07.07.2018, 19:16 | #11 | ||
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Hallo Balu,
da sieht man mal wieder, dass für das Aussterben von Fischarten nicht etwa die bösen Aquarianer schuld sind, die mit Wildfängen Populationen ausrotten, sondern "Investoren", die meinen, sie müssten Torfwälder zu "produktiven" Flächen umwandeln (vermutlich für Palmölpalmen). Dass es trotz des inzwischen etablierten Parosphromenus-Projekts schwierig sein wird, außerhalb der natürlichen Habitate eine nachhaltige Bestandserhaltungszucht aufzubauen, zeigt sich wohl daran: Die Firma Aquarium Glaser gehört schon seit Jahrzehnten zu den rührigsten und erfolgreichsten Importeuren, vor Allem auch von seltenen Fischen. Selbst dieser Firma mit besten Kontakten gelingt es nur sporadisch, Wildfänge von Sphaerichthys vaillanti einzuführen. Das letze Mal wohl Anfang dieses Jahres: https://www.aquariumglaser.de/fischa...s-vaillanti-3/ und vorher immerhin nur vor 2 Jahren(!): https://www.aqualog.de/blog/top-5-importe-juli/ Beide Male wurde der Import als Besonderheit beworben - was ja schon ein bedauerlich bemerkenswertes Licht auf die Häufigkeit dieser Fische in der Natur wirft. Gruß Otocinclus2
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07.07.2018, 19:41 | #12 | ||
Moderator
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Ja Oto,
leider sind wir wieder bei Palmplantagen gelandet. Die Zerstörung schreitet voran. Ich meine aber wo gelesen zu haben das einige kleine Habitate, mit Paros und Schokos, vor der totalen Zerstörung gerettet worden wären, und die 'Innstandhaltung' dort auf die Art funktioniert, das die Einheimischen vor Ort zum Schutz und der Erhaltung bezahlt werden. Es laufen wohl auch schon Verhandlungen mit den zuständigen Behörden um diese Habitate unter Naturschutz zu stellen. Leider kommen wirklich kaum noch Wildfänge in den Handel, und dann leider ofz auch in die falschen Pflegehände. Das fängt schon bei den Fachgeschäften an und hört bei vielen Aquarianern auf. Klar kann ich solche Nischenfische im Artbecken bei normalem Leitungswasser halten. Das Problem ist eben dabei, das der normale durchschnitts Aquarianer kein Artbecken hat, sondern ein Gesellschaftsbecken, was für solche Fische in ziemlich kurzer Zeit leider den Tod bedeutet. Habe z.B bei uns im Kölle Zoo gefragt warum sie mit den Schokoladenguramis kein Schaubecken machen um den Menschen mal zu zeigen wie man sie am besten pflegt und wie interessant ein Artbecken sein kann. Die Antwort auf meine Frage war leider doch sehr niederschmetternd: Erstens macht es zuviel Arbeit ein Artbecken für solche Fische umzusetzen, und zweitens würde diese Fische dann kaum jemand mehr kaufen, Kunden wären nur die Aquaristisch verrückten. Ich bin da gerne ein verrückter. Gruß Balu
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07.07.2018, 20:40 | #13 | ||
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Der nachfolgend verlinkte Artikel betrifft zwar zumindest nicht direkt benannt keine Fischarten, bei denen wir Aquarianer durch Bestandserhaltungszuchten gegenhalten könnten.
Gleichwohl: Es wird ersichtlich, was die Ursache der Gefährdung von Süßwasserfischarten ist: "Der WWF berichtete im März darüber, dass die weltweite Wasserknappheit dramatischer ist als bislang gedacht. In zahlreichen Regionen werde so viel Wasser für die Landwirtschaft, die Industrie und die Trinkwasserversorgung konsumiert, dass nicht mehr genug nachfließen könne. Ausgetrocknete Flussbetten fänden sich auch bei großen Strömen wie dem Rio Grande in Südamerika, dem Indus in Südasien und dem riesigen Murray Darling in Australien. Dadurch seien auch Süßwasserfische, Delfine und andere Arten gefährdet." Quelle: https://www.n-tv.de/wissen/Suesswass...le6935926.html Dieses Problem wird sich aufgrund der zunehmenden Erwärmung (ich glaube, dieses erste Halbjahr war eines der wärmsten und niederschlagsärmsten, die je in Deutschland gemessen wurden) wohl kaum entschärfen. Aber das sind sicherlich alles nur Fake-News! Gruß Otocinclus2
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07.07.2018, 20:47 | #14 |
Moderator
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Hi,
und um nicht nur beim Süßwasser die Problematik aufzuzeigen, das europäische Kurzmaul Seepferdchen zählte 2017 zu den Verlierern des Jahres. Der Bestand ist so weit geschrumpft, das es sogar verboten ist Exemplare für eine Erhaltungszucht unter privaten Aquarianern zu fangen. Gruß Balu |
08.07.2018, 19:58 | #15 | |
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Zitat:
Immer wenn du glaubst, es geht nichts mehr, scheint von irgendwo ein Lichtlein her... Ich hab hier ja schon mal an anderer Stelle geschrieben, dass ich bei meinen Lebensmitteleinkäufen versuche, Produkte mit Palmöl zu vermeiden. Was nur äußerst unzureichend gelingt, da das Zeugs mittlerweile fast überall drin steckt und die Alternativen immer weniger werden. Aber nun zeichnet sich doch noch ab, dass die "Investoren", die quadratkilometerweise Regenwälder plattmachen, um dort Ölpalm-Monokulturen anzupflanzen, sich (hoffentlich!) verzockt haben. Denn wie es aussieht, gibt es eine Alternative, die sich sogar in nicht allzu ferner Zukunft realisieren lässt: Die Larven der Soldatenfliege (Hermetia illucens). Und das sogar auch noch noch als Ersatz für die Sojabohnen-Monokulturen! Denn die Tierchen liefern (in entsprechender Stückzahl natürlich) nicht nur hochwertiges Eiweiß, sondern auch Öle, die als Ersatz für Palmöl und Sojaöl sowie Sojaeiweiß dienen können. Und dabei befreien sie uns auch noch von Tonnen von Biomüll. Hört sich an, wie die Quadratur des Kreises, klingt aber vielversprechend. Schaut hier: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Art...us-larven.html Zitat: "Die Larven der Soldatenfliege kriegen den Hals nicht voll. Zum Glück. Denn ihr unbändiger Appetit macht sie zu einem idealen Verwerter von Biomüll: Das, was an Essensresten aus Haushalten und Großküchen im Abfall landet, ist für die Larven ein regelrechtes Festmahl. Die Bioabfälle enthalten wertvolle Nährstoffe, die die Larven in Eiweiß- und Fettmasse umwandeln. Das besondere an den Larven der Soldatenfliege ist: Im Verhältnis zu ihrer Größe können sie enorme Mengen an Küchenabfällen und Biomüll vertilgen - und das in kürzester Zeit. Von der Eiablage bis zur vollgefressen Larve (2,5 cm lang, 0,25 Gramm schwer) vergehen gerade einmal 14 Tage. In dieser Zeit machen die nimmersatten Larven aus jeweils 10 Tonnen Biomüll rund 1,5 Tonnen Larvenmasse, die zum Großteil aus hochwertigen Eiweißen und Fetten besteht." Und: "Aus den Fetten lässt sich beispielsweise ein Ersatz für Palmöl herstellen. Palmöl, dessen Anbau in vielen Fällen zur Zerstörung der Regenwälder beiträgt, ist in vielen Lebensmitteln und Kosmetika zu finden. Der Grund für seine Beliebtheit ist die leicht zu verändernde Fließfähigkeit: Durch das Verhältnis von Palmkern- und Palmfruchtöl kann es an nahezu jeden Verwendungszweck angepasst werden. Genau diesen Vorteil bietet auch das Fett der Larven: Über das Futter können die Tiere so beeinflusst werden, dass ihr Fett später flüssiger oder zäher ist - je nach Kundenwunsch. Zudem ist das Larvenfett ähnlich aufgebaut wie Palmöl." Und dashochwertige Eiweiß der Larven ist für die Tierfutterproduktion z.B. als Ersatz für Fischmehl und Sojaeiweiß verwertbar. Die Firma Sera ist mit ersten Futtermitteln schon dabei: https://www.sera.de/de/service/info/...ierungsstoffe/ Zitat: "Sowohl Vipan Nature als auch Goldy Nature enthalten Insektenmehl, das dem natürlichen Nahrungsspektrum der Zierfische entspricht. Es gibt aber auch noch weitere gute Gründe, die für den Einsatz von Insektenmehl in Zierfischfutter sprechen: Das proteinreiche Mehl, gewonnen aus der Soldatenfliege (Hermetia illucens), ist für Zierfische sehr gut verdaulich und weist ein bedarfsgerechtes Nährstoffprofil auf. Hinzu kommt, dass die Herstellung von Insektenmehl besonders ressourcenschonend ist." Also: Auf ein gutes Gelingen! Gruß Otocinclus2 |
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08.07.2018, 20:14 | #16 |
Moderator
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Hallo Oto
Sehr interessant und vor allem ein Lichtstreifen am Horizont. Da bleibt ja nur zu hoffen das sich das durchsetzt. Und noch mehr das sich Investoren finden, die versuchen die zerstörten Gebiete wenigstens teilweise wieder in den ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen. Da zum Großteil der Torfboden noch vorhanden ist, ist dies nicht gänzlich unmöglich. Gruß Balu |
08.07.2018, 21:12 | #17 |
Gast
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Hallo Otocinclus,
mir persönlich läuft immer ein kleiner Schauer über den Rücken, wenn ich daran denke Insekten oder Produkte aus Insekten zu verzehren. Sinvoll wird es (in Zukunft, sagen wir in 50 Jahren ) sicherlich sein. Neben Sera hat zum Beispiel auch Fressnapf mit der Eigenmarke More for Fish diese Hermetialarven zu Fischfutter verarbeitet. Das ist meiner Meinung nach eine wirklich gute Sache. Ciao, Susanne Geändert von Forumsgast (08.07.2018 um 21:20 Uhr) |
08.07.2018, 21:25 | #18 | |
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Hallo Susanne,
Zitat:
Allerdings: Ist wohl eine reine Gewohnheitssache. In vielen Ländern (z.B. in Asien) ist es normal, z.B. frittierte Heuschrecken zu essen. Sollen lecker sein. Wäre nicht mein Ding. Nur: Frische Nordseekrabben (die ja auch nicht sooo viel anders aussehen) zu puhlen und zu essen, ist für mich ein Genuss. Und auch deren größeren Verwandten (z.B. Gambas) zu "knacken" und zu essen, genieße ich. Also offenbar alles eine reine Kopfsache. Gruß Otocinclus2 |
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08.07.2018, 21:53 | #19 |
Moderator
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Hallo
Nur um kurz das Thema Insekten essen aufzugreifen. Der Mensch 'ISST' im Schlaf regelmäßig Spinnen. Ich hoffe mal, das ich jetzt nicht aus versehen die Mundschutz Hesteller unterstütze. Gruß Balu |
08.07.2018, 22:27 | #20 | |
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Hallo Balu,
Zitat:
spinnst du? Ich bitte dich um valide Belege - damit ich weiß, wieviele Spinnen ich gleich verdrücken werde, um dann mein Frühstück entsprechend anpassen zu können (und ich wunder mich schon, warum ich so zugenommen habe...). Und: (ja, ich weiß, jetzt werde ich oberleherhaft) Spinnen sind keine Insekten! Gruß Otocincus2 |
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