Ralf Rombach

Hallo,

nun mal langsam, Kind ist in den Brunnen gefallen. Das läßt sich nicht ändern. Wir können Sandra nur unterstützend beraten, daß sie das Becken und die Fische wieder in den Griff bekommt.


Jein. Es ist richtig, daß ein Erreger da sein muß. Aber die Erreger sind immer da. Selbst in keimfreien Aquarien, da bringt sie der Fisch mit. Ob dann eine Krankheit ausbricht, ist immer die zweite Frage. Pilzerkrankungen sind oftmals, nicht immer, aber sehr oft, sekundäre Erkrankungen, die sich an geschwächten Tieren festsetzen und ausbrechen, manchmal reicht schon ein Scheuern der Fische an scharfen Kanten im AQ, Verletzung der Schleimhaut, dann setzen sich in diese Mikrowunden Pilzerreger rein und die wachsen dann, wenn der Fisch mit Regeneration der Schleimhaut nicht nachkommt.

Auch diese Info ist nicht richtig. Bauchwassersucht ist keine Krankheit mit einem speziellen Erreger, sondern eine Symptomatik, die verschiedene Ursachen haben kann. Als Erreger kommen u.a. Viren (v.a. bei teichfischen in Betracht - meldepflichtige Erkrankung), einige Bakterienstämme, meist unspezifische, aber auch schlechte Hälterungsbedingungen, hier geht es vor allem um die Regulation des Wasser- und Salzhaushaltes im Fisch. Ist ein wenig kompliziert zu erklären. Das Aufquellen der Fische tritt dann auf, wenn mehr Wasser in den Köroer eindringt, als der Fisch auszuscheiden vermag. Oftmals spielt Nierenversagen bei den Symptomen der Bauchwassersucht eine Rolle. Dies hat mit hochgezüchtet oder nicht hochgezüchtet erstmal gar nichts zu tun.

Die viröse Bauchwassersucht ist nicht behandelbar, die bakterielle eigentlich nur mit harten Antibiotika. Hart deswegen, weil viele Antibiotika bei Zierfischen nicht mehr helfen und zudem ein Problem der Entsorgung des Wassers (ist eigentlich Sondermüll) besteht. Daher raten wir grundsätzlich vom AB Einsatz hier im Forum ab.

Eine Möglichkeit besteht, den Fisch für 10-15 Minuten in einem Salzbad (10 g/l Kochsalz) zu baden, ausserhalb des AQ, sollte er anfangen zu taumeln, Fisch sofort zurück, am besten in temperiertes Frischwasser, wenn die Wasserwerte (Härte, pH9 nicht zu stark vom AQ abweichen. Damit zwingt man den Fisch, relativ viel Wasser aus dem Körper abzugeben. Ob es wirklich hilft, ist eine andere Frage.

letztlich belibt Dir auf Dauer nur folgendes übrig, auf optimale Haltungsbedingungen achten, insbesondere Wasserwerte (hier kann auch ein Nitritpeak für schwere Belastung des Organismus sorgen), Stress für die Fische vermeiden (guter angepaßter besatz auf die jeweiligenWasserwerte bezogen und auf die Vergesellschaftung) und Maßnahmen zur Reduktion der Keimzahl im AQ, vor allem regelmäßig und nicht wenig Wasserwechsel.

Damit läßt sich meist, eigentlich fast immer, bei kräftigen Fischen ein Ausbruch der BWS verhindern, auch wenn die Erreger (soweit es welche sind) überall und nirgends anzutreffen sind.