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Alt 26.12.2003, 14:00   #1
Halicon
 
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Standard Was tun mit Glasgarnele

Hi Leute

hab seit 1 woche 2 jamaica Glasgarnelen in meinem becken eine davon trägt seit dem ersten Tag Eier. Was passiert weiter :-? muß ich irgendwie eingreifen damit eventuell ein paar junge überbleiben :-?

gruß Bernd

Becken 250L, Außenfilter Eheim Classic 2215, Beleuchtung Neu! 1 Sun Glo 40W, 1 Aqua Glo 40W je 12 Std, Heizung Thermal Compact 150W.

Pflanzen:
Cabomba aquatica
Vesicularia dubyana
Rotala macrandra
Echinodorus parviflorus
Echinodorus tenellus
Echinodorus bleheri
Echinodorus horemanii 'ROT'
Cryptocoryne wendtii 421

Besatz:
Ancistrus dolichopterus
Petitella georgiae
Nematobrycon palmeri
Pterophyllum scalare
Paracheirodon innesi
Corydoras agassizi
Glyptoperichthys gibbiceps
Jamaica-Glasgarnele
Turmdeckelschnecke

letzte gemessene WW
ph 7,0
kh 3,0
gh 6,0
No2 <0,3
No3 40
temp 26°C
Halicon ist offline  
Alt 26.12.2003, 16:04   #2
SebastianP.
 
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Hi,

also wenn die Scalare ( ) dir nicht alle wegfressen denk ich mal werden schon 1-2 oder vielleicht auch mehr durchkommen.
Das 2. Prolem kann z.B. der Filter sein, wenn die Strömung zu groß ist.

Bei dichter Bepflanzung gab es bei mir noch nie irgendwelche vorkommnisse.

Viel Erfolg und einen guten Rutsch wünscht dir,

Sebastian
SebastianP. ist offline  
Alt 26.12.2003, 16:24   #3
Sandra78
 
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Hi!
Glasgarnelen brauchen bei der Geburt Salzwasser, daher wirst Du sie, ohne große Vorbereitungen zu treffen, nicht durchbekommen.
Sandra
Sandra78 ist offline  
Alt 26.12.2003, 22:10   #4
Garnelenfreund
 
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Hallo!

Ja, Glasgarnelen brauchen normalerweise Brakwasser, um aufzuwachsen. Aber ich habe selbst schon einige wenige vom Ei zur ausgewachsenen Garnele im Süsswasser durchbekommen. Davon habe ich Bilder auf meiner HP und auch dazu von jemanden eine Anfrage erhalten. Diesen Text poste ich hier folgend, da kannst Du mal lesen, wie ich sie grossziehe.

Mein Text aus meiner damaligen Antwort:
"Also grundsätzlich kann man zuerst den Paarungszeitpunkt recht gut voraussagen, denn der grüne, stetig größer werdende Fleck im Nacken der Weibchen sind die noch UNBEFRUCHTETEN Eier. Wenn sich das Weibchen nun gehäutet hat (ca alle 4-6 Wochen, abhängig von Temperatur , Ernährung, Artgenossen, Lebensraum), erfolgt in den nächsten Tagen die Paarung, und die Eier werden befruchtet. Sobald die Eier befruchtet sind, trägt das Weibchen die Eier unter den Hinterbeinchen, und der grüne Fleck im Nacken ist verschwunden (ein neuer grüner Fleck wächst von nun an im Nacken heran). Die Befruchtung klappt bei mir immer, so daß die beiden Weibchen immer wieder regelmäßig befruchtete Eier unter den Hinterbeinen tragen. Bei mir haben aber die Weibchen in etwa der Hälfte der Fälle die befruchtetetn Eier wieder abgestoßen, was dann immer gleich einige Tage nach der Befruchtung passierte. Ich denke, das liegt daran, daß der Lebensraum letztendlich nicht natürlich ist und sie von Artgenossen und Fischen gestört werden.
Ich hatte mich aber nie um eine Zucht bemüht, und die Garnelen einfach so im Gesellschaftsbecken belassen. Dort haben die jungen Larven, wenn sie schlüpfen, natürlich keine Chance, denn sie werden sofort von den Fischen gefressen oder in die Filterpumpe gesaugt. Dann vor ein paar Monaten kam mir der Gedanke, sie mal zu züchten. Ich gehe dann vor wie folgt:
Nach der Befruchtung belasse ich das Weibchen noch etwa eine Woche im Gesellschaftsbecken, um zu sehen, ob sie die Eier behält oder wieder abstößt. Wenn sie sie behält, setze ich sie dann ins
Zuchtbecken um. Das Wasser ist ebenfalls Süßwasser, bei einigen Garnelenarten, zB Amano-Garnele, ist Brackwasser (Süß-Salzwasser Gemisch) nötig. Das Becken darf nicht mit einer elektrischen Filterpumpe betrieben werden, denn die geschlüpften Larven werden darin aufgesaugt. Ich betreibe das Becken mit einem freiliegenden Schwammfilter, der mit einem Luftanschluß versehen ist und das Wasser nur mit Luftbetrieb umwälzt. So können die Larven weder durch eine schnelle Strömung verletzt werden, noch werden sie in den Filter gesaugt. In diesem Becken hält sich das Weibchen dann bis zum Schlüpfen der Larven ganz alleine auf. Das dauert etwa noch 2 bis 2-1/2 Wochen. Wenn die grüne Färbung der Eier schon zurückgegangen ist und sie durchsichtig werden, ist es nur noch wenige Tage bis zum Schlüpfen. Man kann dann auch schon die Augen in den Eiern erkennen. Zu diesem Zeitpunkt wickele ich eine Pappe um das Becken (innen schwarz bemalt), damit kein Licht von außerhalb einfällt. Denn wenn die Larven geschlüpft sind, schwimmen sie im Wasser und streben sie jeder Lichtquelle zu (sie sind aktiv phototaktisch), und können sich an den Aqua-Scheiben wundscheuern und sterben. Mit der Pappe wird das verhindert,
so daß nur Licht von oben ins Becken fällt. Wenn die Larven sich später zu kleinen Garnelen entwickelt haben und auf dem Boden laufen, kann die Pappe wieder entfernt werden.
Das Schlüpfen konnte ich noch nicht beobachten, da es bei mir immer nachts passiert. Morgens kann man dann in der oberen Wasserregion und in den Schwimmpflanzen einige Dutzend kleine schwimmende Larven sehen. Sie sehen aus wie kleine Kommata, und sind einige Millimeter groß. Nun setze ich das Weibchen, wenn sie keine Eier mehr hat, wieder ins Gesellschaftsbecken, da die Häutung und die nächste Befruchtung unmittelbar bevorsteht.
Die jungen Larven ernähren sich angeblich in den ersten 4 Lebens-Tagen entweder garnicht, oder nur von kleinsten Schwebeteilchen wie zB Plankton (habe mehrere Variationen im Internet gelesen). Ich mixe dafür einen Coktail aus Hefe, Liquzell, Mikrozell, und Staubfutter. Die Hefe ist Trockenhefe (Backzutaten), wie ich sie auch für meine CO-2 Düngung nehme. Liquizell und Mikrozell ist Plankton-Futter, welches man eigentlich für die Aufzucht von Artemia-Krebsen benötigt. Das Staubfutter ist fein gemahlenes Futter für diverse Jungfische. Das ganze rühre ich in einem Schnappsglas halb-voll Aquarienwasser zusammen, bis es keine Klümpchen oder Krümel mehr gibt. Von den einzelnen Zutaten nehme ich immer nur eine Prise, oder auch zwei. An dem Tag, an dem die Larven geschlüpft sind, stelle ich den Schwammfilter ab, damit der Plankton-Coktail nicht gleich wieder herausgefiltert wird. Gleichzeitig setze ich aber einen Luftsprudelstein mit starker Leistung in Betrieb, damit die Sauerstoffversorgung und eine
minimale Umwälzung garantiert sind. Dann spritze ich mit einer kleinen Spritze jeweils morgens und abends etwa 5 ml von dem Plankton-Coktail in das Becken (5 ml beziehen sich auf mein 25 L Becken). Die dabei entstehende Trübung baut sich nach mehreren Stunden wieder ab. Das mit einer Folie verschlosene Schnappsglas lagere ich die Tage über im Kühlschrank. Nach etwa 3 bis 4 Lebens-Tagen haben sich die Larven das erste Mal gehäutet, und man kann an deren Leib ein kleines Beinpaar erkennen, was vom Körper absteht. Jetzt können sich die schwimmenden Larven auch besser forbewegen und ruckartig zappeln und jagen. Von nun an ernähren sie sich von fester Nahrung. Ich stelle nun den Schwammfilter wieder an, und den Luftsprudelstein wieder aus. den Rest Plankton-Coktail spritze ich in den folgenden Tagen trotzdem noch, bis er alle ist. Als feste Nahrung nehme ich Artemia-Krebse, die ich natürlich vorher aufseten muß. Das heißt, etwa 2 Tage nach dem Larven-Schlüpfen (also etwa 1-2 Tage vor der ersten Larven-Häutung) setze ich eine Liter-Flasche mit Krebsen auf, in die ich etwa 2 Esslöffel Eier gebe. Die Flasche ist dann Braun wie Kakao, aber nur so habe ich eine entsprechend hohe Ausbeute. Ich ziehe die geschlüpften Krebse mit einer 50ml Spritze aus der Flasche, filtere sie durch ein Taschentuch, und ziehe sie erneut aus einer Schale Frischwasser auf. Dadurch kommt kein unerwünschtes Salzwasser
ins Becken. Die Spritze ist voll von tausenden Krebsen, also komplett orange gefärbt. Das alles spritze ich ins morgens und abends Becken, damit viele Stunden die Krebse umherschwimmen und von den Garnelen-Larven gejagt werden können. Die Garnelen-Larven sind aber nicht sehr wild hinterher, sondern eher faul. Nur wenn sie direkt einen Krebs vor sich haben, schnappen sie ihn sich. Und das klappt auch nicht immer, manchmal dauert es eine Weile, bis die Larven erfolgreich sind. Deshalb nehme ich soviel Krebse, damit eine ausreichende Fütterung über den Tag gewährleistet ist (ich hatte schon mal Staubfutter probiert, aber das ist nach 5 Min abgesunken und es war nichts mehr davon zu sehen). Man kann sehe, wenn sie gefressen haben, dann ist unten im Nacken im Magen (sie schwimmen mit dem Kopf nach unten) ein brauner Fleck. Wenn die Krebse zur Neige gehen (es müssen ja frisch geschlüpfte Krebse sein, denn ältere sind schon zu groß für die Garnelen-Larven), muß man rechtzeitig vorher parallel dazu eine neue Flasche aufsetzen, damit eine lückenlose Fütterung sichergestellt ist. So, und das geht dann immer so weiter bis sich die schwimmenden Larven nach mehreren Wochen zu kleinen
krabbelnden Garnelen entwickelt haben. Dann kann man mit weich zerfallenden Futtertabletten oder kleinem Granulat weiterfüttern und auch die äußere Pappe wieder entfernen. Aber es blieben nur wenige über..."
Zitat ende.

Bilder von tragenden Weibchen und den Larven habe ich auf meiner HP (siehe unten). :roll:

Viele Grüße, Michi
Garnelenfreund ist offline  
Alt 27.12.2003, 14:02   #5
Halicon
 
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Hallo Michi

Das ist einer der besten Beiträge den ich in der Letzten Zeit gelesen habe. Vielen Dank für diese ausführliche Anleitung. Bei meiner Garnele kann mann in den Eiern schon Schwarze punkte erkennen ich denk dann ist es bald soweit. Ich werd deinen Rat mal befolgen und sie in ein kleines becken Umsetzen. Ich halt dich auf dem laufenden was draus wird.

Viele Grüße, Bernd :wink:
Halicon ist offline  
 

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