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Alt 25.11.2018, 19:41   #1
Hans T
 
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Standard Indostomus crocodilus, Burma-Stichling

Hallo,

vor ca. 2 Wochen konnte ich bei meinem Händler zwei Burma-Stichlinge kaufen. Leider stellte sich heraus, dass es zwei Männchen waren. Von einem Bekannten, der sie auch züchtet, habe ich dann noch ein Weibchen bekommen. Da die Gruppe für einen Zuchterfolg aber etwas klein erschien, habe ich mir vor einer Woche noch fünf Tiere besorgt.

Indostomus crocodilus gehören zu den Stachelröhrenmäulern und kommen aus Thailand. Es sind noch zwei andere Arten Indostomus bekannt, I. paradoxus und I. spinosus. Sie werden ca. 3 cm groß. Das Verhalten gleicht etwas den Barschen, das Aussehen geht aber mehr in Richtung Mini-Nadeln, er hat eine sehr gestreckte Körperform. Die Farbe ist eher unspektakulär braun, der Körper ist mit Knochenschuppen gepanzert. Die Rücken- und Afterflosse sind symmetrisch, bei den Männchen besitzen Dorsale und Anale einen braunen Streifen, auch wenn in einem Artikel in der neuen Amazonas der Streifen als weiß beschrieben wird.

Die Art wird in sehr kleinen Aquarien gehalten, da sie eher bewegungsarm ist, meine 8 Tiere leben in einem 30 l Becken mit Schwammfilter und Luftheber. Eine starke Beleuchtung ist nicht nötig oder erwünscht, nur etwas Licht für die Pflanzen. Die Temperatur liegt zwischen 25° und 26°. Laut Amazonas bevorzugen sie einen PH-Wert zwischen 5 und 6 und eine sehr niedrige Härte. Mein Wasser hat eine mittlere Härte von ca. 450 µs, der PH-Wert ist neutral. So wurden die Tiere auch beim Händler und dem Züchter meines ersten Weibchens gehalten, daher habe ich das erst einmal übernommen. Sie mögen gerne dunklen Bodengrund und dicht bepflanzte Becken mit gestrüppartigen Zuständen und vor allem möglichst enge Höhlen und Röhren. Ich habe viele kleine Steinhaufen im Becken, die enge Schlitze bilden in denen sie sich gerne aufhalten. Die von mir aus schwarzen Strohhalmen zusammen geklebte Höhle wird auch sehr gerne angenommen. Die Strohhalme sind doppelt so lang wie die Tiere.

Sie fressen ausschließlich möglichst kleines Lebendfutter, Copepoden aller Art und Bananen- oder Mikrowürmchen. Artemia wird auch genommen, sollte aber nicht das ausschließliche Futter sein, obwohl ich Artemia grundsätzlich anreichere und vor dem Verfüttern noch füttere. Es ist nicht möglich, sie an Trocken- oder Frostfutter zu gewöhnen. Indostomus eignen sich nur für erfahrene Aquarianer, einerseits wegen der Ernährungsgewohnheiten, andererseits ist die Pflege der kleinen Aquarien zur Erhaltung der Wasserqualität eher aufwendig. Man muss tote Futtertiere aufwirbeln und beim regelmäßigen Wasserwechsel entfernen, zumal man hier keine Schnecken einsetzen kann. Diese würden sich nämlich mit Sicherheit über die Gelege hermachen.

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Die kleine selbstgebaute Höhle wurde sofort von einem der Männchen in Beschlag genommen.

Gestern morgen habe ich noch eine zusätzliche Höhle zusammen geklebt, die wollte ich heute einsetzen und einen Wasserwechsel vornehmen sowie die Wasserhärte etwas absenken, da ich ja versuchen möchte zu züchten. Ich habe dann aber lieber zur Kamera gegriffen und es geschafft, das hier aufzunehmen:

https://www.youtube.com/watch?v=PCvb...ature=youtu.be

Ich konnte also beobachten, wie das zuerst gekaufte Männchen und das einzeln gekaufte Weibchen gerade anfingen zu balzen. Sie sind im Laufe des Tages immer wieder in die Höhle gegangen und haben in zwei Röhren jeweils mehrere Eier von ca. 2 mm Größe abgelegt. In den anderen Röhren gibt es noch ganz kleine, einzeln abgesetzte Eier. Den Wasserwechsel habe ich also heute erst einmal sein gelassen, morgen mache ich vielleicht einen Teilwasserwechsel. Die Larven sollen nach etwa zwei Tagen schlüpfen.

Die Ernährung der Jungtiere ist etwas schwieriger, da sie 14 Tage brauchen sollen, bis sie sich an kleinste Artemien heran gearbeitet haben. Bis dahin werden sie entweder mit einem Mix aus Pantoffel- und Rädertierchen oder eben mit Rettichtierchen gefüttert. Die Fütterung beginnt natürlich erst, wenn nach ca. 6 Tagen der Dottersack aufgebraucht ist. In meinem Becken ist auch einiges an Süsswassertang, der die Möglichkeit bietet, dass sich Kleinstlebewesen ansiedeln.

Mal sehen, wie sich das noch entwickelt, ich werde natürlich berichten...

Bis bald
Hans

Hans T ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2018, 19:54   #2
carpenoctemtom
 
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Hi Hans,


die Nadelartigen haben es Dir echt angetan. Bewundernswert mit welchem Einsatz Du da ran gehst. Ich finde die auch toll, aber der Futteraufwand wäre mir zu hoch...


Tom
carpenoctemtom ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2018, 20:05   #3
dumdi65
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Hallo Hans.

Da hast ja wirklich gut zu tun. Hut ab vor deinem Einsatz für diese Tiere.

Was ein Sieb von 50µ angeht, soll das Material Metal oder Plastik sein?
dumdi65 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.11.2018, 22:11   #4
Hans T
 
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Hallo,

bei diesen kleinen Fischen hält sich der Aufwand noch in Grenzen, jedenfalls für meine Relationen, ich habe ja sowieso das Futter für die Nadeln da.

Kunststoff wäre für das Sieb völlig ausreichend, ich brauche es halt nur für die Rettichtierchen.

Viele Grüße
Hans
Hans T ist offline   Mit Zitat antworten
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