mm2812

Hallo,

meine Fische haben ein Problem, das ich mir eigentlich nicht so recht erklären kann, ev. besteht ein Zusammenhang mit meinem Nitratfilter und jemand von Euch hat ähnliche Erfahrungen gemacht.

Zunächst:

Es handelt sich um ein Malawi-Becken (non-Mbuna) + 4 Kuckuswelse, 630 Liter insg. 26 Fische. Das Becken läuft seit nunmehr einem Jahr, weitgehend ohne Probleme, wenn da nicht das Nitrat wäre.

Da unser Trinkwasser laut offizieller Analyse (welche ich mit meinem Tropfentest in etwa bestätigen konnte) mit > 40 mg/l Nitrat aus der Leitung kommt hatte ich immer - trotz 1-2 wöchentlicher Wasserwechsel (30 % bzw. max. 50 %, je nach Wechselintervall) einen Nitratgehalt im Becken von > 70 mg/l, teilweise bis zu 100 mg/l. Den Fischen hat das augenscheinlich nie etwas ausgemacht, aber es gab keinen Pflanzenwuchs (Anubias, Valisnerien, Javafran) und alles war bewachsen mit dunkelbraunen bis dunkelgrauen Algen.

Die übrigen Wasserwerte sind i.d.R:

Nitrat - nicht nachweisbar
Phosphat ca. 1 mg/l (Tropfentest)
Karonathärte: ca. 12
Gesamthärte: ca. 17
pH: 7,5-8
Temp.: 26 °C

Das Becken ist zusätzlich über eine Strömungspumpe mit Luftansaugung (Eheim Powerball) belüftet - habe gute Erfahrungen damit gemacht, was die Agilität der Fische betrifft (soll ja bei hohem NO3 auch wichtig sein) und Belüftung ist sicher auch vernünftig im Hinblick auf den Nitratfilter (siehe unten) - auch wenn ich weiss, dass eine Belüftung den Pflanzen eher abträglich ist.

Nach diversen unbefriedigenden Versuchen mit Ionentauscherharzen zur Nitratreduktion (Beutel in den Filter) und sorgfältiger Internetrecherche habe ich mich vor gut einem Monat dazu entschieden nach der Bauanleitung auf www.wodkafilter.de einen solchen nachzubauen:

- JBL Filter mit 7,6 l Topfvolumen
- 4 Liter Siporax rein

Ich habe genau nach Anleitung in Betrieb genommen, den Durchsatz langsam von 2 l/h auf bis zu 4 l/h angehoben. Zuerst produzierte der Nitratfilter erwartungsgemäss etwas Nitrit, im Becken war jedoch nie etwas davon nachweisbar (Stäbchen + Tropfentest). Der Außenfilter eheim professional 3 hat wohl alles schnell weggeschafft.
Die Wodkadosierung habe ich ebenfalls während der Anfahrphase von 3 Dosierungen pro Tag a 1 ml auf 3 Dosierungen pro Tag a 5 ml angehoben. Der Nitratabbau funktioniert hervorragend, die Konzentration im AQ nahm während der letzten beiden Wochen von 80 mg/l auf 50 mg/l ab. Auch wenn bis zu max. 15 ml/Tag an Wodka recht viel erscheinen, so ist das wohl in der Anfangsphase, wenn der Nitratgehalt im Becken noch sehr hoch ist, normal. Der Rücklauf aus dem Nitratfilter hat nie gerochen, Nitrit war bald auch im Rücklauf des Filters verschwunden. Die Algen gingen bisher zwar erst sehr zögerlich zurück, aber die Pflanzen begannen schon neu auszutreiben.

Ich war glücklich - bis heute früh.

Es lagen zwei Tote Barsche im Becken und die anderen pumpten mehr oder weniger augenscheinlich sehr angestrengt Wasser durch die Kiemen (schnappten aber nicht an der Oberfläche nach Luft). Ich habe sofort die Wasserwerte überprüft (alle, die oben stehen, Tests für andere Werte habe ich nicht) - alle Werte waren super, kein Nitrit, Nitratfilter absolut geruchslos und sowohl nitrat- als auch nitritfrei.
Ich habe ein wenig gefüttert, das Futter wurde gefressen, wenn auch nicht ganz so stürmisch, wie gewohnt.

Dann sofort:
- Nitratfilterrücklauf aus dem AQ raus
- ein großer Wasserwechsel (70 %).

Den Fischen scheint es etwas besser zu gehen, aber ev. ist auch der Wunsch der Vater meines Gedanken.

Nun hoffe ich natürlich, dass der Spuk vorbei ist, bin aber verunsichert. Selbst wenn ich Wodka überdosiert haben sollte - das Wasser im AQ war immer absolut klar, keine Trübung. Ansonsten enstehen laut Anleitung keinerlei "Nebenwirkungen" bei Überdosieren, wenn also wenige ml Wodka ins AQ gelangen.

Weiss jemand von Euch, ob das der Nitratfilter sein kann? Wenn ja, was habe ich falsch gemacht? Ich war eigentlich so zufrieden über die ergebnisse bisher und wäre wieder am Anfang, was Nitrat betrifft, wenn ich das Projekt jetzt auf Eis legen muss.

Wenn die Fische sich bis heute Abend nicht erholt haben, dann war's wohl nicht der Nitratfilter - oder?

webersheim

hallo mm2812,

der seite wodkafilter.de ist zu entnehmen, dass bei

da du schreibst, es wäre keine trübung aufgetreten, entfällt der punkt mit der überdosierung wohl. ich würde an deiner stelle jedoch zusätzlich belüften. einen tww hast du schon gemacht, insofern sollte sich das becken schnell wieder stabilisieren. als alternative zum wodkafilter ohne automatische steuerung empfehle ich dir eine große flasche mit zeolith im becken, das bindet auf natürliche weise ohne risiken.

mit grüßen
günni

mm2812

Hallo Günni,

danke für Deinen Tipp. Ich werde ihn verfolgen, falls ich das Wodkafilterprojekt doch noch auf Eis legen muss. Den Barschen geht's wieder blendend, der Filter ist seit gestern wieder in Betrieb, wenn ich auch die Wodkadosiereung runtergenommen haben (ungeachtet der Tatsache, dass ich so das Abbaupotenzial des Filters nicht voll ausschöpfe). Keine Ahnung, was da los war...

Gruß
Matthias