06.06.2003, 12:17 | #1 |
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Grund für Nitratmangel bei filterlos
Hallo
Bei vielen Filterlosen Aquarien kommt es meist zu einem rapiden Abfall des Nitrates. Ich will hier meine Überlegungen vorbringen: 1)Autotrophe Nitrifikanten benötigen anorganisches Material (Stickstoff-N). Sauerstoffeintrag erfolgt über Turblulenzen und Diffusion in den Biofilm. Die Nitrifikationsprozeßstärke fällt rasch im Verlauf des Biofilms ab. 2)Hetrotrophe Denitrifikanten benötigen organisches Material (Kohlenstoffquelle-C) für Wachstum und Energiegewinnung und bestehen vor allem aus C H O N Verbindungen (S,P,K,Mg und Spurenelemente). Denitrifikation benötige anoxische Verhältnisse, also das Fehlen von partikulärem Sauerstoff. Kohlenstoff wird jedoch schnell ab und umgebaut, so dass er den Denitrifikanten nicht mehr zur Verfügung steht, weswegen in Kläranlagen der Denitrifikation Kohlenstoff zusätzlich beigegeben wird. 3)Belebtschlamm-flocken: Typische Mikroorganismen sind Zoogloea ramigera, die die Flocke formt und an welche andere Organismen, wie Bakterien, Pilze und Prototzoen sich anlagern. Die Belebtflockendurchmesser liegt zwischen 20-200 Mikrometern. Die Flockenform und Größe ist stark von der Überspülung im Filtermaterial, der Wasserbelastung, Flockenalter,... abhängig. 4)Große Flocken nitrifizieren und denitrifizieren gleichzeitig. In den äußeren Bereichen findet der Abbau zum Nitrat statt, wird auf kürzestem Weg ins Flockeninnere weitergeleitet und zu partikulärem N veratmet. In mit Filtern bestückten Aquarien befinden sich im Filtermaterial Flocken mit sehr geringen Abmessungen, die in kürzester Zeit die Kohlenstoffverbindungen abbauen. In filterlosen bleibt Kohlenstoff länger im Wasser gelöst und kann so auch in die Bodenzone vordringen um als Nahrung für die Nitrifikanten zu dienen. Der Hamburger Mattenfilter erzeugt aufgrund seiner geringeren Durchflussgeschwindigkeiten größere Flocken, in denen ebenfalls Denitrifikationsprozesse stattfinden können. Was meint ihr dazu? Gruß Frank |
08.06.2003, 10:19 | #2 | ||
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Re: Grund für Nitratmangel bei filterlos
Hallo Frank!
Zitat:
Zitat:
Das Argument, daß veratembares C bei filterlos eine längere Halbwertszeit hat, ist überlegenswert. Beim Ammonium gelang mir bereits der Nachweis der längeren Verfügbarkeit bei filterlos. Die Flockengröße könnte die anoxische Bedingung für das Umschalten auf Nitratatmung fördern! Mal sehen, was die Experten sagen! Ich bin vor 3 Tagen wieder auf HMF rückgekehrt in der Erwartung, bessere Nitratatmung zu bekommen! Grüße Gerd |
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08.06.2003, 17:54 | #3 |
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Hallo
Der selbe Effekt tritt auch im Meerwasser auf. In gefilterten Becken kann Nitrat nicht richtig abgebaut werden und die Konzentration kann steigen. Filtert und schäumt man nicht ab, sind die lebenden Steine besser (oder das tiefe Sandbett) in der Lage Nitrat abzubauen. Problem beim HMF ist wahrscheinlich, daß die meisten Bakterienflocken überströmt werden (wenn auch langsam) und der Stofftransport in die Flocke rein verhältnismäßig schnell erfolgt, was gleichzeitig hohe Sauerstoffwerte mit sich bringt. Deshalb kann nur in Bereichen, in denen die Strömung fast zum erliegen kommt, ein anoxisches Milieu auftreten. Der HMF scheint mir in Aquarien mit Sandboden sehr gut geeignet(mein 80er hat noch einen HMF), in Aquarien mit Kiesboden (mein 300l) verzichte ich lieber, da dort genug Siedlungsraum vorhanden ist. Durch Wegnahme meines HMF verschwanden Problem mit Schmieralgen - vielleicht auf Grund einer ausgewogeneren Bakterienfauna die sich dadurch entwickeln konnte. Mißt hier eigentlich jemand gelöste organische Kohlenstoffe? Gruß Frank |
08.06.2003, 19:39 | #4 | |||
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Spekulationen über Nitratatmung
Hallo Frank!
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Grüße Gerd |
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08.06.2003, 23:23 | #5 |
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Hallo Gerd
Werde mal ein wenig Literatur dazu suchen. In der Abwassertechnik (Tropfkörper und Belebungsverfahren) und im Zoologischen Bereich muß es ja einiges geben, was einen weiterbringt. Sobald ich was interessantes finde melde ich mich... Ich habe auch ein Becken was komplett ohne Pumpe läuft und ohne Fische- Pflanzen wachsen wie verrückt und nie Algen-kaum WW-kein Dünger- irgendwie eigenartig... In meinem 300 l ohne Filter mache ich zur Zeit auch keine Wasserwechsel. (NO3=0mgl). Apistogramma; ramirezi,..haben fantastische Farben.. Gruß Frank |
09.06.2003, 07:56 | #6 |
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Hi,
ich verfolge das Zwiegespräch schon mit Interesse, habe aber derzeit nichts Neues dazu beizutragen, leider. |
09.06.2003, 08:53 | #7 | ||
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Hallo Frank, hallo Ralf!
Zitat:
Ralf mag ja die Gleichsetzung eines Aquariums mit einer Schwachlast-Kläranlage nicht, während ich schon 1995 in Aquarium heute 2/95, S. 100, über das Thema schrieb: "Was können wir von einer Kläranlage lernen." Zitat:
Grüße Gerd |
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09.06.2003, 09:14 | #8 | ||
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Hi Leutz,
Zitat:
Die Bezeichnung Kläranlage für s AQ ist mittlerweile auch in die Fachliteratur eingezogen. Schliewen; einzigartige Aquarienwelt; 2000: Bakterien und Pflanzen - die natürliche Kläranlage im Aquarium. Dieser Erkenntnis stehen eigentlich nur noch gewisse romantische Vorstellungen von der Aquaristik entgegen. Gruß |
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09.06.2003, 09:17 | #9 |
Gast
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Hi,
> Dieser Erkenntnis stehen eigentlich nur noch gewisse romantische > Vorstellungen von der Aquaristik entgegen. Naja, wenn Du meinst. |
09.06.2003, 20:06 | #10 | ||
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Hallo orinoco!
Zitat:
Ein Becken mit reichlich wüchsigen Pflanzen hat filterlos eine enorme Reinigungsleistung, auch bei Fischbesatz und Fütterung! Zitat:
Ralfs Antwort: Naja, wenn Du meinst. Grüße Gerd |
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