29.06.2014, 13:01 | #11 |
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Huhu Wildone,
ja klar ich berichte dann Bei mir wuchs das Teichlebermoss schon ganz gut, es ist halt pflege intensiv weil es immer zur Wasseroberfläche will, ist ja eigentlich auch eine Schwimmpflanze Ich finde Soil ja auch sehr gut, ist aber halt teurer als normaler Kies. |
29.06.2014, 18:53 | #12 |
Moderator
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Hallo,
Duz hattest mich in der Tat mit dem Begriff "Grüne Hölle" in die Irre geführt, weil ich mir darunter ein Urwaldartig verkrautetes Becken vorgestellt hatte, während Du Dir offenbar ein großes Naturaquarium mit Zügen von Aquascaping gestalten möchtest. An dieses Thema versuche ich mich heanzustasten: 1. Anspruchsvolle Aquarienprojekte Vorweg: ich hasse es, jemandem ein Projekt als "schwierig" oder so ähnlich ausreden zu wollen. Hier liegt meines Erachtens auch einer der größten Fehler von Aquarienforen, wenn jemand gern Diskusfische pflegen will, ein Aquarium entsprechender Größe hat, und dann beschieden wird, als Anfänger lieber Black Mollys un Panzerwelse zu halten. Es liegt mir also fern, Dir da hineinreden zu wollen, ich möchte nur klarstellen, auf was Du Dich einlässt: Das Naturaquarien lebt von der Gestaltung einer Landschaft durch Pflanzen. So wit so gut. Da derartige Landschaften meist filigran sind (allenfall kannst Du eine einzige Schwertpflanze als "großes" Element einfügen) bist Du auf Bodendecker, Graspflanzen und Moose angewiesen. Das entspricht ja auch Deiner bisherigen Planung. Der gewünschte Effekt tritt aber nur ein, wenn die Pflanzen eine sehr gute Nährstoffversorgung haben und gleichmäßig wachsen. Da diese Gleichmäßigkeit in der Natur nicht gebraucht wird und also auch nicht vorkommt, musst Du sie künstlich herstellen. Das bedeutet, dass Du über das übliche "Gärtnern" im Pflanzenaquarium hinaus viel Zeit mit der Konzpetion und Überwachung der Düngung verwenden musst und die Pflanzen, vor allem das Moos, regelmäßig beschnitten werden müssen. Wenn Dir diese Art Arbeit Freude macht, ist alles gut. Die meisten Aquarianer, mit denen ich gesprochen habe, freuen sich, wenn ihre Pflanzen eine gewisse Autarkie entwickeln. 2. Moos im Naturaquarium Du hast das Problem wohl schon selbst erkannt: die meisten Moose sind individuell und widerspenstig. Flammen- oder christmasmoos an einer aufrecht stehenden Wurzel so anwachsen zu lassen, dass der Ausdruck eines Baumes o. ä. entsteht, traue ich mir als eher grobmotorisch veranlagten Menschen nicht zu. Nicht umsonst verwenden die meisten Naturaquarien Riccia fluitans. Das ist eine schöne hellgrüne Pflanze, aber eigentlich eine Schwimmpflanze. Ohne beständiges kürzen und Neuaufbinden wirst Du also damit kaum glücklich werden. 3. Bodendecker Der Rat mit möglichst nur einer Art pro Pflanzentyp bezog sich ausdrücklich nicht auf Naturaquarien.Hier kann die von Dir geplante Straßen- und Brückenbildung durchaus ihren Sinn haben. Die von Dir gewünschten Pflanzen dürften mit Perlkraut und Lilaeopsis gut gewählt sein. Weiter oben wird sagittaria empfohlen, die ich auch sehr schön finde, die im Aquascaping-Bereich aber fast schon zu derb sein könnte. Zwischenfrage: hast Du derlei Bodendecker schon einmal gepflanzt? Ich bin bei der Ansiedlung von Lilaeopsis fast verzweifelt, definiere mich aber wie gesagt als Grobmotoriker, dessen bevorzugtes Arbeitsgerät nicht die Pinzette ist. 3. Bodengrund Ich selbst habe mit Soil noch nicht gearbeitet, so dass ich mich hier zurückhalten möchte. Ich kann Dir aber sagen, warum ich das bisher auch nicht in Erwägung gezogen habe: Der Vorteil von Soil liegt auf der Hand: die Düngung erfolgt gleichmäßig über den Boden, so dass Deine Ausläuferpflanzen ausreichend und gleichmäßig verteilte Nahrung finden, was einen dichten, gleichartigen Bewuchs befördert. Der Nachteil ergibt sich für mich ebenso deutlich: Dünger muss erneuert werden. Bei Flüssigdünger ist das kein Problem und wird mit jedem Wasserwechsel getan; bei Düngekugeln geht das auch problemlos, führt aber naturgemäß zu einer ungleichen Düngung, aber bei Soil? Da muss man das ganze Aquarium neu einrichten, alle Pflanzen entfernen und auf ein erneutes Anwachsen hoffen. Ich habe das (unbelegte) Gefühl, dass die Naturaquarien angelegt, photographisch dokumentiert und nach einem halben bis einem Jahr mit neuem Konzept erneuert werden, wobei man auch den Soil auswechseln kann. Wenn das Deinen Wünschen entspricht, ist dagegen überhaupt nichts einzuwenden; ich selbst bin ein Freund von Nachhaltigkeit, möchte meine Becken also eher für die Ewigkeit gestalten (was natürlich auch nie gelingt). 4. Praktisches Vorgehen: Wenn das mein Projekt wäre würde ich wie folgt vorgehen: a) Die jetzige Planungsphase würde ich nutzen, um das Landschaftskonzept auszuarbeiten. Nach der recht einfachen Regel des Goldenen Schnittes würde ich die zentralen Dekorationsobjekte (Baum, Haus, Stein, was auch immer) im Becken anordnen. Weniger ist mehr! b) Wenn das Becken an einer Wand steht, bietet sich von hinten kein direkter Einblick. Dann würde ich dort eine dunklere Bodengrund-Variante (Süßwassertang?) wählen, vielleicht unterbrochen von aufstrebenden Stengelpflanzen. Je nach Geschmack derbe Valisnerien oder zarte Cabomba. Wenn Du viel Licht und CO2 anzubieten hast, was sich für das Naturaquarium empfiehlt, kannst Du über rote Cabomba nachdenken. c) im Mittel- und Vordergrund, also um die Dekorationselemente herum würde ich die Ausläuferpflanzen planen und Straßen zeichnen. Das "Zeichnen" meine ich wörtlich: projektiv auf einem Blatt Papier. Dann würde ich mir die entsprechenden Pflanzen aussuchen. Wenn Du ohnehin schwierigere Aufgaben angehst, schau Dir noch einmal die Wasserschläuche (Ultricularia) an. d) Die Dekokationselemente würde ich mit riccia fluitans befplanzen. Eigentliches Moos würde ich allenfalls vor technischen Elementen (Innenfilter, Heizstab) verwenden, wobei ich dann das Flammenmoos auf einer Pflanzplatte direkt vor den Filter setzte. (Ästhetisch wäre natürlich ein Außenfilter zu bevorzugen: Innenfilter sind nun einmal kein Landschaftselement). e) Noch einmal zum Bodengrund: wenn Du magst, kannst Du unterirdische Abgrenzungen im Aquarium einbauen, vielleicht abgesägte Schiefersteine und Deine Straßen durch Bodengrund verschiedener Farbe unterstützen. Die Frage nach grobem Kies oder feinem Kies/Sand stellt sich nicht: es ist meines Erachtens absurd, ein filigranes Naturbecken auf grobem Kies aufbauen zu wollen. Biologisch ist das natürlich kein Problem, aber optisch? Auch bei den Farben würde ich ein Naturbecken, nu mit natürlich anmutenden Bodengrundfarben, also schwarz, anthrazit oder weiß, betreiben wollen. 5. Ausblick: Tierischer Besatz Wenn bisher alle Überlegungen auf filigrane Elemente hinausliegen, muss das natürlich auch für die Tiere gelten. Ich würde auf Garnelen nicht verzichten. Amanogarnelen sind hier seh beliebt, aber je nach Farbwünschen steht Dir auch die ganze Palette der Neocaridina zur Verfügung. Eine schöne Ergänzung wären kleine Fische, wie etwa Blauaugen (Pseudomugil). Neons wären mir schon zu drastisch in der Farbwirkung: ich würde dann eher Neon-Reisfische (Oryzias woworae) erwägen, aber das mag an meinen persönlichen Vorlieben liegen. So viel für jetzt. Auf konkrete Nachfragen gern mehr. Beste Grüße! Algerich |
30.06.2014, 10:44 | #13 | ||||
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Zitat:
Die Pflege und Beschneidung von Gräsern und Moosen würde mir sicher große Freude bereiten, jedoch schrecke ich (noch) etwas vor solchen Aussagen Zitat:
Zitat:
Bodendecker habe ich noch nie angepflanzt aber da ich sie sehr schön finde, würde ich es gerne probieren Zitat:
Ich habe noch ein paar weitere Fragen, vllt. kannst Du mir auch dort helfen. Zum einen lese ich immer wieder, dass wohl eine CO2 Anlage von Nöten sein wird; worauf muss ich bei einem Erwerb achten. Mein Becken wird wohl entweder 200 l oder (was wahrscheinlicher ist) ca. 115 l (Überschlagsrechnung) fassen. Ich gehe nun einfach mal von der etwas kleineren Variante aus: Wie teuer ist so eine Anlage und wie lange hält sie in der Regel? Gibt es da einen bestimmten Hersteller der ein gutes Preis/Leistungsverhältnis hat und den ihr gerne empfehlt? Wie stark müsste das Licht sein, wenn ich Aquascaping in der Größenordnung (115 l) betreiben möchte? Würde es sich evtl. empfehlen, jetzt vorab schonmal mein Wasser zu testen um zu sehen, ob ich damit überhaupt ohne großartige Probleme die von mir angestrebten Pflanzen setzen kann? Fragen über Fragen...aber ich wüsste halt gern so grob was da alles auf mich zukommt...arbeitstechnisch hast Du es ja schon angesprochen Vielen Dank für Deine bisherige Unterstützung!!! Geändert von WildOne (30.06.2014 um 10:56 Uhr) |
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30.06.2014, 22:16 | #14 |
Moderator
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Hallo,
zunächst muss ich darauf hinweisen, dass ich alles andere als ein Aquascaping-Spezialist bin. Ich habe das praktisch nie versucht und kann auf viele Deiner Fragen nur sehr allgemeine Antworten bieten. Vielleicht schaut hier bald jemand vorbei, der sich besser auskennt als ich. Trotzdem möchte ich eine Annäherung versuchen: 1. Düngung Hier kann ich wenig helfen. Ich wollte dieser Tage ein Thema eröffnen, in dem ich nach spezifischen Mikro- und Makronährstoffen frage und wie man deren Fehlen oder Überhandnehmen optisch erkennt. Da ich hiernach fragen muss, habe ich keine Antworten. 2. Pflanzen von Bodendeckern Es ist wie gesagt, eine kleinteilige Arbeit - wenn Du über hinreichende Geduld und Fingerfertigkeit verfügst, sollte es aber kein Problem sein. Anderen gelingt es schließlich oft genug. 3. Soil und Bodenerneuerung Das Umstellen von Soil auf andere Dünger halte ich für problematisch, weil Du den Nährstoffkreislauf änderst, was immer riskant ist. Flüssigdünger scheint mir bei kleinen Pflanzen ohne Schwimmwurzeln auch nicht die erste Wahl. Dein Argumjent, das Anwachsen etc. die größte Anstrengung verlangt, überzeugt mich nicht. Das Problem bei einem Aquascaping-Aquarium ist ja gerade, dass die Pflanzen gleichmäßig gedüngt und beansprucht sein sollen. Da sich auch Ausläuferpflanzen vermehren hast Du also immer einige Pflanzen (Triebe), die jung und einige die älter sind. Da bietet sich kein Zeitpunkt nach sechs Monaten oder so zum Umstellen der Düngemethode an. 4. CO2 Ich hatte mich einmal nach einer Anlage für 240 Liter erkundt. Der Preis lag im Handel um die 270 €. Praktische Erfahrungen mit CO2-Anlagen habe ich nicht. Eine Zeit lang habe ich CO2-Flüssigdünger verwendet, was aber keinen für mich merkbaren Effekt hervorrief. 5. Wasserwerte Es kann nie schaden, über die eigenen Wasserwerte Bescheid zu wissen, aber die bislang genannten Pflanzen sind da eigentlich nicht so besonders heikel. Von dieser Seite erwarte ich bei Deinem Projekt eigentlich keine Probleme. Gruß! Algerich |
01.07.2014, 10:59 | #15 |
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Moin,
disclaimer: es handelt sich im folgenden überwiegend um angelesenes Wissen. 1. Zum Thema "Düngung" und alles weitere zu Wasserpflanzen empfiehlt sich ein Besuch bei www.flowgrow.de Dort kann man dir sicher sehr kompetent Auskunft geben, außerdem haben sie eine sehr informative Datenbank. 2. Eine CO2-Anlage mit einer 2 kg Mehrweg-Flasche bekommst du für rund 170 € bei www.us-aquaristik.de Ich kann nach langer Recherche nur davon abraten, auf die großen bekannten Aquaristik-Marken zurückzugreifen, deren Anlagen sind im Vergleich unglaublich teuer. War zwar zunächst auch etwas skeptisch, aber habe nur positives zu der Alternativware gefunden und mittlerweile selbst seit mehreren Wochen eine Anlage von dort in Betrieb. 3. Für Aquascaping, zumal mit lichthungrigen Bodendeckern, gilt bei Beleuchtung mit T5-Leuchtstoffröhren ein Schwellenwert von 0,5 Watt pro Liter, wobei der Wert auch gerne Richtung 1 Watt pro Liter tendieren darf. Bei LED gelten 40 Lumen pro Liter als vernünftige Größe. Das sind natürlich nur Verallgemeinerungen, die benötigte Beleuchtungsstärke hängt beispielsweise ganz wesentlich von der Beckenhöhe ab. 4. Zudüngen musst du bei Soil sowieso, da längst nicht alle Pflanzen ihre Nährstoffversorgung über den Boden decken können. In ambitionierten Scapes wird eigentlich immer beides gemacht. Darüber hinaus habe ich mich mit Soil allerdings auch noch nicht beschäftigt. Gruß, Familion |
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