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Alt 08.06.2004, 07:24   #11
Crizz
 
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Ich habe den Zeitungsartikel nur überflogen. Ob die Forderungen rechtmäßig sind, ist noch gar nicht klar. Für den normal und etwas besser informierten scheint es jedenfalls so. Ich vermute aber, daß in diesem Fall kein Finanzamt einfach so zahlt, sondern den Antrag auf Rückestattung ablehnt, woraufhin Vodafon Widerspruch einlegt. Letztendlich endet dies in einem sich ewig hinziehenden Gerichtsverfahren.

Ich glaube noch nicht, daß das so ohne weiteres ausgezahlt wird und irgendwie glaube ich auch nicht, daß es wirklich in Höhe von 50 Mrd. (Nicht Mio, wie bereits in diesem Thread mehrmals zu lesen war) ausgezahlt wird, wenn überhaupt.

Das Problem an dem ganzen Verfahren wird nur eins sein: Es wird in der Öffentlichkeit ausgetragen, Zeitung und Rundfunk hetzen meinungsbildend gegen diesen "Skandal" und Vodafon steht nachher als Buhmann da, egal ob er gewinnt oder verliert.

Ich meine, wenn Vodafon gewinnen sollte, hat das Unternehmen ja nichts falsches getan. Das würde ja jeder Privatmann auch machen, wenn er in einer ähnlichen Situation wäre und fähig wäre, eine Steuererklärung anzufertigen.

Wenn ich die Möglichkeit hätte, Steuern zurückzufordern, würde ich das machen, genauo wie jeder andere auch.
Gut als Student zahle ich relativ wenig an Steuern, die ich zurückfordern könnte. Aber wenn, so versucht man doch soviel wie möglich vor dem Finanzamt geltend zu machen. Was soll denn passieren? Im schlimmsten Fall werden die Absetzungsversuche nicht anerkannt.
Wichtig ist nur, daß die Zahlen alle stimmen und man vorallem keine Einnahmen verschweigt.
Bin mal gespannt, wie das weiter geht.
War da nicht erst was mit dem Vorstand dieses Unternehmens? Haben die nicht horrende Summen abgezapft?
Crizz ist offline  
Alt 08.06.2004, 08:54   #12
Kosi
 
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Hallo Leute,

also prinzipiell kann ich schon verstehen, daß ein Unternehmen versucht, die steuerliche Belastung so gering wie möglich zu halten. Das ist legitim und mit Sicherheit nichts anderes als das, was jede Privatperson zu machen versucht.

Was ich vielmehr für moralisch sehr bedenklich, ja sogar für kriminell halte ist, daß sich die Herren Vorstände gegenseitig Abfindungen in Millionenhöhe zuschanzen, aber dann nur wenige Monate später einen "Wertverlust" des Unternehmens in horrender Höhe dem Steuerzahler zumuten wollen. Das sind meines Erachtens mafiöse Erscheinungen. Die persönliche kriminelle Bereicherung zu Lasten des Steuerzahlers.

Wenn die Arbeit von Vorständen dazu führt, daß das Unternehmen einen Wertverlust erleidet, dann müssen die das auch am eigenen Einkommen zu spüren bekommen und sich nicht noch mit vollen Händen an der Unternehmensmasse bedienen können. Daß das vielleicht sogar rechtlich legitim ist, halte ich ja gerade für die mafiöse Erscheinung. Zur Erinnerung, Mafia im ursprünglichen Sinne ist die Vermischung von oragnisierten Verbrechen mit Politik, Wirtschaft und Justiz.

Naja, aber was solls. Ich weiß ja, daß mein Geheule und Gemeckere nichts nützt, es ändert ja doch nichts. Und wahrscheinlich würde ich es ja selber nicht anders machen, wenn ich so auf legalem (?) Wege zu den Millionen kommen könnte.

Und wie Mario weiter oben schon gesagt hat, würde das Geld ja ehh nicht in sinnvolle Projekte fließen, wenn es kommen würde :x

Gruß, Jens

Hier der neuste Stand:

http://www.n-tv.de/5251893.html

Zitat:
Montag, 7. Juni 2004
"Zulässige Abschreibung"
Vodafone sorgt für Diskussion

Die Pläne des Telekom-Konzerns Vodafone Buchverluste aus der Übernahme der früheren Mannesmann AG durch Steuereinsparungen in Milliardenhöhe auszugleichen ist nach Ansicht von Juristen ein zulässiger Schritt. Politiker sehen jedoch einen Abzockerskandal.

Vodafone Deutschland hatte bei den Finanzbehörden wegen des drastisch gesunkenen Werts von Mannesmann Teilwertabschreibungen in Höhe von 50 Mrd. Euro beantragt. Dabei sollten die Verluste ab den Jahr 2001 geltend gemacht werden. Sollte Vodafone diese Abschreibungen durchsetzen, könnte der Konzern in Deutschland über einen längeren Zeitraum bis zu 20 Mrd. Euro an Körperschafts- und Gewerbeertragssteuern sparen.

Zulässiger Steuer-Deal

Steuerexperten bezeichneten diese geplanten Abschreibungen als völlig rechtens. Ungewöhnlich sei eher die Höhe der beantragten Summe. Es entspreche der Durchsetzung des objektiven Nettoprinzips, Verluste auch in dieser eklatanten Höhe in den Verlustvorträgen zu berücksichtigen, sagte der Wirtschaftsjurist Alexander Lüdtke-Handjery vom Kölner Institut für Steuerrecht gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Schließlich habe der Staat auch bei Gewinnen aus Aktienverkäufen kräftig abkassiert.

Neues Gesetz nicht nötig

Grundsätzlich muss sich die Tatsache, dass Vermögensgegenstände mit der Zeit an Wert verlieren, auch in den Büchern eines Unternehmens widerspiegeln. Mit einer Teilwertabschreibung versuchen die Unternehmen geringere Gewinne auszuweisen, damit die Körperschaftssteuer niedriger ausfällt.

Doch die Regeln für die Teilwertabschreibungen haben sich in den letzten Jahren verschärft. Seit 1999 setzt die steuerliche Anerkennung von Teilwertabschreibungen eine dauernde Wertminderung voraus, reine Kursschwankungen reichen nicht aus. Seit 2002 dürfen Kapitalgesellschaften Teilwertabschreibungen auf Beteiligungen steuerlich nicht mehr geltend gemacht werden. Seit 2004 dürfen höchstens 60 Prozent des aktuellen Gewinns mit Verlusten verrechnet werden.

Ob im Fall Vodafone eine anhaltende Wertminderung vorliegt, müsse noch entschieden werden, erklärte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums. Aus Sicht des Ministeriums ist Vodafone ein Einzelfall. Teilwertabschreibungen in dieser Größenordnung seien wegen der Änderungen des Steuerrechts nicht mehr möglich, hieß es. Die weitere Prüfung des Falles sei Sache der nordrhein-westfälischen Finanzbehörden.

"Steuerpolitische Katastrophe"

Trotz der Erklärungen des Finanzministeriums und der Steuerexperten, wollen Politiker gegen Vodafone vorgehen. SPD-Generalsekretär Klaus Uwe Benneter kündigte in Berlin an, alles zu versuchen, "dem Unternehmen das so nicht durchgehen" zu lassen. Aus juristischer Sicht gebe es allerdings kaum Chancen, die Teilwertabschreibung rückwirkend zu verhindern.

Der SPD-Fraktionschef im nordrhein-westfälischen Landtag, Edgar Moron, sprach von einer "steuerpolitischen Katastrophe". Die Aktienkurse seien erst hochgerechnet und dann abgewertet worden. "Das ist ein Vorgang, der jedem ehrlichen Steuerzahler die Zornesröte ins Gesicht treibt", sagte Moron in Düsseldorf.
Kosi ist offline  
Alt 08.06.2004, 11:09   #13
kai havaii
 
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hallo!

ich möchte mal zu bedenken geben, dass hier fast alle bisher zugegeben haben, jedenfalls inhaltlich, nicht unbedingt wörtlich, dass unsere gesellschaft schon leistungsorientiert und eine marktwirtschaft sein soll.

in einer solchen gesellschaft, in der es ausserdem noch legitim sein soll, dass jeder versucht, seinen steuerbetrag zu drücken wo er nur kann, ist doch beides eigentlich normal:

1. dass es unternehmerische auswüchse wie bei vodafone gibt

2. dass kein geld mehr für die bezahlung von bildung, gesundheit und anderer sozialer infrastruktur da ist.

die leute wollen scheinbar lieber ein schnelles auto, eine fernsehwand und eine spielkonsole als gut ausgestattete schulen und eine vernünftige medizinische betreuung.

viele grüße, kai
kai havaii ist offline  
Alt 08.06.2004, 15:19   #14
mario2310ga
 
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Hi

Bist bestimmt in der SPD

Sind ja fast Schröders worte.

Nun ja auch gut.

Aber wir Arbeiten für unseren Luxus im gegensatz zu den oberen bossen die wenn sie scheiße bauen noch belohnt werden.

Gruß Mario
mario2310ga ist offline  
Alt 08.06.2004, 15:24   #15
kai havaii
 
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hallo mario,

dass etwas normal ist, heisst noch lange nicht, dass es MEINE meinung ist.

ich habe nur erwähnt, was die meisten kritiker hier selber dazu sagten. ich habe dazu eine sehr viel radikalere meinung, das kannst du mir glauben! :wink:

sozialistische grüße,

kai
kai havaii ist offline  
 

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