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Alt 15.12.2003, 11:13   #1
Petra Sw. (Amy)
 
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Standard Nitratzehrung - so ganz raff ich es immer noch nicht...

Hallo ihr Chemieexperten!

Mir ist das ganze doch immer noch ein Rätsel!
Das ich in den gut bepflanzten Becken eher einen Nitratmangel habe und mindestens alle zwei Wochen Wasser wechseln muß, damit mir die Pflanzen nicht eingehen, find ich ja noch normal.

Jetzt habe ich aber seit etwa einem halben Jahr ein Welsbecken,
200 Liter.

Dieses Becken ist sehr spärlich bepflanzt, da mir darin sowohl Wasserlinsen, Muschelblumen als auch das Hornkraut permanent eingehen. Deshalb sind nur zwei Büsche Javafarn drin, die aber auch eher mickrig sind und sehr schlecht wachsen.

Nach allem was immer erzählt wird, hatte ich mit einem ziemlich hohen Nitratwert gerechnet. Habe also gestern vor dem Wasserwechsel mal gemessen, wobei der letzte Wasserwechsel wegen Zeitmangel schon 3 Wochen her war.

Das Ergenis war ziemlich verblüffend, quasi kein Nitrat nachweisbar. Das Leitungswasser hat bei uns übrigens etwa 20 mg.

Dazu kommt noch, daß das Becken sehr stark besetzt ist, 22 Welse von 5-12 cm (ohne Schwanzflosse) und 10 junge Mesonautas zwischen 3 und 6 cm. In dem Becken wird außerdem sehr gut gefüttert damit die Welse auch wirklich genug abbekommen.Die Mulmmengen in dem Becken sind entsprechend gewaltig.

Ansonsten befinden sich hauptsächlich Unmengen von Moorkienholz in dem Becken...

Wohin verschwindet das ganze Nitrat?
Petra Sw. (Amy) ist offline  
Alt 15.12.2003, 11:20   #2
Frank Nienhaus
 
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Standard

Hi Amy,
da ich kein Chemieexperte bin, kann ich dir das auch nicht nachweisbar sagen, aber welche Art von Filter setzt du ein ?
Manche Filtertypen filtern dir das Nitrat aus dem Wasser.
Prinzipiell geschieht das immer, wenn die Bakterien bei Sauerstoffmangel auf Nitratverzehren umschalten.
Hast du zu wenig Sauerstoff im Becken ?
Vielleicht findet sich hier ein Denkansatz.
Gruß Frank
Frank Nienhaus ist offline  
Alt 15.12.2003, 11:21   #3
Ralf Rombach
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Hi Petra,

das Phänomen nennt sich simualtane Nitratatmung. Wir wissen nicht genau, wo sie abläuft, vermutlich parallel anderen mikrobiologischen Prozessen in Biofilmen, allerdings ist eine Kohlenstoffquelle vonnöten.

Bei solchen Becken, wie Du es beschreibst,. ist es in aller Regel das Holz, wo die Biofilme hauptsächlich siedeln und den Kohlenstoff zur Verfügung stellen. Tobias hatte letztes Jahr mal ein Stück Holz unters REM gelegt, es war voll mit Bakterienfilmen, soweit man es richtig erkennen konnte. Naja, nix besonderes, weitere mikrobiologischen Analysen der Holz-Biofilme fehlen. Allerdings kann ich bei mir im Altum Becken und im AQ Verein am Großbuba Becken beocbachten, wie zeimlich regelmäßig Blasen aus dem Holz aufsteigen - bei Holz, daß z.T. bis 8 Jahren unter Wasser war. Nicht riechen, nicht aggressiv. Vermutlich Stickstoff.

Solche Becken habe ich übrigens auch, selbst im AQ Verein das Großbarschbecken verhält sich ähnlich.
 
Alt 15.12.2003, 11:21   #4
Roland Bauer
 
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Hallo, Petra!

Ich versuchs ganz simpel:

Das Holz im Aq ist eine potentielle Energiequelle: Aus Kohlenstoff "C" mach über "Verbrennung" Energie und CO2. Also hocken auf dem Holz Mikrorganismen. die sich gerne drüber her machen.

Problem: Woher Sauerstoff "O" nehmen, wenn gerade keiner oder nicht soviel da ist?

Lösung: Dieses O aus dem Nitrat NO3 rausnehmen!

Von der Energiebilanz kommt das schlussendlich hin, der Energieaufwand, das Nitrat zu knacken ist niedriger als der Energiegewinn durch die "C"-Verbrennung.

Zu simpel oder immer noch zu kompliziert?

gruss, roland
Roland Bauer ist offline  
Alt 15.12.2003, 11:38   #5
Petra Sw. (Amy)
 
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Hallo,

gleich soviel Resonanz!

@Frank, das Becken läuft wie alle anderen bei mir mit einem Mattenfilter, der in diesem Fall von einem Eheim 2222 angetrieben wird. Sauerstoffmangel hätte ich, wenn ich in dem Becken keinen Luftsprudler laufen hätte. Der plätschernde Filterausluaf reicht in diesem Becken, bei einer Temperatur von 30° und den wenigen Pflanzen leider nicht aus.

@Roland,das hört sich ganz schlüssig an und würde auch nochmal erklären, warum ich ohne Sprudler ein Probelm mit dem Sauerstoff habe. Ich habe gestern auch mal den PH gemessen und war erstaunt, daß der trotz des Sprudlers, der ja nun jede Menge CO2 austreibt und Sauerstoff einbringt, doch nur bei etwa 7,1 liegt.

Das schaffe ich in den anderen Becken nur mit CO2-Zugabe. Sonst habe ich immer eher so 7,4 - 7,5. trotz meiner niedrigen KH von 3.

Ich hätte die KH auch mal messen sollen...
Petra Sw. (Amy) ist offline  
Alt 15.12.2003, 11:40   #6
Petra Sw. (Amy)
 
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PS:

Roland, was passiert dann mit dem N ? (was ist überhaupt N)
Petra Sw. (Amy) ist offline  
Alt 15.12.2003, 11:56   #7
Ralf Rombach
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Hi,

da ich ja keiner Antwort würdig bin - verrate ich nicht daß Nitrogenium für Stickstoff das ..... ist.
 
Alt 15.12.2003, 12:01   #8
Roland Bauer
 
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aber da das Team ja eingespielt ist, mache ich weiter:

N (Nitrogenium = Stickstoff), das dann ungenutzt übrigbleibt, wird zu N2, also reinem Stickstoffgas. Das löst sich im Wasser und gast dann an der Wasseroberfläche wieder aus - und weg isses.

Eventuell atmest Du davon etwas ein, weils ja dann in der Zimmerluft ist. Ihgitt, Überreste von der Wels-Pipi in Deiner Lunge. Lüfte bitte öfters das Zimmer...

grins und gruss, roland
Roland Bauer ist offline  
Alt 15.12.2003, 13:32   #9
Petra Sw. (Amy)
 
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Zitat:
Zitat von Ralf Rombach
Hi,

da ich ja keiner Antwort würdig bin - verrate ich nicht daß Nitrogenium für Stickstoff das ..... ist.
Blödi ,

das war doch nur, weil du im Prinzip das gleiche wie Roland geschrieben hast, nur Roland war ausführlicher *jetztübrigensauch* :P

@Roland,
was tut man nicht alles für seine Lieblinge, was macht da schon das Wels-Pipi in der Lunge

...und wenn meine Vermutung stimmt, gibts demnächst noch mehr davon...
Petra Sw. (Amy) ist offline  
Alt 15.12.2003, 16:40   #10
rimhaeuser
 
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Hallochen,

dabei verstehe ich dann aber etwas anderes nicht:
Es ist doch zum einen genügend O2 im Wasser, das zu nehmen ist doch für die Bakterien viel einfacher.
Und wenn die sich tatsächlich O vom NO3 klauen, bleibt erst einmal NO2 übrig, vom NO2 die restlichen beiden O's zu klauen ist aber wieder um einiges schwerer als ein O vom NO3 zu klauen.

Wenn die Bakterien tatsächlich das O2 verschmähen, dann wäre es für die am einfachsten erst einmal nur ein O vom NO3 zu klauen und zwar so lange, bis kein NO3 mehr da wäre und dann erst das NO2 zu knacken. Gerade das ist es ja, weshalb die Nitratfilter bei zu großem Durchfluß Nitrit erzeugen anstatt das soweit zu reduzieren, das N alleine übrig bleibt.

Mich würde in so einem Falle interessieren, wie hoch, oder besser, wie tief in so einem Becken die Redox-Spannung liegt. Kann es nicht sein, das irgend etwas anderes in dem Becken stark reduzierend wirkt? Bei Lebensmitteln gibt man Vitamin-C hinzu, damit die sich länger halten, da spielt auch gerade dieser Effekt eine Rolle (Ascorbinsäure wirkt halt reduzierend).

An Nitratatmung in Form von Bakterien glaube ich nicht so ganz - zumindest ist es so, wie es da oben steht, für mich nicht einleuchtend genug.

mfg. Ralf
rimhaeuser ist offline  
 

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