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Alt 24.06.2003, 00:46   #161
Eminem
 
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oh man oh man,

soviel schwachsinn, wie hier hab ich in meinem ganzen leben noch nicht gelesen!!! wie kann man die betta oder guppyzucht mit dem dritten reich vergleichen?

sorry, aber ich habe mir den müll echt nicht bis zum schluß durchgelesen, da es absolute zeitverschwendung ist!!!

ich sage nur soviel, jeder, oder fast jeder, von euch hat schonmal zuchtformen gehalten.

die negativen eindrücke, die ich in diesem forum gewonnen habe reichen, um mich hier zu verkrümeln.

ich weiß schon was jetzt von euch kommt: und tschüß, du bist kein verlust usw. usv.

ihr seid einfach berechenbar.

lebt trotzdem wohl
EMINEM
Eminem ist offline  
Alt 24.06.2003, 06:11   #162
Roland Bauer
 
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Zitat:
Zitat von Eminem

sorry, aber ich habe mir den müll echt nicht bis zum schluß durchgelesen, da es absolute zeitverschwendung ist!!!
Tja, selbst schuld - wer nicht alles liest, steht mit seinem Urteil auf wackligen Füßen

Wie war das nochmal mit Kant und der selbstverschuldeten Unmündigkeit?

In diesem Sinne: Tschüß und viel Spass noch

gruss, roland
Roland Bauer ist offline  
Alt 24.06.2003, 06:14   #163
Frank Nienhaus
 
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Hi Eminem
Zitat:
und tschüß, du bist kein verlust usw. usv.
Damit du auch mal Recht hast:
und tschüß, du bist kein verlust usw. usv.

Gruß Frank
Frank Nienhaus ist offline  
Alt 24.06.2003, 11:13   #164
Rebecca Devaux
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Hi

Die jeweils letzte Lektion bei den Teletubbies:

Click the image to open in full size.

:-)

In diesem Sinne auch an alle, die sich ob diesem Thread so gestört fühlen, dass sie gleich deswegen eine Community verlassen.

Gretz Rebei
 
Alt 21.07.2003, 13:34   #165
Jon October
 
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Hallo @all,

zu dieser teilweise recht heftigen Diskussion, die hier unter moralischen und ethischen Gesichtspunkten geführt wird, möchte ich etwas beitragen.
Ich bin erst seit dem 12.07.03 dabei und ich meine zu erkennen, dass hier sehr stark unterschieden wird zwischen der Zucht von Naturformen und der von Zuchtformen und zwar in der Wertigkeit und der Berechtigung. Die Zucht von Naturformen ist verantwortungsbewusst und dementsprechend richtig, die Zucht von Zuchtformen dagegen ....., sind ja eh fast alles Qualzuchten. Und Hybridisierung ist ganz übel!!!!! Wohlgemerkt, dass ist meine (leicht überzogene) Interpretation des Grundtenors. Ich interessiere mich insbesondere für mittelamerikanische Chichliden, im Zusammenhang mit denen bin ich dann im I-Net auch zu der Red Parrot - Zuchtform und den Flowerhorn gekommen.
Um meine Meinung über die Themen Hybridisierung und Domestikation darzustellen, werde ich einige Beispiele zu den Themen Auswilderung, Hybridisierung und Domestikation aufführen, die nicht aus dem Bereich der Aquaristik kommen. Neben Aquaristk interessiert mich nämlich noch die Vogelhaltung und -zucht sowie Hundehaltung in der kompletten Bandbreite. Ich hoffe, das ist o.k., denn Paralellen zur Fischzucht sind zweifellos gegeben.

1. Beispiele zur Nachzucht von Wildtieren zur Auswilderung bzw. bei Beispiel a) die grundsätzliche Möglichkeit der Auswilderung.

Beispiel a) Die Gouldamadine, ein Prachtfink, der in den Halbwüsten Australiens vorkommt, eine nomadische Lebensweise hat und Kulturflüchter ist. In der Natur ist die Population rückläufig, vermutet wird eine Durchseuchung mit der Infektionskrankheit Psittacose.
Aus Australien dürfen seit Ende der 60ziger Jahre keine Tiere mehr ausgeführt werden, daher sind die Züchter zu 100% auf Nachzucht angewiesen. Neben der sehr farbenprächtigen Naturfarbe gibt es etliche Farbmutationen. Unabhängig von der Problematik der Spalterbigkeit in Mutationsfarben sind auch die bestehenden Schaurichtlinien ein Problem. Die Flügeldecken müssen reinfarbig grün sein ohne bläulichen Schimmer, die Kopffarbe muss sauber sein ohne andersfarbige Federn und das hellblaue Nackenband muss vollständig sein. Dazu kommen Forderungen nach harmonischen Proportionen, nicht gekreuzten oder hängenden Flügeln und einer bestimmten Mindestgrösse. Alles Kriterien, die für einen vitalen Wildvogel belanglos sind!
In Holland wurden bereits vor Jahren die Konsequenzen gezogen, die Gouldamadine gilt dort als domestizierte Vogelart, in Deutschland jedoch noch nicht!
(Leider weiss ich nicht, wie ich meine netten Bildchen von Gouldamadinen usw., hier einfüge. Sch........ade!!!!)

Beispiel b) Eine Fasanenart aus dem Himalaya. Den Bericht habe ich irgendwann Anfang/Mitte der 90ziger in den AZ-Nachrichten gelesen, um welche Fasanenart es konkret ging, weiss ich nicht mehr. Auf jeden Fall kam diese Art nur in wenigen Tälern vor und wurde durch Rodung und Bejagung an den Rand der Ausrottung gebracht. Um noch zu retten, was zu retten war, wurden etliche Individuen eingefangen und in Zuchtstationen gesammelt. Unabhängig davon gab es bereits in Europa, USA und Australien Volierenbestände, die z.T. seit vielen Generationen gezüchtet wurden. Freudestrahlend ging man davon aus, dass man ja die letzten Wildvögel dieser Art mit diesen Volierenvögeln zusammenbringen kann und somit über einen üppigen Genpool verfügt. Hat, wenn ich mich richtig entsinne, auch noch hingehauen. Leider war der Genpol nicht ganz so prickelnd, wie erhofft! Warum??? Mind. 80% der geprüften Volierenvögel waren viel grösser und schwerer wie ihre wilde Verwandtschaft, z.T. bis zu 50% Mehrgewicht!!!!
Die Mehrheit der Züchter hat halt grosse, imposante Vögel bevorzugt zur Zucht angesetzt, frei nach dem Motto: Nur ein grosser Vogel ist auch ein schöner Vogel! Diese Selektion ergab herrliche Tiere, nur eben nicht den Wildtyp. Nur am Rande bemerkt, das klappte ganz ohne Schaurichtlinien ......

Beispiel c) Auch dieses Beispiel habe ich Anfang/Mitte der 90ziger in den AZ-Nachrichten gelesen. Das Birkhuhn, ein sog. Rauhfusshuhn steht nicht nur in Deutschland auf der roten Liste! Also hat man, voller Euphorie ein Erhaltungszuchtprogramm gestartet. Anfangs musste man viel Lehrgeld zahlen, da die Kükensterblichkeit bei fast 100% lag. Rauhfusshühner leben in relativ keimarmen Nadelhochwäldern wie der Auerhahn, in arktischen Tundren wie das Schneehuhn oder in Mooren und Moorheiden wie das Birkhuhn. In den begrenzten Volieren kamen die Küken immer wieder mit Kot usw. in Berührung und das brachte sie um. Irgendwann kam man auf den Trichter, die Küken in Käfigen mit Drahtböden aufzuziehen, der Kot fällt durch das Geflecht ausserhalb der Kükenreichweite und siehe da, das Blatt wendete sich. In diesen Drahtkäfigen wurden die Tiere mit pelletierten Futter ernährt, sie waren hygenisch untergebracht und die Aufzuchtergebnisse waren sehr befriedigend.
Irgendwann hatte man geeigneten Lebensraum gefunden und die ersten flüggen und gesunden Junghühner der 3., max. 4. Gefangenschaftsgeneration wurde hoffnungsfroh ausgewildert. Die Tiere standen unter laufender Beobachtung. Sie gewöhnten sich gut ein, Verluste durch Beutegreifer wie Fuchs/Marder/Greifvögel blieben im normalen Rahmen. Alles freute sich, bis der Winter kam .......
Um in dem nahrungsarmen Lebensraum überleben zu können, nutzen Rauhfusshühner u.a. Tannennadeln und -triebe sowie Heidekraut als Nahrung, vor allem im Winter. Um diese zähe Kost verwerten zu können, haben diese Vögel einen sehr langen Blinddarm mit einer speziellen Bakterienflora, die u.a. Zellulose aufspalten kann.
Der Winter kam, die ausgewilderten Birkhühner starben. Warum??? Äusserlich entsprachen sie dem Wildtyp, sie hatten normale Instinkte und sie frassen in der nahrungsarmen Zeit auch die mageren Gräser, Heidekraut, Knospen und Nadelhölzer. Bei den Untersuchungen ergab es sich, dass der Blinddarm der Nachzuchttiere im Vergleich zu "echten" Wildtieren stark verkürzt war und somit auch keine optimale Verwertung der zellulosereichen, ansonsten nährstoffarmen Kost möglich war. Die Tiere verhungerten mit vollem Bauch und dass nach nur 3 - 4 Nachzuchtgenerationen! Ursache war die Darmanpassung an die Pelletfütterung. Wie das Problem gelöst wurde bzw. ob und wenn ja wann weiss ich leider nicht.
Erstaunlich ist aber die Tatsache, dass sich Nachzuchtgenerationen so schnell an veränderte Gefangenschaftsbedingungen, in diesem Fall das Futter, anpassen.

Rückschlüsse auf den Unterschied Selektion durch natürliche Auslese in der Natur und durch den menschlichen Züchter darf jeder selber ziehen. Meiner Meinung nach beweisen diese Beispiele, dass eine langfristige Züchtung von unverfälschten Naturformen nur durch regelmässige Genauffrischung mittels Wildfängen möglich ist. Und ob das immer unbedenklich ist?!!! Ich denke, darüber liesse sich auch trefflich streiten!
Übrigens möchte ich damit nicht die Erhaltungszuchtprogramme abwerten. Es gibt auch etliche positive Beispiele, z.B. Bartgeier/Alpen, Mendesantilope/Arabien, Löwenäffchen/Südamerika und Balistar/Asien, um nur einige zu nennen.

2. Beispiele zum Thema Hybridisierung

a) Wie der rote Kanarienvogel und das "wildfarbige" Japanische Mövchen entstand.

Der Kanarienvogel in seiner reinen Form kann nur den Farbstoff Lutein aus seiner Nahrung in seinem Gefieder einlagern und ist aus diesem Grund nur fähig, gelb zu sein bzw. mit Melanin zusammen die Wildfarbe grün zu präsentieren.
Das war Anfang des 20. Jahrhunderts einem oder einigen (???) Züchter(n) zu langweilig. Da mit dem Kanarienvogel auch Mischlingszucht betrieben wurde (und wird), entstand die Idee, Mischlinge mit dem leuchtend rot-schwarzen Kapuzenzeisig (Finkenvogel aus Venezuela, deutlich kleiner als der Kanarienvogel) auf den Kanarienvogel zurückzukreuzen, um die rote Gefiederfarbe, d.h. die Fähigkeit Carotinide in den Federn einzulagern, genetisch in den Kanarienvogel zu bekommen. Nach etlichen Anfangsproblemen wie mangelnde Fruchtbarkeit, geringe Grösse, usw. ist das Experiment heute als voller Erfolg im Hinblick auf das Ziel zu werten.

Auf vergleichbare Weise wurde die älteste domestizierte Kleinvogelart, das Japanische Mövchen, eine Prachtfinkenart aus Asien Ende der 60ziger/Anfang der 70ziger züchterisch verändert. Ursprünglich gab es nur braun-weiss gescheckte und weisse Mövchen (Scheckung und Aufhellung als Domestikationsmerkmal). Um sie quasi wildfarbig ohne Scheckung zu züchten, wurden sie mit nahe verwandten Wildvogelarten gekreuzt und dann selektiv auf Mövchen zurückgekreuzt. Auch dieses züchterische Ziel wurde nach etlichen Problemen (Fertilität, Grösse) erreicht.

Übrigens wurde durch Kreuzung mit dem nordamerikanischen Bison und anschliessender Rückkreuzung das euröpäische Wisent vor der endgültigen Ausrottung gerettet. Der artenreine Genpool war zu klein, um eine überlebensfähige Population zu etablieren.

Diese 3 Beispiele unter Punkt a) bewerte ich insgesamt positiv. Kreuzungen als solches lehne ich nicht pauschal ab. Unter diesem Aspekt bewerte ich z.B. auch den Flowerhorn nicht negativ. Wenn Kreuzungstiere als solche erkennbar sind bzw. darauf hingewiesen wird, ist das meines Erachtens in Ordnung.
Der Wunsch des Menschen, etwas "Neues" zu kreieren ist sicherlich eine Triebfeser, die u.a. zum Flowerhorn geführt hat. Und das Ergebnis dann gewinnbringend zu vermarkten kann in einer marktwirtschaftlich strukturierten und gewinnorientierten Gesellschaft wie der unseren eigentlich keiner wirklich übel nehmen, oder?!!!! Natürlich unter der Voraussetzung, dass jegliche Form der Beeinträchtigung (Qualzucht) vermieden wird.
Mit "schwarze Schafen", die z.B. Regenbogenfische, Fiederbartwelse und Schmerlen undefiniert kreuzen und die dann als neue Arten vermarkten, sollte man das nicht in einen Topf werfen.

Dann noch ein Nachsatz zum Flowerhorn. Es wird immer wieder beklagt, dass viele den Flowerhorn toll finden, die Ursprungsarten aber eher ein Schattendasein führen. Ist doch ganz logisch! Zum einen hat der Flowerhorn mordsmässige Werbung, Beiträge in Fachzeitschriften, I-Net usw.. Dann stellt er etwas neues dar und wird emotional diskutiert (siehe dieses Forum). Und zusätzliche Zugwirkung hat die Tatsache, dass jeder Flowerhorn ein Stück weit ein Unikat ist, was Farbe, Zeichnung, usw. angeht und last, but not least darf man das Renomierbedürfniss vieler Mitmenschen nicht unterschätzen.

3. Entwicklung von Domestikationsmerkmalen, wie Veränderungen v. Farben, Körperform, Beflossung, usw.

Dazu sei mir ein markantes Beispiel aus der Fuchszucht zur Pelzgewinnung erlaubt, gelesen in "Der Wolf im Hundepelz" von Günther Bloch.
Die Pelztierzüchter haben das Problem, dass ihre Tiere faktisch Wildtiere sind, die unter den üblichen, nicht mal im Ansatz artgerechten Haltungsbedingungen (Käfige mit Drahtboden, kein Bewegungsraum, keine Rückzugsmöglichkeiten, keine Beschäftigung) unter Stress leiden und sehr häufig zu neurotischen Handlungen neigen. Das fängt an mit im Kreis laufen, Gitterbeissen, Fellbeissen, Wundlecken und geht hin bis zur Selbstverstümmelung. Durch diese Aktivitäten leidet u.a. die Fellqualität, den Marktwert bestimmt nun aber der Pelz und der soll - bitte schön - makellos sein.
Also kamen ein paar schlaue GenossInnen auf die Idee, den Fuchs den Haltungsbedingungen anzupassen (kommt billiger) und auf Stressresistenz, sprich Zutraulichkeit, verringerte Individualdistanz und höhere Reizschwelle zu selektieren. Alle anderen Merkmale wie Grösse, Körperbau, Farbe usw. wurden bei diesem Versuch völlig ausser acht gelassen. Was passierte nach einigen Generationen strenger Selektion???? Richtig, die Tiere veränderten sich!!! Zuerst traten zunehmende Scheckungen auf, dann veränderte sich die Fellstruktur und -farbe, die Körpergrösse und -proportionen variierten und zu guter Letzt stellten sich Hängeohren und Ringelschwänze ein. Das Ergebnis waren gelassene Füchse, die zumindestens im 1. Lebensjahr kaum Verhaltensauffälligkeiten entwickelten, die aber für die Pelzindustrie quasi wertlos waren. Denn vergleichbare Felle liefert ja schon lange der allgemein bekannte Hund!

Was hat das ganze mit unseren Fischen zu tun??! Viel, denn das massive Auftreten von Mutationen, z.B. beim Diskus lässt die Vermutung zu, dass eine mit den Füchsen vergleichbare Entwicklung stattgefunden hat und die Nachzuchten grösstenteils domestiziert sind.
Und Hand auf`s Herz, wer selektiert bei der Zucht nicht auf eine gewisse Zutraulichkeit??? Davon abgesehen kommen nervöse Individuen oftmals ja gar nicht dazu, sich zu vermehren, da sie schlicht und ergreifend nicht die nötige Ruhe finden, um in Stimmung zu kommen. Alleine der Import von Wildfängen bewirkt doch schon die 1. Selektion auf Stressresistenz. Alle Individuen, die diesen Stress nicht verkraften, kommen gar nicht erst beim "Verbraucher" an.
Und ebenso ist es doch, wenn man in der Nachzucht abweichende Individuen entdeckt. Zuerst möchte man doch sehen, wie die sich entwickeln und wie sie aussehen. Und wenn es was nettes im Sinne des Betrachters ist, dann versucht man doch auch, es zu vermehren bzw. zu züchten, oder nicht?!!! Und selbst bei "normaler" Nachzucht sucht man sich diejenige zur Weiterzucht aus, die einem selbst am besten gefällt. Und in 98,999% der Fälle ist die dann besonders farbenprächtig, frohwüchsig, gross und/oder zutraulich. Und somit entstehen u.a. auch Zuchtvarianten, an denen sich die Geister scheiden wie z.B. Schleierkampffische, Goldfischformen der skurrilen Art oder auch der Red Parrot Chichlide. Und überall gibt es Extremformen, die den Merkmalsträgern das Leben schwermachen und somit zu recht kritisiert werden. Guppys und Kampffische, die unter der Last der Flossen fast zusammenbrechen, Skalare und Schwertträger, deren Flossen endlos wachsen, albinotische Zuchtformen des Freiwassers, die permanent geblendet durchs Leben schwimmen, schwanzlose Goldfische und Chichliden, usw., usw..

Mein persönliches Fazit: Zuchtformen und Hybriden kritisch bewerten, aber nicht in Bausch und Bogen verdammen.

Gruss

Jon
Jon October ist offline  
Alt 21.07.2003, 14:25   #166
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Hi Jon,

ich vermisse in Deinem Beitrag die wichtige Differenzierung zwischen "Qualzuchten" und "Nicht-Qualzuchten". Qualzucht zu betreiben stufe ich als verwerflich ein; Nicht-Qualzuchten sind Geschmacksache, jedoch in meinen Augen nicht verwerflich.

"Red Parrots" sind nachweislich als Qualzuchten einzustufen; Flowerhorn meines Wissens nicht.
Gast ist offline  
Alt 21.07.2003, 15:22   #167
Ralf Rombach
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Hi,

Zitat:
Zitat von Jon October
Mein persönliches Fazit: Zuchtformen und Hybriden kritisch bewerten, aber nicht in Bausch und Bogen verdammen.
Korrekt, der Beispiele ließén sich weitere hinzufügen. Aber es geht im Endeffekt um die Grenze zwischen "normalen" Zuchtformen und körperlich stärker degenerierten.

Gruss Ralf

persönlich ein Liebhaber einer ganzen Reihe von Platyzuchtformen.
 
Alt 23.07.2003, 13:43   #168
Jon October
 
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Hallo Rainer,
Hallo Ralf,
Hallo @all,

zum Thema Qualzucht habe ich sehr wohl Stellung bezogen!

"Und somit entstehen u.a. auch Zuchtvarianten, an denen sich die Geister scheiden wie z.B. Schleierkampffische, Goldfischformen der skurrilen Art oder auch der Red Parrot Chichlide. Und überall gibt es Extremformen, die den Merkmalsträgern das Leben schwermachen und somit zu recht kritisiert werden. Guppys und Kampffische, die unter der Last der Flossen fast zusammenbrechen, Skalare und Schwertträger, deren Flossen endlos wachsen, albinotische Zuchtformen des Freiwassers, die permanent geblendet durchs Leben schwimmen, schwanzlose Goldfische und Chichliden, usw., usw.."

Es sind ja nur einige Beispiele, die Liste liesse sich bedauerlicherweise endlos fortsetzen und nicht nur mit Fischzuchtformen.

Ansonsten sind Begriffe wie "Qualzucht" und "nicht Qualzucht" bzw. ""normalen" Zuchtformen" und "körperlich stärker degenerierten Zuchtformen" Definitionen, die ich mir nur in Einzelfällen zutraue. Die Frage ist doch, wo fängt die "Qual" bzw. "Deformation" an??? Wenn man bedenkt, dass es kritische Stimmen gibt, die z.B. bei div. Farbschlägen von Skalaren und Diskussen die innerartliche Kommunikation beeinträchtigt sehen und somit als Qualzucht einstufen. Und ob das stimmt kann ich mangels Hälterungserfahrung nicht sagen.

Aber zu einer anderen heiss diskutierten Zuchtform kann ich eigene Erfahrungswerte beisteuern. Ich gestehe, dass ich seit Anfang 2003 drei Stück Red Parrot Chichliden (2 Männchen (gelb + orange, 1 Weibchen gelb) besitze (ja ja, ich oute mich!). Ich finde sie nicht schön, eher skurril und ich kaufte sie, bevor ich Zugang zum I-Net hatte.
Na ja, ich habe bisher keine (mir erkennbaren) Qualen bemerkt. Die Tiere sind in einem 360 Liter Aquarium zusammen mit Schwertträgern, 2 weibl. weissen Grünflossenbuntbarschen, 2 weibl. einäugigen Blaupunktbuntbarschen, 1 Ancistrus und 3 Rückenstreifenzierschildkröten Chr. picta dorsalis untergebracht. Sie fressen wie die Scheunendrescher, auch - nach kurzem Lernprozess - Schildkrötenpeletts, getrocknete Bachflohkrebse und Salat und wachsen dementsprechend zügig. Sie sind zutraulich, topfit und munter (von Schwimmblasenanomalien und Atemproblemen nichts zu bemerken). Das gelbe Paar laicht ca. alle 4 - 6 Wochen ab, wobei sie insgesamt ein ziemlich friedliches Verhalten zeigen und nur die unmittelbare Umgebung des Laichplatzes verteidigen.
Das soll kein Statement für diese Tiere sein, nur meine eigenen Beobachtungen in Kurzform und sollte das einzelne orangene Männchen mit einem der Grünflossenbuntbarsche erfolgreich rummachen, werden sich die Schildkröten freuen!

Nun ein paar allgemeine Betrachtungen im Zusammenhang mit Qualzucht! Ich nehme als Beispiel immer wieder den Red Parot, aber auch nur, weil ich mich dabei auf eigene Beobachtungen und entsprechende Rückschlüsse stütze. Diese müssen nicht unbedingt richtig sein und um es nochmals zu betonen, alleine die Tatsache, dass ein Tier zur menschlichen Beglückung mit einer deformierten Wirbelsäule und verengtem Maul durch`s Leben schwimmen muss, lehne ich mittlerweile ab und ich akzeptiere diese organischen Veränderungen als Kriterium der Qualzucht, aber eben auch nur diese!

1. Beeinträchtigung der Kommunikation:

Fakt ist, dass die Kommunikationsformen bei vielen Haustieren verändert sind, man denke nur an das Bellen von Haushunden. Deren Wildform, der Wolf bellt nur, um Artgenossen, speziell Welpen vor Gefahren zu warnen und dann auch nur kurz und relativ leise. Zusätzlich hat der Wolf eine sehr ausgeprägte mimische Kommunikation, die durch entsprechende Gesichtszeichnung betont wird und mit differenzierten Ohrstellungen gekoppelt ist. (Leider weiss ich nicht, wie man hier Bilder (JPG-Dateien) einfügt. Kann mir da jemand Tips geben???) Wie dürftig im Vergleich dazu die mimische Kommunikation bei einfarbigen Hunden mit Hängeohren ausfällt und bei Individuen mit starker Gesichtsbehaarung, z.B. Bobtails geradezu unmöglich wird, ist nachzuvollziehen. Und trotzdem würde ich betroffene Hunde nicht als Qualzucht bewerten.
Beim Red Parrot wird bemängelt, dass das arteigene Agressionsverhalten reduziert ist. Durch das starre Maul ist das Drohverhalten (Kiemen spreizen und Mundboden absenken) beeinträchtigt, was u.a. dazu führen soll, dass diese Tiere viel verträglicher sind wie die Ursprungsform (das stimmt, siehe oben). Ehrlich gesagt sehe ich das nicht als Minuspunkt, die meisten Haustiere wurden und werden auf Vertrautheit und Verträglichkeit gezüchtet. Und diesen Fisch kann ich letztendlich auch nur als Haustier sehen. Ob sie darunter leiden???

2. Artgemässe Verhaltensweisen:

Dazu sei mir ein Vergleich zwischen dem Wolf und einem robusten Kleinhund, dem Jack Russel Terrier gestattet. Der Wolf ist in der Lage, kilometerweit seiner Beute hinterherzuhechten und macht dabei auch vor Elchen, Bisons und Hirschen nicht halt. Der Jack Russel schafft vielleicht 20 km täglich bei guter Fitness und ist in der Lage, im Rudel viell. Jungwild zu reissen. Leidet er darunter, dass er nicht, seinem Ursprung entsprechend zu ganz anderen Leistungen fähig sein sollte???? Ich glaube nicht!!! Tatsächlich sind die meisten Hunde durchaus zufriedengestellt, wenn sie täglich so 2 Std. rauskommen, der Kontakt zu Artgenossen gepflegt werden kann und als Ersatzbeute ein Ball oder sonstiges Spielzeug herhält und davon abgesehen, ihre sozialen Bedürfnisse ernst genommen und befriedigt werden. Denn darin entspricht noch jeder Hund dem Wolf.
Auch beim Red Parrot sehe ich, wie beim Jack Russel, keine Einschränkung seiner Bedürfnisse. Er besetzt Reviere, balzt und paart sich und das er eine Grube nicht so schnell aushebt wie die Ursprungsform oder seine Spitzengeschwindigkeit bei der Jagd z.B. auf Frostfutter deutlich geringer ist, stört ihn mit Sicherheit nicht. Schliesslich kommt es in menschlicher Obhut nicht darauf an.

3. Der sog. Letalfaktor:

Beim Red Parrot Chichliden z.B. wird die Unmöglichkeit der reinerbigen Verpaarung als Kriterium für Qualzucht aufgeführt. Dieser Letalfaktor tritt bei sehr vielen Tieren in der Zucht auf, z.B. bei bestimmten Farbschlägen von Chinchillas (Black Velvet), Meerschweinchen (Dalmatiner - weiss m. schwarzen Flecken) sogar bei Hunden (Blue Merle) und bei Vögeln mit sog. Haube (Kanarien, Japanisches Mövchen, Zebrafinken, Wellensittich, Enten, Gänsen, Hühner + Tauben).
Haubenvögel z.B. wurden wissenschaftlich untersucht mit Hinblick auf die Frage Qualzucht ja oder nein? und es wurde festgestellt, dass es sich nicht um Qualzuchten handelt.
Wenn man weiss, dass reinerbige Merkmalsträger vom Letalfaktor betroffen sind, kann man entsprechend anders verpaaren. So werden z.B. die Dalmatiner-Meerschweinchen mit schwarzen Partnern verpaart und es kommen im Verhältnis 1:1 Dalmatiner und Schwarze zur Welt. Fazit für mich, auch der Letalfaktor alleine ist kein Kriterium für Qualzucht.

Gruss

Jon
Jon October ist offline  
 


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