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Alt 04.06.2018, 00:05   #1
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Standard "Verhaltensauffälligen" Skalar separieren?

- Größe des Beckens?
325L

- Maße des Beckens (L x B x H) ?
130x50x50

- Wie lange läuft das Becken?
Antwort:5 Jahre

- Wasserwerte (pH-Wert, Nitritwert, KH-Wert, Gesamthärte, Nitratwert und Temperatur)
pH 7.2, KH 7, GH 13, 25°C


Eigene Beschreibung / derzeitiger Besatz / Fragestellung:

Mir geht es hier speziell um einen Skalar, zu dem ich nicht ganz freiwillig gekommen bin.

Zur Vorgeschichte: Vor ca. 1,5 Jahren wurde ich von einem Bekannten gebeten, mal bei einem Freund nach dessen Fischen zu schauen, der hätte zwei blaue Barsche, die ihm das Becken leer fressen würden. Vorgefunden habe ich zwei ausgewachsene Andinoacara Pulcher "neon blue" in einem 54L Becken, die vom restlichen Besatz so gut wie nichts übrig gelassen haben. Gekauft worden sind sie angeblich als blaue Schmetterlingsbuntbarsche und hausten schon ca. 2 Jahre in dem Becken.
Nebenan stand ein Lido 120L mit zwei schon etwas älteren Skalaren und einigen kleineren "Beifischen", an die ich mich nicht mehr so genau erinnere.

Die beiden Andinoacra habe ich dann mitgenommen und ein paar Besatzvorschläge zu beiden Becken abgegeben. Die Skalare waren schon 6 oder 7 Jahre alt, daher habe ich die Empfehlung abgegeben, die beiden dort zu belassen aber niemals wieder neu mit Skalaren zu besetzen.

Die beiden Andinoacara habe ich dann erstmal mit in mein 325L Becken gesetzt. Eigentlich war das nur als temporäre Lösung gedacht, da mir das zusammen mit dem existierenden Besatz als keine dauerhaft gute Idee erschien. Entwickelt hat es sich dann aber anders als gedacht.
Abgeben war unmöglich, der Markt ist mit den Tieren ziemlich überschwemmt obwohl es diese gezüchtete Farbform erst ca. 5 Jahre gibt. die Tiere sind anscheinend sehr robust und vermehren sich wie die Kanninchen. Ich kann bestätigen, dass die Fische sich regelmäßig vermehren und mit jedem Gelege gut 50-100 Jungtiere dabei sind.

Obwohl das Paar inzwischen schon etliche Male gelaicht hat, wird nur ein Bereich unter einer Wurzel verteidigt und sobald die Jungen freischwimmen...nu ja, das erledigen die beiden Engelswelse

Ansonsten sind die Barsche trotz ihrer doch recht beachtlichen Grösse (W: ca. 12, M: ca. 15cm) ausgesprochen friedlich und harmonieren wunderbar mit meinen Skalaren, das hätte ich nicht erwartet.
Da ich eh mit dem Gedanken gespielt hatte, meinen bisherigen Besatz zu entzerren, waren die beiden auch mit ein Grund das zusätzliche 250L Becken aufzustellen und dorthin die Schmucksalmler und die Corydoras sterbai umzusiedeln.

Der Besatz stellte sich dann wie folgt dar:

325L:
6 Skalare
2 Andinoacara pulcher
2 Pimelodus pictus
2 L200

250L:
13 Hyphessobrycon rosaceus
13 Corydoras sterbai
1 L6 Peckoltia oligospila
2 L201 Hypancistrus sp.


Soweit war alles gut.

Vor 2 Monaten wurde ich aber vom gleichen Halter gefragt, ob ich nicht einen Skalar übernehmen könnte. Mir war zwischenzeitlich schon zu Ohren gekommen, dass ein weibliches Wesen beim Halter eingezogen war und wohl gleich einen eigenen Fisch in Form eines "süßen Goldskalars" durchgesetzt hatte, der in das 120L Becken mit einzog. Ich habe zwar gleich eine eindeutige Warnung ausgesprochen, die aber mit einem "die verstehen sich prima" abgetan wurde.

Es kam, was kommen musste: Die Goldskalardame ging die ältere Skalardame massiv an und so wurde der Goldskalar in das 54L Becken umgesetzt, wo er sich gleich über einen Großteil der inzwischen dort lebenden Neonsalmler hergemacht hat.

Ich habe den Skalar dann übernommen, aber diesmal mit der klaren Ansage, dass es das letzte Mal war, dass ich Tierheim spiele. Es hat zumindest soweit gefruchtet, dass ich beim Neubesatz zu Rate gezogen wurde und der Rat auch umgesetzt wurde.

Nun habe ich also seit gut 2 Monaten eine Goldskalardame, die ich versuche, in meine gut eingespielte 6er Truppe Skalare einzugliedern. Zum einen mag ich eigentlich nur naturfarbene Skalare, zum andere sind mir 7 Skalare schon wieder etwas zu viel, aber ich konnte den Fisch auch nicht in dem winzigen Becken vor sich hinvegetieren sehen.

Die Integration gestaltet sich allerdings eher mittelprächtig. Es ist nicht etwa so, dass die neue Skalardame von dem Rest der Truppe unterdrückt wird. Ganz im Gegenteil: Bis auf meinen größten Skalarbock, dem sie schöne Augen macht, werden aller anderen permanent von ihr angegangen. Bislang ist es nicht dramatisch, da die anderen sich wehren können und es sich in der Gruppe verteilt. Aber die Dame hat ein ausgesprochen auffälliges Agressionspotential.

Ich favorisiere bei der Skalarhaltung ja eine artgerechte Gruppenhaltung, allerdings habe ich in meiner Gruppe eher ein positives Sozialverhalten beobachten können und nicht solche Zickereien. Ich schwanke zwischen "Gib der Sache noch Zeit" und "verfrachte sie in Einzelhaltung in das 250L Becken".
Einzelhaltung ist für einen Skalar ganz doof, aber ich möchte auch nicht riskieren meine seit 5 Jahren super funktionierende Gruppe zu zerstören. Abgeben: Nun, die Dame ist nicht die Schönste und schon auffällig agressiv.

Was würdet ihr empfehlen?
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Alt 04.06.2018, 09:38   #2
carpenoctemtom
 
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Moin Hannes,

ich würde meinem Bauchgefühl vertrauen, und sie vereinzeln. Und nicht zu lange warten, nicht dass das abfärbt...

Tom

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Alt 04.06.2018, 18:10   #3
Algerich
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Hallo Hannes,

da ich keine eigene Erfahrungen mit der Skalarhaltung habe, kann ich zu den wohl entscheidenden Fragen, wie wahrscheinlich es ist, dass sich das Verhalten der Dame legt und umgekehrt, wie groß die Gefahr einer Verwilderung der Sitten in der gesamten Gruppe ist, nichts sagen.

Instinktiv würde ich genau wie Tom hier kein Risiko eingehen. Das Tier war vorher aggressiv und zeigt sich bei Dir aggressiv. Ich würde mir davon, wenn es eine Alternative gibt, das Verhalten meiner Gruppe nicht zerstören lassen. Natürlich ist es ärgerlich, ein Gruppentier einzeln halten zu müssen, aber entweder sind Zucht- und Haltungsfehler in der Vergangenheit für das Verhalten des Skalars verantwortlich, dann bist Du gleichsam nur der Überbringer der schlechten Botschaft, dass die gewollte Gruppenhaltung nicht geht, oder es liegt eine natürliche Abweichung im Sozialverhalten vor, dann würde das Tier wohl auch in der Natur nicht in der Gruppe geduldet werden. Krzum: ich würde tun, was notwendig zu sein scheint.

Gruß!

Algerich

Danke: (1)
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Alt 04.06.2018, 19:17   #4
Birka
 
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@Hannes, hallo

auch ich habe keine Skalarerfahrung - aber mir ist natürlich aus vielen Berichten die Tatsache bekannt, dass diese Fische sich ja garnicht so einfach zu harmonischer Gruppe zusammenfinden , was positiverweise bei dir funktioniert hat - bevor die Aggressivo - Dame eingezogen ist.

Deshalb stimme ich meinen Vorrednern in dem Punkt zu, dass sie auf jeden Fall von der harmonierenden Gruppe weggenommen werden muß.

Alternativ hast du das 250 l Becken - wobei mir persönlich diese Variante auch nicht schmeckt.

Abgesehen davon, dass ich deine Bedenken teile - Einzelskalarhaltung ist nicht artgerecht - finde ich auch ein 250 l Becken suboptimal , selbts wenn die Höhe passen würde. ( in meiner Erinnerung ist es ein Eheim - proxima ? - dann mit Kantenlänge 1m , Höhe 50 cm)

Aber mir geht noch was Anderes durch den Kopf - wenn diese Skalardame so unfriedlich ist, ist es dann nicht auch wahrscheinlich, dass sie deine Schmucksalmler attackiert ?
Das wäre doch schade - bestimmt leben die jetzt mit den Welsen in Harmonie und Frieden .

Und wenn du besser versuchst, was wir ja hier in so einem Fall empfehlen - passenden Platz über Kleinanzeigen oder Aquarienverein suchen ?


Ich persönlich würde das so machen - bin geheilt von Experimenten in Umbesatzfragen - das mußte ich hinterher zu oft bereuen

Danke: (1)
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Alt 04.06.2018, 21:56   #5
Otocinclus2
 
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Hallo Hannes,


ich möchte mich meinen Vorrednern anschließen - also das rabiate Mädel isolieren.


Möglicherweise ist die Färbung der Grobmotorikerin eine Erklärung für ihr Verhalten. Fische kommunizieren u.a. auch über ihre Farbe und vor allem auch den Wechsel von Farbmustern. Bei Skalaren mit natürlicher Färbung funktioniert das z.B. über einen Wechsel des Streifenmusters - das viele Zuchtformen gar nicht mehr haben. Letzteres hat dann zwangsläufig Verständigungsschwierigkeiten zur Folge. Ist hier ganz gut beschrieben:


http://online.verenas-aquaristik.de/...skalarhaltung/


Zitat:
"Moment : Längsstreifen?
Aber unsere schönen, so leuchtenden Farbformen haben doch gar keine….na, sie brauchen sich ja auch nicht zu verstecken, denkt Ihr.
Leider jedoch sind sie nicht nur dazu gedacht, im Licht und Schattenspiel der Umgebung zu verschwinden. Mit diesen Streifen signalisieren Skalare untereinander auch ihre jeweilige Stimmung. Sie können sie verblassen, oder auch satt und dunkel leuchten lassen.
Sie kommunizieren.
Andere Skalare wissen dann, in welcher Stimmung das Tier ist, Aggressionen, Brutpflege, oder auch Balz können somit unterstrichen werden, neben dem körperlichen Gebaren durch Flossenaufstellen, Kopfschütteln, Laute oder Körperneigung.

Farbzuchten können sich nicht mehr so mitteilen, wie es ihnen von der Natur her vorgegeben ist.
Auch die Augen spielen dabei eine Rolle. Oft ist der Hinteraugenfleck nicht vorhanden, bzw. von Farben überlagert, so daß sie nicht in der Lage sind über diesen ein weiteres wichtiges Erkennungsmerkmal/ Stimmungsmerkmal einzusetzen.

Somit sind also diese bunten Formen, die goldenen, marmorierten und wie sie alle heißen “sprachbehindert”… gerade bei Rangkämpfen kann dies stark zum tragen kommen, denn die Tiere könne sich nicht durch Farbveränderungen unterwerfen."

Die naturfarbenen Skalare können das Goldmädel wohl nicht wirklich verstehen - und das Goldmädel umgekehrt die anderen wohl auch nicht mehr und reagiert darauf nicht unterwürfig sondern agressiv.


Also: Geh auf Nummer Sicher!




Gruß
Otocinclus2

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Alt 04.06.2018, 22:42   #6
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Vielen Dank für Eure Antworten,

das Ganze schmeckt mir so oder so nicht, weder in der Gruppe im 325er noch als Einzelfisch im 250er.
Ich bin sozusagen auf der Suche nach dem kleineren Übel. Primär ging es ja darum, die Dame aus dem 54er zu "befreien", das war definitiv das größte Übel.
Daher ist das Abgeben auch nicht wirklich eine Option. Ein einzelner Skalar mit problematischem Sozialverhalten ist so gut wie unvermittelbar. Wem soll ich den Fisch denn guten Gewissens vermitteln wollen? Wenn ich ihn einfach würde loswerden wollen, dann hätte ich ihn da gelassen, wo er herkam.

Ob die Aggressivität nun durch Kommunikationsprobleme, wie von Oto angeführt, begründet ist, oder in fehlender "Sozialisation" (sofern es das bei Skalaren im herkömmlichen Sinnge gibt), vermag ich selbst nicht zu beurteilen. Ja, meine anderen Skalare kommunizieren offenbar durch Wechsel der Intensität des Streifenmusters und sie sind sicher auch gut sozialisiert, da sie alle schon als Jungfische zusammen aufgewachsen sind.

Dass die Dame im 250er sich an den Schmucksalmlern vergeht, glaube ich eher nicht. Von den Andinoacara nimmt sie im anderen Becken keine Notiz und bei 13 Schmucksalmlern wird ihr wohl ziemlich schnell die Puste ausgehen. Wahrscheinlich wird es wohl die beste Idee sein

Leider sieht es in den Aquarien ausserhalb des Forums nicht immer so aus, wie man es sich wünscht.
Ich habe daher bei aller oftmals angebrachten Besatzkritik gegenüber Einsteigern hier im Forum zumindest Respekt vor dem Ansatz sich mit dem Thema und dem Wohl der Tiere auseinander setzen zu wollen. Auch wenn der Besatz mal nicht optimal ist.

Die "Welt da draussen" ist meistens viel gruseliger und das, was ich gesehen habe, wird beileibe kein Einzelfall sein. Ich bin zwar selbst Schuld, mir einen Schuh anzuziehen, der mir gar nicht gehört.
Die Vergesellschaftung der Andinoacara mit den Skalaren ist sicherlich kein Lehrbuchbeispiel und harmoniert vielleicht auch nur durch die Jungfischkontrolle durch die Pimelodus pictus. Und auch dem Goldskalar werde ich wohl keine artgerechte Haltung bieten können.

Ich möchte im Rahmen meiner Möglichkeiten den Pfleglingen zumindest ein besseres Leben ermöglichen als das, was sie vorher hatten.

Danke: (2)
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