28.12.2012, 12:35 | #1 |
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Nothobranchius foerschi
Wissenschaftlicher Name und Gattung?
Nothobranchius foerschi Deutscher Name: (aktueller dt. Name des Tieres) Foersch´s Prachtgrundkärpfling Herkunft: (z.B. Habitat, natürliches Vorkommen, natürl. Lebensraum) Tansania. In Sümpfen, Tümpeln und Straßengräben, die zeitweise austrocknen. Erreichbares Alter: (z.B. Monate oder Jahre durchschnittlich) ca. 12 Monate Erreichbare Größe: (in cm) 5cm Persönlicher Haltungs- und Zuchterfolg: Nothobranchius foerschi sind Saisonfische, das bedeutet, dass sie an einen Lebensraum angepasst sind, der regelmäßig austrocknet, wodurch der gesamte Fischbestand zugrunde geht. Lediglich die in den Boden gelegten Eier überdauern die Trockenperiode, sodass in der nächsten Regenzeit, neue Fische schlüpfen. Die Entwicklung der Larven erfolgt dementsprechend rasant, bereits nach 5 bis 6 Wochen sind die Tiere geschlechtsreif, und fangen nach 6 bis 8 Monaten bereits an zu vergreisen. Das erreichbare Höchstalter liegt bei etwa 12 Monaten. Für die Haltung im Aquarium eignen sich bereits klein Aquarein. Für ein Paar oder Trio reicht bereits ein 12 Liter Standartbecken aus. Ich halte die Geschlechter getrennt, wobei für 7 Männchen einen 40 cm (20 Liter) Aquarium völlig ausreicht. An die Wasserqualität werden keine hohen Ansprüche gestellt, es sollte lediglich nicht allzu weich sein. Obwohl die Tiere in der Natur auch sehr weiche und saure Lebensräume besiedeln, hat sich in der Aquaristik gezeigt, dass sie in härterem, alkalischem Wasser weniger krankheitsanfällig sind. Besonders Oodinium kann zu einem Problem werden. Ich selbst halte meine Foerschis bei GH10° und pH 8, unter einer Zugabe von 1g/Liter Kochsalz (das Salz zur vorbeuge gegen Oodinium). Zimmertemperatur ist für die Haltung ausreichend, höhere Temperaturen werden vertragen, lassen die Tiere aber schneller altern. Das Aquarium sollte verkrautet eingerichtet sein, um unterlegenen Tieren (und bei Gruppenhaltung auch den Weibchen) Versteckmöglichkeiten bieten. Sollten beide Geschlechter zusammengehalten werden, ist es ratsam, auf einen Bodengrund zu verzichten. Mit dieser Methode werden die Tiere davon Abgehaltenen, sich unermüdlich zu paaren. Als Bepflanzung eignet sich z.B. Wasserpest. Als Futter eignet sich neben Lebend und Frostfutter auch Flockenfutter. Ich selbst verwende vor allem Frostfutter (Mückenlarven aller Art und Artemia). Der Futterbedarf der Tiere ist, genau wie der Stoffwechsel groß und belastet das Wasser stark, was regelmäßige Wasserwechsel erforderlich macht. Zur Zucht setzt man ein Paar oder Trio in einem kleinen 12 Liter Aquarium an. Als Einrichtung reicht etwas Wasserpest oder auch ein Wollmopp, damit sich die Weibchen vor dem Männchen verstecken können. Als Laichsubstart dient ausgekochter Torf. Man kann den Torf entweder direkt ins Becken geben, oder einen „Starenkasten“ benutzen. Ein Starenkasten ist hierbei ein Kleiner Becken oder eine Schale, die mit Torf gefüllt wird. Ich habe so einen Starenkasten benutzt, die Fische finden ihn sehr schnell und laichen in den Torf ab. Nach 7 bis 10 Tagen wird der Torf (oder der Starenkasten) aus dem Becken entfernt und trockengelegt. Dabei wird er bis zur sogenanten Tagakfeuchte, auf einem Stück Pappe oder einer Zeitung ausgebreitet und getrockenet, bis sich eine deutliche helle Schicht auf dem Torf gebildet hat. Das hat bei mir gute zwei Tage gedauert. Danach wird der Torfansatz in eine Plastiktüte verpackt, beschriftet (Fischar und Datum der Trockenlegung) und bei ca. 23 bis 25°C dunkel gelagert. Ab und zu Kontrollieren kann nicht schaden. Der Aufguss mit kühlem (18°C) Wasser kann nach 6 bis 8 Wochen erfolgen. Dazu verwendet man ein flaches Gefäß und gießt bis zu einem Wasserstand von 2 cm auf. Bereits nach wenigen Minuten können die ersten Larven schlüpfen, einige brauchen etwas länger, aber nach wenigen stunden sollten die Meisten Eiere geschlüpft sein. Man kann die Fische absammeln und den Torf dann erneut trockenlegen und nach weiteren 2 Wochen wider aufgießen. Auch dann können noch Larven schlüpfen, bei foerschi aber nur wenige, so das sich das erneute Trocknen meist nicht lohnt. Nicht alle Larven bewältigen sofort Artemia, daher empfiehlt es sich die ersten 3 Tage auch Essigälchen oder Pantoffeltierchen anzubieten, danach ist die weitere Aufzucht leicht. Nach 3 Wochen zeigen die ersten Männchen ihre Farben und nach nur weiteren 2 bis 3 Wochen sind sie geschlechtsreif. Bei meiner ersten Aufzucht kam es zu einem starken Männchenüberschuss, der aber nicht die Regel sein sollte. Diese Nothobranchius Art kann angeblich auch mit anderen robusten Fischen vergesellschaftet werden, besonders die prächtig gefärbten Männchen sind ein wahrer Hinkucker. |
07.07.2013, 11:08 | #2 |
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Nachtrag zur Trockenlegung: ich habe letzte Woche einen TA aufgegossen der beinahe 4 Monate alt war, auch auch aus diesem sind (21) Jungfische geschlüpft. Grüße Ingo
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07.07.2013, 18:19 | #3 |
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Hi..
Der Wahnsinn... Sehr interessant. Ich hab mir schon einmal überlegt sowas zu machen... Habe mich aber distanzieren müssen, da ich keine Informationen gefunden habe. Ich seh schon ich brauch ein neues Becken. Super Beitrag Mfg Tobias |
31.08.2013, 09:55 | #4 | |
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Hi
Zitat:
Grüße Ingo |
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31.08.2013, 10:49 | #5 |
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Moin
Das Problem lässt sich durch frühzeitige Selektion und Zweitaufgüsse etwas mildern. Heisst: Die Mämmchen wachsen wesentlich schneller und knabbern dann die Weibchen, welche deutlich kleiner bleiben weg. Also sortieren, sortieren, sotrtieren..... Ausserdem kommen aus Zweitaufgüssen etwas mehr Mädels. Ich lasse den Aufguss zwei Tage nach dem Aufguss austrocknen und gieße zwei Wochen später erneut auf. Da kommt zwar nicht viel bei rum, aber doch fast ausschliesslich Mädels. |
31.08.2013, 13:35 | #6 |
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Hi Tom
Das mit dem Sortieren ist natürlich wahr. Zwar hab ich nicht festgestellt das die kleinen Larven gefressen werden oder sonst wie zu Tode kommen (bei meinem letzten Ausguss hatte ich keine Verluste), wohl aber das ohnehin kleinere Jungfische im Wachstum immer weiter abgehängt werden, durch trennen nach Größen, kann das in der Tat weitgehend verhindert werden. Das beim zweiten Aufguss mehr Weibchen raus kommen ist eine interessante Beobachtung, ich hab bisher nämlich immer darauf verzichtet, werde das aber in Zukunft mal testen. Grüße Ingo |
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