28.01.2004, 11:27 | #1 |
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Flowerhorn Diskussion
Hallo,
ich möchte alle Beteiligten und natürlich auch gerne alle Interessierten bitten sich hier an einer Diskussion über Flowerhorn, auch Hualorhan, Luohan oder Rajah zu beteiligen. Die Vorgeschichte: http://www.zierfisch-forum.de/forum/...ic.php?t=53355 Gruß, Dennis |
28.01.2004, 11:35 | #2 |
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hier meine Kritikpunkte:
1.) Es handelt sich beim Flowerhorn um einen Hybriden von Amphilophus trimaculatus mit anderen mittelamerikanischen Großcichliden wie Amphilophus citrinellus, Vieje synspila, Vieja fenestrata, Parachromis managuensis, Parachromis loisellei und / oder P. friedrichsthalii, "Cichlasoma" uropthalmum und "Cichlasoma" umbriferum. Soweit zumindest die Arten die ich aufgrund bekannter Bilder vermute. 2.) Im Gegensatz zum Flowerhorn sind die Ursprungsarten wenig beliebt da sie als zu agressiv, Pflanzenvernichter und Beckenumgestalter nicht gern gesehen sind. Warum findet der Flowehorn, mit genau diesen Eigenschaften scheinbar immer mehr Anhänger und Liebhaber ? 3.) Die Art und weise der Pflegeempfehlungen und der Umgang mit einem Lebewesen an sich. Vom Flowerhorn sieht man überlicherweise fast ausschließlich einzelne Männchen. Die Tiere sind für viele Anhänger eine Art Hund hinter Glas, der schön einfach zu pflegen ist und um den man sich kümmern kann wenn man gerade Lust dazu hat. Das das Tier hierbei in seinen Bedürfnissen stark beschnitten wird scheint dabei keinen so recht zu interessieren. Es scheint, als ob nicht der Pfleger dazu da ist, die Bedürfnisse des Tiers zu erfüllen sondern umgekehrt. Es ist zudem zu vermuten, dass es in mode kommt, die Tiere gezielt agressiv zu machen, denn je agressiver desteo besser der Preis. Gruß, Dennis |
28.01.2004, 12:10 | #3 |
Gast
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Hi!
ich finde diese Tiere auch nicht gut. Aber ergibt sich Punkt 2 nicht ein wenig aus 3? Man kann einen bunten Fisch als eine Art Kunstobjekt, das lebt und sich bewegt, in ein "schön" buntes Becken mit Plastikpflanzen und Glitzersteinchen stecken und damit Aufmerksamkeit erregen (wie ja im Originalthread angeboten z.b. im Wartezimmer etc.) Was ich besonders lächerlich finde ist das hochspielen von "Unikaten". Ich halte diesen Begriff für mehr als unpassend für Tiere. Und ein normaler V.synspilum kostet 2 euro und ist mindestens genauso interessant und vor allem reinerbig. gruss Christian |
28.01.2004, 13:22 | #4 |
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Hi !
Ich denke, dass ist eher der (klägliche ?) Versuch, durch einen Modegag die Verkaufszahlen anzukrubeln. Einen anderen Sinn kann es kaum haben. Ob die Tiere schön sind oder nicht, dass sei jedem selbst überlassen. Aber vermutlich werden 90 % der Tiere nicht artgerecht gehalten (oder sollte ich besser schreiben hybridgerecht ?). In Ostasien sind die Tiere nicht wegen ihrer Aggressivität so teuer, sondern wegen ihres Äußeren. Die schwarzen Muster auf der Seite sieht auf den ersten Blick aus wie chinesische Schrift und die Tiere, die "hallo" auf der Seite stehen haben, sind besonders teuer (nicht so ganz ernst nehmen !). Das in Singapur horrende Summen für einen solchen Fisch bezahlt werden, obwohl die Fische in dem Minibecken oft nur wenige Wochen überleben, ist nicht schön, entspricht aber deren Mentalität. Ich denke aber, man muß nicht jede Modewelle mitmachen. Ich brauche solche Fische genauso wenig in meinen Becken wie einen L46 oder Betta Macrostoma. Gruß, Claus |
28.01.2004, 13:37 | #5 |
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Hallo Claus,
tja der Glücksbringer ist wohl in der ganzen Geschichte der, der am wenigsten Glück von allen Beteiligten hat.... Gruß, Dennis |
28.01.2004, 14:29 | #6 |
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Hallo Dennis,
was ist an einer Hybridisierung an sich eigentlich so schlimm? - Wissenslücke Hybride sind zum größten Teil steril oder so missgebildet, dass sie sich nicht von alleine vermehren können. Okey, wenn man direkte Arterhaltung betreibt, ist nichts schlimmer, als ein falsch bzw. nicht gekennzeichneter Hybride, weil es so zur Verfälschung der Zuchtstammes kommen kann. Wo liegen weitere Probleme? Wie sind rote Schwertträger in diesem Zusammenhang zu "bewerten" ? Das Problem mit der nicht-artgerechten Einzelhaltung ist bei vielen Haustieren zu beobachten. Der Flowhorn ist halt so groß, dass ein einzelner Fisch ausreicht, um genug presentierbares Tier zu haben. Ein einzelner Neon macht einfach nichts her.... Dass das Tier, im Gegensatz zu Hunden oder Katzen garnichts mit der Bindung an den Menschen anfangen kann ... *schulterzuck*...realisieren die meisten wohl nicht. @Valarauko: Das hochspielen von Unikaten (einzigartigen) liegt nunmal in der menschlichen Natur. Jeder hat da unterschiedliche Geschmäcker und Wertvorstellungen. Nur Fische unterschiedlicher Rassen gegen/mit einander zu vergleichen, halte ich ebenfalls für "lächerlich". Äpfel und Birnen lassen sich nicht vergleichen ;-). Jeder meiner Guppys ist ein Unikat, aber ich habe auch ein paar - für mich - besonders schöne dabei *gg*. Immerhin kann man sich über die "Unikate" ein Bild über den "Halter" machen, welche Maßstäbe und Wertvorstellungen er hat. Gruß christian |
28.01.2004, 15:15 | #7 |
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Hallo Dennis,
nachstehend meine persönliche Sichtweise zu Deinen Kritikpunkten. Zitat: 1.) Es handelt sich beim Flowerhorn um einen Hybriden von Amphilophus trimaculatus mit anderen mittelamerikanischen Großcichliden wie Amphilophus citrinellus, Vieje synspila, Vieja fenestrata, Parachromis managuensis, Parachromis loisellei und / oder P. friedrichsthalii, "Cichlasoma" uropthalmum und "Cichlasoma" umbriferum. Soweit zumindest die Arten die ich aufgrund bekannter Bilder vermute. Problemfall Hybride: Kreuzungen verschiedener Nutztierrassen, z. B. europ. Landedelschweine (Wildform: europ. Wildschwein) mit asiatischen Hängebauchschweinen (Wildform: asiat. Bindenschwein) werden seit langem praktiziert und sind - da wirtschaftlich - auch akzeptiert! Andere Beispiele der gesellschaftsfähigen Art??? Roter Schwertträger = Platy (Rot-Gen) x Schwertträger. Roter Kanarienvogel = Südamerikanischer Kapuzenzeisig (Rot-Gen) x domestizierter gelber Kanarienvogel. Einfarbiges Japanisches Mövchen (domstizierte asiatische Prachtfinkenart, aufgrund der Domestikation urspr. nur gescheckt oder weiss) = Spitzschwanzbronzemännchen (Wildvogel) x Jap. Mövchen gescheckt. Das Wisent (europ. Wildrind) wurde vom Aussterben bewahrt, indem man die wenigen Individuen z.T. mit dem amerikanischen Bison kreuzte und anschliessend Rückkreuzungen durchführte. Aufgrund der Vielfalt der bereits vorhandenen Hybriden kann ich an der Kreuzungsvielfalt des Flowerhorn nichts verwerfliches erkennen. Vermehrer von Regenbogenfischen und Fiederbartwelsen, die durch Kreuzungen gezielt "neue Arten" kreieren und sich diese dann teuer bezahlen lassen, empfinde ich als wesentlich bedrohlicher! Zitat: 2.) Im Gegensatz zum Flowerhorn sind die Ursprungsarten wenig beliebt da sie als zu agressiv, Pflanzenvernichter und Beckenumgestalter nicht gern gesehen sind. Warum findet der Flowehorn, mit genau diesen Eigenschaften scheinbar immer mehr Anhänger und Liebhaber ? Das ist die Auswirkung des Marketings! Der Flowerhorn ist neu, bunt und in Asien der Hit. Darüber wird berichtet und zusätzlich - wie hier - diskutiert und schon ist er in aller Munde. Und das weckt Interesse und u. U. Haltungswünsche. Es gibt vergleichbare Parallelen bei Rassehunden und -katzen. Die Ursprungsarten werden weder entsprechend beworben noch beinhalten sie den "Überraschungseffekt" während der Entwicklung oder das "Unikat-Design" des Flowerhorns. Überspitzt formuliert, kennst Du z.B. einen Parachromis managuensis, kennst Du alle (auf die Optik bezogen ....), beim Flowerhorn ist das nicht so! Zitat: 3.) Die Art und weise der Pflegeempfehlungen und der Umgang mit einem Lebewesen an sich. Vom Flowerhorn sieht man überlicherweise fast ausschließlich einzelne Männchen. Die Tiere sind für viele Anhänger eine Art Hund hinter Glas, der schön einfach zu pflegen ist und um den man sich kümmern kann wenn man gerade Lust dazu hat. Das das Tier hierbei in seinen Bedürfnissen stark beschnitten wird scheint dabei keinen so recht zu interessieren. Es scheint, als ob nicht der Pfleger dazu da ist, die Bedürfnisse des Tiers zu erfüllen sondern umgekehrt. Es ist zudem zu vermuten, dass es in mode kommt, die Tiere gezielt agressiv zu machen, denn je agressiver desteo besser der Preis. Mit diesen Aussagen hast Du grundsätzlich recht, Dennis. Ich denke auch, dass sich diese Problematik aber nicht nur auf Flowerhorn bezieht. Wieviele Fischarten werden aufgrund ihrer Aggressivität und/oder ihres hohen Preises (Meerwasser) einzeln gepflegt??? Und bei wievielen Arten wird das wohl ernsthaft hinterfragt?? Die Aggression des Flowerhorns ist doch das Erbe der Ursprungsarten und somit etwas natürliches?!!!? Eine gezielte Steigerung der Aggressivität??? Wozu denn? Ich vermute eher, dass die gezielte Herauszüchtung und Betonung der männlichen Merkmale (Stirnbuckel, Farben und Beflossung) sich aggressionssteigernd auswirken und dieser Tatbestand von den Züchtern und Abnehmern in Kauf genommen wird. Gruss Jon |
28.01.2004, 15:33 | #8 | |
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Hallo Jon,
bei Nutztieren ist das Ziel das durch Hybridisierung erreicht werden soll jedenfalls vernünftig nachvollziehbar, jedenfalls solange die Folgen den Tieren keine Nachteile bringen. Das Hybridisierung auch zur Arterhaltung bzw. zur Rückzüchtung ausgestorbener Arten genutzt wird ist mir ebenfalls bekannt. Auch hier halte ich es für absolut vertretbar. Hybriden aber nur zum Vergnügen des Menschen zu erzeugen ist rationell nicht nachvollziehbar. Marketing und Profit sind ebenfalls niedere Beweggründe um mit Lebewesen herum zu pfuschen. Natürlich gibt es Mißstände nicht nur beim Flowerhorn oder in der Zierfischzucht oder der Haustierzucht sondern auch in der Nutztierzucht. Zitat:
Gruß, Dennis |
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28.01.2004, 18:17 | #9 | |
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Zitat:
Dieser Herr kann fast kein einziges Wort richtig schreiben - es sieht aber auch nicht nach Legasthenie aus. Also: Ein Proll meint eine Marktlücke für sich entdeckt zu haben und solche Leute sind ja Argumenten gegenüber kaum zugänglich - sie verstehen ja meist die Sprache dieser Argumente nicht mal. Gruß Klaus |
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28.01.2004, 18:46 | #10 |
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Mittel und Südamerikaner waren schon immer ziemlich beliebt in Asien und den USA (jedefalls die Cichliden) z.B Oskars + Citrinellum. Und genau wie hier in Deutschland , kann man Fische gut oder schlecht halten. http://www.arofanatics.com/members/aroboi/reddevil/ Da ist mal ein A.Citrinellum die arme Sau !!! Oft werden die Fische aber auch in Teichen und Schaubecken gehalten, und da haben Sie Platz und Artgenossen. Und ein Zitronenbuntbarsch oder Flowerhorn muss kein Teufel sein. Ob er Pflanzen zerbeisst oder das Becken umgräbt ist ja eigentlich nicht schlimm. Naja wie auch immer ! Bis denn Reinhard |
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