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Alt 17.01.2004, 00:37   #11
HL
 
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Nach langem hin und her habe ich endlich meinen Nitratwert einigermaßen im Griff und habe heute mal wieder PO4 gemessen und war dunkelblau. Seit einiger Zeit setze ich Sera Torumin ein weil es den Fischen einfach gut tut... habe dann Leitungswasser und ein paarTropfen Extrakt auf PO4 gemessen und es war super mega dunkelblau. Gleich WW gemacht und das Zeug nicht mehr reingemacht. Werde nächste Woche erst mal mit dem Hersteller Kontakt aufnehmen und fragen warum da soviel Phosphat drin ist und warum das nicht draufsteht. Ich finde das ne Sauerei.
Welche PO4 freie Alternative gibt es bzw. wie kann man so einen Torfextrakt selbst herstellen ? Möchte nicht über Torf filtern weil das kaum kontrollierbar ist und der Torf ständig gewechselt werden muß,Tut glaube ich den Filter nicht gut wenn man ihn jede Woche aufreist. Und Säckchen ins Becken sieht ja nicht grade toll aus.

Gruß

Holger
HL ist offline  
Alt 17.01.2004, 00:44   #12
Roland Bauer
 
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Zitat:
Zitat von HL
Seit einiger Zeit setze ich Sera Torumin ein
Wetten, dass nicht ?

Zitat:
Werde nächste Woche erst mal mit dem Hersteller Kontakt aufnehmen und fragen warum da soviel Phosphat drin ist
Klär aber bitte vorher ab, ob Du "ToruMin" von tetra oder "sera morena" von sera verwendest.

Eine Beschwerde bei sera über den Phosphatgehalt von ToruMin könnte mit gewissen Peinlichkeiten auf Deiner Seite verbunden sein.

gruss, roland
Roland Bauer ist offline  
Alt 17.01.2004, 15:45   #13
HL
 
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Es ist natürlich ToruMin von Tetra, aber Sera Morena wird nicht viel anders sein.
HL ist offline  
Alt 18.01.2004, 17:50   #14
fischmaniak
 
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Ich habe jetzt am Wochenende wieder einen Wassrwechsel gemacht. Habe jedoch zuvor den PO4-Gehalt im Leitungswasser gemessen . Es fand so gut wie keine Farbveränderung statt . Habe jetzt beschlossen den Torfextrakt nicht mehr beizumischen und hoffe auf eine baldige Verbesserung des PO4-Gehaltes . Werde ihn nun genau im Auge behalten .
fischmaniak ist offline  
Alt 18.01.2004, 18:16   #15
Roland Bauer
 
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Hallo,

nochmal im Grundsatz:

Je nach dem, wie weit Dein Bodengrund mit ungelösten Phosphaten angereichert ist, kann das Monate dauern, bis Dein Phosphatwert im Wasser sinkt. Nach jedem TWW geht wieder was vom ungelösten in Lösung.

gruss, roland
Roland Bauer ist offline  
Alt 18.01.2004, 18:34   #16
Knut
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Hallo,

Code:
Je nach dem, wie weit Dein Bodengrund mit ungelösten Phosphaten angereichert ist, kann das Monate dauern, bis Dein Phosphatwert im Wasser sinkt. Nach jedem TWW geht wieder was vom ungelösten in Lösung.
kann das mal jemand einem User, mit geringen chemischen Grundkenntnissen, wie mir erläutern?

welche Phosphate werden da ausgefällt und warum gehen sie Wie und Wann wieder in Lösung?
 
Alt 18.01.2004, 19:22   #17
Roland Bauer
 
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Hallo, Knut

-----------------------------------------------------------------------
Phosphate gehören chemisch gesehen zu den Salzen.
Es gibt auch Salze, die nicht "salzig" schmecken, trotzdem gehören sie zu den Salzen.

Von Salzen kennen wir im täglichen Leben das Kochsalz: Rein ins Wasser mit und es löst sich auf. In heissem Wasser schneller als in kaltem Wasser. Wenn das Wasser verdunstet, gibt es eine Salzkruste, das Salz ist wieder "ungelöst" oder "es fällt aus". Kennen wir eher von den ungeliebten "Schneerändern" an Winterschuhen.

Es gibt Salze, die lösen sich nicht so lebhaft in Wasser. Marmor gehört zum Beispiel auch zu den Salzen, es dauert aber Ewigkeiten, bis sich dass in Wasser löst.

Die Löslichkeit von Salzen hängt von vielen Faktoren ab - unter anderem von Temperatur, pH-Wert des Lösungsmediums, bisheriger Salzgehalt des Lösungsmediums und vieles mehr.

Wenn sich ein Salz in Wasser löst, teilt es sich in bestimmte Molekül-Teile, man nennt sie "Ionen". Auf deutsch: "Wanderer", da sie unter elektrischer Spannung zu den Kontakten der Spannungsquelle "wandern".

Wenn sich ein Salzmolekül in seine Ionen gespalten hat, haben die nix mehr miteinader zu tun. Erst wieder, wenn das Wasser verdunstet, oder andere Löslichkeitsfaktoren sich verringern, finden sie wieder "zueinander" und "kleben wieder zusammen".

Dann ist es aber schnurzegal, wer zu wem findet, solange sie chemisch zusammen passen.

-----------------------------------------------------------------------

So nun der zweite Teil.

In Eiweiss ist Phosphor in der Form von Phosphat drinne. Fische, Pflanzen und Mikroorganismen brauchen aber gar nicht so viel davon, wie übers Futter angeboten wird. Also schwimmt das Phosphat "ungenutzt" im Wasser rum und erfreut in bestimmten Fällen die Algen und hindert in anderen Fällen den ph-Wert daran, tiefer zu gehen als pH 6,8 .

Im Aq-Wasser kann aber aber auch noch Calzium (gibts im mitteleuropäischen Leitungswasser gratis dazu) und Eisen (wird per Pflanzendünger ins Aq gebracht) rumschwimmen.

Zuviel Phosphat im Wasser hat die blöde Angewohnheit, sich sowohl mit dem Eisen als auch mit dem Calzium "zusammenzukleben". Die Löslichkeit dieser Salze - Eisenphosphat und Calziumphosphat - ist nicht gar so hoch wie die von Kochsalz. Aber trotzdem vorhanden.

Also senkt sich dieses "zusammengeklebte" Eisenphosphat und/oder Calziumphosphat auf den Bodengrund runter. Es hat sich "ausgefällt", ist "ungelöst". Dehalb kannst man es auch weder mit dem GH-Test, Fe-Test oder PO4-Test nachmessen.

Sinkt aber der Calzium-/Eisen-/Phosphat-Gehalt des Wassers (beispielsweise durch einen Wasserwechsel), so kann das "neue" Wasser diese Salze im Bodengrund wieder "aufspalten", "in Lösung bringen".

Und schon hast Du wieder Phosphat, dass Du mit dem Test nachweisen kannst.

Ein "alter" Bodengrund kann da wie ein Kleinkind sein: Kaum die Windeln gewechselt, schon sind sie wieder vollgebrunzt.

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Soweit die trockene Theorie in kauzige Wörter verpackt - ich hoffe, Du konntest sie in Gedanken nachvollziehen.

Die chemischen Detail-Informationen zu "Löslichkeit" und "Löslichkeitsprodukt" holst Du Dir am besten mit Tante Google aus em Netz. http://www2.chemie.uni-erlangen.de/e...slichkeit.html wäre so ein Beispiel.

gruss, roland
Roland Bauer ist offline  
Alt 19.01.2004, 14:31   #18
Knut
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Hallo Roland,

herzlichen Dank für die kostenlose Chemiestunde!

hat mir schon beim Verständnis geholfen...
 
 

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