Darkanoid

Hi,

ich habe seit dem 18.11.03. mein erstes Aquarium. Meine Freundin hatte mir zum Geburtstag einen uralten Wunsch damit erfüllt, dass sie mir ein Aq gekauft hat. Es misst 60X30X30 cm, hat also 54 l Inhalt. Die Einfahrphase hat es jetzt schon (ich hoffe vollständig) abgeschlossen- obwohl ich irgendwo gelesen habe, dass beispielsweise das Filtermaterial bzw. das biologische (Bakterien-) System erst nach einem Jahr oder so sein Optimum erreicht. Wie auch immer…
Ich hatte mich vorher hauptsächlich in Büchern informiert darüber wie das so funktioniert. Ich denke es ist ganz gut angelaufen. Ich habe von vornherein relativ viele Pflanzen eingesetzt, aber bei den Pflanzen kann ich (teils) nicht mit Namen dienen. Die Hälfte bekam ich von einer Bekannten, da weis ich die Namen nicht, bis auf eine: ein Wassernabel (eigtl. eine sehr schöne Oberflächenpflanze). Dann habe ich noch zwei dickstängelige Pflanzen die ziemlich groß werden, da entwurzele ich das ganze immer mal wieder, zwacke unten ab und setze den oberen Teil wieder ein. Inzw. zwacke ich den oberen Teil ab, denn sonst ist das Ding in 2-3 Wochen wieder ein Riesending, das die Wasserzirkulation beeinträchtigt. Außerdem habe ich noch die „Argentinische Wasserpest“ und „Pfennigkraut“, die versuche ich mittels Ableger zu pflegen und zu erweitern. Habe schon einen hübschen Pfennigkrautwald im Aq. Ein grasartiges Gewächs gedeiht auch ganz gut; das wurde nicht ganz wie ich es mir vorgestellt hatte: es ist zu groß und grob, ich wollte eigtl. einen flachen „Rasen“ haben, was ich aber habe ist eher buschartig. Aber ist nicht schlimm, Hauptsache die Fische fühlen sich wohl!
Um mit den Pflanzen abzuschließen: die wachsen alle recht stark, das ist doch an sich ein gutes Zeichen, oder? Ich habe sie ganz zu Anfang mit CO2-Tabletten gedüngt; dann einen Versuch gestartet, selbst mittels Hefegärung CO2 zu produzieren, aber ich hab am Ende nur etwas Hefebrühe im Aquarienwasser gehabt, aber kein CO2 :P ;
Wahrscheinlich mit den Pflanzen habe ich mir Posthornschnecken (PHS) ins Aq geholt. Die vermehren sich einigermaßen, ich hab ein paar Mal welche die sich zu weit hoch getraut haben abgesammelt, aber das auch lange nicht mehr. Die PHS-Population nimmt (noch) nicht Überhand. Mir kommen sie sogar recht nützlich vor, weil die scheinbar Essensreste (sogar Fischkot?) vertilgen?!
Mein Leitungswasser ist ziemlich hart, ich kann das so genau nicht sagen, über 18 dGH bzw. KH (laut Stäbchentest). Für teure Tropfentests habe ich nichts ausgegeben, das geht ja in die hunderte wenn man einige Test durchführen will- bei den winzigen Fläschchen. Ich filtere grundsätzlich über Torf, von Anfang an, aber es ist sehr schwierig, den pH-Wert unter 7,5-8 pH zu drücken. Wenn ich den Wert erreiche, wird es schon wieder Zeit für Wasserwechsel. Seit dem letzten WW nutze ich aqua dest. (in biologisch verträglicher Mischung) zum Nachfüllen.
Außer das pH-Wert und die Härte zu hoch sind, halte ich das geschaffene Gleichgewicht für stabil- das sage ich so, weil ich sicher bin das es ‚Aquarianer’ gibt, die den Einwand erheben, dass die Stäbchentests nichts wert sind. Ich hoffe mittels Härtesenkung durch Mischen von aqua dest. mit Leitungswasser auch den pH-Wert auf einen stabilen, leicht sauren Wert bringen zu können…

Ich wollte von Anfang an ein Gesellschaftsbecken. Wichtig war dabei, dass sich die Fische nicht nur vertragen, sondern ein optimales Zusammenleben ermöglicht wird. Ansonsten habe ich meine Freude an ‚bunten’, möglichst hübschen und interessiert zu beobachtenden Fischen (wie die meisten denke ich). Hier kommen natürlich Geschmacksfragen zum tragen. Ich habe also Beschreibungen und Vorschläge und Ratschläge gewälzt und machte mir zu Anfang eine Liste, was für Arten ich vergesellschaften wollte. Das sah so aus:

2 Tüpfelantennenwelse (Ancistrus leucostictus)
2 Mikrogeophagus ramirezi
5 Zwergziersalmler (Nannostomus marginatus)
1-2 Rennschnecken

Verwirklicht habe ich es aber anders. Dem Kenner wird vielleicht aufgefallen sein, dass es ursprünglich als „Südamerikanerbecken“ gedacht war. Aber von den Buntbarschen wurde mir abgeraten, weil man bei einem so kleinen Becken keine geeigneten stabilen Wasserwerte schaffen könne und diese Art darauf besonders anfällig sei.

Am neunten Tag habe ich nicht mehr warten können und meinen allerersten Fisch gekauft: einen „Schlafanzugwels“, wie er auch genannt wird! Sein Name ist übrigens „Vladimir“. Der gute alte Vladi hat die erste Zeit genossen, er war über zwei Wochen alleine im Aq.
Als nächstes folgten dann die fünf Zwergziersalmler, putzige Kerlchen. Und dann hatte mich das Fieber vollends gepackt: Ich wollte dann die Barsche holen, wurde aber anders beraten. Habe mich dann entschlossen ein Paar „Schwarze Phantomsalmler“ stattdessen zu kaufen. Ich habe im Mergus (Aquarienatlas) nämlich gelesen, dass die auch als Paar gehen. Aber der Autor scheint mit seinem Paar Glück gehabt zu haben, denn mein Männchen bedrängt oft sein Weibchen, dabei sind die doch noch gar nicht geschlechtsreif, oder? Woran erkennt man die Geschlechtsreife, ich bin mir eben nicht sicher, ob deren Verhalten schon Balz ist?!
Ich würde also abraten von einem Paar Phantomsalmlern, glaube ich. Damit das Weibchen seine Ruhe kriegt (ich habe das Gefühl, bei dem Terror, den der Kleine macht überlebt sie nicht mehr lange) werde ich noch ein oder zwei Phantomweibchen dazusetzen.

Kurz nachdem ich die Phantome eingesetzt hatte bekamen sie die „Weißpünktchenkrankheit“. Die hatten sie garantiert auch schon im Laden, aber na ja; was soll man tun? Ist aber inzw. Geheilt!
Und da das geheilt ist seit kurzem, habe ich mir am 03.01.04 ein Paar Fische gekauft, die ihr jetzt wohl eher nicht erwartet hättet, denn es handelt sich um Afrikaner. 2 „Aphyosemion gardneri“, Prachtkärpflinge zieren jetzt mein Aq, und sie sind soo schön, prächtig eben wie der Name schon sagt.
Allerdings ganz schöne Schisser, oder zumindest brauchen sie lange um sich einzugewöhnen.
Bis auf noch zwei Phantome werde ich mir keine weiteren Fische mehr holen, das Boot ist voll!

Meine Wasserwerte sind inzw. besser, wenigstens was die Härte angeht. Ich glaube aqua dest. ist eine gute Möglichkeit. Ich überlege nur, ob Osmose besser ist oder Destilliertes kaufen? Osmose ist nämlich auch nicht wirklich ökonomisch (bzw. –logisch). Ich überlege mir vielleicht doch irgendwann, einen sog. Ionentauscher zu kaufen.
Geht eigtl. die Rechnung auf, dass wenn ich jetzt wie beschrieben beim Wasserwechsel mit aqua dest. eine Mischung mache (Kreuzregel usw.) und dadurch die Härte senken, auch den pH-Wert besser zu kontrollieren sein wird (mittels Torf)? Oder funktioniert das mit dem Torf bei meinem kleinen Innenfilter nie? Wie ist das mit dieser Chemie aus dem Zoofachhandel zum Senken des pH-Werts?

Ich habe mein Aq jetzt auf diese Art beschrieben, damit Ihr ein möglichst umfassendes Bild habt von den wichtigen Faktoren. Würde mich sehr über eure Meinungen und Anregungen, auch Kritik freuen. :roll:

Ich schreibe zuletzt noch mal alles Wichtige in gedrungener Form auf:

Besatz:
1 ‚Tüpfelantennenwels’
2 ‚Gardners Prachtkärpfling’
5 ‚Zwergziersalmler’
2 ‚Schw. Phantomsalmler’
Einige Posthornschnecken

Wasserwerte:
NO3 <20
NO2 nicht nachweisbar
GH <18 (zw. 10-18 )
KH <17 (zw. 10-17)
pH ca. 7,5

Gruß,
Darko
:-kiss

tygold

hallo,

es wäre schön zu wissen wie dein Becken bepflanzt ist, denn garndenis sind Killifische (killi ist holländisch und heisst pfütze), d.h. sie mögen verkrautetes wasser und gedämpftes licht. Aus dem grund filtere ich das Wechselwasser auch mit Torf (gelbliche Farbton, aber ich machs auch um den ph auf 6.5 zu drücken).
Wenn du also ein zu helles Becken mit wenigen pflanzen hast wirst du die Killies evntl nicht oft zu sehen bekommen.
Es kann sogar sein das sie ihre prächtigen Farben ablegen und nicht so schön schimmern.

hast du denn 2 hübsche (männchen) oder ein päärchen ??
Wenn du nur m hast dann würde ich dir auf jedenfall zu einem verkrautetem AQ raten, denn meine killi-männchen waren am anfang recht ruppig zueinander, aber da dein Boot eher arg voll ist würde ich ein m abgeben und ein w holen (wenn du nicht m,w hast)

Dein ph-wert ist für Killis übrigens zu hoch, er sollte bei 6-6.5 liegen. Zwar sind die Killies eigentl sehr anspruchlos was WW anbelangt, aber ich würd trotzdem schaun das du denn ph runterdrückst.

so, zu den andren Fischen soll jemand andres was sagen, ich finde aber deinen Besatz zu hoch.


Grüsse
Tobias

p.s.
Die garndenis wurden übrigens in ne andre Gruppe eingeteilt, du hast also einen Fisch der Gruppe Fundulopanchax gardeni , wobei du hier auch noch weitere unterschiedliche Unterarten zur auswahl hast

Was du dir durchlesen solltest wäre das hier : ttp://www.gardneri.fische-killifische.de/

Darkanoid

Danke für die Antwort-

ich habe ein Paar Killis, m/w.

Das Becken ist schön verkrautet, sogar zu sehr, ich habe gestern ein wenig "abgeholzt" um die Wasserzirkulation zu gewährleisten. Der Wassernabel beispielsweise wäre sonst bald einmal rundherum gewachsen (an der Oberfläche).

Das der pH-Wert zu hoch ist, ist mir bewußt, ich filtere ja über Torf, und wie gesagt, mit weniger hartem Wasser hoffe ich das geregelt zu bekommen!

Ansonsten habe ich zwei Steine mit Höhlen im Becken, und eine große Wurzel, die Versteckmöglichkeiten bietet, und noch eine kleine Wurzel.

Die Killis zeigen sich schon, nur wenn jemand am Aq vorbei läuft, schrecken sie auf. Aber eben auch heftiger als die anderen... Gibt sich bestimmt, wenn die sich eingewöhnt haben!

Nochmal zum Thema "Boot voll": meinst Du ich sollte lieber kein(e) Phantome holen, um das Weibchen zu entlasten? Hierbei mag sich meine Darstellung schlimmer anhören als es tatsächlich ist- der Kerl stumpt sie halt ab und zu ein bisschen herum. Aber wenn man das abstellen kann, denke ich wäre das für alle besser.
Bei dem anderen Salmlerschwarm, den Zwergen gibt es auch einen, der scheint das Alphamännchen zu sein, der nervt die anderen auch ab und an (d.h. WENN jemand nervt, nervt ER die anderen, und nicht umgekehrt), wohl um seinen Rang zu behaupten. Das wird sich bei den Phantomen genau so verhalten, deswegen dachte ich eben daran, das Paar doch zu einem (kleinen) Schwarm aufzustocken.

Cao,
Darko

tygold

hallo,

ich kenn mich halt mit den andren fischen net wirklich aus, aber ich hätte mich an deiner stelle auf eine Salmler-Art beschränt und die etwas aufgestockt.
Allerdings hab ich gelsen das man Phantomsalmer auch paarweise halten kann, nur ob das soo doll für die fische ist weiss ich net.

Bei den Gardenis ist das Problem (wie du sicher beim lesen des links mitbekommen hast) das sie ruppig sein können.


Der Tüpfelantennenwels werden 15cm gross !!! http://www.zierfischverzeichnis.de/o...oplogenys.html
Das ist definitiv zu gross für dein AQ (ich würde sagen 6 cm max. wäre ok für die fische).


Also wenn du mich fragst hätte ich mich bei der Grösse auf die Gardenis und Corys/Otos (Bodenbewohner) oder eine Salmler-art und Vorys/Otos beschränkt .. aber nu isses leider etwas spät.



Meinen ph-wert senk ich übrigens in dem ich einen Seidenstrumpf voll Torf für 1-2 Tage in das Wechselwasser hänge und es dann beim wöchentlichen Teilwasserwechsel verwende. Ich hatte nämlich mal Torf im AQ, hinter dem HMF, hängen und das fand ich nicht soo die gute lösung.


Grüsse
Tobias