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Alt 04.12.2003, 21:03   #1
Thomas Lönnig
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hechtköpfe

Hallo,

Ich habe im Handel Hechtköpfe gesehen, die mich sehr fazieniert haben. habe in meiner literatur nachgelesen und habe dort leider nicht viel wissenswertes gefunden.

hat jemand erfahrungen gerade was wasserwerte und ernährung angeht ???
 
Alt 05.12.2003, 05:12   #2
Ralf Rombach
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Thomas,

schau mal hier:

http://www.punct.de/science/Luciocephalus_spec.html

Hierbei handelt es sich noch um die zweite uneschriebene Art.

Tobias hat die Tiere derzeit, ich denke, er wird sich noch zu Wort melden.
 
Alt 05.12.2003, 09:31   #3
Gast
 
Registriert seit: 01.12.2001
Beiträge: 5.768
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Standard

Hallo,

hiermit melde ich mich zu Wort.

Kurz zur Stellung in der Systematik. Hechtköpfe stehen heute "offiziell" in der Familie Luciocephalidea, die den Labyrinthfischen nahe steht. Nach neuerern Untersuchungen scheint sie allerdings mit dem Spitzkopfgouramis (Ctenops) und den Schokoladengouramis zusammen in einer Familie zu stehen.

Hechtköpfe gibt es in vermutlich zwei Arten in Südostasien, also der hinterindischen Halbinsel und einigen der großen Sundainseln. Sie leben in kleinen Waldgewässern, vermutlich v.a. langsam fließenden Bächen. In der Natur ernähren sie sich als Stoßräuber von kleineren Fischen und größeren Insektenlarven.

Für das Aquarium ergeben sich daraus einige Forderungen: Die Tiere werden zwischen 12 und 18 cm lang und leben ganz offensichtlich gesellig. Das Becken, in dem die Tiere leben sollen, sollte mindestens 250 Liter Volumen haben, größer ist besser.
Ich halte derzeit eine Gruppe von 5 Tieren, meiner Ansicht nach sollte die Gruppe nicht kleiner sein. Die Tiere stehen häufig zu zweit oder zu mehreren zusammen und bewegen sich so gut wie gar nicht.

In Sachen Futter und Wasser sind die Tiere heikel. Man kann sie quasi nur mit lebendem Futter ernähren, alles andere ignorieren sie. Sie sind sehr langsame Fresser, weswegen eine Vergesellschaftung schwierig ist, eine Haltung im Artbecken ist in jedem Fall ratsam, auch auf die Vergesellschaftung mit Harnischwelsen sollte verzichtet werden, da immer die Gefahr besteht, daß ein Hechtkopf so ein Tier zu fressen versucht und verunfallt.
Ich ernähre meine Tiere zu etwa 80% mit lebenden, weissen Mückenlarven und zu 20% mit Guppies, die ich in einem Brackwasserbecken ziehe. Auch als Futter sind große Artemia, lebende Mysis oder gröberes Tümpelfutter (Naturschutz beachten!) geeignet. Nicht geeignet sind rote Mückenlarven, Wasserflöhe und Rückenschwimmer, da diese stechen und unter sichtlichen Schmerzen wieder ausgespuckt werden.
Der Hunger meiner Tiere hält sich zum Glück in Grenzen, ich verfüttere etwa 15 Guppies und 8 Tüten Mückenlarven in der Woche. Übrigens werden Guppies sofort verschluckt, sie leiden nicht.

Was das Wasser angeht, haben sich meine Hechtköpfe als sehr anspruchsvoll herausgestellt. Ich habe sie aus Kölner Leitungswasser bekommen (etwa mittelhart) und sie zunächst bei 4,5°dGH untergebracht. Dabei hat sich keine besondere Veränderung gezeigt. Erst als ich die Tiere in fast reines Osmosewasser gesetzt habe (80 µS/cm), intensivierten sich die Farben und die Tiere entfalteten die sonst oft geklemmten Flossen.

Ich gehe aus anderen Berichten davon aus, daß die Hechtköpfe, wie viele andere Schwarzwasserfische, sehr empfindlich gegen Hautkrankheiten sind. Meine Tiere konnte ich bisher davor bewahren, in dem ich ausschließlich Futterfische aus Brackwasser bzw. garantiert sauberen Quellen verfüttert habe und vor dem Arbeiten im Becken meine Hände sehr sorgsam reinige.

Die einrichtung eines Hechtkopfbeckens kann vergleichsweise klassisch sein: Mit einer teilweise dichteren Bepflanzung und Unterständen, Schwimmblättern oder Schwimmpflanzen, aber auch großen Stellen offenem Schwimmraums. Die Tiere mögen kein zu helles Licht, aber ein schummeriges Halbdunkel ist nicht notwendig.
Als Bodengrund sollte Sand oder organisches Material (z.B. Torffasern, ungedüngte Kokoserde oder sowas) Verwendung finden, da bei Saugschnappern oft die Gefahr besteht, daß bei der Nahrungsaufnahme Bodenmaterial verschluckt wird und größere und/ oder scharfkantigere Kiesel den Verdauungstrakt Schaden anrichtet.

Kurz gemacht: Kein Anfängerfisch, sondern einer, der richtig Arbeit erfordert. Wenn man seine Wünsche erfüllt, ist er allerdings unproblematisch.
Kurz zusammengefasst: Weiches Wasser, keine Gesellschaft, lebendes Futter. Wenn du eine sichere Quelle hast, lohnt sich die Sache auf jeden Fall.

schöne Grüße

Gast ist offline  
Alt 05.12.2003, 10:08   #4
Thomas Lönnig
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Ralf,


vielen dank für den Link, genau diese Hechtköpfe meine ich, in dem Laden wo ich sie sah war ein deutschername dran, sicher kein beschreibung, Diamanthechtkopf. Diese fand ich sehr schön.



Hallo Tobias,

Vielen Dank für die sehr hilfreiche und ausführliche Antwort. Hast mir weiter geholfen !!!



-DANKE-
 
Alt 05.12.2003, 17:35   #5
Thomas Lönnig
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

hallo Tobias,


ich fahre über die feiertage nach Hoyerswerda und habe gesehen das du aus görlitz kommst.
meinst du wir könnten uns mal treffen. ich wäre sehr interessiert.
 
 

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