Bobba

- Größe des Beckens?
Antwort: 54l: 60 x 30 x 30 (LxBxH)

- Wie lange läuft das Becken?
Antwort: Theoretisch seit 6 Jahren, ist aber vor 3 Jahren nochmal neu gestartet worden und im September hat mein Bruder die Fische überfüttert, sodass nur 3 Guppys überlebt haben und fleißiger WW nötig war.

- Wasserwerte (pH-Wert, Nitritwert, KH-Wert, Gesamthärte, Nitratwert und Temperatur)
Antwort: Hab leider nur den Schnelltest von JBL, dessen Angaben sind teilweise kaum interpretierbar. GH ist allerdings ziemlich hart und der pH-Wert zwischen 7 und 8.

Eigene Beschreibung / derzeitiger Besatz / Fragestellung:

Liebe Aquarianer,

ich habe seit 6 Jahren ein 54l Becken zuhause stehen. Als ich es bekommen habe war ich 12 Jahre alt und bin damit nie richtig zurechtgekommen.
Zur Zeit leben deshalb nur Wald-und-Wiesen-Guppys aus der (locker 10-20 Jahre alten) Lebendfutterzucht meiner Oma darin, von den Babys kommen allerdings nur wenige durch, fragt mich nicht warum. Zwischenzeitlich hatte ich auch eine Prachtschmerle, Antennenwelse, Sternchenschmerlen, Platys, Mollys und Neonsalmler (teilweise nur vorrübergehend, um sie weiterzuvermitteln).
Jedenfalls würde ich gerne einen vernünftigen Besatz für mein Aquarium zusammenstellen, möglichst ohne die Guppys wegzugeben.

Meine Idee war jetzt jeweils eine kleine Gruppe:
Schmerlen-, Metallpanzwelse oder Corydoras axelrodi
Blaue Neons, Blaue Perusalmler oder Zebrabärblinge
Garnelen (welche genau weiß ich nicht)

Wären das zu viele Fische für das Becken? (Wie gesagt, die Guppys halten sich in Grenzen.)
Und ist Kies auch in Ordnung, oder muss ich für Garnelen und Panzerwelse den Kies irgendwie durch Sand ersetzen bzw. ist das überhaupt möglich?
Aufgrund der Wasserwerte wäre von Salmlern auch eher abzuraten, oder? Oder ist das machbar, also Guppys und Salmler?

Ihr seht, Fragen über Fragen!
Ich hoffe, ihr könnt mir helfen.

Liebe Grüße,
Simone

Christian2013

Hi Simone,

nun also ich zähle da zunächst nur vier Fragen ;-)

Meiner Meinung nach: Ja, doch dazu weiter unten mehr.

Zu Garnelen kann ich nichts sagen, dafür zu Panzerwelsen: Das kommt darauf an, wie grobkörnig dein Kies ist. Grundsätzlich ist es egal, ob man Sand oder Kies den Welsen gibt. Manche sagen, es MUSS immer und unbedingt Sand sein, das ist aber falsch. Mit Sand sieht man aber ein anderes und vielseitigeres Verhalten, Welse stochern z.B. gerne mit ihrem ganzen Kopf im Sand, während sie bei Kies nur grob drüber gehen ...

Ja, du tust ihnen keinen Gefallen.

Machbar wäre es (abgesehen von den Wasserwerten), aber schöner und sicher auch für die Fische angenehmer ist es, wenn man nur einen Schwarm hat.


Was ich machen würde (ganz persönliche Meinung):
- eine Gruppe Panzerwelse (so an die zehn, es sind Gruppentiere)
- stocke deine Guppys auf - vielleicht so an die 6-9 Tiere, immer deutlich mehr Weibchen als Männchen nehmen.
- Garnelen sind okay, zu Art und Anzahl müsste/würde ich mich einlesen.

Dann hast du einen guten Start und wenn es dir in einem Jahr immer noch Spaß macht, kannst du ja mal über ein größeres Aquarium nachdenken ;-)

Viele Grüße,
Christian

Schneckinger

Guten Abend Simone,

erst mal: Herzlich willkommen im Forum :-)

Zu Deinen Fragen:

-Für den Boden würde ich Dir zu Panzerwelsen
raten. Mir persönlich sind keine Schmerlenarten bekannt, die man auf 60l wirklich artgerecht halten kann.

Bei den Panzerwelsen würde ich mich eher für eine kleinere Art entscheiden (Wie Dein C.axelrodi oder z.B. C.Panda ), dann aber gleich ein Schwarm von mind. 10 Stück. Bei den Metallpanzerwelsen (werden ja schon etwas größer), dürfte 8-10 die Obergrenze sein.

Bei den von Dir ausgewählten Schwarmfischen hätte ich schon eher etwas Bauchschmerzen :-(

-Gerade die Zebrabärblinge
sind extrem shwimmfreudig. In so einem kleinen Becken artet das dann schnell in ein permanentes "an der Frontscheibe hin und her fetzen" aus.

-Perusalmler:
Nicht ganz so extrem wie die Zebras, Aber im Prinzip das gleiche Problem.

-Neons
wären sicher schon in diesem Becken möglich. Für einen anständigen Schwarm von deutlich mehr als 10 Tieren würde dann der Platz aber schon wieder knapp.

Mein Vorschlag als Schwarmfisch wären z.B.

-Keilfleckbärblinge (gehören zu meinen absoluten Lieblingen):

Da gibt es mehrere Arten. Die kleineren, wie z.B. Espes Keilfleckbärbling werden gerade mal 2,5 - 3cm groß und sind angenehm ruhige Zeitgenossen. Trotz der geringen Größe der Einzeltiere macht ein schöner Schwarm (gerne 15+ Tiere) richtig etwas her!

-Bei den Garnelen
rate ich Einsteigern grundsätzlich zu Neocaridinia heteropoda. Die unkomplizierteste Zwerggarnele überhaupt. Mittlerweile gibt es sie in zig Farbvarianten von rot über gelb bis braun und schwarz. Die bekannteste Farbform dürfte die "Red Fire" sein.

"Mein" Besatz wäre also:
-Ca. 10 Corydoras
-Ca. 15 Keilfleckbärblinge
-Ca. 15 RedFire
-Deine "Rest" Guppys

Mit mehr Arten wäre es mir eindeutig zu voll. Ich würde sogar überlegen die Guppys wieder zurück zur Oma zu schicken. Ohne die Guppys und bei dichter Bepflanzung hast Du sogar eine Chance auf gelegentliche Zufallsnachzuchten bei den Keilflecken.

Wichtig wäre in einem solchen Becken eine gute Bepflanzung. In einigen Bereichen sollte sich ein echter "Dschungel" bilden. Vor allem sie Corys brauchen auch Deckung und haben es lieber etwas dunkler. Für die (Jung-) Garnelen sind solche Versteckbereiche sogar überlebenswichtig. Alle geplanten Arten würden sich auch über eine Schwimmpflanzendecke freuen. die das Licht etwas dämpft. Mit einer derartigen Bepflanzung kommen unter Garantie auch sofort viel mehr Guppys durch, wenn sie nicht bei der Oma landen :-) Natürlich trotzdem in der Beckenmitte einen freien Schwimmraum erhalten.

Als Bodengrund würde sich nicht zu heller grober Sand oder feiner Kies anbieten. Aber auch etwas gröberer Kies sollte gehen, wenn Du nicht "umbauen" willst.

Ich hoffe ich konnte Dir beim geplanten Neueinstieg etwas helfen :-)

Tschüß,
Schneckinger

Bobba

Also Schmerlen wollte ich sowieso nicht, dass die zu groß werden ist mir bewusst.
In meinem Aquarienbuch hatte ich etwas von Schmerlenpanzerwelsen gelesen, die bleiben angeblich auch recht klein.

Die Guppys zurück zu Oma bringen, geht leider nicht, da meine Oma ihr Aquarium aufgegeben hat. Ich hab ihren Restbestand aufgenommen. Ich könnte sie höchstens als Lebendfutter meinem Nachbarn geben, aber ich glaub, das bring ich nicht übers Herz, sie endgültig wegzugeben. Wobei das bei dem hohen Inzuchtgrad (locker 20 Jahre lang...) wahrscheinlich das fischfreundlichste wäre.

Gut, dann wäre das Beste wohl:
- 15 Neocaridinia heteropoda
- 10 eher klein bleibende Corydoras
- die Guppys (10 sind das allemal)
- mehr Bepflanzung

Wäre der Kies (siehe Foto) für Panzerwelse so in Ordnung? Wenn nicht, wie tausch ich den am besten aus?
Wäre es vielleicht besser, frisches Blut unter die Guppys zu bringen, oder ist das egal?

Danke für eure Geduld und die ausführlichen Antworten!

Liebe Grüße, Simone

Angehängte Grafiken

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Schneckinger

Hallo Simone,

SchmerlenPanzerwelse würden natürlich auch gehen. Mein (Verständnis-)Fehler ;-)

Der von Dir geplante Besatz wäre absolut harmonisch und vernünftig!

Was Kies und Einrichtung angeht: Eine Wurzel und ein, zwei halbe Kokusnüsse auf den Boden (große Öffnung schneiden), dazu ein paar Schwimmpflanzen und alle Bewohner sollten sich wohl fühlen.

Wenn Deine Guppys optisch einen guten Eindruck machen mußt Du da auch kein "Blut auffrischen".

Gute Nacht,
Schneckinger

Bobba

Hallo Schneckinger,

dann besorge ich noch Wurzel und co und hoffe, dass sich meine Schwimmpflanzen (schon vorhanden) fleißig vermehren.

Danke für die Hilfe!

Gute Nacht,
Simone