06.03.2019, 17:50 | #21 | |||
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Zitat:
Gruß Otocinclus2
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06.03.2019, 18:22 | #22 |
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Bachforellen dezimieren Spinnen in Wäldern?
Die oben formulierte Frage möchte einen zu der spontanen Antwort verleiten: Geht doch gar nicht!
Und doch kann es gehen. Man muss nur genauer hinschauen. Balu hatte ja im Post #8 schon darauf hingewiesen, dass vor allem von Anglern ausgesetzte Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss) die heimischen Bachforellen zunehmend verdrängt haben. Und auch manche Amphibien haben sie als "fremder" invasiver Beutegreifer an den Rand der Ausrottung gebracht. Diese negativen Auswirkungen beschränken sich allerdings nicht nur auf die Gewässer, in denen sie ihr unheilvolles Wirken austoben. Amerikanische und japanische Wissenschaftler haben nun festgestellt, dass in japanischen Gebirgsbächen ausgesetzte Regenbogenforellen nicht nur die dortige amphibische Fauna und Nahrungsketten aus dem Lot gebracht, sondern dadurch auch nachhaltige negative Auswirkungen auf terrestrische Nahrungsketten verursacht haben. Die Regenbogenforellen haben die Asiatischen Saiblinge (Salvelinus malma) aus ihrem angestammten "Nahrungsumfeld" verdrängt, so dass diese auf Ersatznahrung ausweichen mussten. Zitat: "Unter natürlichen Bedingungen frisst der in Nordjapan heimische Asiatische Saibling (Salvelinus malma) Insekten, die aus verschiedensten Gründen ins Wasser fallen. Diesen Part haben nun die Regenbogenforellen okkupiert. Sie verzehren derart viel dieser Beute, dass die Saiblinge auf Ersatznahrung ausweichen müssen. Als Kompensation tun sie sich stattdessen an Insekten und Larven gütlich, die Algenmatten am Gewässergrund abgrasen. Was Pech für diese Lebewesen ist, bedeutet Glück für die Algen: Ihrer Weidetiere entledigt, nehmen sie an Biomasse stark zu." Das hatte fatale Auswirkungen u.a. auch auf die in den Wäldern ringsum lebenden Spinnen - und möglicherweise auch auf Fledermäuse: "Abgesehen von den Veränderungen im Ökosystem Bach wie erhöhtem Sauerstoffverbrauch oder Eintrübung des Wassers bei Zersetzung der Algen sowie Verschiebungen im Artenspektrum, reichen die Konsequenzen aber noch über das Gewässer hinaus. Denn durch die Raubzüge der Saiblinge erreichen weniger Insektenlarven das Erwachsenenstadium, das die Kerfe normalerweise an Land verbringen. In den benachbarten Wäldern wird folglich das Futterspektrum für Insekten vertilgende Lebewesen knapper. Die Forscher beobachteten denn auch einen Rückgang bestimmter Spinnenarten um 65 Prozent. Konsequenzen für Vögel und Fledermäuse, die ebenfalls Kerbtiere jagen, sind nicht auszuschließen." Ein schönes Lehrstück dafür, dass eins ins andere greift und die Auswirkungen invasiver Fische nicht auf den aquatischen Bereich beschränkt bleiben. Wer denkt da nicht gleich an den Butterfly-Effect? Ist hier nachzulesen: https://www.spektrum.de/news/unerwar...chzuege/764362 Gruß Otocinclus2 |
16.04.2019, 19:20 | #23 |
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Tilapia erobern Australien
Nach dem Kaninchen (Oryctolagus cuniculus) und der Agakröte (Rhinella marina, früher Bufo marinus) zeigt nun eine Fischart eindrucksvoll, dass der Mensch nur noch ohnmächtig zusehen kann, wenn er die Natur erst einmal entfesselt hat.
Wie die Tilapien die Australier in die Knie zwingen kann man hier nachlesen: https://www.aqualog.de/blog/weltweit...gegen-sie-tun/ |
20.04.2019, 15:50 | #24 |
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Portraits wichtiger invasiver und potenziell invasiver Fische
Hier noch einmal eine Übersicht vom Bundesamt für Naturschutz:
http://neobiota.bfn.de/handbuch/fische.html Gruß Otocinclus2 |
18.08.2019, 16:31 | #25 |
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Hier mal ein negativ Beispiel wenn man ortsfremde/inasive Fische aussetzt
https://www.pnp.de/lokales/landkreis...otope-aus.html |
18.08.2019, 18:04 | #26 |
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Ins Klo gespült - nun wachsen in Kanada gruselige Riesen-Goldfische
Im folgenden Artikel spielen ebenfalls Goldfische die Hauptrolle:
https://www.berliner-kurier.de/sie-u...fische-1075236 Ich bin bislang immer davon ausgegangen, dass Fische, die über das Klo "entsorgt"werden (das soll ja leider gar nicht so selten sein) in der Kanalisation einen qualvollen Tod sterben. Denn das Abwasser in der Kanalisation enthält ja nicht nur Fäkalien, sondern auch Reinigungsmittel, die regelmäßig durch Waschmaschinen, Geschirrspüler etc. dort eingebracht werden und natürlich Schleimhäute und Kiemen verätzen können. Entweder sind Goldfische besonders robust, oder in Kanada ist die Zusammensetzung der Abwässer in den Kanälen etwas anders. Jedenfalls haben die zuständigen Behörden dort mit Entsetzen festgestellt: "Ottawa - Droht jetzt die Invasion der Monster-Goldfische? In Kanada schlagen die Umweltbehörden Alarm! Weil immer wieder Goldfische durchs Klo entsorgt werden, tummeln sich in der Kanalisation riesige Fische. Das Problem: Die meisten Tiere, die aus Heim-Aquarien und der Zierfischhaltung stammen, überleben in den Wasserleitungen. Schlimmer noch: Sie vermehren sich mit alarmierender Geschwindigkeit. In Kanada gelten die Zierfische als invasive Tierart. Sie stellen eine Gefahr für die lokalen Ökosysteme dar. Daher warnt auch das Umweltamt Alberta davor, die Fische in die Kanalisation zu spülen." Gruß Otocinclus2 |
26.10.2019, 09:07 | #27 |
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Moin.
Eine beliebte Aquarienschnecke gehört auch zu den Teilinvasieven Arten, gemeint ist die TDS. Nachzulesen u.a. hier https://www.garnelenhaus.de/wiki/mal...deckelschnecke oder auch hier http://www.weichtiere.at/Weichtiere/.../neobiota.html Geändert von dumdi65 (26.10.2019 um 09:12 Uhr) |
09.02.2020, 21:30 | #28 |
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Eine neue Invasive Art ist in der Donau entdeckt worden: der gelbe Drachenwels. Siehe hier
https://www.t-online.de/leben/famili...utschland.html und hier https://www.blinker.de/angelmethoden...onau-entdeckt/ |
16.08.2020, 13:38 | #29 |
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Der Pseudorasbora parva/Blaubandbärbling, ist auch so ein eingeschleppter Fisch.
Kann man hier nachlesen: https://www.deutschlands-natur.de/ti...bandbaerbling/ |
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