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Alt 21.12.2017, 06:51   #1
Guppy6a
 
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Standard Oft und wenig oder seltener und mehr füttern?

Ich habe letztens auf einer Seite gelesen, dass es besser sei, seine Fische öfter und dafür wenig als seltener (einmal am Tag, denke ich) und dafür dann halt mit der täglichen Ration zu füttern. Nun würde ich gerne mal eure Erfahrungen dazu hören. Man hat ja meistens keine Zeit, um z.B. 4 Mal am Tag zu füttern, aber wäre es von Vorteil für die Fische? In der Natur fallen ja auch nicht auf einmal ganz viele Fliegen ins Wasser. Da verteilt sich das Fressen ja wahrscheinlich auch eher auf den Tag.

LG Ron
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Alt 21.12.2017, 07:45   #2
Schneckinger
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Guten Morgen Ron,

da kommt es wieder sehr auf die Fische an.

Ausschließlich Pflanzen/Aufwuchs fressende Fische nehmen in der Natur praktisch permanent Nahrung auf. Räuber packen durchaus mal einen großen Brocken, mit dem sie dann länger versorgt sind. Manchmal (Z.B. Raubwelse, große Raubsalmler) sogar mehrere Tage lang! Diese beiden Extreme dürften aber in ihrer Reinform nur selten in unseren Aquarien auftreten.

Ausserdem geht selbst bei einmaliger Fütterung pro Tag eigentlich immer was daneben, so dass die Tiere oft auch später noch Reste finden, wenn der große Freßrausch schon lange vorbei ist.

Auch sollte man nicht unterschätzen, wieviel "natürliches" Futter die Tiere in einem biologisch funktionierendem Aquarium finden: Algenrasen mit der darin/darauf befindlichen Mikroflora, Pflanzen und Pflanzenreste, Herbstlaub (bei mir IMMER), Kleinstlebewesen vom Cyclops bis zur Schnecke sowie Fischeier/Jungfische...

Daher dürfte im üblichen Gesellschaftsbecken mit einem 08/15 Besatz eine einmalige Fütterung (pro Tag) fast immer reichen. Eine zweimalige dürfte häufig schon nahe am Optimum sein.

Anders sieht es bei jungen Tieren aus, die sich noch im Wachstum befindern. Da ist eine mehrfache (teilweise stündliche oder noch häufigere) Fütterung selbstverständlich Pflicht.

Persönlich richte ich mich da bei meinen "normalen" Aquarien sehr viel nach meinem Bauchgefühl. Meist mache ich eine Futterrunde in der Mitagspause und eine wenn ich abends nach Hause komme. Wobei ich Grünzeug sowieso immer auf Vorrat füttere. Da ist eigentlich permanent etwas im Becken. Schon deshalb, weil bei mir fast immer Wirbellose (SCHNECKEN, Garnelen, Krebse) mit im Becken sind. Auch bei getümpelten Lebendfutter (speziell Wasserflöhe und Bachflohkrebse) füttere ich immer sehr reichlich. Die Fische "jagen" dann nach dem ersten Fressrausch über den ganzen Tag verteilt nach den Resten. Manchmal sogar noch am nächsten Tag. Bei Futtertieren, die wirklich länger überleben (bei mir in den kühleren Becken z.B. die Bachflohkrebse) ist so sogar eine gewisse "Urlaubs-Vorratsfütterung" möglich.

Tendenziell sind übrigens meiner Meinung nach viele Aquarienfische massiv überfüttert/verfettet. Einige spezielle Arten (Panzerwelse, Flossensauger...) dagegen sind in vielen Aquarien massiv unterversorgt, da sie entweder aufgrund des falschen Beibesatzes nicht genug abbekommen (Panzerwelse!) oder als Futterspezialisten einfach nicht das "Richtige" (Fächergarnelen! -ausser bei Sonne) bekommen.

Da heisst es einfach wieder: (Möglichst schon vor Anschaffung der Tiere) Gut über die Bedürfnisse der Tiere informieren und die Figur und Fitness der Aquarienbewohner gut im Auge behalten...

Tut mir leid, dass die Antwort wieder mal (schneckingertypisch) etwas länger geworden ist. Aber das Thema lässt sich einfach nicht mit zwei Sätzen sinnvoll beantworten. Wenn Du die gleiche Frage zu einem speziellen Aquarium (mit Angaben zu Besatz, Größe, Bepflanzung...) stellen würdest, sähe das schön anders aus

Tschüß,
Schneckinger

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Alt 21.12.2017, 08:44   #3
Guppy6a
 
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Hallo Schneckinger!

Danke für die schnelle und ausführliche Antwort. Das stimmt natürlich, dass die meisten Fische in einem gut funktionierendem Aquarium immer irgendwo etwas zu fressen finden. Daran habe ich gerade gar nicht gedacht, als ich meine Frage gestellt habe. Dass viele Fische überfüttert sind, kann ich mir gut vorstellen. Man braucht ja immer ne Zeit, bis man die "richtige" Menge gefunden hat. Wahrscheinlich ist es im Zweifel (bei [den meisten] ausgewachsenen Fischen) besser, etwas weniger als zu viel zu füttern, weil "die meisten Fische in einem gut funktionierendem Aquarium immer irgendwo etwas zu fressen finden."
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Alt 21.12.2017, 13:35   #4
lilu24
 
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Hallo,

ich habe in der Vergangenheit immer wieder das Problem gehabt, dass ich eher zu viel gefüttert habe. Dieser Umstand ist in einem normalen Becken, wir reden mal nicht von Zuchtanlagen, meist öfters der Fall, wie dass man zu wenig füttert. Fische haben immer Hunger. Zumindest sehen sie so aus.
Also füttere lieber wenig. Man kann sogar auch immer wieder Tage !! aussetzen.

Gruß Andy
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Alt 21.12.2017, 14:30   #5
Wasserwelt
 
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Hallo

@ Guppy6a

Wenn es sich nicht gerade um junge Fische handelt, reicht eine (sparsame) Fütterung am Tag völlig aus.
Auch sind 1-2 Futterfreie Tage in der Woche überhaupt kein Problem.
Da es etliche Aquarianer mit dem Füttern zu gut meinen, sterben mehr Fische an Verfettung der inneren Organe, als durch Verhungern.
Deshalb gilt, weniger ist mehr.
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Alt 21.12.2017, 18:21   #6
Birka
 
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@Ron, hi
wie oft, mit was, in welchen Mengen man seine Aquarienfische füttert ,gehört wohl zu den am meisten diskutierten - und umstrittenen - Themen in der Aquaristik
Der eine lebt in ständiger Sorge, seine Fische zu überfüttern, gönnt ihnen deshalb nur Mikro Miniportionen,achtet pingelig darauf, dass auch ja alles in 2 min verputzt ist, macht zusätzlich vorsichtshalber noch wöchentlich 2 Tage Futterpause.
Der andere verfällt ins Gegenteil , wirft mehrmals täglich, für keinen Beckenbewohner zu bewältigende Maxifutterportionen ins Becken, gern dann auch nur getreidereiche Flocken oder Futtertabs für Omnivoren - unbeachtet der Tatsache, dass oft nur Carnivoren als Bodenfische vorhanden sind.

Schneckinger hat natürlich prinzipiell recht - Jungfische und spezielle Esser wie Panzerwelse müssen einfach häufiger mit entsprechendem Futter versorgt werden.
Und in einem biologisch funktionierenden Aquarium findet sich aus den von ihm aufgezählten Gründen ja tatsächlich immer irgendwas zu fressen.

Ds Futterthema läßt sich aus vielen Gründen nicht verallgemeinern.
Die Arten der gepflegten Fische, sind Schnecken, Garnelen da , wie groß ist das Becken, wie ist es ausgestattet mit Pflanzen, Wurzeln, Laubblättern, wie genau wird auf Wasserhygiene geachtet ,was bietet man Fressbares an.
Das alles zusammengenommen ergibt ja dann erst eine Einheit als Maßstab fürs Füttern.
Und deshalb wird man auch überall verschiedenste Angaben finden und Meinungen hören.

Viele Anfänger füttern aus mangelnder Erfahrung und Information zu viel und falsch-
und wenn dann noch ein drangvoller Überbesatz herrscht, wirds nichts mit dem biologischen Gleichgewicht.
Genauso hab ich vor rund 20 Jahren angefangen - ich hatte auf jeden Fall chronisch verfettete Fische.

Aber man lernt ja dazu , heute ist mein Fischfütterverhalten etwas ausgewogener.
Trotzdem:
Ich füttere konstant im 330 er und auch im 110 er Becken zweimal täglich.
( ohne Tagespausen)
Morgens gibt es Flocken , spätnachmittags im Wechsel Lebendfutter, Minigranulat, Futtertabletten , gefriergetrocknetes Futter.
Grünfutter / 2 min abgekochtes Gemüse (Zuccini, Broccoli, Löwenzahn, Eisbergsalat )
ist praktisch durchgehend im Angebot.
Genauso wie Blätter von Buche und Eiche.
Ich habe in den letzten Jahren sehr gute Erfahrungen mit diesem Nahrungsangebot für meine Aquarienbewohner gemacht.
Wöchentlich 50 Prozent WW, viele Schnecken, Pflanzen, Wurzeln , Grünalgen, Mulm bleibt im Becken.
Funktioniert .
Kein verfetteter Fisch, gute, stabile Wasserwerte.

Ich achte darauf, dass der recht große Trupp C. Pygmeus und die C. Panda im 110 l Juwel nicht nur ausreichend, sondern auch Futter in der passenden Größe abbekommen ( die Pygmeus z.B. scheitern an der Größe eines Grindalwurms), dass die ebenfalls zahlreichen Otos mit ausreichend Grünfutter versorgt sind.
Der Aufwuchs reicht in dem Becken schon lange nicht mehr - ich hatte im letzten Jahr mehrmals Nachwuchs bei den Otos .
Außerdem wirklich viele schneckige Bewohner .
Die Panzerwelse vermehren sich auch heimlich - von Zeit zu Zeit sehe ich ein paar neue kleine Pygmeus, oder letzt mal einen kleinen Panda.

Ich schreibe hier mal so ausführlich, weil mir das Thema am Herzen liegt - gehört ja auch zu den wichtigsten Dingen in der Aquaristik.

So mancher hat auch schon augenzwinkernd gelächelt, wenn ich von meinen "Futtermethoden " berichtet habe.

Na und - immerhin leben meine Maronibuntbarsche, Rotkopfsalmler, Hexenwelse, Ancistrusdame, diverse Otos im 330 er jetzt im 5. Jahr - klar, die Endlerguppymänner im 110 er sind halt nicht so langlebig, aber auch in dem Becken gibt es wenig Verluste - dafür des öfteren Nachwuchs .

Danke: (2)
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Stichworte
futter, füttern, gesund, natur, natürlich, oft, selten, viel, wenig

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