03.02.2004, 19:48 | #1 |
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Betta splendens
Hallo,
habe mal ein paar Fragen zu Kampffischen. Wieso werden die meistens in so ganz kleinen Kästen im Fachhandel gehalten??? Ich weiß wohl, daß diese Fische ein kleines Problem mit Schleierschwänzen haben, aber können die nicht mit z.B. Welsen in einem Becken gehalten werden??? Irgendwie tun sie mir immer so leid, war dann aber in einem anderen Geschäft und da hatten die 5 oder 6 in einem Becken und nur noch 2 hatten einen Schwanz und einer schwann tot an der Oberfläche. Habe gerade mal in mein Fischbuch geguckt und da steht sogar, das die nur ein 20L Becken brauchen. Kann mir das aber nicht so ganz vorstellen. Die sind doch groß und wollen doch bestimmt auch schwimmen. Gruß Mizi |
03.02.2004, 19:58 | #2 |
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Hy Mizi!
Betta splendens gehören zu den Labyrinthfischen. Sie haben ein bestimmtes Organ mit welchem sie atmen. Somit nehmen sie kein Sauerstoff aus dem Wasser auf. Das kommt davon, dass sie in ihrer natürlichen Heimat vorallem in Reisfeldern vorkommen. Dort ist der Wasserstand um die 10 - 30 cm und der Sauerstoffgehalt des Wassers sehr gering. Deshalb bräuchten sie auch kein riesiges Becken in dem eine grosse Wasserfläche den Sauerstoffaustausch garantiert. Das ist aber meiner Meinung nach Tierquälerei. Auch für Kampffische sollte ein Becken min. 60 l wenn nicht mehr betragen. Die kleinen wollen ja auch schwimmen. Wiso haben die Fische ein Problem mit Schleierschwänzen? Das versteh ich jetzt nicht. Auch Kampffische kannst du mit anderen Fischen gut vergesellschaften. Einfach nicht untereinander im gleichen Becken mehr als 1 Männchen. Deshalb heissen sie ja auch Kampffische. In einem solchen Geschäft würd ich grundsätzlich nicht einkaufen! Das ist Müll und Tierquälerei! In ein Becken gehört max. 1 Männchen und nicht mehr!! Die Tiere jagen sich solange bis eines tod ist. Aus Becken mit toten Fischen nie was kaufen!!! |
03.02.2004, 20:02 | #3 |
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Ich hab mal einen Zoohändler mit offenem Mund da stehen sehen, als ich ihm 6 blaue Schleierkampffischmännchen in einem Beutel gebracht habe. Wenn man die Tiere zusammen aufzieht, geht das nämlich.
Die Tiere im Handel sind einzeln in kleinen Gläsern gezogen worden. Jeder Versuch mehrere Männchen zusammen zu halten wird wohl scheitern. Allerdings sind Betamännchen in einem Gesellschaftsbecken mit starker Strömung fehl am Platze. Meine Empfehlung: Ein flaches Becken mit großer Grundfläche z.B. 80x50x30 kleben lassen und darin ein Paar Bettas mit dichter Bepflanzung ohne Filter. Dort werden sicher einige Dutzend Tiere hochkommen und sich auch vertragen. Dirk |
03.02.2004, 21:13 | #4 |
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Hallo,
also von Experimenten von mehreren Männchen in einem Becken würde ich abraten (auch wenn ich einen Fall hatte wo es gut ging - war damals noch Anfänger und ein Männchen wurde mir als Weib verkauft). Auch ich halte meine Kleinen solange es geht zusammen im Aufzuchtsbecken, aber irgendwann geht es dann nicht mehr. Wenn sie noch jung sind töten sie sich zwar nicht gleich, aber Flossen- und Schuppenschäden sind an der Tagesordnung - muß ja nicht sein. Auch gut zu beobachten ist, wie die Männchen oft "aufblühen", wenn sie dann alleine bzw. mit einem Weib gehalten werden. Manche entwickeln sie dann erst richtig Flossen bzw. die Scheinlaichpapille, die manche Männchen aus Schutz ausprägen verschwindet und sie bauen ein riesiges Schaumnest . Gruß |
03.02.2004, 21:33 | #5 |
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Hi,
ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich die Beobachtung von Dirk Küsters aus eigener Erfahrung bestätigen. Auch Erich Willems hat dies bereits hier im Forum beschrieben: Bettamänner, die im Sozialverband aufwachsen durften, "wissen" sehr genau, dass Imponieren und Drohgebaren keine eigene Schmerzen verursacht - im Gegensatz zu wilden Kloppereien. Im übrigen eine Erkenntnis, die bei den Wildformen aus der Betta-Gattung schon länger unumstritten ist. Scheinbar gebiert der "Mythos" des unverträglichen B. splendens immer wieder aufs neue unverträgliche B. splendens. Schade um diese Art. Ein "Aufblühen" und die "Entwicklung richtiger Flossen" zum Frommen und zur Freude des Besitzers hat offenbar die höhere Priorität als der Fisch an sich. Muss wohl so sein... :???: gruss, roland |
04.02.2004, 05:31 | #6 | |
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Zitat:
wenn es natürlich ist das die tiere im verband :-? leben, warum entwickeln sie sich dann erst richtig wenn sie ohne männliche konkurrenz leben? das hat ja nix mit der freude der besitzer zu tun. nur wenn ich sehe das sich meine nachzuchten am prügeln sind und die tiere langsam zerflückt aussehen, trenne ich sie. und das bestimmt nicht weil sie mir dann besser gefallen, sondern weil die dauernden reibereien ja auch stress fürs tier sind. es kann ja bei manchen gutgehen, meistens ist das aber nicht so. bis denne melli |
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04.02.2004, 10:20 | #7 |
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Hallo Roland,
wenn du zitierst doch bitte auch vollständig. Wenn es aus meinem Text nicht richtig hervorgehen sollte, was ich mit "aufblühen" etc. meine, dann hier noch einmal anders. Der Fall 2 Männchen, 1 Weibchen, 1 Becken. Der "unterlegene" Mann hatte immer ein ausgefranzte Flossen und nachdem der andere gestorben war (Alterschwäche!) hat er sein Scheinlaichpapille verloren und die Flossen sahen in kürzester Zeit sehr viel besser aus (und ich meine hier nicht Optik sondern Gesundheitszustand! Wenn ich jetzt hier bei meinen Nachzuchten beobachte (und wie bereits geschrieben - ich lasse ich auch möglichst lange zusammen! Man macht sich ja wohl kaum mehr Arbeit als nötig oder??). Wie sich der eine immer in der Kokusnusschale versteckt und immer nur hastig nach oben flitzt um Luft zu holen, weil der eine Kontrahent nur darauf wartet das er auftaucht, kann ich mir nicht vorstellen, dass es für ihn sonderlich spaßig ist - aber vielleicht sehe ich dass ja auch einfach nur falsch und die Löcher in den Flossen bilde ich mir ein. Nur zur Klarstellung - ich trenne die Böcke NICHT , damit sie SCHÖNER werden - ich trenne sie, wenn ich sehe das sie SCHADEN nehmen!! Und ja ich weiß, dass es gut gehen kann - (s. o. es ging ja so leidlich) - aber ich finde es riskant, es als Haltungsvorschlag stehen zu lassen. Sonst wird doch hier auch soviel Wert auf Sicherheit und Gesundheit der Fische gelegt (was ich auch gut finde) Gruß |
04.02.2004, 10:32 | #8 | |
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Zitat:
Falsch!!! Die überzüchteten Schleierformen haben sehr wohl Probleme mit den Schleierschwänzen, weil ihr gesamter Organismus einfach zu schwach ist, um diese Körpermasse an Flossen mir sich rumzuschleppen; sie sind schlicht und ergreifend überfordert. Falsch!!! Man kann Bettas nicht ohne weiteres vergesellschaften; es gibt genügend andere Arten, die gerne an den flossen "rumzippeln" und diese abknabbern. Für mich gehört ein Betta in ein Artbecken mit höchstens ruhigen Bodenfischen. |
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04.02.2004, 10:33 | #9 |
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Hi Melli !
Darf ich mal ganz kurz raten ? Du nimmst ein Pärchen und nach der Paarung nimmst du die Eltern nach ein bis 5 Tagen wieder raus und ziehst die Kleinen alleine auf. Stimmt's oder hab ich recht ? Damit ist der lockere Familienverband schon bereits nach ein paar Tagen kaputt und die Kämpfe um die Vorherrschaft sind vorprogrammiert. In der Natur sieht das etwas anders aus. Zum Beispiel so. Ein Paar besetzt zum Beispiel nach einem starken Regenfall ein bisher unbesetztes Revier. Es paart sich und ein paar Fische wachsen heran. Dabei kommen ohne weiteres hohe Besatzdichten vor. So kann man in einem kleinen Tümpel ohne weiteres 100 Fische finden. Dabei fängt man typischerweise ein erwachsenes Paar und viele Halbwüchsige. Hier bringt sich aber keiner um. Jedes Männchen versucht ein eigenes Revier in Besitz zu nehmen. Wenn das nicht geht, dann geht es eben nicht und der Fisch wird sich vielleicht nie paaren. Es ist eben so. Das ist ein Teil der natürlichen Auslese. Das hat aber nichts damit zu tun, dass sich der Fisch dann nicht richtig entwickelt. Da drückst du dich einfach falsch aus. Ich gebe dir aber recht: bei den heutigen Zuchtformen ist es ein wenig problematischer. Diese Tiere haben keine natürliche Auslese hinter sich. Sie haben keine Eltern kennengelernt, sie mussten sich nie unterordnen, sondern sich nur gegenüber den Geschwistern durchsetzen. Daraus ist bei der domestizierten Form ein gewisses anderes Verhalten entstanden. Gruß, Claus |
04.02.2004, 10:54 | #10 | |
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Hi,
Ich tät solche Böcke und deren Nachkommenschaft nicht zur Zucht ansetzen.... Meine urpersönliche Meinung und Haltung. Weiterhin denke ich, dass jeder Betreuer von Kampffischkinderstuben sehr wohl sieht, wann Trennung erforderlich ist und wann nicht. Wenn Trennung erforderlich, dann ist natürlich Trennung angesagt. Ich habe etwas Bedenken betreff der Wertung Zitat:
Ich habe zum einen splendens immer als sehr intelligente Fische erlebt und zum anderen sehe ich Imponier- und Drohverhalten als eine evolutionäre "Leistung" an, die im Nachhinein das Überleben der Art als solches eher gewährleistet als die Klopperei mit dem Risioko von Verletzungen und Sekundärinfektionen. Insofern finde ich es um den splendens als solchen schade, wenn man die durch Menschenwillen angezüchtete "Überagressivität" weiterhin bevorzugt selektioniert. Damit wird die grundsätzlich vorhandene Intelligenz benachteiligt. Effekt ist "physisch stark und sozial dumm". Das muss nicht sein. B. splendens hat ein reichhaltiges Verhaltensrepertoire. Überagressivität "braucht" er nicht. Nur damit die Schauflossen 3 mm länger sind? Ich weiss nicht... :???: gruss, roland |
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