08.07.2012, 00:37 | #51 |
Registriert seit: 19.11.2001
Ort: 47239 Duisburg
Beiträge: 4.730
Abgegebene Danke: 1
Erhielt: 39 Danke in 25 Beiträgen
|
Hallo,
- es gibt viele Behauptungen darüber, was alles schlimmes mit den Fischen passiert, wenn man sie im "falschen" Wasser hält - aber keine fundierten Belege für die postulierten Folgen, die empirisch feststellbar und damit auch testbar sind. - eine grundlegende Erkenntnis der Ökologie ist, dass die Bedingungen (= Wertigkeitbereich einzelner (abiotischer) Umweltfaktoren; Temperatur, pH-Wert etc.) im natürlichen Lebensraum nicht zwingend dem (experimentell ermittelten) physiologischen Optimum / dem Präferenzbereich der Art entsprechen muss und sogar öfters als vermutet für einzelne Umweltfaktoren deutlich davon abweichen kann. Das hängt unter aderem damit zusammen, wie sich physiologische und ökologische Potenz zueinander verhalten. Eine Art kann also auch dann noch einen Konkurrenzvorteil gegenüber anderen potenziell konkurrierenden Arten am selben Standort haben, obwohl die Bedingungen am Standort für sie selbst deutlich vom Optimum oder dem Präferenzbereich abweichen. Für andere, potentiell konkurrierende Arten liegen diese Bedingungen aber schon außerhalb der physiologischen Toleranzspanne oder der ökologischen Potenz. Daraus ergibt sich eine Diskrepoanz zwischen den Bedingungen, unter denen eine Art tatsächlich vorkommt (ökologische Existenz) und den Bedingungen, unter denen eine Art aufgrund ihrer physiologischen Potenz grundsätzlich leben kann (ökologische Potenz). Die ökologische Existenz ist in der Regel deutlich eingeschränkter, als die ökologische Potenz. Die ökologische Existenz wird durch den Umweltfaktor bestimmt, welcher in Relation zum Bedarf am ungünstigsten ausgeprägt ist (Minimum-Prinzip). http://www.philipphauer.de/info/bio/toleranzbereich/ - es gibt viele (wenn auch eher anekdotische) Beobachtungen aus der Aquaristik, dass Weichwasserfische (= Fischarten, die in der Natur in weichem Wasser leben) auch in mittelhartem bis hartem Wasser zumindest augenscheinlich langfristig gesund bleiben und einige Arten sich sogar erfolgreich fortpflanzen. Das ist mit den Erkenntnissen der Ökologie auch vereinbar und damit auch plausibel. Geändert von Dennis Furmanek (08.07.2012 um 00:45 Uhr) |
08.07.2012, 15:19 | #52 | |
Gast
Beiträge: n/a
|
Hallo,
Zitat:
In der Praxis findet sich das auch wieder. Die weich(sauren) Fische kann man zumeist ohne Probleme in moderatem Leitungswasser halten. Nicht selten sogar darin züchten. Der härteliebende Fische bekommt hingegen in Weichwasser Probleme weil er nicht über die erforderlichen physiologischen Voraussetzungen verfügt. Leider aber gilt insbesondere bei Anfängern die Sorge den Weichwasserfischen, die in härterem ungünstig leben müssten. Tatsächlich aber verhält es sich eher umgekehrt. |
|
Themen-Optionen | |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Ph bei niedriger KH dauerhaft senken | Elwedridsch | Archiv 2010 | 17 | 19.04.2010 09:58 |
Nitratwert dauerhaft senken | rudy162 | Archiv 2009 | 15 | 11.05.2009 07:01 |
Teufelskreis: Wie PH-Wert senken ohne KH zu senken? | Oschi | Archiv 2002 | 10 | 01.09.2002 08:59 |
Wie kann ich meinen ph-Wert dauerhaft senken? | Uwe | Archiv 2002 | 14 | 31.08.2002 21:07 |
pH-Wert dauerhaft+stabil senken/halten | xenesthis | Archiv 2002 | 11 | 17.04.2002 11:55 |