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Alt 29.06.2020, 12:29   #1
dumdi65
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Standard Bettas grundsätzlich nicht Gesellschaftsbeckenfähig?

Hallo.

Ich möchte hier etwas zu Bettas und die Haltung in einem Gesellschaftsaquarium schreiben. Dazu gleich eine bitte: für die 100%ige Richtigkeit meiner Aussagen übernehme ich keine Verantwortung. Deshalb sind Erfahrungsberichte von Betta Pflegern gerne willkommen.

Grundsätzlich sollte man sich zuvor informieren über jede Fischart die man pflegen möchte. Denn nicht alle sind aus verschiedenen Gründen gesellschaftsfähig.

Bei der Gattung Betta ist es so das sie Carnivoren sind und revierbildend. Ihr Verhalten reicht trotzdem von aggresiver Verteidigung des Reviers allen Beckenbewohnern gegenüber bis zu nur in der Laichzreit gegenüber Artgenossen aggresiv. Und auch wenn sie sich carnivor ernähren jagen sie nicht jeden Beckenbewohner der ihnen vor das Maul schwimmt. So sind z.B. die Schaumnestbauer Spezialisten im fangen von Anflugnahrung, sie springen auch gut, und die meisten Maulbrüter suchen ihre Nahrung am Boden.

Von den Wasserwerten her leben viele Betta Arten schon teilweise in extremen Wasserverhältnissen. Viele kommen in saurem/weichem Wasser vor. Trotzdem lassen sich einige schöne Arten auch im normalen Leitungswasser pflegen. Was man dabei aber beachten sollte ist das man ihnen Verstecke und Rückzugsmöglichkeiten bietet.

Das war es erst einmal von mir

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Alt 29.06.2020, 12:39   #2
carpenoctemtom
 
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Also nach meiner Erfahrung sind selbst Betta splendens in einem gut eingerichteten 30l Becken gesellschaftsfähig. Die Grisu und Huiboo...
Tom

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Alt 29.06.2020, 14:02   #3
NebelGeîst
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Grundsätzlich ist die Einzelhaltung oder Haltung im Artbecken besser. Das gilt sowohl für Hochzuchten (die es nicht nur von B. splendens gibt) wie auch für Wildformen. Bei letzteren kommt hinzu, dass eine ganze Reihe der aquaristisch gepflegten zunehmend stärker bedroht werden, idR durch fortschreitenden Habitatsverlust. Da vor allem Vertreter des Splendens-Formenkreises auch ausgesetzt werden, kommt es auch in der 'Natur' (in durch menschlichen Einfluss entstandenen oder veränderten Lebensräumen) zur Bastardisierung. Was bei den Wildbettas noch mehr Grund für Artbecken und gegen Gesellschaftsbecken darstellt.

Das heißt nicht, dass sie grundsätzlich nicht gesellschaftsfähig sind. Es geht nur in der Mehrzahl der Fälle schief. Fälle, in denen das nicht so ist, sind demnach auch kein Gegenbeweis.


Die Herangehensweise an die Thematik suggeriert einem Leser, dass es möglich ist, bekräftigt ihn womöglich sogar, es doch einfach mal zu versuchen und die üblichen Warnungen in den Wind zu schlagen, als überholt bzw. falsch einzustufen. Im Aufbau wirkt es, als würde man mit Fehlinformationen aufräumen wollen. Was ich, mit Verlaub, für sehr fragwürdig halte.
Die absolute Mehrheit der Halter und Züchter, die seit Jahrzehnten tätig sind, raten davon ab, auch wenn es gut gehen kann. Die meisten, die dem widersprechen wollen, haben in ihrem Leben weniger als 10 Bettas gepflegt. Sie argumentieren aus dem Standpunkt heraus, dass es bei ihnen (vermeintlich) gut ging. Nur, was von beidem hat mehr Aussagekraft?

Hier im Forum wurden Kampffische (Hochzuchten in diesen Fällen) eine Zeitlang regelrecht gebasht. In mehreren Diskussionsthreads wurde fröhlich darauf rumgeritten, wie empfindlich sie seien, dass dies zeige, wie verkümmert die Fische durch die Zucht wären, dass es sich um Qualzuchten handle, etc. pp. Nicht nur einmal von Leuten, die noch im Post schrieben 'Ich hab zwar keine/nur wenig Erfahrung, aber...', aber da die Allgemeinheit das Gleiche schrie, war die eigene Erfahrung auch vollkommen irrelevant. Und weiter war auch egal, was man argumentativ dagegen hielt und an Erklärungen brachte, man hatte viel Meinung, da wollte man sich die nicht mit so etwas versauen lassen; es lag grundsätzlich (da ist wieder das schlimme Wort) an der Kampffischhochzucht allgemein, nicht an Fehlern der Halter oder daran, dass man Fische aus Medikamentensuppen-Massenvermehrungsfarmen aus Osteuropa gekauft hatte. Oder beidem. Dass meine Direktimporte aus Thailand, Malaysia und Co. auch nach mehrtägigem Transport sehr viel besser da standen als selbst beim Zoohändler in Einzelbecken gehaltene Exemplare, das wollte man gar nicht erst lesen. Oder es war ein Rechtfertigungsversuch eines Liebhabers von Qualzuchten, einem gewissenlosen Schwein also, dem man eh nix glauben sollte.
Das wurd mir irgendwann derart zu wider, dass ich einige Jahre lang hier im Forum nicht mehr aktiv war.

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Alt 29.06.2020, 14:20   #4
NebelGeîst
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Die unterschiedlichen Brutpflegetypen haben idR mit den Gewässertypen zu tun, nicht mit dem Fressverhalten. Allgemein kann man bei Fischen am Maul ablesen, wo sie vermutlich in erster Linien fressen. Ein Oberständiges Maul deutet an, dass auch in den oberen Regionen gefressen wird (heißt aber auch nicht, dass nur dort gefressen würde), ein unterständiges Maul entsprechend deutet eine Nahrungsaufnahme vorwiegend in den unteren Bereichen resp. am Boden an.
Wobei bei Labyrinthern noch dazu kommt, dass sie atmosphärische Luft atmen, was ein weiterer Grund dafür ist, dass Mäuler idR oberständig (oder endständig) sind.
Wollte ich noch kurz ergänzen.

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Alt 29.06.2020, 14:35   #5
carpenoctemtom
 
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Ich denke, falls ich das alles in der Summe richtig verstehe, was Du geschrieben hast, dass wir eigentlich garnicht so unterschiedlicher Meinung sind.


Ich schreibe nur aus der "Erfahrung" mit zwei Betta splendens Hochzuchten, die aber unterschiedlicher nicht sein konnten.


Und immer wenn ich den Eindruck hatte, dass sich jemand vom meiner Erfahrung, dazu verleiten zu lassen, einfach drauflos zu besetzen, habe ich das versucht zu relativieren, genauso immer mal wieder in den entsprechenden Threads der beiden.


Die Zeit wo es hier wohl extrem konträr ausuferte, kenne ich nicht, das war vor meiner Zeit.


Generell bin ich aber jemand, der Verallgemeinerungen, egal in welche Richtung hinterfragt. Und ich schwimme sicher sehr häufig mit meinen Besätzen gegen den Strom, meistens erfolgreich auch aus meiner subjektiven Fischsicht.


Zum Thema Qualzuchten, finde ich, kann man nur dann was sagen, wenn man entsprechende Züchter kennt. Das tue ich nicht. Also kann ich sie weder verurteilen noch verteidigen.


Die beiden Betta splendens die ich bisher hatte, bzw. noch halte, kann ich aber sehr wohl beurteilen. Das waren/ist definitiv eine Hochzucht. Und da wage ich auch zu sagen, ja er fühlt/fühlte sich bei mir wohl. Dazu braucht man sich nur die Fotos und Verhaltensberichte anschaun.


Auch wenn ich vieles verurteile was scheinbar in der Zucht schief läuft, finde ich aber, es ist ein genereller Denkfehler, deswegen Fische im Handel nicht zu kaufen die man interessant findet. Bei mir gehts/gings meinen Hochzuchten definitiv besser als beim Händler, oder manchem Spontankäufer.


Das man da was beeinflussen könnte, durch Kaufverweigerung, ist arrogantes, naives Peta-Denken. Wenn man aber davon überzeugt ist, sollte man Händler boykotieren die z.B. Hochzuchten verkaufen und versuchen auch andere dazu zu bringen.


Das geht jetzt aber ausdrücklich nicht gegen Deinen Post, mit dem ich in weiten Teilen übereinstimme...


Tom

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Alt 29.06.2020, 14:45   #6
dumdi65
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Da hast du auch vollkommen recht P. Mir ging es bei der Eröffnung dieses Themas auch um mehrere Grundsätzliche Dinge. Zum einen schlau machen bevor man einfach so kauft, denke das ist auch rübergekommen. Wenn man denn kaufen möchte sich fragen passen die Verhältnisse wirklich. Und am besten noch eine Diskusion anstreben.

Ich selbst habe bisher 5 B. splendens short Tail aus privater Hobbyzucht gehalten, teilweise in Gesellschaftsbecken auch mit B. splendens Weibchen und teilweise alleine. Diese Männchen waren auch nicht übermäßig aggresiv, im Prinzip nur wenn sie ein Nest gebaut haben. Ferner hatte ich auch 5 Pärchen B. albimarginata, aus Hobbyzucht und im Artbecken, und 6 Pärchen B. imbellis, Hobbyzucht und im Gesellschaftsbecken.

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Alt 30.06.2020, 17:51   #7
NebelGeîst
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Wenn man gerne mehr als nur das Paar oder die Gruppe (je nach Wildbettaart) an Fischen im Becken halten möchte und nicht festgefahren ist, dass es unbedingt rote Neons, blaue Perusalmler und smaragdgrüne Zwergbärblinge sein müssen (nein, diese Zusammenstellung ist explizit nicht ratsam ^^), kann man sich auch an einem Biotopaquarium versuchen. Auf Seiten/in Foren spezialisierter Interessensgruppen, in den wissenschaftlichen Beschreibungen und in manchen Fischdatenbanken (hier bspw. wieder Seriously Fish) finden sich auch Angaben zu Fischarten, die in den jeweiligen Habitaten zusamme mit der Art gefunden wurden. Und auch Pflanzenarten. In genügend großen Becken wäre das die sinnvollste Vergesellschaftungsart. Nicht jedoch die einfachste, da nicht alle Fischarten aquaristisch gepflegt oder häufig angeboten werden und auch die Flora nicht immer einfach nachzustellen ist. Aber machbar sind da einige Konstellationen sicher schon.

Ein Einwurf, damit ich nicht wieder zu negativ rüber komme

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Alt 30.06.2020, 17:56   #8
carpenoctemtom
 
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Biotop-Becken finde ich auch klasse. Sowohl für Bettas als auch z.B. Malawi. Aber ich bin einfach zu faul, den entsprechenden Aufwand zu betreiben...
Aber ich bewundere alle, die sich da engagieren...
Tom
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