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Alt 07.06.2004, 12:27   #1
Kosi
 
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Standard Mannesmann-Schatten (oder Casino-Kapitalismus)

Hallo Leute,

ich bin ja nun wirklich ein Verfechter der Marktwirtschaft und Leistungsgesellschaft, aber findet Ihr nicht auch, daß das schon mafiöse Erscheinungen sind? Ich meine erst dicke das Geld einsacken (immerhin mindestens 50,- Mio Euro an "Abfindungen") und dann den Dial dem Steuerzahler in Rechnung stellen ???? :

Uearrrhhh, mir wird Übel .... :x
Jens

http://www.n-tv.de/5251423.html

Zitat:
Sonntag, 6. Juni 2004
Mannesmann-Schatten
Staat drohen Milliardenausfälle

In der Mannesmann-Affäre wird ein neues Kapital aufgeschlagen: Nun sollen dem Staat als Spätfolge der Mannesmann-Affäre durch den Telekommunikationskonzern Vodafone Steuerausfälle von bis zu 50 Mrd. Euro drohen.

Nach Berichten des Berliner "Tagesspiegels" hat Vodafone bei den Finanzbehörden als Folge von Buchwertverlusten Teilwertabschreibungen in Höhe von 50 Mrd. Euro geltend gemacht und will sie gegen Gewinne verrechnen. Sollte sich der Konzern durchsetzen, müsste er jahrzehntelang in Deutschland keine mehr Steuern zahlen.

Ein Vodafone-Sprecher bestätigte die Teilwertabschreibungen, wollte den Betrag aber nicht kommentieren. Die Teilwertabschreibungen seien als Konsequenz aus den starken Kursverlusten aller Telekom-Werte an der Börse vorgenommen worden, so der Sprecher. "Das ist ein ganz normaler Prozess." Für die betreffenden Jahre habe Vodafone noch keinen endgültigen Steuerbescheid. Die Teilwertabschreibungen seien Gegenstand künftiger Betriebsprüfungen. "Dann wird darüber entschieden, wie verfahren wird", sagte Kürten. Teilwertabschreibungen sind im Steuerrecht dann möglich, wenn der Wert eines Bilanzpostens dauerhaft unter den Betrag gefallen ist, mit dem er in den Büchern steht.

Transaktion mit Geschmäckle

Das Bundesfinanzministerium reagierte mit Befremden auf den Fall. "Die ganze Sache hat ganz klar einen sehr faden Beigeschmack", erklärte Ministeriumssprecher Stefan Giffeler in Berlin. Die zuständige Finanzverwaltung werde eingehend prüfen, ob alles mit rechten Dingen zugegangen sei. Es könne nicht sein, dass am Ende die deutschen Steuerzahler eine Unternehmensfusion einschließlich der Abfindungen für die beteiligten Manager bezahlten.

Deutlichere Worte fanden die Parteien. Dass die Mannesmann-Übernahme nach der 50-Millionen-Euro-Abzocke durch Herrn Esser jetzt auch noch auf Kosten der Steuerzahler finanziert werden soll, sei ein unglaublicher Skandal, wütete der der Vorsitzende des Bundestags-Wirtschaftsausschusses, Rainer Wend von der SPD, in der "Bild am Sonntag":

Vodafone nutze frühere rechtliche Möglichkeiten im Steuerrecht, die es so nicht mehr gebe, gab Grünen-Finanzexpertin Christine Scheel im NDR zu bedenken. Jetzt müssten die Konzerne mindestens 40 Prozent ihres Gewinns versteuern.

Übernahmeschlacht mit Folgen

Auf dem Höhepunkt des Börsenbooms hatte die britische Vodafone den Traditionskonzern Mannesmann Anfang 2000 nach einer für Deutschland bislang beispiellosen Übernahmeschlacht für 200 Mrd. Euro übernommen. Die Mannesmann-Aktionäre hatten Vodafone-Aktien im Gegenwert von 353 Euro pro Mannesmann-Aktie erhalten.

Später sei das Mannesmann-Aktienpaket von einer Luxemburger Vodafone-Tochter für 146,9 Mrd. Euro an die deutsche Vodafone GmbH verkauft worden, was einem Kurs von 309 Euro entspreche, so der "Tagesspiegel". Schon ein Jahr darauf habe die deutsche Vodafone-Tochter den Kurs auf nur noch 200 Euro taxiert und entsprechende Abschreibungen vorgenommen. Das entspreche einem Buchwert von 50 Mrd. Euro. Den Verlust wolle Vodafone nun mit angefallenen Gewinnen verrechnen. Die Finanzbehörden hätten allerdings Zweifel, ob der Ende 2000 gewählte Kurs von 309 Euro angemessen gewesen sei, weil das Kursniveau zu der Zeit deutlich niedriger gelegen habe.

Wegen der Entschädigungszahlungen an Mannesmann-Vorstände in Millionenhöhe stehen derzeit frühere Manager und Aufsichtsräte wie Ex-Firmenchef Klaus Esser und Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann unter dem Vorwurf vor dem Düsseldorfer Landgericht.
Kosi ist offline  
Alt 07.06.2004, 12:43   #2
Roland Bauer
 
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Hallo miteinander,

eigentlich steht es ja jedem Vodafone-Kunden frei, sein Abonnement für sein Mobil-Phone-Abo fristgerecht zu kündigen, um somit ganz klar ein Zeichen zu setzen, dass er nicht bereit ist, diese Abzocke mitzutragen.

Oder etwa nicht?

*duckundwech* und

gruss, roland

PS: Raus mit der Sprache: Wer ist vodafone-Kunde und trennt sich nun von diesem Anbieter?
Roland Bauer ist offline  
Alt 07.06.2004, 13:23   #3
joern
 
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Hi,

wieso, für den Konzern hat es sich doch gerechnet...

50 Mlliarden Buchwert sollen abgeschrieben werden, 50 Millionen hat es gekostet....das ist Faktor 1000. Sehr effektiver Kapitaleinsatz ! :P
joern ist offline  
Alt 07.06.2004, 13:58   #4
Kosi
 
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Hi Jörn,

Zitat:
Zitat von joern
wieso, für den Konzern hat es sich doch gerechnet...
Yep Du hast Recht, ich hab auch noch nie gehört, daß Mafiosi Geschäfte machen, die sich für sie nicht lohnen .... nur bezahlen möchte ich's eben nicht müssen. :x

Für 50.000.000.000 ,- Euronen (habe es bewußt mal ausgeschrieben) könnte man wahrscheinlich alle Schulen und Kindertagesstätten unserer Republik für 2 Jahre frei halten, ohne daß man auch nur einen weiteren Cent rein stecken müßte... oder Theater finanzieren... oder... Gesundheitswesen... oder oder oder ... Es gibt so viele Bereiche, in denen das Geld besser aufgehoben wäre, der Allgemeinheit zugute käme und nicht nur ein paar Aktionären :cry:

Ja ja, ich weiß, alles geheule hilft nichts, s'wird ehh alles beim Alten bleiben ....

DIE MAFIA IST TOD, ES LEBE DIE MAFIA !!!

Gruß, Jens
Kosi ist offline  
Alt 07.06.2004, 16:30   #5
tygold
 
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hallo,

naja es würden (vielleicht auch : werden) ja nicht die vollen 50 mrd an den staat gehen

Aber die Idee find ich gut, wenn ich nen Konzern-Manager wäre und auf sone idee gekommen wäre würde ich mir selbst auf die schulter klopfen - vorausgesetzt es geht durch
Wer zahlt denn schon gerne Steuern ? Zahlt ihr freiwillig die vollen Steuern, oder sucht ihr nicht auch nach Möglichkeiten die Steuern auf legalem Wege (der Weg von Vodafone ist ja eventl "legal" ) möglichst weit zu drücken ?

Es geht sicherlich nicht um sone riesen Summe, aber im Endeffekt läppern sich die gesparten Steuern der "einfachen" Bürger auch zu nem ganz schönen Sümmchen, oder ?


Grüsse
Tobias

p.s.
ich glaub ich wechsle demnächst zu vodafone, die wissen wenigstens wie se mein sauer erarbeitetes Geld am besten behalten und Anlegen und sind net so Wohltäter wie die ganzen adren Versager-Konzerne die Steuern zahlen
tygold ist offline  
Alt 07.06.2004, 20:44   #6
Data172
 
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Zitat:
Zitat von tygold

p.s.
ich glaub ich wechsle demnächst zu vodafone, die wissen wenigstens wie se mein sauer erarbeitetes Geld am besten behalten und Anlegen und sind net so Wohltäter wie die ganzen adren Versager-Konzerne die Steuern zahlen
Servus,

würde ich von abraten :wink: , das Netz von Vodafone ist unter aller Sau, zu Mannesmann Zeiten , war D2 echt super und auch das beste Mobilfunknetz, aber mittlerweise ist echt furchtbar.

Ja ich bin Vodafon-Nutzer

und Nein ich kann es nicht ändern, da es eine Firmen Handy ist.
Data172 ist offline  
Alt 07.06.2004, 20:55   #7
DKnight
 
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Hallo,

es sollte nicht vergessen werden, dass einige Tochterunternehmen der DTAG nicht anders gehandelt haben. Sicherlich bestand nie diese horende Summe, doch ändert dies nichts am Prinzip. Aus dem hier gut debattierten Grund meide ich größere Unternehmen, wenn dies möglich und tragbar für mich ist. Vodafone alleine aus Prinzip schon - so wie ich auch keine Ausländischen Automarken per Kauf unterstütze. Ebenso sollte mal an die Presse wie die DTAG ihre Beschäftigten behandelt. In diesem Zuge hervorgehoben die Beamten.

Viel ungerechtigkeit.
Um etwas zu verändern müssten wohl in einigen Gesetzen Änderungen gemacht werden um weitere Schritte ermöglichen zu können. Dies trifft nicht nur auf solche Abschreibungen zu, sondern auch für soziale Gesetze (Thema Kaplan).

Meine Meinung.


Gruß,
S.Mayer
DKnight ist offline  
Alt 07.06.2004, 21:55   #8
seven
 
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Hallo,

rein rechtlich ist das in Ordnung, was für mich schon ein Unding ist. Diese schwachsinnigen Gesetze haben ja unsere Politiker zu verantworten, die es den großen Konzernen schon immer ermöglichen sich arm zu rechen und den Mittelstand jeden Cent aus der Tasche ziehen. Klar, dass die auf einmal ganz still sind. Auf die Idee muss man erstmal kommen Buchverluste, zur Steuerreduzierung herzunehmen.

Die leichte Ironie im Statement des Vodafone-Sprechers war aber nicht zu übersehen. Dort klopft sich wahrscheinlich jeder gegenseitig auf die Schulter wegen dieser Idee.

Unfassbar das ganze.
seven ist offline  
Alt 07.06.2004, 23:48   #9
Jens R
 
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Guten Abend,

auch wenn einige es nicht gern hören wollen, was Vodafon dort plant, ist steuerrechtlich wohl einwandfrei.

Da brauchen sich unsere Politiker gar nicht so aufregen, schließlich sind sie ja für die Gesetze verantwortlich.

Moralisch richtig? Wohl nicht! Aber wenn kümmert das schon!

Also, was hilft da nur?

Kündigen und zur Konkurrenz gehen! Denn wer keine Gewinne macht, muss auch keine Steuern zahlen.

Jens
Jens R ist offline  
Alt 08.06.2004, 07:21   #10
mario2310ga
 
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Guten Morgen zusammen!

Habe mir auch mal nen Kopf darüber gemacht.

Eigendlich ist es doch egal wo dieses Geld bleibt denn Ihr glaubt ja wohl nicht das unsere (Politiker) es für unsere Kindergärten Schulen oder... ausgeben.
Das Geld geht mal wieder dort hin wo wir rein garnix davon haben z.b. Polizeiautos nach Afganistan oder für wiederaufbau Irak.
Es könnten dann aber auch die 50Mio zusätslich sein die Schröder Kenia versprochen hat (im Jahr).

Hier in diesem ..... Land wird nix mehr für uns gemacht wir dürfen nur zahlen.

Gruß Mario
mario2310ga ist offline  
 

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