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Alt 27.08.2010, 08:44   #1
Indina
 
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Standard Der Belo-Monte-Staudamm am Rio Xingu – ein vorprogrammiertes Desaster

Aufgrund des kurz vor Baubeginn stehenden Riesen-Staudammprojekts Belo Monte in Brasilien gab die Chefredaktion der Zeitschrift Amazonas gestern folgende Pressemeldung heraus:
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„Sollte man sich als Special-Interest-Zeitschrift darauf beschränken, Spaß und Informationen zu verbreiten oder darf es auch gern einmal etwas kritischer sein? Im vorliegenden Falle geplanten ökologischen Wahnsinns in Brasilien und nach vorsichtiger Prüfung der Fakten, möchte ich letzteres eindeutig bejahen. Als Aquarianer sollten wir nicht so tun, als ginge uns das alles nichts an.“

Hans-Georg Evers, Chefredakteur der AMAZONAS




Rio Xingu darf nicht sterben!
Ökologischer Wahnsinn gegen jede Vernunft: Mega-Staudammbau am Belo Monte - hunderte Arten bedroht!


Fische haben keine Lobby - die Auslöschung hunderter Arten (zahlreiche noch unerforscht), die endemisch nur im fast 2.000 km langen Rio Xingu vorkommen, ist geplante Sache. Brasiliens Regierung beschließt den Bau des drittgrößten Staudammes der Welt - mitten im ökologisch bedrohten Amazonas. Und das ist nur der Beginn einer Katastrophe von gigantischer Dimension, denn weitere Dämme sollen folgen.

Höchste Zeit also für uns Aquarianer, jetzt aktiv zu werden! Diverse an das Leben in den Stromschnellen des Xingu angepasste L-Welse - darunter VIPs mit Kultstatus (L46, L260, L333 und viele mehr) - rheophile Salmler, Buntbarsche und sämtliche noch unerforschte Arten der Stromschnellenbereiche und anderer Lebensräume sind akut vom Aussterben bedroht.

Das Exportverbot zum Schutz der Arten wird zur Farce, Brasiliens Regierung vernichtet jetzt in Eigenregie: Ein ganzer Fluss wird zerstückelt, große Teile trockengelegt. Ein Gebiet von der Größe Frankreichs mit reichhaltiger Biodiversität wird unwiederbringlich zerstört!

Rund 500 km² Regenwald und landwirtschaftliche Nutzflächen werden allein beim Bau der ersten beiden Dämme überflutet, und damit wird die Lebensgrundlage vieler traditioneller und indigener Gemeinschaften zerstört. Die geplante Infrastruktur bedeutet ein Desaster für dort existierende Tier- und Pflanzenarten.

Präsident Lula verhöhnt Protestler als verträumte Spinner (Rede in Altamira am 22.06.2010) und besteht auf dem Bau des Damms zwecks Industrialisierung der Region "um jeden Preis". Das Projekt wurde hastig durchgedrückt. Die 'green stamps' der begutachtenden Institutionen verdächtig schnell aufs Papier gedrückt.

Besonders absurd: Die Effektivität des Staudamms ist auch ökonomisch problematisch, die Trockenzeit reduziert die Stromproduktion für mehrere Monate im Jahr auf ein Minimum. Zur Kompensation ist der Bau weiterer Dämme in Planung. Selbst Finanzinvestoren scheuten die hohen Risiken des Projekts - es gab kaum Interessenten.

Doch der Protest wird lauter - auch prominente Protagonisten wie Sting, David Cameron und Sigourney Weaver finden deutliche Worte gegen Biotopzerstörung solch gigantischen Umfangs. Und fordern die Nutzung durchaus vorhandener Alternativen. So könnte Brasilien durch Optimierung der Energieeffizienz seinen Strombedarf um 40% reduzieren.


Hoch die Flossen, Aquarianer!

Es ist eine Minute vor Zwölf - wenn wir jetzt nicht handeln, ist es für hunderte Arten und die dort lebende Bevölkerung zu spät! Unterstützt die protestierenden Gruppen vor Ort, unterzeichnet Petitionen, informiert Euch im Netz, erhebt die Stimme, spendet!

Die Fische des Xingu haben uns lange erfreut - jetzt brauchen sie unsere Hilfe!

Mehr über die Hintergründe des Staudammprojekts in einem Beitrag des vor Ort lebenden Autors Janne Ekstrøm. Amazonas Heft 31 und auf AMAZONAS: AMAZONAS-MAGAZIN.de

Redaktion Süßwasseraquaristik-Fachmagazin Amazonas

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Den ausführlichen Artikel mit Links auch zu Spendenorganisationen findet Ihr hier:

AMAZONAS: AMAZONAS 31: S. 8-12 Belo Monte
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Ich halte einen deutlich vernehmbaren Protest gegen dieses Bauprojekt für unabdingbar!
Aquaristische Grüsse,
Indina
Indina ist offline  
Alt 27.08.2010, 09:42   #2
karlo
 
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Hi,

ich würde gerne was unternehmen,abber hinreisen wird nichts(,bin noch schüler)

und spenden:wo?

kommt das dann auch wirklich an?

Gruß maxii
karlo ist offline  
Alt 27.08.2010, 10:14   #3
Nieselprim
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Hallo

Ich hab das mal verschoben, das es unmittelbar nichts mit Aquaristik allgemein zu tun hat.

Zum Thema selber: Ich hab nicht den Spur einer Idee, was man machen kann, ausser den Zeigefinger zu heben, leider!

Gruß Arne
 
Alt 27.08.2010, 10:48   #4
Indina
 
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Moin Arne,
schade dass Du's verschoben hast - imo hat das sehr viel mit allgemeiner Aquaristik zu tun, weniger mit 'small Talk'. Aber das musst Du entscheiden.

Zum Thema was tun:
Unter dem verlinkten Artikel finden sich einige Links, auch zu seriösen (!) Spenden-Organisationen. Des weiteren gibt es Online-Petitionen, und Vertreter der betroffenen indigenen Völker haben Facebook-Gruppen gegründet.
Ein paar Beispiele: Stop the Belo Monte Dam which will destroy the Amazon Rainforest | Facebook

Pétition contre la construction du barrage de Belo Monte au Brésil | Facebook

Bereits vor einigen Jahren wurde der Bau des Damms nach massiven Protesten erfolgreich verhindert. jetzt ist es an der Zeit, die eigene Passivität mal beiseite zu lassen, und sich innerhalb der eigenen Möglichkeiten zu engagieren.

Dazu zählt neben (Spenden)unterstützung von z.B. seriösen Gruppen wie

International Rivers
Belo Monte dam
The Belo Monte Dam | GDS Publishing
Water Alternatives - Home

...auch das Unterzeichnen von Petitionen.

Zu spät ist es nie!

Und wir haben - imo - auch als Aquarianer eine 'ethische' Verantwortung gegenüber den Arten, die wir zum Teil viele Jahre pflegen und nachziehen. Darunter viele VIPs wie z.B. Hypancistrus zebra.

Beste Grüsse,
Indina
Indina ist offline  
Alt 04.09.2010, 09:23   #5
Indina
 
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Hier ein 10-minütiger Film, der mit Hilfe von Google Earth-Animationen recht deutlich die Konsequenzen und Dimensionen des Bauprojekts zeigt:

Google Earth animation shows Brazilian plans to turn Amazon into 'series of stagnant reservoirs'

Gruss, Indina
Indina ist offline  
 

Stichworte
bedrohte arten, belo monte, brasilien, staudamm


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