zierfischforum.info

Zurück   zierfischforum.info > >

Hinweise

Antwort
 
Themen-Optionen
Alt 04.06.2017, 09:04   #1
Blup
 
Registriert seit: 04.11.2010
Ort: zwischen Bielefeld und Osnabrück
Beiträge: 486
Abgegebene Danke: 7
Erhielt: 22 Danke in 7 Beiträgen
Standard Besatz für "Haustier-Aquarium" 500 l gesucht

Hallo zusammen,

ich würde gerne mal eure Ideen und Meinungen zu einer Umwandlung unseres Beckens in ein „Haustier-Aquarium“ hören. (Dieser schöne Begriff stammt von Algerich aus seinem Info-Beitrag „Wie plane ich ein Aquarium?“.)

Momentan schwimmen in unserem 500 l Becken ein Schwarm Odessabarben, ein Fadenfisch-Weibchen und verschiedene Harnischwelse. Weil die Odessabarben vermutlich irgendwann von alleine aussterben werden, weil ohne Weibchen keine Jungfische mehr dazu kommen werden (siehe Thema Deutlicher Männchenüberschuss bei Barben), hätten wir tatsächlich die Möglichkeit das Becken danach völlig neu zu planen.
Ich finde unsere Odessabarben nach wie vor wunderbare Fische, aber ich denke, dass wir zukünftig tatsächlich als Familie mit kleinen Kindern am meisten Freude an unserem Aquarium hätten, wenn es irgendwann ein „Haustier-Aquarium“ ist. Das individuelle Erkennen und Ansprechen mit dem Namen ist für kleine Kinder einfach etwas besonders Schönes.
Natürlich wird es noch ein bisschen dauern bis es wirklich soweit ist, aber ich würde gerne jetzt schon mal Ideen sammeln.

Es wird sich dann also um folgendes Becken handeln:
Maße: 180 (Länge) x 50 (Tiefe) x 60 (Höhe) cm = ca. 500 l

Bezüglich Wasserwerte muss ich gestehen, dass wir ewig nicht nachgemessen haben. Der pH-Wert sollte aber bei gut 7,5 liegen und die Temperatur bei gut 26° (im Sommer leider auch mal etwas wärmer). Das Wasser liegt grob im mittleren Härtebereich.
Grundsätzlich sind wir bezüglich Einrichtung und Bepflanzung flexibel, so lange genau Wurzeln etc. für die Welse zur Verfügung stehen, aber tendenziell liegt uns eher ein Becken mit etwas lockerer Bepflanzung und nicht zu vielen feingliedrigen (die halten sich bei uns einfach nicht so gut wie andere). Vallisnerien und Cryptororyne wachsen bei uns am besten.
Ein aktuelles Bild – in leider furchtbar schlechter Qualität wegen Spiegelung der Fensterscheiben (ein großes „Problem“ bei uns im Sommer) - hänge ich an diesen Beitrag an.

Vorhandener Besatz, der bereits im Becken wohnt (und der dann vermutlich – hoffentlich! - auch noch lebt):
3 Antennenwelsweibchen und 5 L38 (Peckoltia Sp.)

Welche Fisch-Individualisten (also welche Fische, die sich individuell unterscheiden lassen (dazu zählen für mich z.B. fast alle Harnischwelse, Fische, die als Paar oder in einer sehr kleinen Gruppe zusammen leben, und Fische mit individueller Färbung) könnten wir bei dieser Beckengröße gut halten?
Es wäre uns sehr wichtig, dass wir keine Tiere abgeben müssten, d.h. dass eine überhand nehmende Vermehrung und Abgabezwang auf Grund von nicht lösbaren Revierstreitigkeiten eher unwahrscheinlich sind. (Versteht mich nicht falsch, natürlich sind revierbildende Fische möglich, aber dann mit solcher Größe und solchem Verhalten, dass die Chance sehr groß ist, dass sie so in unserem Becken dauerhaft zusammen leben könnten.)

Unsere bisherigen Ideen:
  • Labyrinther (z.B. Mosaikfadenfische – wobei ich mich da jetzt noch nicht genauer informiert habe, aber im Vergleich zu den Blauen Fadenfische, die wir jetzt halten, lieber eine Art, die Artgenossen im Regelfall etwas weniger rigoros aus ihrem Revier vertreibt)
  • Guppys (habe ich schon immer geliebt, mein Mann ist allerdings skeptisch, weil er Guppys einfach nicht so attaktiv findet und sich Sorgen macht, dass es uns doch zu viele werden)
  • Skalare (fänden wir großartig, aber vermutlich ist es uns zu riskant, weil unsere Beckengröße meiner bisherigen Recherche nach das Minimum für eine kleine Gruppe wäre und damit die Gefahr leider größer wäre, dass es eben nicht dauerhaft gut geht)
Aber wir sind noch ganz am Anfang und ziemlich unsicher und würden uns über ganz andere Ideen auch sehr freuen!

Liebe Grüße,
Kerstin
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg Frühling 002.jpg (68,7 KB, 60x aufgerufen)

Geändert von Blup (04.06.2017 um 12:01 Uhr)
Blup ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.06.2017, 12:06   #2
Algerich
Moderator
 
Registriert seit: 04.03.2014
Beiträge: 2.517
Abgegebene Danke: 656
Erhielt: 731 Danke in 399 Beiträgen
Standard

Hallo,

ein paar erste Assoziationen:

- Labyrinther: immer interessante Tiere, von denen ich selbst allerdings bislang nur die kleinen Honigguramis gehalten habe. Es gibt in dieser Familie aber insgesamt viel zu entdecken: Buschfische zum Beispiel, die allerdings nicht unbedingt zu den friedlichsten gehören sollen.

- Etwas ganz anderes an der Oberfläche wäre ein dominanter Streifenhechtling mit ein bis drei Weibchen. Auch mit diesen Tieren habe ich noch keine eigenen Erfahrungen, aber zwischen den Valisnerien auf Beute lauernd könnte ich sie mir gut vorstellen und das Männchen ist allemal ein "individualisierbares" Tier.

- Wenn Ihr Buntbarsche halten wollt, wird sich das Nachwuchs-Thema früher oder später stellen. Ich würde mich davon aber nicht abhalten lassen, weil die Aufzucht er Jungtiere und die elterliche Pflege ein Erlebnis für sich sind. Die Jungtiere abzugeben ist ein Gebot der Natur und wirkt auch viel natürlicher, wenn die Elten selbst die kleinen nicht mehr als Nachwuchs, sondern als Konkurrenz betrachten.

- Zu Skalaren möchte ich nichts sagen; da gibt es hier im Forum viel erfahrenere Halter.

- Noch ein Wort zu Lebendgebärenden: natürlich könnt Ihr in 500 Litern ein großes Guppy-Gewusel veranstalten, das die Fische bestimmt freut. Mit "individualisierbar" hat das aber nur noch wenig zu tun: selbst wenn Ihr unterschiedliche Farbschläge am Anfang einsetzt, wird die bloße Vielzahl dazu führen, dass einzelne Tiere nicht mehr herausstechen. Was das "zu viele werden" angeht, hatten wir hier ja in letzter Zeit ganz interessante Diskussionen und Beobachtungen zu Überbesatz. Die meisten Berichte liefen darauf hinaus, dass der Bestand sich an einem bestimmten Punkt nicht mehr erhöht, was zur Folge hat, dass einige adulte Tiere und viele sehr junge Tiere zu sehen sind. Die Folgerung ist, dass die mittelalten Tiere verdrängt werden, was aber auch nur ein anderes Wort für sterben ist. Ethisch habe ich gegen eine solche Haltungsweise überhaupt keine Bedenken - ob es aber vom Gefühl eines "Haustier-Aquariums" her gewollt ist, weiß ich nicht.

- Statt der Guppys könnten Ihr aber über Platys nachdenken. Hier lässt sich die Individualisierbarkeit durch verschiedene Farbschläge (Blauer Platy, Korallenplaty, Wagtail-Platy etc.) herstellen und erfasst anders als bei Guppys auch die weiblichen Tiere.

Wie gesagt, nur ein paar erste Assozioationen. Wenn mir noch etwas einfällt komme ich gern noch einmal auf das Thema zurück.

Gruß!

Algerich
Algerich ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2017, 06:42   #3
momo0
 
Registriert seit: 20.08.2014
Beiträge: 1.106
Abgegebene Danke: 230
Erhielt: 136 Danke in 111 Beiträgen
Standard

Hallo auch, ich würde keine Fadenfische mit Guppy. Platy halten da sie vom Verhalten her ganz anders sind. Außerdem hätte ich bedenken, dass die kleinen Randalen an die Flossen der Fadenfische gehen.

Skalare kannst du meiner Meinung nach durchaus halten in dem Becken.
momo0 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2017, 07:26   #4
Schneckinger
Moderator a.D.
 
Registriert seit: 08.10.2012
Ort: 86641 Rain
Beiträge: 5.128
Abgegebene Danke: 301
Erhielt: 1.478 Danke in 638 Beiträgen
Standard

Guten Morgen Kerstin,

auch für ein derartiges "Haustieraquarium" gäbe es so einige Möglichkeiten, bei der Beckengröße.

1.
Eine völlig "andere" Idee als Euer bisheriger Besatz wäre z.B. ein Tanganjikabecken, wie ich es seit einigen Jahren betreibe:
http://www.zierfischforum.info/becke...s-beckens.html
Bei einer Beschränkung auf drei -vier passende Arten wäre ein Großteil der Individuen problemlos identifizierbar. Die Antennenwelse kämen auch problemlos mit einem solchen Becken klar.
Unsicher bin ich bei den Peckoltias, da ich diese Art noch nie gehalten habe. Ob die sich als " Gastarbeiter" in einem Tanganjikabecken halten lassen, weiß ich nicht. Mit Euren Wasserwerten kommen sie ja schon mal offensichtlich seit einiger Zeit zurecht.

2.
Skalarbecken
Bei der Beckengröße ließe sich mit dem passenden Beckenlayout problemlos eine Skalargruppe halten. Ich habe dies über viele Jahre und mehrere Skalargenerationen in einem nur minimal größerem Becken getan:
http://www.zierfischforum.info/becke...dschungel.html
Dort lebten am Schluß (auch einige Jahre) 9 adulte Skalare harmonisch miteinander.
Persönlich mag ich zwar wilddfarbene Skalare am liebsten. Aber es spräche absolut nichts dagegen, wenn ihr eine kunterbunte Gruppe aus verschieden farbigen Zuchtformen aufbaut. Da gibt es ja mittlerweile zig Varianten. Kois, Schwärzlinge, Albinos, diverse Streifenvarianten... Ausserdem sind Skalare sowieso ziemliche Charaktertiere. Da sollte es bei einer Kleingruppe von beispielsweise 6-8 Tieren selbst einem Kind leicht fallen Individuen zu unterscheiden. Bei verschiedenen Farbschlägen sowieso.

Für den Boden würden sich beispielsweise Panzerwelse anbieten. Hier bietet sich gerade die Art Corydoras aenaeus an, da es von dieser wieder eine Vielzahl von Zuchtvarianten gibt. Eine artgerechte Gruppe beginnt für mich da ab ca. 10 Tieren. wenn man diese aber beispielsweise aus 3 naturfarbenen Tieren, 3 Albinos, drei Schwärzlingen und drei Hochflossern mischt, wäre auch hier eine Unterscheidung leicht möglich.

Dann noch eine muntere Platytruppe als (kunterbunter) Farbtupfer und der (Südamerika-)Besatz wäre fertig.
Für Eure beiden "Sauger"arten wäre da auch noch völlig problemlos Platz ;-)

Bei Bedarf würden uns sicher auch noch weitere "personalisierbare" Besätze für euer Becken einfallen. Einfach rühren ;-)

Tschüß,
Schneckinger
Schneckinger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2017, 11:40   #5
Birka
 
Registriert seit: 29.02.2016
Ort: 36041 Fulda
Beiträge: 2.339
Abgegebene Danke: 665
Erhielt: 663 Danke in 495 Beiträgen
Standard

@Kerstin, hallo
ich stelle dir als Besatzvorschlag mal mein 330 l Becken ( 150 x50 x45 ) vor.
Es läuft in dieser Kombi seit über zwei Jahren absolut harmonisch.
-Eine Gruppe von 6 Maroni Buntbarschen -
friedlich, sehr verspielt ( kicken gern Mooskugeln und Erlenzapfen umher, "befördern "Seemandelblätter ), gehen nicht an Pflanzen, sind tagsüber aktiv und präsent, nehmen alle Futtersorten , gern auch Grünzeug, schwimmen mittig, unten, auch mal oben.
Nicht sooo farbenprächtig mit ihrem beige / hellbraun mit schwarzen Abzeichen, aber gut zu unterscheiden, optisch und auch in ihrer individuellen Art.
Das "Zuchtpaar " (Romeo und Julia ) laicht hin und wieder auf einem Stein ab - aber nachts nimmt sich die rote Schleierantennenwelsin "Pauline " des Geleges an.
Ist o.k., ich will nicht züchten und keine Fische vermitteln müssen.

- Ein Schwarm von 21 Rotkopfsalmlern , es sind wirkliche Schwarmfische, schwimmen gern und oft die komplette Beckenlänge ab.
Mutig, durchsetzungsfähig, nicht scheu - sehr schön bunt mit ihren leuchtend roten Köpfen, dem zart hellblau leuchtendem Körper, die Schwanzflosse weiß /schwarz gestreift .
Schwimmen mittig, umrunden im Schwarm auch mal eine Wurzel oder Pflanze, - picken an der Novo Tabs Klebetablette, wenn sie unten angepappt ist.

- Am Boden die rote Schleierantennenwelsin sowie 11 Hexenwelse - gemischte Farben, braun, rot, gold .
Die Hexen kann man fast alle streicheln, die bleiben, wo sie sind, wenn man ins Becken faßt - am liebsten mampfen sie kurz abgekochten Löwenzahn, Eisbergsalat, Broccoli,
Zuccini.
Das Grünzeug teilen sie mit Ancistrus und Maronis.
Die Hexenwelse sind putzig und interessant, die Männer mit größeren Köpfen und kleinen Antennen - sie sind superfriedlich, nur manchmal gibts kleine Unstimmigkeiten - wenn sie zu dritt in das Astloch der Baumwurzel wollen.
Im Becken überleben TDS, Piano und Rennschnecken.

Ich finde die Maronis auf jeden Fall lebhafter als z.B. Skalare , außerdem verlässlich friedlich.
Alle Fische leben noch wie im Frühjahr vor 2 Jahren eingesetzt bei ca. 25 Grad und mittleren Wasserwerten.

Geht durchaus als" Kinderbecken " durch, meine kleine Enkelin schaut oft und gern in das große Aquarium, wenn sie zu Besuch ist.
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg DSC00784.jpg (109,4 KB, 63x aufgerufen)
Dateityp: jpg DSC00788.jpg (100,3 KB, 48x aufgerufen)
Dateityp: jpg DSC00789.jpg (117,5 KB, 47x aufgerufen)
Dateityp: jpg DSC00792.jpg (118,1 KB, 44x aufgerufen)
Birka ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2017, 12:47   #6
Blup
 
Registriert seit: 04.11.2010
Ort: zwischen Bielefeld und Osnabrück
Beiträge: 486
Abgegebene Danke: 7
Erhielt: 22 Danke in 7 Beiträgen
Standard

Hallo,

vielen Dank schon einmal für eure Ideen und Anregungen! Da sind schon einige Dinge dabei, die uns auf jeden Fall weiterbringen.

Ich gehe mal auf ein paar der Ideen ein.
Buschfische und Streifenhechtlinge finde ich auf jeden Fall sehr interessant, aber sie sind nicht so ganz das richtige für uns. Neben dem von dir, Algerich, genannten Aspekt scheinen die Buschfische auch ziemlich zurückhaltend zu sein und sind außerdem ein bisschen zu groß für meinen Geschmack. Bei Streifenhechtlingen störe ich mich ein bisschen an ihrem natürlichen Jagdverhalten. (Versteht mich nicht falsch: Ich finde ihr natürliches Jagdverhalten hervorragend und sehr interessant, aber ich weiß, dass ich ihnen so etwas nie bieten können werde und ich bin kein Freund von Fischen in meinem Becken, die gerne springen.) Aber das sind Aspekte, die du, Algerich, nicht wissen konntest. Mein Kriterium der Individualisierbarkeit erfüllen beide sehr gut. Deswegen vielen Dank für die Ideen!

Was den Nachwuchs von Buntbarschen angeht: Ich habe grundsätzlich gar nichts dagegen, dass er nicht bei den Eltern bleiben kann und wir ihn zu anderen Aquarianern geben, aber es gibt zwei ganz konkrete Probleme, vor denen ich zurückschrecke. Ich traue es mir nicht zu, gesunde junge Buntbarsche aus dem großen Becken zu fangen ohne die ganze Einrichtung völlig zu zerstören. Noch entscheidender ist aber, dass ich weiß (aus eigener Erfahrung mit der Abgabe unseres L38 Nachwuchses), dass es unglaublich schwierig werden würde, für diesen Nachwuchs ein artgerechtes neues Zuhause zu finden. Deswegen nein, wenn die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass Nachwuchs durch kommt, der nicht im Becken bleiben kann, ist die Fischart nicht das richtige für unser Aquarium.
Ich bin jetzt unsicher, was deine Maronis angeht, Birka, bezüglich der Vermehrung. Deine Erfahrungen machen diesbezüglich auf jeden Fall Mut. Die Fische klingen für mich sehr attraktiv, auch wenn ihr Äußeres etwas unscheinbarer ist. Über diese Art werde ich mich auf jeden Fall ausführlicher informieren.

Dein Hinweis bezüglich der Guppys, Algerich, ist auch sehr nützlich. Wahrscheinlich hast du völlig recht, dass das nicht dem entspricht, das ich suche. Bei Platys stellt sich für mich allerdings genau das gleiche Problem... Die Traum-Guppys meiner Vorstellung hätten übrigens ein Netz-Muster, das bei jedem Männchen wieder etwas anders aussieht. Aber die Weibchen bleiben natürlich schwierig individualisierbar. Und vor allem wäre die Masse an Tieren, die sich bei dieser Beckengröße einstellt, für meinen persönlichen Geschmack wahrscheinlich zu viel. Als "Hauptfisch" wären sie mir vielleicht auch doch zu klein für das große Becken.

Deine Idee des Tanganjikabecken, Schneckinger, finde ich ganz toll, aber spontan hätte ich wirklich kein gutes Gefühl dabei, die L38 in diesem Becken zu halten. Sofern sich das Problem bis dahin nicht von selbst gelöst hätte (alle L38 verstorben - womit ich absolut nicht rechne), wäre das keine Option.

Deine Gedanken bezüglich eines Skalarbeckens machen mir allerdings Mut - verwirren mich aber auch. Es war nämlich auch dein Thema "Skalarhaltung, ein "kleines" Plädoyer", was mich dazu gebracht hat, die Haltung von Skalaren in unserem Becken als möglicherweise problematisch einzustufen.

Was den Boden angeht: An verschiedene Farbschläge einer Panzerwelsgattung oder Hexenwelse hatte ich auch schon einmal gedacht, aber das wäre für mich eher eine nebensächliche Überlegung, die erst einmal noch nicht ansteht. Wenn uns unsere 8 Harnischwelse noch eine Weile erhalten bleiben, habe ich nicht unbedingt das Bedürfnis, noch weitere Welse einzusetzen. (Und falls doch, würden sich auch noch zwei oder drei weitere Farbzüchtungen des Antennenwelses anbieten.) Trotz ihrer Zurückhaltung mag ich unsere Welse auch einfach unheimlich gern und sie zählen für mich beispielsweise rein optisch zu den schönsten Aquarienbewohnern. (Allerdings muss ich auch zugeben: Für unsere Tochter sind die Welse nicht der Hit, weil sie sie einfach zu selten zu sehen bekommt.)

Gut, für mich steht jetzt erst einmal eine kurze Hausaufgabe an: Die genauen Wasserwerte bestimmen. Das müsste wohl dringend mal wieder sein und hilft möglicherweise schon, bestimmte Fischarten für ungeeignet zu erklären. Ich messe heute Nachmittag nach und schreiben sie dann hier rein.
Ansonsten sind für mich von euren Ideen im Moment die Maroni-Buntbarsche und die Skalare besonders interessant und ich werde diesbezüglich erst einmal weiter recherchieren.
Falls euch sonst noch Bewohner einfallen, die sich bei diesem Becken gut als kleine Gruppe halten lassen, gerne etwas größer sind (10-15cm) und sich relativ gut individuell erkennen lassen, sehr gerne!
Ansonsten melde ich mich später erst einmal wieder mit den Wasserwerten.

Vielen Dank noch einmal!

Liebe Grüße,
Kerstin

Ergänzung 1:
Hausaufgabe erledigt: Ich habe nachgemessen. Dabei fiel mir wieder ein, warum ich keine aktuelle Messung habe: Unser gH-Test funktioniert nicht mehr. Das Problem hatte ich schon beim letzten Mal...

Nachgemessene Werte:
kH: 7
pH: 7,5-8
(Temperatur: 27°)

Als Ergänzung, weil ich momentan nicht selbst messen kann:
festgestellte Leitfähigkeit vom Wassertester Oktober 2015: 476
pH bei 19°: 7,3

(Übrigens sind das nicht die Werte, die wir damals bei der Zucht der L38 hatten. Damals hatten wir einen deutlich niedrigeren pH-Wert, aber es gab seit dem einen neuen Brunnen mit entsprechender Wasseraufbereitung und seit dem haben wir diese Werte.)

Ergänzung 2:
Die Vorstellung, eine kleine Gruppe Barsche (z.B. Skalare oder Maronis) zu halten, gefällt mir immer besser und ich denke, dass das als Familienaquarium eine sehr schöne Sache wäre. Evt. würde ich dann außer den Welsen auch gar keine Fische mehr dazu setzen wollen.
Was die Maroni-Buntbarsche angeht, so sind auf jeden Fall stark im Rennen. So wie ich das bisher gelesen habe, müssten wir in unserem Becken sehr gut eine kleine Gruppe halten können, ohne dass wir befürchten müssen, dass sie sich zu sehr zoffen, so dass wir einige Tiere abgeben müssten. Bezüglich der Gefahr, dass viel Nachwuchs durchkommt, wäre ich allerdings ohne weitere Beifische im Becken noch unsicher, aber das würden wir vielleicht auch einfach riskieren, weil die Chance als Offenbrüter ja nicht so groß ist. Auch unsicher bin ich noch während unserer Wasserwerte: Ist das Wasser möglicherweise zu warm und zu wenig sauer? Gerne lese ich bezüglich Nachwuchs und Wasserwerte noch weitere Erfahrungsberichte!
Was Skalare angeht, so sind sie natürlich noch ein bisschen hübscher als die Maronis und noch etwas interessanter, weil sie weniger bodenorientiert sind. Wenn ich meinen Mann und meine Tochter fragen würde, wären sie ganz bestimmt für die Skalare. Bei denen macht mir allerdings nach wie vor noch die Beckengröße bezüglich Revierstreitigkeiten etwas Sorge. Ausschließlich mit Vallisnerien und wenigen hohen Wurzeln wäre die Strukturierung für eine kleine Gruppe Skalare sicher nicht ausreichend, oder?
Ansonsten bin ich bei meiner Recherche noch auf den Elliots Buntbarsch gestoßen, der von den Wasserwerten besser zu passen scheint als der Maroni, aber mir vom Verhalten etwas weniger zusagt, weil weniger friedlich.
Vielleicht hat ja auch noch jemand eine Idee für eine andere Barschart? Aber ich vermute, die bereits genannten sind schon am besten geeignet.

Liebe Grüße, Kerstin

Geändert von Blup (05.06.2017 um 21:51 Uhr)
Blup ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.06.2017, 11:50   #7
Blup
 
Registriert seit: 04.11.2010
Ort: zwischen Bielefeld und Osnabrück
Beiträge: 486
Abgegebene Danke: 7
Erhielt: 22 Danke in 7 Beiträgen
Standard

Hallo,

so, ich habe mir die letzten zwei Tage weiter Gedanken gemacht und würde euch gerne wieder daran teilhaben lassen.
Gestern Abend, als es draußen ganz dunkel war, konnte ich dann auch mal ein aktuelles Foto von unserem Becken machen. Schön ist das Foto aber trotzdem nicht geworden, aber man kann ganz gut sehen, dass ich dringend mal wieder gärtnern muss. ;-D (Das ist auch ein Grund, warum ich mir jetzt schon Gedanken um den zukünftigen Besatz mache: Ich möchte das beim Gärtnern bereits im Hinterkopf haben und dementsprechende „Vorarbeit“ leisten.) Was man in der Dunkelheit nicht gut erkennen kann, sind die ganzen (teils ziemlich hohen) Wurzeln im Hintergrund (es sind vier sehr große und einige kleine auf dem Boden, die Welshöhlen bilden). Pflanzen sind auf dem Foto auch nicht alle zu erkennen, aber man sieht wohl gut, dass die Vallisnerien bei uns recht gut wachsen.
Zu den Wasserwerten möchte ich noch anmerken, dass die GH vermutlich bei 15-17 liegt. Mein Mann hat das zumindest so in Erinnerung. Was den PH-Wert angeht, so vermute ich, dass die 7,5 recht gut passen dürften, weil das auch besser zum offiziell gemessenen Wert passt. Mit der Farbskala vergleichen ist ja auch keine so genaue Methode...

Also noch einmal der Übersichtlichkeit halber die ungefähren relevanten Wasserwerte:
gH: 15-17
kH: 7
pH: 7,5
Temperatur im Sommer: 27° (im Winter etwas kälter)

Die Maroni-Buntbarsche und die Skalare interessieren mich weiterhin sehr und ich gehe momentan davon aus, dass grundsätzlich beide in unserem Becken möglich wären (also entweder oder). Ich schreibe mal etwas ausführlicher meine Gedanken und Fragen zu beiden Arten auf.


Maroni-Buntbarsche
Die Maronis sind für mich sehr interessant, weil sie auf Grund der Größe, Anzahl und Eigenarten von uns als individuelle Charaktere wahrgenommen werden können. Ich finde es auch sehr spannend, Barsche kennen zu lernen, und freue mich dabei aber sehr darüber, dass sie für Barsche als sehr friedlich gelten.
Spontan würde ich sagen, dass eine Gruppe von ca. 7 Tieren gut in unserem Becken gehen müsste. Am idealsten wohl eine Gruppe von Jungtieren.
Die Wasserwerte müssten auf Grund von Berichten, die ich von anderen gelesen habe, durchaus in Ordnung sein.
Für die Maroni-Buntbarsche bräuchten wir allerdings vermutlich noch außer den Welsen eine andere Art Beifische, die den Maronis zeigen, dass keine Gefahr im Verzug ist. Diese Entscheidung ist sicher auch noch einmal schwieriger für uns (spontan hätte ich am liebsten keine Beifische mehr), ich würde sie jetzt aber erst einmal noch zurückstellen wollen.
Was die Beckeneinrichtung angeht, so vermute ich, dass es bei der momentanen Einrichtung bezüglich Revierstreitigkeiten schon wenig Probleme geben wird, weil sie ja doch als sehr friedlich gelten. Allerdings gehe ich davon aus, dass ich etwas mehr freien Schwimmraum für die doch etwas größeren Fische schaffen sollte (wobei da deutlich mehr Schwimmraum ist als es das Foto erkennen lässt). Außerdem würde ich vielleicht zwei der hohen Wurzeln flach hinlegen, um insgesamt etwas mehr dichtere Sichtbarrieren im unteren Bereich zu haben. Ansonsten wäre noch eine Überlegung, ob ich ein paar flache Steine einbringe, die die Maronis ja gerne als Laichplatz nehmen.

Würden andere Maroni-Halter meine bisherigen Gedanken unterstützen? Gibt es andere bestimmte Dinge, die ich unbedingt mit in meine Überlegungen miteinbeziehen müsste? Oder gibt es noch grundsätzliche Einwände dagegen, dass wir Maronis in diesem Becken halten?


Skalare (Pterophyllum scalare)
Rein optisch sind Skalare für uns schon noch um einiges attraktiver als die Maronis. Nicht zuletzt auch dadurch, weil das individuelle Auseinanderhalten der Maronis mir zwar bestimmt gelingen wird, für unsere Tochter aber doch sicher nicht so ganz einfach wird. Außerdem schwimmen sie stärker vom Boden losgelöst, was sich für den „Hauptfisch“ des Beckens auf jeden Fall harmonischer macht und sie werden auch von Kindern besser gesehen. (Unser Becken ist recht hoch.) Mein Mann fand Skalare auch schon immer faszinierend. Insofern wäre unsere 1. Wahl im Moment die Skalare.
Ich weiß bereits, dass die Skalar-Gruppe unbedingt als Jungfische eingesetzt werden sollte und vermutlich sollten wir uns für 6 Exemplare entscheiden.
Auch für Skalare müssten die Wasserwerte in Ordnung sein.
Sie könnten vermutlich auch ohne weitere Beifische in unserem Becken gehalten werden.
Sehr unsicher wäre ich hier bei der Beckeneinrichtung. Ich habe gelesen, dass Vallisnerien für die Skalare viel besser sind als feingliedrige Pflanzen. Das wäre schon einmal relativ ideal, weil die bei uns am besten wachsen. Allerdings gehe ich davon aus, dass wir zumindest an zwei Stellen im Becken eine deutliche „Barriere“ bräuchten, die zumindest bis ca. 15cm unter der Wasseroberfläche geht. (Anders als bei den Fadenfischen müsste das für Skalare ausreichend sein, oder?) Zum Beispiel, in dem wir eine Wurzel umpositionieren und dann mit Vallisnerien und/oder einer anderen Pflanzen relativ dicht machen und das über die ganze Beckentiefe. Ich hätte ursprünglich gedacht, dass man das zwingend bräuchte, damit es keinerlei Probleme gibt, allerdings bietet dein Becken, Schneckinger, das nicht, wenn ich das auf dem Foto richtig sehe. Reicht es also vermutlich auch aus, nicht über die ganze Breite „dicht“ zu machen?

Also speziell bei der Beckeneinrichtung bezüglich späterer Probleme, wenn die Skalare paarungswillig sind, würde ich mich sehr über etwas mehr Hilfestellung freuen!
Gibt es sonst noch andere bestimmte Dinge, die ich unbedingt mit in meine Überlegungen miteinbeziehen müsste? Oder gibt es noch grundsätzliche Einwände dagegen, dass wir Skalare in diesem Becken halten?



Ich würde mich sehr über weiteres Input zu diesen beiden Arten freuen!
Wenn natürlich jemand noch eine ganz andere Idee hat, gerne her damit!

Liebe Grüße,
Kerstin
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg DSC06416.jpg (66,8 KB, 31x aufgerufen)
Blup ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.06.2017, 11:26   #8
Blup
 
Registriert seit: 04.11.2010
Ort: zwischen Bielefeld und Osnabrück
Beiträge: 486
Abgegebene Danke: 7
Erhielt: 22 Danke in 7 Beiträgen
Standard

Hallo zusammen,

ich schreibe einfach noch einmal, damit das Thema nicht in Vergessenheit gerät, aber auch weil wir uns natürlich in der Zwischenzeit auch weiter Gedanken gemacht haben.
Entweder Skalare oder Maronis sollen es auf jeden Fall werden (sofern nicht noch wichtige Einwände dagegen kommen) und ich freue mich schon sehr auf meine ersten Erfahrungen mit Barschen!

Neue Gedanken bezüglich der Skalar-Haltung:
Ich habe inzwischen gelernt, dass es wenig Sinn macht, ganz kunterbunt 6 Jungskalare einzusetzen. So toll das auch unsere Tochter fände, die meisten Farbzüchtungen sollen sich tendenziell viel schlechter als Gruppe halten lassen, weil sie durch eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten aggressiver sind.
Also sollte es vermutlich eine Gruppe wildfarbene Jungskalare sein oder evt. noch eine Farbzüchtung, die die Streifen erhalten hat. (Ich freue mich auch über Hinweise auf solche Farbzüchtungen.) Wichtiger als schöne Farben ist uns auf jeden Fall, dass die Tiere vermutlich in dem Becken gut miteinander zurecht kommen.
Bei der Beckeneinrichtung für solch eine Gruppe bin ich allerdings immer noch sehr unsicher, weil die Skalare auf Grund ihrer Größe ja auch viel Schwimmraum benötigen. Außerdem finde ich kaum Bilder im Netz bzw. bei den Bildern über Gruppenhaltung von Skalaren, die ich finde, bin ich meistens überrascht, weil gar nicht so viel Struktur da ist, wie ich vermutet hätte. (So zum Beispiel auch bei deinem Becken, Schneckinger.) Ist also gar nicht so viel Struktur notwendig?
Ansonsten hätte ich gedacht, dass zwei "Barrieren" wahrscheinlich ausreichend sein müssten, so dass es drei "Parzellen" gibt? Dann könnten zur Not sogar zwei Paare gleichzeitig ein Revier besetzen und es gibt eine neutrale Zone. So jedenfalls die Überlegung... Und die Barriere wäre vermutlich am effektivsten, wenn sie überwiegend aus einer großen Wurzel besteht, die dann vielleicht noch mit Anubias zugewachsen ist, oder? Die Skalare könnten dann vor und hinter der Wurzel an der Aquarienscheibe herschwimmen, aber sehen sich ansonsten nicht mehr. Sind meine Überlegungen richtig?
Was Skalare angeht, hatte ich jetzt allerdings auch noch einmal über etwas ganz anderes nachgedacht: Eine Gruppenhaltung Skalare wäre natürlich am allerschönsten. Es gibt aber ja ziemlich häufig Leute, die größere Skalare abgeben wollen (z.B. wegen zu kleiner Becken oder eben weil sich ein Paar gebildet hat und die anderen drangsaliert werden) und die große Mehrzahl dieser Tiere wird wohl auf Grund der Schwierigkeit, dass Skalare meistens nur als Gruppe zusammen bleiben können, wenn sie zusammen aufgewachsen sind, kein ideales Zuhause in einer Gruppe mehr finden. (Im Gegenteil vermute ich, dass die meisten entweder allein in einem sehr kleinen Becken bleiben oder im Aquaristikgeschäft alt werden müssen.) Evt. wäre es für uns ja auch eine Alternative zwei solcher "Abgabetiere" ein neues Zuhause zu bieten, weil unser Becken für nur zwei Skalare ja relativ groß ist. Wäre die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass das funktioniert, auch wenn es kein harmonisierendes Paar ist?
(Also mir ist dabei völlig klar, dass das eben keine ideale Skalar-Haltung ist, aber ich glaube, dass es sehr viele Skalare gibt, die unter sehr viel schlechteren Bedingungen leben, und das wäre für ausgewachsene Exemplare, die ein neues Zuhause suchen, vielleicht eine seltene Chance auf halbwegs angemessene Haltung. So weit jedenfalls meine Gedanken... Sagt mir bitte, wenn das Blödsinn ist, was ich mir gedacht habe.)

Ansonsten habe ich was die Haltung von Maronis angeht, bisher keine weiteren neuen Erkenntnisse gewonnen. Ich gehe erst einmal weiterhin davon aus, dass sie vermutlich in unserem momentanen Becken von der Einrichtung her schon relativ gut zurecht kommen, aber ich würde mich um etwas mehr Freifläche in Bodennähe bemühen und auch noch ein oder zwei "Unterstände" schaffen. Bitte sagt mir, falls es diesbezüglich Einwände gibt.
Maronis habe ich mir jetzt übrigens auch schon einmal in echt angesehen: 3cm groß im Aquaristikladen. Sehr unauffällig und wirklich klein, aber mir gefielen sie dennoch sehr gut.

Was das Becken angeht, so wären also im Moment vor allen drei Besatzplanungen sehr wahrscheinlich:
- eine Gruppe Skalare (ca. 6)
- eine Gruppe Maronis (ca. 7)
- oder evt. 2 Skalare und eine Gruppe Maronis (ca. 7) (Ich habe an anderer Stelle gelesen, dass die Arten ganz gut zusammen passen.)
Dazu die Harnischwelse und möglicherweise noch Beifische (auf jeden Fall Beifische, wenn es nur die Gruppe Maronis wird).

Ich würde mich über weitere Meinungen und vor allem Tipps bezüglich der konkreten Beckeneinrichtung sehr freuen!

Liebe Grüße,
Kerstin
Blup ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.06.2017, 12:24   #9
Schneckinger
Moderator a.D.
 
Registriert seit: 08.10.2012
Ort: 86641 Rain
Beiträge: 5.128
Abgegebene Danke: 301
Erhielt: 1.478 Danke in 638 Beiträgen
Standard

Mahlzeit,

das mit den schlechter zu vergesellschaftenden Farbzüchtungen kann ich nicht bestätigen. In meiner Schülerzeit habe ich auch viele (teils extreme, Albino!) Farbzüchtungen von Skalaren gehalten. Dabei konnte ich keine Unterschiede in Aggressivität oder "Kommunikationsfähigkeit" feststellen. Auch wenn man sich aus menschlicher Sicht solche Probleme gut vorstellen könnte.

Meiner Meinung nach spräche daher aus verhaltenstechnischer Sicht nichts gegen eine derartige bunte Truppe. Ich hatte derartiges schon selber und konnte es auch bei Bekannten/Verwandten öfter beobachten. immer ohne Probleme.

Was die Strukturierung des Beckens für Skalare angeht:
Es ist NICHT nootwendig komplett "dichte" Sichtbarrieren zu errichten. Es geht vielmehr darum den Tieren mögliche Reviere und Reviergrenzen anzubieten.

Im Kern eines Skalarreviers sollten z.B. möglichst (annähernd) senkrechte Blätter vorhanden sein, die als Laichoberfläche dienen können. Als Reviergrenze reicht z.B. ein Streifen Vallisnerien. Ein lockeres Wurzelgeflecht oder eine Echinodorus ist auch geeignet.

Tschüß,
Schneckinger

Edit:
Die Kombination Maronis/Skalare würde mir persönlich auf dem beschränkten Raum eher nicht gefallen. Lieber eine vernünftige Gruppe einer Art als ein derartiger Mix.

Danke: (1)

Geändert von Schneckinger (11.06.2017 um 12:29 Uhr)
Schneckinger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.06.2017, 12:49   #10
Birka
 
Registriert seit: 29.02.2016
Ort: 36041 Fulda
Beiträge: 2.339
Abgegebene Danke: 665
Erhielt: 663 Danke in 495 Beiträgen
Standard

@Kerstin , hallo
da ich persönlich in der Zeit meiner Forenmitgliedschaft den Eindruck gewonnen habe, dass es hier keinen - aktiven - Forianer gibt, welcher ebenfalls Maroni Buntbarsceh pflegt, berichte ich dir gern noch ergänzend was über sie.
Ich habe ja jetzt seit über 2 Jahren die 6er Gruppe Maronis, von denen 2 vermutlich männlich sind.
Die Geschlechter sind sehr schwer zu bestimmen, auch bei adulten Tieren ist es nicht immer optisch eindeutig.
Allerdings mittlerweile vom Verhalten - der Alpha Mann hat des Öfteren einen "geschwollenen Kamm ", und sein "Rivale " muß als Erster weichen, wenn es ein Gelege gibt.
Die "Rangordnungskämpfe" sind eigentlich nur vom potentiellen Vater zu beobachten - und nur die Maronis müssen dann mal in eine andere Ecke weichen.
Der "Spuk " ist aber wirklich und verlässlich spätestens nach der zweiten Nacht vorbei,
die Anntennenwelsin, vielleicht auch zusätzlich die Hexenwelse, leisten ganze Arbeit - ihr Job sozusagen.
Da bräuchtest du bei deinem Besatz keine Bedenken haben, da kommt kein Maroni Nachwuchs hoch.
Der Versuch seitens des Maroni Paares findet so ca. alle 4 - 8 Wochen statt.
Ich hatte früher in meinem alten 240 l Becken schon einmal Maronis, 2 Stück, und kann deshalb von übereinstimmenden Verhaltensweisen berichten.
Beide mal waren / sind die Maronis sehr verspielt , sie lieben Mooskugeln, Erlenzapfen, Herbstlaub , leider auch manchmal PHS zum Rumkicken und Verschleppen.
(ein paar clevere PHS überleben trotzdem, interessanterweise vermehren sich die Pianoschnecken , und natürlich BS und TDS )
Auch wenn das an verschiedenen Stellen in der Literatur so beschrieben wird - ich erlebe die Maronis weder als besonders scheu, noch als bodenorientiert.
Sie schwimmen eigentlich immer zu Mehreren, oft in der ganzen Gruppe, mittig , nicht unten.
Oft durchschwimmen sie Pflanzen ( Vallisnerie, C. Hammerschlag, ), lieben ihre natürlchen Höhlen unter der E. Ozelot, unter der verzweigten großen Wurzel oder hinter der bepflanzten Javafarnwurzel .
Unter der großen Wurzel gibt es mehrere Möglickeiten zum kurz Verweilen und abschwimmen.
Sie sind insgesamt viel aktiver, und kreativer, als sie überall beschrieben werden.
Keineswegs "Schlaftabletten. "
Auch im oberen Freiwasserbereich können sie recht lange verbringen, wenn oben Gefriergetrocknetes schwimmt - sie "quetschen " sich förmlich zwischen Echinodorus und Schwimmpflanzen.
Allerdings ist mein Becken ja auch nur 45 cm hoch, das Alte war 50.
Trotzdem, die schwimmen ziemlich sicher schön sichtbar mittig durchs Becken - bodenorientiert sind sie lediglich , wenn da Futter liegt.
Sie nehmen alles - von Klebetablette über Granulat ( sie schaffen natürlich auch Großes vom Boden), LeFu, FrostFu, Flocken, sehr gern Grünzeug.
Diese Fischart ist nicht nur sehr friedlich, sie hat auch sehr harmonische Schwimmbewegungen.
Das kann man natürlich bei sehr kleinen JuFi's noch nicht wirklich sehen.
Die Maroni Buntbarsche sind ausgewachsen und bei guten Haltungsbedingungen 14 - 15 cm groß, wobei sie ja durch ihre Körperform zusätzlich noch recht voluminös wirken.
Eine Gruppe von 6 Tieren macht schon was her, zumal, wenn im Becken noch Beifische sind.
Ich hatte immer eine Salmlerart zu den Maronis, von daher kann ich nicht sagen, ob an der These , dass die Beifische Sicherheit geben, was dran ist.
Aktuell harmonieren die Maronis wunderbar mit den Rotkopfsalmlern, damals waren es auch Salmler, weiß nicht mehr genau welche.
Ich würde aus der Erinnerung heraus sagen, mit den Rotköpfen sieht das Bild am harmonischsten aus.
Die Maronis sidn unereinander und auch zu anderen Fischen immer friedlich, da geht man keinerlei Risken ein wie Z.B. bei Skalaren.
Ich habe noch nie selber Skalare gepflegt, würde aber nach allem, was ich von ihnen weiß, von einer gemeinsamen Haltung von Maronis und Skalaren absehen.
Es sind beides schon größenmäßig recht präsente Fischarten, und selbst wenn sie sich tolerieren würden, vermute ich , dass die individuellen Verhaltensweisen dann kaum wirklich ausgeprägt zu beobachten wären.
Ds Ganze wäre mir auch in einem Becken deiner Größenordnung zu "wuchtig".
Maronis mit einer kleineren Salmlerart - da gingen sicher auch sehr schön die Zwergziersamler , ich glaube Annette Rinkikäfer pflegt die Nannostomus marginatus
( korrigier mich bitte, falls unrichtig Annette ) und beschrieb sie mal als eher im oberen Beckenbereich schwimmend - sind in gar keinem Fall ein Problem , und der Beckengesamteindruck ist harmonisch.
Dazu die Welsarten am Boden - perfekt .
Ich hatte ja Fotos von meinem Becken gepostet , verglichen mit deiner Beckenstruktur gibt es bei mir mehr Schwimmraum.
Den brauchen die Maronis , gern strukturiert mit hohen Wurzeln und Pflanzen, die als Höhle oder zum Umschwimmen und Durchschwimmen genutzt werden.
Gerade hält sich meine Favoritin ,eine recht zutrauliche Maronifrau, direkt an der Seitenscheibe neben meinem PC Platz auf, da ist sie auch mal in Bodennähe, weil die E.Ozelot oben zu dicht ist.
Maroni guckt raus - ich immer mal rein !
Vermenschlicht ausgedrückt entsteht des Öfteren der Eindruck,sie, und noch eine Kumpeline von ihr, sind bestrebt, Kontakt mit mir aufzunehmen.
Auf jeden Fall sind es keine "dummen " Fische, die kennen mich aber ganz genau - schwimmen an, wenn ich den Raum betrete.

Du merkst, für diese Fischart brenne ich - so soll es sein.
Gefällt mir eigentlich, dass es keine in rauen Mengen in diversen Becken gehaltenen
Fische sind .
Ich denke, es liegt daran, dass ihr Charme nicht so bekannt ist , sie nicht knallig bunt sind, und natürlich eben auch eine entsprechende Beckengröße benötigen.
Falls du noch irgendwelche Infos möchtest - frag an .

Danke: (2)
Birka ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Themen-Optionen

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
"Bullaugen-Aquarium", 30 l , welcher Besatz? FaultierKa Archiv 2010 4 15.12.2010 20:28
Bauanleitung für "Luftfilter" gesucht quackenstecher Archiv 2003 1 29.11.2003 15:02
"un-Fische" Erfahrungen gesucht kuki Archiv 2002 38 07.09.2002 13:14
"Beifische" gesucht - Vorschläge erwünscht Carlos Archiv 2002 5 12.08.2002 05:19
Der "Ideale Aquarium-besatz" !?! Andy27 Archiv 2002 4 19.06.2002 20:52


Powered by vBulletin® Version 3.8.9 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Search Engine Optimisation provided by DragonByte SEO (Lite) - vBulletin Mods & Addons Copyright © 2024 DragonByte Technologies Ltd.
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 01:18 Uhr.