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Alt 06.08.2017, 19:37   #1
fishflo
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Standard 3 Fische innert weniger Tagen gestorben

Liebes Forum

Ich suche um Hilfe und mir ist durchaus bewusst, dass eine Ferndiagnose äusserst schwierig ist. Dennoch hoffe ich auf einen guten Rat von euch!

Vor ca. 4 Wochen bekam ich von Freunden (die selber auch alle erfolgreiche Aquarienhalter sind) eines ihrer gebrauchten Aquarium. Das Aquarium ist von Juwel und enthält 240l in gefülltem Zustand.
Also habe ich als erstes das Aquarium gefüllt. Der Kollege machte direkt ein wenig Bakterienstarter rein. Einige Tage später kaufte ich mir die Einrichtung und einige Pflanzen. Nach 2 Wochen Einlaufzeit (bereits benutzter Kies vom Kollegen, gebrauchter Filter) liess ich mir im Fachgeschäft das Wasser testen (da ich nur Streifentests habe). Im Fachgeschäft wurde mir zugesichert, dass das Wasser top sei und mir hier auch keine Fisch eingehen werden. Also kaufte ich mir ein paar Fische (7 Sumatrabarben + 1 L204 Wels). Von den besagten Kollegen erhielt ich noch 2 Antennenwelse. Die Fische verhielten sich prächtig und schienen sich richtig wohlzufühlen. So liess ich das AQ dann weitere 4 oder 5 Tage laufen (auf Rat des Fachhändlers), bevor ich neue Fische hinzufügte. Dieses Mal kaufte ich mir 2 weitere Sumatrabarben, 6 kleine Bitterlingsbarben und 5 Regenbogenfische. Nachdem die Sumatras die neuen Regenbogenfische am ersten Tag etwas genervt haben lief es ab dem 2. Tag wunderbar.

Vor 5 Tagen habe ich einen meiner Sumatrabarben bemerkt, wie er in komischer Schieflage knapp unterhalb des Wasserspiegels weilte. Ein bisschen etwas hat er gegessen, aber definitiv nicht so viel wie die anderen. Am nächsten Tag als ich von der Arbeit nach Hause kam war er tot. Am nächsten Tag entdeckte ich einen der Bitterlingsbarben tot am Filter - der Fisch war etwas verklemmt, ich weiss aber nicht, ob dies die Todesursache ist. Das war am letzten Donnerstag. Anschliessend habe ich direkt 1/3 des Wassers gewechselt. Am Freitag verreiste ich für ein Wochenende. Ich habe mir die Fische alle angeguckt und einen der Sumatras bemerkt, wie auch er sich etwas komisch und ähnlich verhält, wie der, der bereits gestorben ist. Die restlichen Fische schienen in Ordnung. Ich habe sie mit gefroren-Futter (in einem Sieb aufgetaut) gefüttert und selbst der "schwache" Sumatra hatte richtig Kohldampf. Heute Sonntag komme ich zurück und der Sumatra lebt glücklicherweise noch. Er verhält sich zwar nach wie vor etwas merkwürdig aber er lebt und isst wenigstens. Zu meinem erstaunen war aber einer meiner super aktiven und glücklich wirkenden Antennenwelse tot (und komplett weiss, bis auf die Flossen?!).

So, und jetzt bin ich natürlich etwas traurig und frustriert. Nachdem ich vor diesen Ereignissen richtig Freude hatte und jeden Tag mindestens 30 Minuten vor dem AQ gesessen habe sterben mir jetzt diese unschuldigen Tiere weg. Das Wasser teste ich täglich, die Werte scheinen für mich in Ordnung (zumindest laut Fachhandel):

NO3 mg/l: ca. 20
NO2 mg/l: 0
GH: ca. 20°d
KH: ca. 10-15°d
pH: ca. 8
CI2 mg/l: 0

Diese Tests habe ich soeben gemacht mithilfe dieser Teststreifen.
Die Fische sehen für mich (wie auch meine Kollegen, die mir helfen wollten) abgesehen vom Verhalten absolut in Ordnung aus. Sie fressen und verhalten sich (bis auf wenige) wie in den ersten Wochen.

Meine Frage an euch: Was mache ich falsch? Wie soll ich fortfahren?
Ich habe mir folgendes Vorgehen vorgenommen: Ich werde morgen mit einer Wasserprobe beim Fachhändler vorbeigehen und mir das Wasser exakt testen lassen. Diese Werte werde ich dann hier erneut posten.

Abschliessend möchte ich mich bei euch für eure Zeit bedanken und freue mich über alle Tipps. Wie bereits erwähnt bin ich blutiger Anfänger, hatte aber extrem Spass an diesem Hobby. Für mich ist es einfach nicht spassig, den Tieren so zuzusehen und jeden Tag mit dem Schlimmsten zu rechnen.

Danke!
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Alt 06.08.2017, 22:27   #2
Sonnentänzerin
 
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Standard

Hallo Fishflo herzlich willkommen

möglicherweise wird man auch bei den neu gemessenen Werten keine Auffälligkeit sehen.

1
Trotz Einfahrzeit, Bakterienstarter, gebrauchtem Filtermaterial,
Wartezeit zwischen den ersten Fischen und den folgenden Fischen
könnte das Aquarium nach so wenigen Wochen noch nicht stabil genug für die Anzahl Deiner Fische sein.

Damit meine ich weniger den Nitritwert,
das biologische Gleichgewicht dürfte noch nicht so ausgeprägt sein.

Ein lange laufendes, stabiles Aquarium, in dem auch die Pflanzen schon super loswachsen, dauert ein paar Monate.

Es gibt in jedem Aquarium eine ganz eigene Keimflora.
Nicht Böses.

2
In jedem Aquarium gibt es also eine eigene Keimflora,
gewisse Bakterien

Im Becken vom Welsvorbesitzer, in jedem Verkaufsbecken, in Deinem eigenen Becken.

Manchmal ist es so, dass Fische, die aus verschiedenen Becken oder Läden zusammengesetzt werden, jeweils Probleme haben, mit den neuen Keimen zurechtzukommen.

Also nicht "die bösen Fische aus dem Laden waren schon alle krank",
oder "die Welse waren krank".
Niemand muss krank sein.

Händlerfische sind höchstens oft geschwächt.
Falsch aber verständlich verglichen vielleicht mit einem Kind, das in den Kindergarten kommt, mit einem Pferd, das im neuen Stall Husten bekommt.

.

Du musst das jetzt leider aussitzen.

Als Hilfe, um Dein Wasser so keimarm wie möglich zu halten, damit alle Fische gleichzeitig ein ungefährlicheres Milieu erhalten,
kannst Du im Moment mehr Wasser wechseln.
Später reicht es oft, 50% pro Woche,
oder ein Drittel alle zwei Wochen,
das kommt auf Besatz, Fütterung usw an.

Jetzt kannst Du ruhig mal alle zwei Tage 80% auswechseln.
Vorübergehend.

Versuch dabei, keinen Zusatzstress zu verursachen.
Also Wasser langsam und schonend mit einem Schlauch ablassen,
mit einem Schlauch wieder langsam einlassen.

Mit ähnlicher Temperatur einfüllen.
Eben nur keinen Zusatzschock.

Gutes, abwechslungsreiches Futter.
Frostfutter ist auch gut.
Für den verbliebenen Antennenwels Tabs, auch mal kurz gekochten Löwenzahn, ruhig auch mal einen ganzen Frostfutterwürfel geben, damit dieser absinkt und auch für den Wels erreichbar ist.

Aber beim Füttern auf die Wasserqualität achten.
Nicht zu viel.
Aber jetzt aus Angst auch nicht pausieren.

Deshalb ist ja ein vermehrter Wasserwechsel im Moment niemals falsch.

Keine neuen Fische dazusetzen.

Hoffen, dass sie sich fangen.

Ich persönlich setze neue Tiere nicht mehr gleich in meine Becken ein.
Bei mir wäre das Ganze besonders schlimm, weil ich über Jahre nichts Fremdes in meine Becken lasse, nicht einmal mehr eine Pflanze aus einem anderen Becken.

Meine so isoliert lebenden Fische kämen überhaupt nicht mehr mit Fremdkeimen zurecht - oder die Neulinge nicht mit denen von meinen.

Neulinge kommen in ein sauberes Plastikbecken, nur mit Steinen und Filterung, und werden zunächst beobachtet.
Sind sie gesund, gewöhne ich sie in den nächsten Wochen sehr langsam an steigende Wassermengen aus dem Zielbecken.
Danach bringe ich aus dem Zielbecken auch mal ein paar Blätter oder Steine mit ein.
So können sich die Neuen ganz langsam an die Keime des Zielbeckens gewöhnen.
Immer noch alles gut?
Dann umgekehrt:
Langsam Wasser aus dem Quarantänebecken ins Zielbecken.
Warten-
langsam Biomaterial wie Steine aus dem Quarantänebecken ins Zielbecken.
Warten
Dann Einzug der Neuen ins Zielbecken.

Zu aufwändig?

Auch schon hilfreich:
Bei jedem neuen Fisch, den Du einsetzen willst, zumindest direkt vor dem Einsetzen in Deinem Zielbecken einen Wasserwechsel von 80% machen.
Das reduziert zumindest die Gefahr für die Neuen (leider nicht für Deine Stammfische)

Fazit:
Leider kommt so etwas manchmal vor, wenn neue Fische dazukommen, oder insgesamt Fische aufeinandertreffen.

Aussitzen, Frischwasser, bestes Futter, Geduld.
Alternative für die Zukunft:
Quarantänebecken für Neulinge (kann auch nur ein durchsichtiger Eimer sein)

Das wird schon.
Du wirst sehen, die Freude wird überwiegen

Gruß Sonne

Danke: (1)
Sonnentänzerin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2017, 09:31   #3
fishflo
 
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Besten Dank für die ausführliche Antwort!

Wie erwähnt war ich gestern beim Fachhändler. Dieser hat meine genauen Werte ermittelt und zusätzlich den Sauerstoff im Wasser gemessen.
Die Ergebnisse unterschieden sich unwesentlich von meinen und auch er konnte mittels Ferndiagnose nichts weiteres dazu sagen.

Er empfahl mir auch einen Wasserwechsel, den ich gestern Abend noch gemacht habe. Zudem meinte er, dass meine Konstellation nicht sehr geeignet sei.
Ich lasse jetzt vorerst mal alles wie es ist und hoffe, dass sich das langsam aber sicher mal einpendelt und sich die Fische wieder richtig wohl fühlen.

Ich werde mich zu einem späteren Zeitpunkt wieder melden.
Falls jemand noch andere Tipps für mich hat lese ich die mir natürlich gerne durch!

Danke und Gruss,
Flo
fishflo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2017, 10:06   #4
Wasserwelt
 
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Zitat:
Zitat von fishflo Beitrag anzeigen

Er empfahl mir auch einen Wasserwechsel, den ich gestern Abend noch gemacht habe.

Zudem meinte er, dass meine Konstellation nicht sehr geeignet sei.

Hallo

Größere Wasserwechsel solltest Du auch weiterhin machen.

Da gebe ich dem Fachhändler recht, die Konstellation der Fische passt nicht zusammen.
Ich würde an Deiner Stelle versuchen, entweder die Sumatrabarben, oder die Bitterlingsbarben und die Regenbogenfische abzugeben.
Denn, solange die Sumatrabarben im Becken sind, haben die Bitterlingsbarben und Regenbogenfische "keine Ruhe" (Stress).
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Alt 08.08.2017, 18:58   #5
fishflo
 
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Das werde ich machen. In welchem Rhytmus empfiehlt sich das? 1-2x die Woche? Nebenbei noch eine Frage: wenn ich füttere, wie stelle ich sicher, dass die kleinen Bitterlingsbarben an Futter kommen? Die Sumatrabarben und die Regenbögler sind da immer extrem auf Zack.

Zum Thema Fische trennen: die Bitterlingsbarben halten sich gerne im Hintergrund und zwischeen den Pflanzen auf und werden dort in Ruhe gelassen. Die Regenbögler verhalten sich extrem ähnlich wie die Sumatrabarben. Sind stets unterwegs und meist im Grüppchen. Ich bin zwar Laie und weiss nicht wie sie sich in einer anderen Konstellation verhalten, auf mich wirkt die Stimmung aber ziemlich entspannt. Die Konstellation habe ich so natürlich auch nur weil mir der letzte Fachhändler gesagt hat, dass das problemlos gehe.
Werde mich dennoch umhören, vielleicht ergibt sich ja was..

Danke und Gruss
fishflo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.08.2017, 21:02   #6
Wasserwelt
 
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Zitat:
Zitat von fishflo Beitrag anzeigen
Die Konstellation habe ich so natürlich auch nur weil mir der letzte Fachhändler gesagt hat, dass das problemlos gehe.
Hallo fishflo

Du musst Dir eines merken, der Zoohändler will nur verkaufen, da passt alles, Hauptsache der Umsatz stimmt.
Wenn Du Fische kaufen willst, erkundige Du Dich vorher im I-net oder Bücher, dann passiert so etwas nicht wieder.

Edit: Was den Wasserwechsel betrifft, kannst du ruhig 2x die Woche machen.
Wasserwelt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.08.2017, 07:45   #7
fishflo
 
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Besten Dank für Deine Antwort Wasserwelt. Werde ich selbstverständlich so machen!

Jetzt habe ich aber eine neue Frage.

Eine Sumatrabarbe ist mir gestern aufgefallen, weil sie ein Stück dicker war/ist als die anderen (dick gegen die Seite, nicht gegen unten). Heute morgen ist mir aufgefallen, dass sie die ganze Zeit kopfüber im Wasser schwimmt und zittert (das war gestern noch nicht der Fall). Ansonsten sehe ich keine Probleme. Schuppen sehen normal aus, sehe keine der bekannten Krankheiten, Flossen sehen gut aus.
Im Internet habe ich gelesen, dass die Fische kopfüber zittern wenn sie balzen, stimmt das? Muss ich mir sorgen machen bzw. den Fisch irgendwie behandeln?
Für Nachwuchs soll mein Wasser gem. Fachhändler ja zu hart sein.

Danke und Gruss,
Flo

Edit, 10.08, 10:43h
Die Barbe ist zwar noch immer ründlich, nach meinem Gefühl aber nicht mehr so doll wie gestern Abend oder heute morgen früh. Zudem zittert sie nicht mehr und benimmt sich wie alle anderen.

Geändert von fishflo (10.08.2017 um 09:44 Uhr)
fishflo ist offline   Mit Zitat antworten
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