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Alt 16.10.2003, 13:25   #1
Peraldo
 
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Standard Und noch ein Neuling...

Tach! Ich bin der Neue, ich komm´ jetzt öfter…

Meiner einer ist knapp 29 Jahre alt und sitzt zusammen mit seiner Verlobten und einer Kompanie noch recht neuer Fische in Herten/Westfalen, fast am Nordrand des Ruhrgebietes.

Tja – wie fing alles an? Eigentlich begann alles schon vorher, als meine Herzallerliebste mal äußerte, sie hätte doch so gerne ein Aquarium. Ehrlich gesagt – ich war nicht gerade begeistert. Fische? Tss – langweiliges Gezücht, kommt mir nur paniert und als Filet auf den Teller und so weiter und so fort… Remoulade passt besonders gut zu Seelachs.
Ich persönlich hätte für einen Hund votiert, laut meiner Liebsten stinken Hunde aber zu sehr und man muß mit ihnen ständig raus und überhaupt – vielleicht doch eher eine Katze? Nein, auch das nicht, wir sind beide gegen Katzenhaare allergisch. Somit wurde die Haustierfrage vertagt und mit der Zeit vergessen.

So zog die Zeit dahin und niemand hätte etwas gedacht, wäre da nicht eine Geburtstagsfeier gekommen, der ein schwerwiegendes Angebot folgte. Nämlicher Verwandter hat ein 300l-Becken, das natürlich für meine Liebste ein absoluter Augenschmaus war. Und nun begab es sich, dass im Keller des besagten Herren noch ein 60*30*30-Becken vor sich hin schlummerte und die Nachbarin nach Hobbyaufgabe noch ein 100´er-Becken abzugeben hatte – und nun boten uns beide an, uns das jeweilige Becken zu schenken.
Mit einem male war es passiert – die Verlobte Feuer und Flamme, die Experten mit allerlei klugen Tips und buntesten Schilderungen der Schönheit der Aquaristik und ich mittendrin in Entscheidungsnot. Ein Aquarium? Ich? Never! Frißt Strom, kostet Platz, ist alles ein teurer Spaß, kostet womöglich massig Zeit und überhaupt! Keine Ahnung von alledem!

Es kam, wie es kommen musste. Von der Verlobten mit glänzenden Augen und der Ernsthaftigkeit des Verwandten überredet, gab es also das 60´er-Becken zum Geschenk. Ich hielt das für klüger – „erstmal ausprobieren“, war mein Gedanke. Hätte ich gewusst, was kommen würde, ich hätte gleich das größere Becken genommen. Aber na ja. :roll:

Also – ab in den Handel. 60*30*30-Becken hatten wir ja schon, dazu eine Unterlegmatte, ein Eheim-Außenfilter samt Ausströmer und Ansauger, eine Stabheizung, ein Thermometer… dazu noch Mulmsauger, drei schlaue Bücher, neuwertige Schläuche und noch einige Kleinteile. So weit, so gut. Erstmal Bodengrund kaufen (Kiesel, grau und weiß, 3mm-Körnung abgerundet), dann eine Höhlenvase, ein Pflanzstein, Starterbakterien und prophylaktisch Futtertabletten und –flocken.
Noch einen Sack Pflanzen dabei und ab nach Hause. Buch genommen, Buch gelesen, Kies gewaschen, rein damit, Stein setzen, Vase daneben, Wasser drauf und Pflanzen hinein.
Alles gepflanzt? Super – rein mit dem Equipment, rein mit den Startbakterien und angeschaltet. Zwei Wochen warten, regelmäßig Wasser testen… die Dinge kamen ins Laufen.

So kamen nach knapp drei Wochen, als die Werte in den grünen Bereich kamen, die ersten richtigen Bewohner hinein – zwei Ancistrus-Welse. Die beiden waren anfangs noch echte Winzlinge und wenn auch die Wasserwerte noch nicht optimal waren – irgendwann will man halt auch Fisch im AQ haben. Oh Gott – wie naiv!
Wenig später dann die Verstärkung – meine Liebste wollte unbedingt Smaragdpanzerwelse, also kamen drei kleine davon hinein, gefolgt von zwei Otos.
Warum auch nicht? Die Besatzvorschläge der mitbekommenen Bücher lieferten ja auch Angaben, die dazu verführten, mehrere Tonnen Fisch in dem 60´er-Becken zu verklappen. Der Himmel schien die Grenze zu sein, also was solls? Soll ja schön werden, das Ganze…

Der Boden war versorgt, nun musste noch was für „oben“ dazu – also gab es einen 10´er-Schwarm Zebrabärblinge, dann kam ein Pärchen Zwergfadenfische dazu und weil sie so toll gegen Algen sein sollen, noch zwei Silver Mollies. Langsam wurde einem bewusst, dass da irgendetwas nicht ganz stimmig sein konnte. Andererseits – laut den Besatzvorschlägen… Welcher Gedanke kommt dem naiven Neuling? Genau – das wird schon gehen…
Oder auch nicht, wie sich zeigen sollte. Jedenfalls bekamen wir dann anlässlich des Geburtstages meiner Liebsten zu allem Überfluß noch zwei küssende Guramis geschenkt…

…womit das Chaos seinen Lauf nahm.

Zunächst lag einige Tage später ohne Vorwarnung einer der Otos tot am Boden, dann ging mir beim Wasserwechsel ein Zebrabärbling durch den Schlauch und überlebte es nicht. Da kam zum ersten male die Einsicht, das so ein Becken nicht nur eitel Freude ist, sondern mitunter auch unangenehme Seiten zum Vorschein bringen kann. Eine Woche später drehte sich der nächste Zebrabärbling seltsam im Kreis, trieb untätig umher und hing zuletzt sogar mit der Schwanzflosse im Ansauger fest. Hier half schließlich nur noch der Gnadentot… :cry:
Ein gewisser Frust stellte sich ein, zumal zwei unerklärliche Todesfälle jedenfalls auf die Wasserwerte, Beleuchtungszeiten oder Futtergabe augenscheinlich nicht zurückzufahren waren. Eine Woche später jagte dann das Zwergfadenfischweibchen sein Männchen wie wild durchs Becken – zwei Tage später hatte der Arme eine wunde Stelle auf der Flanke, auf der die Schuppen wie weg gerieben aussahen. Zugleich bedrängten auch die Mollies den Armen, um an der Verwundung – so sah es aus – herum zu beißen. Nachdem sich das Männchen ständig ängstlich in der Höhlenvase verkroch, setzten wir in purer Ratlosigkeit auf Rat des Händlers einen separierenden, netzbewährten Kasten ein, der eigentlich für Jungfische und Laich dienen soll und gaben ein Medikament hinzu. Nach eineinhalb Wochen schien die Stelle fast verheilt, der FaFi wirkte bester Laune und wir entschieden, ihn wieder zu seinen Kameraden zu packen. Nun aber griff das Männchen alle anderen Fische an, floh ständig vor dem Weibchen und eine Woche danach hatte es von einem Tag auf den nächsten eine blutige Schwellung am Maul und weißlichen Kot. Was nun? Die Entscheidung traf Mutter Natur letztlich von selbst… Einige Tage später war am Nachmittag ohne Vorwarnung plötzlich einer der kleinen Silver Mollies tot. Zu allem Überfluß fangen die asiatischen Sumpffreunde im Vordergrund an, braun zu werden und die Blätter hängen zu lassen. :evil:

Verzweiflung, Wut, Ratlosigkeit – und keine Antworten in der Literatur oder vom Händler, die etwas getaugt hätten. Tja, nun also schlage ich bei meiner Suche nach Antworten hier auf.
Mittlerweile denke ich über ein 100er-AQ nach, die Pflege des momentanen Beckens obliegt ja in seiner ganzen Fülle (Pflanzen kürzen, Filter reinigen, TWW, Leichen entfernen, Schnecken absammeln, Bodengrund auflockern etc.pp.) ohnehin schon mir. Schon lustig – sie wollte ein Aquarium haben, ich irgendwie nicht. Jetzt sieht es so aus, dass ich plötzlich ein Aquarium habe und es mir - auch wenn es wohl ein Kampf sein wird, bis alles richtig läuft – gar nicht mehr so recht wegdenken kann. Mir ist sozusagen ein Hobby zugeflogen.

Soweit zur Geschichte – vermutlich werden mir die Experten jetzt erstmal den Kopf abreißen und mich wegen all der Fehler zur Schnecke machen. Obwohl – könnte mich dann ja ins Becken setzen und Abfall fressen, ohne mir noch Gedanken machen zu müssen…

…wie dem auch sei, in Zukunft werde ich armer Narr also hier all meine Fragen abladen! :lol:
Peraldo ist offline  
Alt 16.10.2003, 16:49   #2
Martin Krüger
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Moin Peraldo,

Jetzt isses passiert, die Butterbemme liegt mit der Sonnenseite auf dem Fussboden, die Tasse Kaffee ergiesst sich auf dem Tisch, die Tastatur schwimmt.

Ich bedanke mich in aller Form für die nette Herleitung Deiner aquaristischen Anfänge. :lol:

Der Kopp wird wohl dran bleiben, sonst bist Du nicht Aufnahmefähig für das was Dir die User so alles in die Birne hämmern wollen. :wink:

Ansonsten, willkommen im Club.
 
Alt 17.10.2003, 08:42   #3
Peraldo
 
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Hallo Martin!

Herzlichen Dank. Bei einigen Fragen wurde mir ja schon gut geholfen und ich habe so einige Tips bereits verinnerlicht. Z.B. die Angelegenheit mit den Gurken - gestern gab es die ersten.
Meine Liebste hat mich zwar reichlich ungläubig angesehen, als ich erzählte, sie solle von der nächsten Schlangengurke eine Scheibe für die Fische aufheben, aber als ich gestern von der Arbeit kam, hatte sie das Experiment bereits in die Tat umgesetzt.

Bedauerlicherweise hatte ich vergessen, ihr auch den zweiten Teil der Story mitzuteilen, nämlich, daß man die Scheiben irgendwie beschweren muß, weil sie sonst an der Oberfläche schwimmen. :lol:

Wie dem auch sei - die Welse waren zunächst nicht gerade begeistert, aber von der beschwerten Scheibe fehlte heute morgen dann doch fast die Hälfte. Und zu meiner Überraschung haben die Zebrabärblinge sich gut über die treibende Scheibe hergemacht, bis unser verbliebener Gurami kam, den Schwarm verjagte und dann gut 3/4 der Gurkenscheibe alleine verputzte...

Übrigens las ich heute in der Lokalzeitung, daß ganz in der Nähe jemand ein zwei Jahre altes 140l-AQ mit Untertisch für 150€ verkauft... Meine Verlobte erklärt mich langsam für bekloppt, ich glaube aber, mich hat die Aquarinitis erwischt... Ob das Ding wohl Buche hell ist...

Gruß,

Sascha
AKA Peraldo
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