wasserverbrauch auf die Hälfte einschränken würden, käme das niemanden in einem Land mit klimatisch oder geologisch bedingtem Wassermagel zu Gute. Warum ich das schreibe? Weil ich nun einmal ein Klugscheisser bin :-) und weil ich glaube, dass wenn man verlernt, das Vermeidbare vom Unvermeidbaren zu trennen., man sich und allen anderen nichts Gutes tut. Denn dann legt man die Hände in den Schoss und sagt "natürlich ist es schrecklich, wie ungerecht die Welt doch eingerichtet ist, aber da kann man nichts machen", wenn es doch schon helfen würde, die Kaffeemarke zu wechslen ... Grüße Benjamin |
06.06.2003, 14:05 | #8 |
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... und nicht nur die Kaffeemarke.
Man könnte ja versuchen, einfach nur ein netter Mensch zu sein. Viele Leute raffen es einfach nicht, daß man bei manchen Sachen nicht einfach zuguckt, sondern handelt. Letztens ist in einem Kaff ein junges Mädel abends in der Fußgängerzone vergewaltigt worden. Mehrere Passanten liefen vorbei und ignorierten die Hilferufe. Wenn eine Frau an der Kasse steht, 2 Kinder dabei hat, und ihr ein paar Cent fehlen, hören die Leute weg und kriegen nix mit. Hat die selbe Frau genug Geld dabei, will ihrem plärrenden Kind aber nicht den Lutscher geben, weil es gleich Essen gibt, mischen sich 10 Leute ein die ihre Kinder besser erziehen könnten. In Neuss lag ein Typ mal nen halben Tag tot unter seinem Auto, die Knie lagen auf dem Bürgersteig. Er starb an nem Schlaganfall oder sowas. Ein paar Meter weiter war ne Eisdiele. Das ist keinem aufgefallen, daß er sich nicht bewegt hat und das für Stunden. Folgendes ist mir selber passiert: Köln, brechend volle U-Bahn. Eine Horde älterer Frauen, die wohl gemeinsam unterwegs sind. Eine Oma ruft: Aufpassen, die klaut ihr Portemonaie! Die Beklaute sieht ein etwa 12 Jähriges Mädel mit schwarzen Haaren die ihre Hand in ihrer Jackentasche hat. Die Omas fangen an auf sie einzuschlagen. Teilweise mit ihren Stöcken. Das Mädel will flüchten, die Furien zerren sie aber an den Haaren zurück. Büschelweise Haare haben sie ihr ausgerissen, auf sie eingetreten, als sie am Boden lag und sie anschließend am Reichensperger Platz aus der Bahm und auf den Bahnsteig geworfen. Ich war zu weit weg und konnte nix machen. Danach fingen sie an, über die Zigeuner herzuziehen (weil sie schwarze Haare hatte), und daß die Jugend ja alles kaputt mache. Das war der Zeitpunkt wo ich mich lautstark eingemischt habe. 10 Omas gegen mich, das war was. In der Bahn war es still, niemand hat mich unterstützt. Nachdem ich ausgestiegen war kam ein Mann zu mir und meinte wie toll es doch war was ich gemacht hätte. Ich hab ihm fast eine reingehauen, weil er mir nicht geholfen hat. Ich denke mal wenn einige Menschen ein bischen aufmerksamer und hilfsbereiter wären, ein bischen mehr Zivilcourage an den Tag legen würden und sich für das Wohlergehen ihrer Mitmenschen interessieren würden, dann wär die Welt schon ein besserer Ort. Und kleine, damals 17-Jahrige Steffis wären den Omas nicht allein ausgeliefert. |
08.06.2003, 20:46 | #9 |
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hallo ben!
du hast viel richtiges gesagt, aber es stackt ja auch die berechtigung meiner anmerkung in deinem text. denn wasser ist nicht nur eine lokal oder regional gebundene ressource, es ist ja auch zielscheibe internationaler politik. einer der beiden bei arte angesprochenen themenkomplexe betrifft das GAP, das große staudamm-projekt der türkei von euphrat und tigris. hiermit kann die türkei syrien und irak völlig von sich abhängig machen, wenn sie möchte. das projekt wird wesentlich von deutschland mitfinanziert. die türkei ist fester bestandteil der westlichen koalition unter den usa und in ihrem raum der wichtigste bündnispartner. syrien und irak gehör(t)en zu den ganz wichtigen problemstaaten für das westlich bündnis. das wasser entspringt in kurdistan, einem gebiet mit eigenständiger kultur und sprache, dem keine chance für die unabhängigkeit gegeben wird, und wenn das postulat vom selbstbestimmungsrecht der völker noch so eindeutig fundament der westlichen gesellschaften ist. unser einfluß auf dieses problem ist deutlich vorhanden, wenn wir ihn als individuum auch nicht als so deutlich wahrnehmen. und mit unserem eigenen persönlichen wasserverbrauch zu hause hat es erstmal nichts zu tun, das stimmt. diffus schleicht sich bei mir aber trotzdem das gefühl ein, das wie so vieles auch dieses eine außenwirkung hat. leben über den globalen ökologischen verhältnissen ist lokal eine weile sicher machbar, führt aber trotzdem nicht weiter, oder? (co2-verbrauch des westens, nun nachgemacht von vielen, wo führt das hin?) viele grüße, kai |
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