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Alt 06.02.2019, 16:13   #11
pspiess
 
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Interssante Artikel..
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Alt 09.02.2019, 17:10   #12
Otocinclus2
 
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Beim Rumstromern im Web bin ich gerade auf einen Aspekt gestoßen, den ich so zugegebenermaßen noch gar nicht auf dem Schirm hatte. Dass invasive Neozoen einheimische Arten verdrängen, liegt nämlich u.a. auch daran, dass z.B. durch Eingriffe in die Gewässer (wie z.B. Beispiel durch die Errichtung von Dämmen, dadurch bedingte Verschlammung etc.) in die teilweise speziellen Lebensbedürfnisse der heimischen Fischarten eingegriffen wurde. Und nicht selten wurden garade dadurch die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sich fremde Arten gegen die heimischen durchsetzen können, nämlich vor allem dann, wenn es sich bei den Neuankömmlingen um "Generalisten" handelt.
https://biooekonomie.de/nachrichten/...imische-fische


Zitate:


"Die Äsche war einst namensgebend für eine ganze Flussregion. Heute sind ihre Bestände massiv zurückgegangen – und dieses Bild zeigt sich ebenso für weitere spezialisierte Fischarten in den Fließgewässern Bayerns. Umweltfaktoren und invasive Arten sind dafür verantwortlich, so das Fazit einer Studie von Gewässerökologen der TU München."

"Im Fachjournal „Biological Conversation“ berichten sie, dass Dämme, höhere Wassertemperaturen und eine Verschlammung der Flüsse heimische Fischarten stark beeinträchtigen. Arten, die im Verlauf ihres Lebenszyklus unterschiedliche spezielle Bedingungen benötigen, sind daher besonders gefährdet. „Liegen diese speziellen Bedingungen nicht mehr vor oder können die Tiere nicht zwischen Teillebensräumen wandern, dann bekommen sie Probleme“, erklärt Melanie Müller vom Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie der TU München und Autorin der Studie."

"Im Umkehrschluss haben sich sogenannte Generalisten unter den Fischen in den vergangenen drei Jahrzehnten weiter ausbreiten können. Sie haben nur geringe Anforderungen an ihre Lebensbedingungen und füllen die Bereiche, die von den Spezialisten nicht mehr bewohnt werden können."

"Auffällig ist dabei, dass es sich bei den Generalisten besonders häufig um invasive Arten handelt, also Arten, die in diesen Gewässern ursprünglich nicht heimisch waren. Viele von ihnen wie Regenbogenforelle oder Blaubandbärbling sind im Ballastwasser von Schiffen nach Mitteleuropa gelangt. „Wir müssen uns künftig darauf einstellen, in immer mehr Gewässern neuartige Lebensgemeinschaften anzutreffen, die aus einer Mischung von Arten bestehen, die sich natürlicherweise nie begegnen würden“, warnt Jürgen Geist, Ordinarius am Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie und Leiter der Studie."

Das hört sich nicht ermutigend an.


Gruß
Otocinclus2

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Alt 21.02.2019, 22:03   #13
Otocinclus2
 
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Exotische Fische als Neozoen können für die ursprüngliche heimische Fauna nicht nur dadurch zur Bedrohung werden, indem sie dieser den Lebensraum streitig machen.
Sie können auch durch die Übertragung von Krankheiten, die es zuvor hier nicht gab, großen Schaden anrichten.


Bei den Krebsen ist ja das Beispiel der Übertragung der Krebspest von ausgesetzten Amerikanischen Krebsen auf den Europäischen Edelkrebs bekannt, der Letzteren an den Rand der Ausrottung gebracht hat.

In Wildgewässer ausgesetzte Koi-Karpfen haben mittlerweile den Koi-Herpesvirus auch auf heimische Karpfen übertragen.
Ist hier nachzulesen:
https://www.fr.de/rhein-main/wenn-ex...-11577906.html


Gruß
Otocinclus2

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Alt 28.02.2019, 00:23   #14
RobertChaca
 
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Gibt da so ein tolles Video

https://www.youtube.com/watch?v=V1_lcprYp5U

LG

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Geändert von RobertChaca (28.02.2019 um 00:28 Uhr)
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Alt 03.03.2019, 16:53   #15
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Hier gibt es einen sehr interessanten Artikel von Jonas Jourdan und Martin Plath zu lesen:


Wie invasive Fische vom Wegfall geographischer Barrieren und dem Klimawandel profitieren

http://www.klima-warnsignale.uni-hamburg.de/wp-content/uploads/2017/01/jourdan_plath.pdf


Die beiden Autoren legen dar, dass die zunehmende Ausbreitung invasiver Fischarten vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen ist:

Der Wegfall geographischer Barrieren und der Klimawandel.



Der Wegfall der geographischen Barrieren erfolgt zum einen durch ganz bewustes Aussetzen von gebietsfremden Fischen z.B. durch Berufsfischer oder "Sport"-Angler, zum anderen aber auch durch das Verbinden von bislang getrennten Flussystemen. Beispiel: Der Rhein-Main-Donau-Kanal.


Der Klimawandel wird, sofern er dem Grunde nach natürliche Ursachen haben sollte, durch menschliche Aktivitäten zumindest verstärkt und beschleunigt.


Jourdan und Plath prognostizieren, dass der aus den USA stammende Östliche Moskitofisch (Gambusia holbrooki), der in Südosteuropa bereits Massenvorkommen bildet und dortige endemische Zahnkarpfen wie Aphanius iberus und Valencia hispanica verdrängt hat, innerhalb der nächsten 100 Jahre sich auch in Deutschland etablieren wird. Dann wird er mit einheimische Arten wie dem Moderlieschen (Leucaspius delineatus) oder dem dreistachligen Stichling (Gasterosteus aculeatus) in Nahrungskonkurrenz treten und auch den Larven einheimischer Amphibien nachstellen.


Mich beschleicht immer mehr das Gefühl, dass da etwas in Gang gesetzt worden ist, das sich gar nicht mehr aufhalten lässt - ganz gleich, was für halbherzige Entscheidungen auf den nächsten Klimaschutzkonferenzen noch getroffen werden sollten.


Gruß
Otocinclus2

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Alt 03.03.2019, 17:14   #16
Otocinclus2
 
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Zitat:
Zitat von dumdi65 Beitrag anzeigen
Auch der Blaubandbärbling, Pseudorasbora parva, ist kein Einheimischer Fisch. Er stammt ursprünglich aus Ostasien und wurde vermutlich über Osteuropa zu uns eingeschleppt. Sie gilt seit mindestens 2015 bei uns als etabliert.

Da der Blaubandbärbling als sehr robust gilt, er verträgt sowohl hohe Temperaturen und auch geringe Sauerstoffgehalte in Gewässern gut, hat er es leicht geschafft sich in unseren Kanälen, Teichen oder kleine Seen auszubreiten. Dadurch ist er ein direkter Nahrungskonkurent unserer einheimischen Arten geworden.
Der Berliner Senat hat zum Blaubandkärpfling ein Management- und Maßnahmenblatt zu VO (EU) Nr. 1143/2014 herausgegeben:
https://www.berlin.de/senuvk/natur_g...dbaerbling.pdf


Wenn ich mir dieses im drögen Amtsdeutsch verfasste PDF-Dokument durchlese, gewinne ich den Eindruck, dass dort verwaltungsmäßiger Aktionismus entfaltet wird (weil die EU nun mal erwartet, dass etwas unternommen wird), obwohl man in der Sache selbst schon resigniert hat.


Gruß
Otocinclus2
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Alt 03.03.2019, 17:34   #17
Otocinclus2
 
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Standard Aus der Not eine Tugend machen

Wenn schon Alles nix mehr hilft, dann sollte man wenigstens versuchen, aus der Not eine Tugend zu machen.


Die Schwarzmundgrundel (Neogobius melanostomus, Syn.: Apollonia melanostomus) hat sich ja in den letzten Jahren einen Namen als besonders erfolgreicher invasiver Fisch gemacht. Man wird sie wohl auch nicht mehr los werden.


Wenn man aber schon gezwungenermaßen mit ihr leben muss, sollte man auch versuchen, von ihr zu leben.


Nicht nur einigen einheimische Fischräubern ist das schon gelungen:


"Der Neuling in den hiesigen Gewässern steht allerdings mittlerweile selbst auf dem Speiseplan so manch eines heimischen Räubers. Etwa bei Barschen und Zandern sowie Graureihern und Kormoranen. Das hat teils positiven Einfluss auf die Raubfischbestände, was die Angler mit der Schwarzmundgrundel etwas versöhnt."

Nein, auch die Menschen in den baltischen Staaten haben die kullinarischen Vorzüge des eigentlich ungebetenen Gastes inzwischen entdeckt und zu schätzen gelernt:


"Dabei besteht gar kein Grund, den großäugigen Grundler zu verschmähen. Paniert und gebraten und vor allem geräuchert ist der Fisch überaus bekömmlich. Im Internet kursieren einige Rezepte. In ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet gilt die Schwarzmundgrundel als Delikatesse. In den Baltischen Staaten hat man mittlerweile aus der Not eine Tugend gemacht. Dort wandert der invasive Fisch immer öfter auf den Teller. „In Lettland ist die Menge des vermarkteten Fischs binnen weniger Jahre von einigen auf mittlerweile 500 Tonnen gestiegen“, sagt Oesterwind. Teils würden die gefangenen Schwarzmundgrundeln sogar wieder in ihr Herkunftsgebiet exportiert."

Ist hier nachzulesen:
https://www.nordkurier.de/mecklenbur...332477207.html


Gruß
Otocinclus2

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Alt 03.03.2019, 17:41   #18
dumdi65
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Hi Oto.

Fakt ist, da Wissenschaftlich bestätigt, das wir das Ende der letzten Eiszeit hinter uns gelassen haben und am Anfang der nächsten Wärmeperiode sind. Dadurch wandern Wärmeliebende Pflanzen und Lebewesen weiter nach Norden und die vorher da lebenden werden weiter verdrängt.

Für uns hier heißt das, das sich das ganze vom Mittelmeer nach Nord- und Ostsee verschiebt.

Alle anderen Arten, gemeint die anderer Kontinente, werden bewußt ausgesetzt, wie in dem Artikel oben beschrieben. Da von den Fischereien und Sportanglern aber schon seit langer Zeit diverse Karpfen und Barsche bei uns etabliert wurden, denken viele das diese schon immer natürlich bei uns vorkommen
dumdi65 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.03.2019, 21:18   #19
Otocinclus2
 
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Zitat:
Zitat von dumdi65 Beitrag anzeigen
Fakt ist, da Wissenschaftlich bestätigt, das wir das Ende der letzten Eiszeit hinter uns gelassen haben und am Anfang der nächsten Wärmeperiode sind. Dadurch wandern Wärmeliebende Pflanzen und Lebewesen weiter nach Norden und die vorher da lebenden werden weiter verdrängt.
Da hast du natürlich vollkommen recht, Balu: es gab schon immer und gibt auch jetzt noch völlig natürliche Ursachen für Klimawandel (Eiszeit - Warmzeit).


Die Frage ist nur, ob man es klug nennen muss, wenn zusätzlich zu diesen unvermeidlichen natürlichen Ursachen auch noch menschengemachte Ursachen obendrauf gepackt werden. Und vielleicht ausgerechnet gerade die es sind, die letzten Endes auch uns das Genick brechen werden.


Bei meinem Lebensalter brauche ich mir da für meine Person keine Gedanken mehr zu machen. Aber ich habe einige noch ganz junge Verwandte, die die ganze Chose wohl schon mit ausbaden müssen.


Und da macht sich heute keiner Gedanken darüber, was das bedeutet.
Holland liegt schon jetzt zum größten Teil unterhalb des Meeresspiegels. Wenn in den nächsten 50 bis 100 Jahren der Meeresspiegel um 1 Meter steigt (wird ernsthaft diskutiert!) wird es Holland nicht mehr geben. Und was dann?


Als im Jahr 2015 rund 900.000 Flüchlinge nach Deutschland kamen, löste das schon mehr oder weniger eine Krise aus.
Was passiert aber, wenn Holland vom Meer überflutet wird? Dann wird infolge der einsetzenden Migrationswelle Deutschland von rund 17.000.000 Wohnwagen (jeder Holländer hat von Geburt an einen Wohnwagen ) überflutet.



Kann es denn noch schlimmer kommen?



besorgt/resigniert
Otocinclus2

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Otocinclus2 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.03.2019, 21:32   #20
dumdi65
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Oto, du weißt doch: schlimmer geht immer.

Auch Italien würde zu teilen Überschwemmt werden. Und jeder Italiener hat von Geburt an einen Pizzaofen. Wenn nur 5 Millionen Obdachlose Italiener zu uns kämen, wäre das zwar toll für den Holländischen Käseabsatz, doch wer soll die vielen Pizzen dann essen? Oder finden die Pizzen dann im getrockneten Zustand Verwendung im Straßenbau?

Ein Ratloser Forianer
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