07.07.2016, 18:31 | #1 |
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pH-Wert verwirrt mich
Hallo erstmal
Ich habe heute in meinem Aquarium einen großen Wasserwechsel( ca. 90%) gemacht. So weit, so gut. Danach habe ich die Werte kontrolliert und hier kommt nun meine Verwirrung: Mein Leitungswasser hat einen pH-Wert von 7,0. Der pH-Wert im Becken liegt bei 8,5 obwohl ich KH/pHMINUS von Tetra bei gemischt habe. Ich verwende Tröpchentests von Tetra. Könnte mir das vielleicht jemand erklären? Vielen Dank im Voraus Gruß Andy Geändert von Feuerbauer (07.07.2016 um 18:53 Uhr) Grund: Der Vollständigkeit wegen... |
07.07.2016, 18:43 | #2 |
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Moin
Womit hast du gemessen? Lg PS je nach Messmethode gild mehr oder wenig: wenn man misst misst man Mist! |
07.07.2016, 18:48 | #3 |
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Sorry!
Habe ich vergessen zu schreiben. Ich verwende Tröpchentests von Tetra. LG Andy |
07.07.2016, 18:55 | #4 | ||
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Hallo,
wie hoch ist denn überhaupt deine KH? Ich meine wieso verwendest du eigentlich KH-minus?
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07.07.2016, 19:14 | #5 |
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Also mein Wasser ist die Härte:
GH ist bei 22 KH ist bei 14 ...und das nach dem "Panschen"! Ich kapiere einfach nicht warum der PH-Wert nach dem Panschen höher ist als vorher Kann das am Aqua Safe liegen? |
07.07.2016, 19:33 | #6 |
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Was war es denn vorher?
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07.07.2016, 21:16 | #7 | ||
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Hallo Andy,
I. Beginnen wir mit abstrakten Überlegungen zu Deinem Befund: a) Es gibt einen berechenbaren Zusammenhang zwischen pH-Wert, KH und CO2. Die Formel, die ich im Netz gefunden habe lautet: CO2 = (KH/2,8)*10^(7,91-pH). Du kannst die jetzt in mühevoller Arbeit nach KH oder pH auflösen oder einfach unter google einen Rechner suchen. b) Was Du der Formel aber auch so entnehmen kannst ist etwa folgendes: Bei gleicher KH bedeutet ein höherer pH-Wert, dass weniger CO2 im Wasser ist und umgekehrt. Bei gleichem pH bedeutet ein höherer KH Wert, dass mehr CO2 im Wasser ist und umgekehrt. c) Wenn nun der pH-Wert plötzlich steigt und der KH-Wert konstant ist, muss also denklogisch das CO2 aus dem Wasser entfernt worden sein. Du müsstest also bei dieser Ausgangslage einen Umstand suchen, der zu einem CO2-Verlust führte. Hier können wir gern spekulieren, aber die von Dir mitgeteilten Ausgangs-Messwerte sind nicht vollständig,weil sie den Zeitablauf nicht wiedergeben. d) Im Einzelnen wären folgende Fragen abzuklären: 1. Kann ein Messffehler ausgeshlossen werden? Ich für mich schließe einen Messfehler erst dann aus, wenn ich bei drei aufeinanderfolgenden Messungen das gleiche Ergebnis erzielt habe. Nennt mich bedenkenträgerisch, aber bei praktischen Aufgaben traue ich mir nicht viel zu. 2. Wann wurden die Werte ermittelt? Der pH-Wert von 8,5 ist offensichtlich gleich nach dem Wasserwechsel gemessen worden. Der Wert des Beckenwasssers vor dem Wasserwechsel ist, wenn tatsächlich 90% gewechselt wurden, relativ unerheblich. Aber ist der Wert 7,0 wirklich das aktuell beim Wasserwechsel verwendete Leitungswasser? Auch hier gibt es mitunter Veränderungen. 3. Welche Ergebnisse ergeben sich für die KH im Leitungswasser und im aktuellen Beckenwasser? Ist 14 KH wirklich ein aktuelles Messergebnis oder Dein genereller Befund nach KH-Minnus Zugabe? 4. Wann und wie wurde KH-Minus eingesetzt? Eine dauerhafte Wasserbehandlung mit diesem Mittel ist nicht unumstritten, vor allem weil die Werte nicht konstant bleiben. Vom Hersteller (Tetra) wird empfohlen, das Mittel regelmäßig alle 2-3 Tage zuzusetzen, das ist aber natürlich mit einem sehr großen Wasserwechsel weitgehend wirkungslos geworden; oder hast Du das Wechselwasser behandelt? Je nach konkreter Anwendung greift das Mittel jedenfalls auch in Deinen CO2-Haushalt ein, weil, wie eingangs vermerkt, eine Wechselwirkung zwischen CO2, KH und pH besteht. e) Erst wenn diese Punkte geklärt sind, können wir dem von Dir geschilderten Phänomen weiter nachforschen - jedenfalls reicht mein Kenntnisstand derzeit nicht weiter. Vielleicht meldet sich hier ja ein kompetenterer Kollege. f) Interessant ist das Phänomen allemal. Wenn Du das weiter beobachten willst, würde ich die pH- und KH-Werte über die Folgetage bis zum nächsten Wasserwechsel tabellarisch auflisten, dann unmittelbar vor dem Wasserwechsel pH und KH des Leitungswassers ermitteln und nach durchgeführtem Wasserwechsel erneut vergleichen. II. Praktische Ableitungen Das Ganze hat natürlich auch eine praktische Seite. Ein Versuchsaufbau ist schön und gut, aber während des Versuchs müssen Tiere und Pflanzen ja in dem Versuchsbecken weiter leben. Hier stellt sich zuerst die Frage, weshalb Du weicheres oder saureres Wasser brauchst. Mit anderen Worten: welche Tiere und Pflanzen leben in dem Becken, für die das Leitungswasser nicht optimal ist. Interessant wäre auch, wie groß das Becken ist, weil manches dafür spricht, dass Dir, wenn Du wirklich weiches Wasser benötigst, mit einer Osmoseanlage am Besten gedient wäre. III. Wasseraufbereiter (Aqua Safe) das Aqua Safe würde ich als Ursache ausschließen. Der Wasseraufbereiter soll im wesentlichen dazu dienen, Schwermetalle u. ä. zu binden und so die Wasserqualität zu verbessern. In der älteren Aquaristik, als die Wasserleitungen noch alle möglichen Substanzen, vor allem Kupfer an das Wasser abgaben, galt das als unverzichtbar. Heute ist das meistens überflüssig. Eine Wechselwirkung zwischen Wasserwerten und AquaSafe wird im Netz teilweise diskutiert. Ich selbst habe mich damit zwar nie befasst, für mich gilt hier aber eine ökonomische Überlegung: Wenn belegbar wäre, dass Aqua Safe aus neutralem Wasser solches mit pH 8,5 macht, wäre das Mittel schon lange weitgehend unverkäuflich. IV. Danke In jedem Falle ist das ein wirklich interessantes Thema. Mich jedenfalls fasziniert es immer wieder, wenn ein konkretes Problem in einem Becken Anlass für auch grundsätzlichere Fragen bietet und ich denke, dass auch solche Kollegen, deren Leitungswasser angenehm weich ist, hier profitieren können. Bitte halte uns daher unbedingt über Deine weiteren Schritte auf dem Laufenden. Beste Grüße Algerich
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08.07.2016, 13:25 | #8 |
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Hallo Algerich
Zunächst einmal DANKE für deine Umfangreiche Antwort. Eigentlich wollte ich ja nur ein Aquarium pflegen und nicht gleich eine Doktorarbeit in Chemie machen. Irgendwie hatte ich mir das einfacher vorgestellt. Auch in Bezug auf meine Frage. Ich verstehe einfach nicht, wie sich bei so viel Wasser in so kurzer Zeit der pH-Wert verschlechtert, obwohl er ja eigentlich durch die Zugabe von Chemikalien besser werden sollte. Aber ich bin ja lernwillig und auch lernfähig. Also gehen wir mehr ins Detail: 1. Meine Wasserversorgung So kommt es bei mir aus dem Hahn: Nitrit: 0,0 mg/l PH-Wert: 7,0 KH-Wert: 16 GH-Wert: 22 Kein Chlor! Cu oder Fe oder andere Werte kann ich (im Moment noch) nicht messen. (Ich werde wohl demnächst meinen Chemiebaukasten erweitern) 2. Meine Hardware Ich bin stolzer Besitzer von einem Eheim 126l aqua pro ( 80cm) Der Filter läuft mit ca 500l Durchfluss und hat 3 Kammern. - kleinste Kammer mit original Filterschwamm - zweite Kammer mit Eheim Mech befüllt - dritte Kammer mit Eheim Substrat befüllt. Der Filter wurde noch nie gewechselt/gereinigt( Läuft seit 4 Wochen unverändert.) Der Heizstab läuft auf 25 Grad Celsius. Kein Luftsprudler! 3. Meine Bewohner - 10 Neon Tetra - 10 Platy Xiphophorus maculatus - 5 orange Zwergflusskrebse Cambarellus patzcuarensis - 1 Albino-Antennen-Wels "Horst" - 1 Quellblasenschnecke, Physa marmorata ( war kostenlos bei den Pflanzen dabei ) Bei diesem Besatz sollte es nach Möglichkeit auch bleiben. 4. Meine Fauna - als Bodengrund verwende ich zu 100% Naturkies ( 30kg) - 6 verschieden Pflanzen + einige Stängel Wasserpest (Beim bepflanzen habe ich JBL Düngerkugeln in den Kies gedrückt. Je eine pro Pflanze) - 1 Moorkienwurzel Ich habe mal ein Foto reingestellt. Hoffentlich habe ich nichts vergessen Nun zur Chronologie meiner Verwirrung: Mir war von Anfang an klar, dass ich es mit hartem Leitungswasser zu tun habe. Ich habe also mein Leitungswasser ( jetzt schon mehrmals) mit einem Tröpchentest kontrolliert. Diese Werte sind ziemlich konstant. Den Nitrit-Wert kontrolliere ich täglich. Bei Bedarf wird dann das Wasser gewechselt. Je Höher der Nitrit-Wert umso mehr Wasser wird getauscht. Ansonsten lasse ich das doch sehr junge Aquarium möglichst in Ruhe. Jetzt habe ich einen großen Wasserwechsel von ca. 90% durchgeführt. (Hat etwas an Überwindung gekostet den Fischis das Wasser so weit abzulassen ) So: der pH-Wert vom Leitungswasser war 7,0. GH 22 und KH 16 Damit das Becken wieder aufgefüllt, Aqua Safe rein, KH/pHMinus rein, (beides von Tetra jeweils 30ml) danach ca. 1 Stunde gewartet. Erneut die Werte kontrolliert. Jetzt im Becken: pH 8,5, GH22 und KH 14 Ich darauf hin für mich ist das ein Widerspruch: Der pH-Wert sollte doch eigentlich deutlich niedriger sein, oder??? Ist das was im Aquarium (Dreck, Leichen, Giftmüll oder Ähnliches...), was diesen pH-Anstieg erklären könnte??? Ich bin jetzt auch nicht panisch oder so. Den Fischen scheint es gut zu gehen. Kein auffälliges Verhalten. Kein Luftschnappen. Die Neons sind nicht blass (das waren sie nach dem Einsetzen). Und mindestens 1 Krebs hat sich schon gehäutet. Die bekomme ich nicht so oft zu Gesicht, weil sie offensichtlich ausreichend Versteckmöglichkeiten haben Ich bin nur von diesem pH-Wert verwirrt Sonnige Grüße aus dem Süden der Republik |
08.07.2016, 17:17 | #9 | ||
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Hallo Feuerbauer herzlich willkommen
Also iiich hätte da eine sehr einfache Antwort und Lösung: Lass das pH-Minus WEG. Der pH in Deinem Leitungswasser ist spitze. Bei uns kommt es mit 7,8 aus der Leitung, auch das ist normal. Wenn Dein Becken mehr eingefahren ist, und Du nicht wie ein Wilder Pflanzen von links nach rechts verrückst, 2x den Kies wegen der Farbe wechselst, und 5 x umstrukturierst, den Boden klinisch rein absaugst, dann wird der pH auch völlig in Ordnung sein und das auch bleiben. Das war natürlich überspitzt, ich will damit sagen, Dein bald komplett eingelaufenes Aquarium braucht keine pH Veränderung!!! Hast Du Nitrit, machst Du Wasserwechsel. Evtl zu früh mit zu viel Fischen auf einmal besetzt. Ist aber jetzt so und die einfache Lösung sind große Wasserwechsel. Das stabilisiert sich von selbst. Übrigens KEINER Deiner Bewohner hat überhaupt ein Problem mit Deinem pH-Wert. Auch nicht mit der Wasserhärte. Die einzigen Tiere vielleicht, über die das manchmal diskutiert wird, sind Deine Neons, wobei es sich um die robustere Sorte Neons bei Dir handeln dürfte. Mein Rat: NUR Frischwasser ins Becken. Regelmäßig, nicht daran sparen. Wasseraufbereiter brauchst Du oft gar nicht. Es wird heute nur noch selten gechlort. Ist Dein Becken fein eingefahren, musst Du vielleicht auch nicht mehr alle par Tage 90% wechseln, sondern beispielsweise (vom Besatz usw abhängig) wöchentlich zwischen 50 und 70% Hier schadet dann auch eine ganz minimale Chlormenge im normalen Leitungswasser nicht mehr. Investiere das Geld für diese Säuren in frisches Lebendfutter, jede Woche, und die Tiere haben mehr davon. Gruß Sonne
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08.07.2016, 17:50 | #10 |
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Hallo Sonne
DANKE für deinen ausgiebigen Rat! Bei den Neons handelt es sich in der Tat um die robustere Variante. Auch lasse ich das Becken weitestgehend in Ruhe. Ich bin sicher kein Sauberkeitsfanatiker, der ständig den Boden absaugt - ganz im Gegenteil. Die Krebse und auch der Antennenwels brauchen doch was zum durchwühlen Mit deiner Vermutung, dass die Fische zu früh eingezogen sind, triffst du auch voll ins Schwarze. Aber sei mir nicht böse: Auch wenn der pH-Wert in Ordnung ist, die Frage bleibt: Warum sich bei so viel Wasser in so kurzer Zeit der pH-Wert verschlechtert, obwohl er ja eigentlich durch die Zugabe von Chemikalien besser werden sollte. Deinen Rat werde ich befolgen und die Wasseraufbereiter weglassen. Auch mit dem Thema "lebend Futter" werde ich mich beschäftigen (Muss zuerst noch meine Frau davon überzeugen ) Liebe Grüße Andy |
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