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Alt 01.09.2017, 11:39   #1
Schneckinger
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Standard Ein paar kurze ;-) Gedanken zu Betta splendens Hochzuchten

Hallo Foris,

Einleitung:
in der letzten Zeit kamen wieder Vermehrt Fragen zu "Kampffischen" und vor allem zu Ihrer Vergesellschaftung. Um nicht jedes Mal auf derartige Fragen einen ganzen Roman antworten zu müssen, habe ich mal wieder eine "kurze" Abhandlung zu diesem Tema verfasst, die zumindest meine Meinung ziemlich erschöpfend darstellen sollte.

Gleich zum Anfang die typische Schneckingerentschuldigung:
Es gibt einiges zu lesen. Aber extreme Kurzfassung ist nun mal nicht mein Ding. Und wer sich die Mühe macht das Ganze komplett durchzulesen (geht ja immerhin schneller als schreiben), wird feststellen, dass das Thema komplexer ist, als die meisten glauben. Vermutlich werden sich einige Betta splendens Halter von mir angegriffen fühlen. Aber ich hoffe auch diese lesen sich den Artikel komplett durch. Dann werden sie bald feststellen, dass meine Ansichten gar nicht sooo radikal sind.

Die Verwandschaft:
In diesem Thread soll es in allererster Linie um die Hochzuchten von Betta splendens gehen.
Es geht nicht um die Vielzahl von Wildbettas und "Laub"kampffischen. Bei der Gattung Betta handelt es sich um eine enorm vielfältige Gruppe von Fischen. Von Winzlingen weit unter 5cm Gesamtkörperlänge bis zu "Brocken" vo über 15cm. Auch im Verhalten sind sie enorm variabel. Da gibt es Schaumnestbauer und Maulbrüter. Bei manchen Arten werden die Jungen nur vom Vater betreut, bei manchen ist es genau umgekehrt und in vielen Fällen gibt es auch echte "Familien" bei denen beide Elterntiere die Jungen über einen längeren Zeitraum ganz harmonisch zusammen betreuen.

Nur wenige Fischgattungen sind so variabel in Form und Verhalten. Da sind sie durchaus mit einigen Buntbarschgruppen vergleichbar.

Betta splendens, ist das überhaupt eine Art?


Herkunft:
Selbst die "echten" Fachleute mit Doktor- und Professorentiteln streiten sich darüber, wo unsere "modernen" Betta splendens (der Einfachheit halber werde ich im weiteren Text öfter von Betta oder Kampffisch/KaFi sprechen. Damit ist dann immer die Betta splendens Hochzucht gemeint) herkommen. Es ist sogar umstritten ob es (noch) eine echte Betta splendens Wildform gibt oder ob diese sogar schon ausgestorben ist.

Auf jeden Fall gehen eigentlich alle Fachleute davon aus, dass die modernen Kampffische nicht ausschließlich eine Wildart als Vorfahren haben, sondern dass eine ganze Reihe von schaumnestbauenden Kampffischen sich mit ihren Genen an unseren Kafis beteiligt haben. Selbst in der Natur ist die Artbildung in dieser Gattung noch nicht abgeschlossen und es kommt immer wieder zu Kreuzungen zwischen Unterarten/Standortvarianten/Arten. In Gefangenschaft lassen sich solche Kreuzungen noch viel leichter provozieren.

Also dürfte es sich bei allen KaFis, die weltweit in unseren Aquarien schwimmen in Wirklichkeit um Hybriden handeln. Hauptvorfahr dürfte die Betta splendens Wildform sein. Aber eine unbekannte Anzahl von Verwandten ist ebenfalls beteiligt. Die Aufklärung dieses Abstammungsrätsels dürfte eine interessante Aufgabe für die Genetiker sein In dieser Beziehung sind Hochzuchtkampffische durchaus mit dem braunen Antennenwels vergleichbar.

Zuchtgeschichte:


Der KAMPFfisch:
Bettas splendens dürfte (zusammen mit dem Goldfisch) eine der ältesten "Zierfisch"arten sein. In ihren Herkunftsgebieten wird dies Art schon seit hunderten von Jahren intensiv gezüchtet. Wann diese Zucht exakt begann ist unklar und umstritten, aber für uns ja auch eher zweitrangig.
Allerdings hatte diese Haltung lange Zeit ein völlig anderes Ziel als unser heutige Haltung oder die Zucht der Goldfische, bei der es in erster Linie um die Optik der Tiere geht. Die Kampffische waren ursprünglich in erster Linie wegen Ihrer (innerartlichen s.u.) Aggressivität) so beliebt. Sie wurden (und werden auch noch) in ihren Ursprungsländern (und nicht nur dort) zu regelrechten Schaukämpfen eingesetzt. Dazu werden zwei adulte, männliche Kampffische in ein kleines, kahles Gefäß (Früher Kübel, heute meist Kleinaquarien) eingesetzt in dem sie sich dann "bis aufs Messer" bekämpfen. Häufig/meist gehen derartige Kämpfe für den Unterlegenen tödlich aus. Auf diese Kämpfe werden hohe Summen gesetzt. Angeblich hat sich macher Wetter bei diesen Wettbewerben schon ruiniert und um Haus und Hof gebracht.

Erfolgreiche Kampffische, die aus vielen Kämpfen siegreich hervorgehen wurden/werden zu Unsummen gehandelt. Zur Weiterzucht werden nur die erfolgreichsten und aggressivsten Kämpfer eingesetzt. Im Ergebnis wurde dadurch natugemäß die schon grundsätzlich vorhandene, innerartliche Aggressivität dieser Tiere durch intensive Auslese über einen sehr langen Zeitraum enorm gesteigert.

Schöne Farben und interessante Flossenformen waren bei dieser Zucht die allerlängste Zeit willkommene Nebeneffekte auf die kein besonderer Wert gelegt wurde.

"Schöne" Kampffische:
Erst in (relativ) jüngerer Zeit begann die intensive Zucht auf Farben und Formen bei Betta splendens. In Europa und Nordamerika tauchten Kampffische gegen Ende des 18., Beginn des 19 Jahrhunderts erstmals auf. Aufgrund ihrer (relativen) Anspruchslosigkeit (Labyrinther!) und leichten Züchtbarkeit bei geringem technischen Aufwand wurden sie schnell zu beliebten "Heim"tieren. Anfangs wurden auch bei "uns" durchaus Fischkämpfe durchgeführt. Aber schon bald versuchten engagierte Aquarianer besonders schöne Farb- und Flossenformen herauszuzüchten. Die Kampfeigenschaften wurden immer mehr zur Nebensache. Die hohe Aggressivität der KaFis war zwar nicht mehr ausdrücklich gewünscht, wurde aber als "naturgegeben" in Kauf genommen.

Relativ bald gelang es eine Vielzahl von Farb und Fomzüchtungen herauszubilden. Was natürlich durch die leichte Züchtbarkeit und enorme Produktivität von Betta splendens sehr erleichtert wurde. Einen weiteren, enormen Schub bekam die Bettazucht dann in den letzten Jahrzehnten mit der zunehmenden Globalisierung. In dem Moment, in dem es finanziell interessant wurde Zierfische weltweit zu versenden, kamen auch die ursprünglichen Herkunftsländer (und andere tropische subtropische Regionen mit passendem Klima) von Betta splendens wieder ins Spiel. Die dortigen Züchter mit ihrer enormen Erfahrung in der "Massen"zucht/Haltung von Bettas stiegen jetzt teilweise oder ganz in die Zucht von Farb/Formzuchten ein. Die Zucht der ursprünglichen KAMPFfische wurde zum Nebengeschäft, dass mittlerweile eher in den Hinterhöfen stattfindet. Auch in den meisten asiatischen Ländern gibt es mittlerweile -zumindest auf dem Papier- Tierschutzgestze...

Zuchtorganisationen und Vereine zur Verbesserung (?) von Betta splendens schossen in der ganzen Welt aus dem Boden. Dabei wurden/werden die Zuchtformen (leider) immer extremer.

Zuchtformen von Betta splendens und die Folgen


Wie es beim Menschen nun mal so ist, neigt er dazu viele seiner Aktivitäten ins Extrem zu treiben.

Der ursprüngliche Betta splendens war ein hochagiler, schlanker,flinker und wendiger Fisch mit "erstklassigen Schwimmeigenschaften". Die modernen Hochzuchten mit ihren teils extremen Flossenformen dagegen sind in ihren Schwimmfähigkeiten stark eingeschränkt. Sie können zwar mit ihren enormen "Behängen" fantastisch imponieren und erfüllen aus einer rein "ästhetischen" Sicht höchste Ansprüche. Von Flinkheit oder Agilität kann aber kaum noch die Rede sein.
Selbst innerhalb der "Bettagemeinde" ist es umstritten, wie weit die Zucht gehen darf/soll. Gerade extrem lange Schleierformen oder beispielsweise Doubletails sind mittlerweile auch bei Bettaprofis umstritten bzw. werden abgelehnt.

Auch die Köperfom der Bettas wurde im Laufe der Zucht deutlich verändert. Schon bei der eigentlichen "Kampf"fischzucht wurde zwecks Erhöhung der Kampfkraft auf Bulligkeit und "Kraft" gezüchtet. Die heutigen KaFis haben mit der ursprünglichen schlank/eleganten Form nicht mehr viel zu tun. In der allerletzten Zeit sind dann auch noch Farbformen wie Copper und Dragon dazugekommen, die zusätzlich zu vermehrter Tumorbildung und Erblindung neigen...

Vergesellschaftung von Betta splendens:

Innerartlich:
Aufgrund der Züchtung auf innerartliche Aggressivität und der extremen Flossenformen, die die Schwimmfähigkeit teils erheblich beeinträchtigen, sind moderne Kampffische nicht für eine Haltung im Gesellschaftsbecken geeignet.
Insbesondere gilt das für die Haltung mehrerer Tiere einer Art. 2 (oder mehr) Männchen würden sich in Aquarien üblicher Größe bis zum Tode des unterlegenen Tieres bekämpfen. Sollten einmal 2 annähernd gleichstarke Männchen in einem relativ großen Becken aufeinandertreffen wird es vielleicht nicht direkt zu einem tödlichen Kampf kommen. Aber der permanente Streß durch den immer präsenten Gegner wird allemal lebensverkürzend und krankheitsfördernd sein. In nur minimal geringerem Ausmaß gilt das auch für die Vergesellschaftung eines Beta splendens Männchens mit einem oder mehreren Weibchen

Nicht umsonst lassen "Profi"Züchter die beiden Geschlechter nur für die direkte Paarung und dann auch nur unter permanenter Aufsicht zusammen. Sofort nach erledigtem Akt werden die Geschlechter wieder getrennt um (besonders) die Weibchen zu schützen.
Die "Harems"haltung -bei vielen anderen Bettas und einer Vielzahl von anderen Labyrinthern durchaus sinnvoll- passt in Aquarein üblicher Größe absolut NICHT.

Vergesellschaftung mit anderen Arten:
Jeder (auch Wild-)Betta wird versuchen sein engeres Brutrevier komplett frei von anderen fischigen Bewohnern zu halten. Teilweise werden auch Garnelen und Schnecken (Laichräuber!) attackiert. Soweit ist das ein völlig normales Verhalten eines revierbildenden/brutpflegenden Fisches. Leider wurde dieses Verhalten bei Betta splendens Hochzuchten aus den oben genannten Gründen extrem übersteigert. Mit dem Ergebnis, dass man hier einen (menschengemachten!) buchstäblich asozialen Fisch hat.

Bei der Vergesellschaftung mit anderen Fischen gibt es mehrere Möglichkeiten:
1.Der die anderen Fische sind eindeutig körperlich überlegen:
Der Betta wird sich in die ruhigste Beckenecke(n) zurückziehen und dort vor sich hinkümmern.

2.Die anderen Fische sind sehr flink und wuselig und treten in größeren Gruppen auf (Salmler, Bärblinge...): Gleicher Effekt wie bei 1.

3.Die "Bei"Fische sind deutlich unterlegen: Sie werden vom Betta permanent attackiert und verdrängt. Im ungünstigsten Fall sogar getötet.

Im Endergebnis klappt die Vergesellschaftung von Betta splendens in normalgroßen Becken auf Dauer nur mit "unsichtbaren" Fischen wie Nadelwelsen und vergleichbaren Arten, die den Verteidígungstrieb des Betta Männchens nicht/fast nicht auslösen. Und auch hier ist der Erfolg zweifelhaft.

Wichtig:

Tendenziell sind es weniger die "Bei"Fische, die unter dem Betta leiden, sondern es ist genau umgekehrt: Der Betta leidet unter den ständigen Verletzungen seiner Reviergrenzen, gegen die er auf Dauer unter Aquarienbedingungen machtlos ist. Gerade die Kampffische im Gesellschaftsbecken, die (scheinbar) am friedlichsten sind, "leiden" am meisten. Selbst auf die typischen Streßstreifen, die manche Wildbettaarten zeigen, kann man sich bei den Hochzuchten nur bedingt verlassen. Die Hochzuchttiere zeigen oft auch bei miserabelstem körperlichem Zustand oder sogar einige Zeit NACH dem Tod noch ihre schönsten Farben.

Beckeneinrichtung/Größe:

Aufgrund der extremen Flossenformen und der damit einhergehenden eingeschränkten Schwimmfähigkeit sind sehr große Aquarien für die Haltung eines einzelnen (s.o.) Kampffisches gar nicht sinnvoll. Viel mehr als ein Standard-54l-Becken wird ein Betta splendens Männchen kaum ausnutzen. Selbst die oft verwendeten 30l-Rechteckbecken halte ich durchaus noch für vertretbar. Bei den immer beliebteren "NanoCUBES" mit ihrem ungünstigem Verhältnis von Volumen zu Oberfläche wären mir persönlich knapp 30l zu wenig. Angelehnt an die Lebensweise der "Wild"bettas braucht auch Betta splendens einige Pflanzendickichte aber auch zumindest einen kleinen freien Bereich in seinem Kernrevier. Schwer zu verwirklichen in einem Cube mit 30cm (oder weniger) Kantenlänge. Immerhin werden Betta Männchen ohne weiteres 5-7cm lang. Und da sind die extremen Flossen NICHT mitgerechnet.

Becken unter 25l sind für die DAUERhaltung eines ADULTEN Betta splendens in meinen Augen völlig inakzeptabel.

Fazit:
wer meint Betta splendens Hochzuchten mit all Ihren Problemen halten zu müssen, sollte dies in echten Artbecken und in Einzelhaltung in Aquarien ab 30l für ein adultes Tier tun. Egal ob Männchen oder Weibchen.

Persönliches Fazit:
Ich war auch einmal ein begeisterter Betta splendens-Fan (damals noch jung und dumm, jetzt nur noch dumm...). Eine meiner frühesten aquaristischen Erfahrungen war die Mithilfe in der Hobby-Betta-Farm meines Großvaters mit Becken/Haltungs/Aufzuchtgefässen im dreistelligen Bereich, die mehrere große Kellerräume umfasste. Mittlerweile würde ich Betta splendens Hochzuchten keinesfalls mehr halten. Diese Fisch"art" -bzw. eigentlich Zuchtrasse- ist in meinen Augen ein typisches Beispiel dafür, wie der Mensch (wieder einmal) aufgrund rein egoistischer, persönlicher Interessen ein faszinierendes Lebewesen bis zur Perversion verkorkst hat. Zumindest ein erheblicher Teil der Betta Hochzuchtformen erfüllt in meinen Augen den Tatbestand der Qualzucht und müsste verboten werden. Ein Fisch, der aufgrund seiner -durch den Menschen erzüchteten- extremen Aggressivität kaum noch zu einem natürlichen Paarungsverhalten und aufgrund seiner extremen Beflossung kaum noch zum normalen Schwimmen in der Lage ist, kommt mir garantiert nicht mehr in meine Aquarien.

Daher meine Bitte an alle Halter von Betta splendens:

Wenn Ihr diesen Fisch unbedingt halten wollt, seid Euch der Probleme, die in der Zuchtgeschichte der KaFis liegen bewusst. Bitte versucht nicht die "armen, einsamen" Kampffische zu vergesellschaften. Es gibt hunderte/tausende Fischarten die dafür besser geeignet sind. Bitte verzichtet auf extrem langflossige/doppelflossige Zuchtformen, die kaum noch schwimmen können. Informiert Euch über die Probleme moderner Farbformen wie Copper und Dragon, die aus Tierschutzgründen eigentlich kaum zu verteidigen sind. Wenn schon Betta splendens, dann sollte man sich auf die kurzflossigen/mittellangflossigen Varianten beschränken, die zumindest unter Aquarienbedingungen noch halbwegs schwimmen können.

Die ganz neuen "Sensationen" (Glotzaugen/Ballonbäuche...), die manchmal bei Internetversendern auftauchen, sollten sowieso für jeden verantwortungsvollen Aquarianer indiskutabel sein.

Langfristig sollten sich die "echten" Bettafans evt. daran machen dem Betta splendens die extreme Aggressivität wieder "abzuzüchten". Sicher ein mögliches Projekt, dass dann aber konsequent über dutzende Generationen durchgezogen werden müsste.

Mein persönlicher Schluß aber ist:
Wenn wieder Bettahaltung, dann werde ich mich in die faszinierende Welt der Wildbettas und Laubkampffische stürzen ;-)

So, die Diskussion ist eröffnet. Ich habe bestimmt reihenweise Punkte übersehen. Auch kann man manches sicher sehr unterschiedlich interpretieren. Also diskutiert Euch hier gerne die Köpfe heiss. Ein lebendiger Thread, in dem eifrig aber fair diskutiert wird war mein Ziel. Und genau deshalb habe ich meine heutige Mittagspause dafür drangegeben ;-)

Tschüß,
Kampfinger


Geändert von Schneckinger (01.09.2017 um 23:38 Uhr)
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Alt 01.09.2017, 23:16   #2
Shar
 
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Servus.

Danke für deinen Bericht. Ich fände ihn aber weitaus besser, wenn darin nicht die Schriftgröße stellenweise maßlos übertrieben dimensioniert wäre, denn so "verkommt" er eher zu etwas, bei dem zumindest ich mir schwer tue, es ernst zu nehmen. Du braucht m.M.n. keine derartige Effekthascherei, die nur Suggeriert aber keinen Inhalt liefert.


Grüße ~Shar~
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Alt 01.09.2017, 23:35   #3
Schneckinger
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Hi Shar,

ich habe versucht mit den Schriftgrößen den doch recht langen Text etwas zu gliedern. Ein einheitlicher Buchstabensalat liest sich nach meiner persönlichen Erfahrung wesentlich schwerer als ein gegliederter Text. Auf meinem (kleinen und alten) Bildschirm schien mir die Wirkung ok. Ich bin natürlich nur ein oller Viechdoktor und kein professioneller Layouter...
Ich habe mir aber Deine Kritik zu Herzen genommen und die Überschriften etwas (meist um einen Punkt) "entschärft". Ich hoffe es wirkt so nicht mehr ganz so marktschreierisch ;-)

Gute Nacht,
Schneckinger
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Alt 02.09.2017, 01:28   #4
Birka
 
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@hallo,
mir sagt das Hervorheben durch groß und fett der Schriftart zu - weil mir dadurch das Lesen des Gesamttextes leichter fällt - und außerdem gut klar wird, was dem Autor hier wichtig ist.
@Shar, hallo
solche Dinge wirken tatsächlich auf jeden unterschiedlich - wir hatten mal eine Diskussion über Sinn und Unsinn, Negativ - und Positivwirkung von Smileys - interessant und für mich überaschend, was sich da rausstellte.
Aber ich denke, bei solchen Dingen kann man durchaus etwas "Größe " beweisen, und den Anderen tolerant und mit einem Augenzwinkern seine ihm angenehmen Schriftarten und Smileys lassen .

@Schneckinger, hallo
durchaus interessante Darstellung und Erklärung deinerseits zum Thema "Betta ".
Ich persönlich vermisse immer mal eine konkrete Artenbezeichnung ,
da kann ich mir sowas plastischer vorstellen.
Ein Problem beim Thema Kampffisch sehe ich darin, das unheimlich viele unterschiedliche Infos im Netz dazu rumgeistern - ja, gern auch von Professoren oder
auf dem Gebiet wissenschaftlich Bewanderten.
( s. Video von Heike)
Gerade bei Bettas scheinen sich die Geister noch mehr zu scheiden als sowieso schon in der Aquaristik.
Es erscheint mir deshalb äußerst schwierig zu sein, sich in Punkten wie z.B. der Haltung im Aqua eine eigenständige und stimmige Meinung zu bilden.
Und da nutzt es dann auch nichts , wenn ich mal einen B. splendens halte - oder sogar mehrmals nacheinander - ich kann jedesmal alles falsch machen, ohne mir dessen bewußt zu sein.
Die Einschätzung wird erschwert durch die eher kurze Lebenszeit dieser Fischart -
denn, ist er jetzt nur 2 Jahre geworden, weil er bei mir unter falschen Bedingungen gelebt hat, - zu einsam, zu gestresst, zu wenig Platz , zuviel Platz - oder ist er schlicht an Altersschwäche dahingeschieden ?

Vor Kurzem habe ich in einem Thread einem User von Betta Smaragdina vorgeschwärmt ( gefällt mir, weil keine Hochzucht, natürlich aussehend und kann eben noch richtig schwimmen), dem diese Art dann auch gefiel.
Auf seine Nachfrage antwortete ich ihm, was ich an mehreren Stellen im Netz gelesen hatte - durchaus nicht in Auszügen aus Foren .
Auch Smaragdina könnten innerartlich aggressiv werden, nicht nur männliche Tiere untereinander - gerade in kleineren Becken wurde deshalb zur Einzelhaltung geraten.
Kam mir nicht falsch vor - oder stimmt es auch nicht, dass Kampffische in ihren natürlichen Habiaten die meiste Lebenszeit einzelgängerisch verbringen ? ( auch das las ich an mehreren Stellen)
Langjährige Züchter haben geschrieben , dass es durchaus möglich wäre, eben z.B. Smaragdina als Gruppe zu halten, aber dafür bräuchte man Erfahrung und die richtigen Vorraussetzungen.
Also hab ich - meiner Meinung nach passend , zusammengefasst von all dem, was ich gelesen hatte - dem User geantwortet, dass man diesen Fisch besser allein hält.
Kurz drauf hast du zur gleichen Fischart (Smaragdina) etwas in der Art geschrieben, dass es unverantwortlich und überhaupt nicht artgerecht wäre ( entschuldige an dieser Stelle, den ganz korrekten Wortlaut hab ich nicht mehr parat), diesen in Einzelhaltung zu pflegen.
Im Gegensatz zu mir hast du diesbezüglich die praktische Erfahrung - trotzdem, ich habe die Quintessenz von jeder Menge Angelesenem weitergegeben.
Du hast erlebt, dass man Smaragdina gut in der Gruppe halten kann, ich hatte das theoretische Wissen, dass man dies unter bestimmten Umständen tun kann.

( ich ging bisher davon aus, dass man in unserem Forum nicht jede Erfahrung persönlich gemacht haben muß, um etwas dazu schreiben zu dürfen)

Für mich ist das Fazit :
Bezüglich Kampffisch existieren unterschiedlichste Meinungen und Auffassungen, alle mehr oder weniger subjektiv.
( ich habe auch Duras gelesen)
Ich schreibe einfach Kampffisch - mir ist schon bewußt, dass Welten zwischen den Hochzuchtformen und Wildformen liegen - aber die differierenden Darstellungen bezogen sich bei dem, was ich gelesen habe, auf beide Arten.
Birka ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2017, 09:04   #5
Shar
 
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Servus.

Danke, jetzt ist es ein wenig besser. Es war auch nicht böse von mir gemeint.

Zitat:
Zitat von Birka Beitrag anzeigen
@Shar, hallo
solche Dinge wirken tatsächlich auf jeden unterschiedlich ... Aber ich denke, bei solchen Dingen kann man durchaus etwas "Größe " beweisen, und den Anderen tolerant und mit einem Augenzwinkern seine ihm angenehmen Schriftarten und Smileys lassen .
Ich lese Texte mit solchen Texteigenschaften eigentlich gar nicht, weil ich es u.a. extrem anstrengend und unangenehmen beim Lesen finde und mich solche eine (nach meinem Empfinden) übertriebene Verwendung der Schriftgröße eher an die BILD-Zeitung erinnert (die ich nicht einmal mit der Beißzange lesen würde).
Solche riesigen Textzeilen lenken vom eigentlichen Text ab und erschweren das lesen. Genau aus dem Grund wirst du i.d.R. auf so etwas in z.B. Fachzeitschriften und -büchern nicht bzw. nur in homöopathischen Mengen stoßen.

Ich finde übrigens nicht, daß es eine Frage der Toleranz ist, ob man seine Meinung oder Kritik im Rahmen der Netiquette vorbringt (ich denke nicht, daß ich Schneckiger gegenüber unfreundlich oder meine Kritik destruktiv war).
Leider (allgemein gesprochen) wird selbst konstruktive Kritik heutzutage zu gerne persönlich und auch als Beleidigung aufgefasst.


Grüße ~Shar~

Geändert von Shar (02.09.2017 um 09:48 Uhr)
Shar ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2017, 12:19   #6
Schneckinger
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Hi Leute,

@Shar: Passt schon, ich habe mir Deine Kritik ja auch brav zu Herzen genommen ;-)

@Birka: Die Artbezeichnung (Betta splendens) findest Du bereits in der Überschrift. Und auch im Text weise ich einige Male ausdrücklich darauf hin, dass es bei diesem Beitrag ausschließlich um Betta splendens gehen soll.

Selbstverständlich sind auch andere (vor allem die schaumnestbauenden) Bettas durchaus aggressiv. Allerdings keiner in dem Maße wie die menschengemachten Betta splendens Hochzuchten. Die anderen Bettaarten lassen sich durchaus in Harems oder Gruppen (je nach Art) unter "Wohnzimmer"bedingungen artgerecht halten.

Daher gibt es bei diesen Arten in meinen Augen keinen -mit dem Tierschutzgesetz konformen- Grund sie dauerhaft in Einzelhaft zu stecken. Bei Betta splendens Hochzuchten ist genau das aber aus genau diesem Grund -Tierschutz!- die einzige wirkliche Alternative. Auch wenn diese Einzelhaltungen auch nur das kleinere Übel und durch den Menschen künstlich herbeigeführt sind.

Gerade wegen dieser deutlichen Verhaltensunterschiede ist es ja so wichtig zwischen den verschiedenen Bettaarten deutlich zu unterscheiden. Auch extrem wichtig ist die Unterscheidung der Betta splendens Wildform und der sogenannten "Hoch"zuchten von Betta splendens.

Wenn man sich bei Bettas jeweils auf die einzelnen Arten bezieht (bzw. auf die "Kunstart" Betta splendens Hochzucht) dann werden die Aussagen zu den Haltungsbedingungen schon deutlich genauer und wesentlich weniger willkürlich. Das -nur scheinbare- Durcheinander bei den Haltungsempfehlungen zu Bettas entsteht meist dadurch, dass sämtliche Tiere aus dieser FischGATTUNG in einen Topf geworfen werden.

Wenn jemand versuchen würde eine Verhaltensbeschreibung der Fadenfische zu entwickeln ohne sich auf die einzelnen Arten zu beziehen würde das Chaos ähnlich ausfallen. Aber dort wird -glücklicherweise- brav zwischen den Arten unterschieden. Nur bei den Bettas wird alles in den großen Rührtopf "Kampfffisch" geschmissen, weil die Hochzuchten von Betta splendens für viele Aquarianer die einzige bekannte Bettaart sind...

Damit ist Birkas Aussage:
"Bezüglich Kampffisch existieren unterschiedlichste Meinungen und Auffassungen, alle mehr oder weniger subjektiv. (...)
Ich schreibe einfach Kampffisch - mir ist schon bewußt, dass Welten zwischen den Hochzuchtformen und Wildformen liegen - aber die differierenden Darstellungen bezogen sich bei dem, was ich gelesen habe, auf beide Arten."
so wirklich nicht haltbar. Werden auf einer Seite Betta splendens Wildform und Betta splendens Hochzucht oder gar Betta splendens und der ganze Formenkreis der Bettas in einen Topf geschmissen, ist die betreffende Informationsquelle damit automatisch disqualifiziert...

Ernst zu nehmende Seiten wie z.B. die der IGL:
http://www.igl-home.de/index.php/anabantoidei/betta
verzichten beispielsweise komplett auf die Beschreibung der "Bettas im Allgemeinen" und geben statt dessen eine vernünftige Haltungsbeschreibung zu jeder einzelnen Art.

Tschüß,
Schneckinger

Danke: (1)

Geändert von Schneckinger (02.09.2017 um 15:45 Uhr)
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Alt 05.09.2017, 11:32   #7
Rinkikäfer
 
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Hallo,

hin und wieder lese ich vin Züchtern, die behaupten ihre B. splendens Hochzuchten solle man im Harem halten.

Was ist denn davon zu halten?
Haben die tatsächlich friedlichere Zuchtlinien?

Namen hab ich nicht behalten, einer war aber vom Aquahaus Dülmen, was doch glaube ich einen ganz guten Ruf hat?

Liebe Grüße
Annette

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Alt 05.09.2017, 11:41   #8
Schneckinger
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Hi Annette,

ich bin ja in der ganz aktuellen Betta splendens-Hochzucht nicht mehr wirklich "drin". Bisher habe ich allerdings noch kein Männchen dieser Form gesehen, dass ich mit gutem Gewissen dauerhaft vergesellschaften würde. Weder innerartlich noch Interspezifisch.

Wenn es Züchter geben sollte, die tatsächlich schon (relativ) friedliche Linien haben, dann fände ich das Klasse. Da würde ich aber erst ein paar Erfahrungsberichte von versierten Haltern ohne direkte finanzielle Interessen abwarten.

Laut Züchtern und Händlern geht ja sehr oft (fast) alles ohne Probleme. Leider meist auch bei den eigentlich seriösen Unternehmen...

Tschüß,
Schneckinger

Danke: (1)
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Alt 05.09.2017, 18:31   #9
Wasserwelt
 
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Zitat:
Zitat von Schneckinger Beitrag anzeigen

Wenn es Züchter geben sollte, die tatsächlich schon (relativ) friedliche Linien haben, dann fände ich das Klasse. Da würde ich aber erst ein paar Erfahrungsberichte von versierten Haltern ohne direkte finanzielle Interessen abwarten.

Laut Züchtern und Händlern geht ja sehr oft (fast) alles ohne Probleme. Leider meist auch bei den eigentlich seriösen Unternehmen.
Hallo

@ Rinikäfer
@ Schneckinger

Betta Splendens Hochzuchten im Harem halten?, bei einer eventuellen "friedlichen Linie"?... hmmm ... ich weiß nicht.
Ok, schreiben kann man vieles, aber, bei einer solchen Aussage, würde ich mir so ein "Haremsbecken" mal gerne "vor Ort" ansehen, um mich selbst zu überzeugen.

Danke: (1)
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Alt 06.09.2017, 20:43   #10
Rinkikäfer
 
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Hallo,

na ja, vielleicht fahr ich mal dahin. Aber auch dann werde ich es nicht ausprobieren und darum auch nichts berichten können.

Das sind einfach keine Fische für mich. Aber irgendwie interessiert mich das Thema trotzdem.

Eins lese ich aber jedesmal heraus. Viele arme Betta splendens Hochzuchten sterben früh und qualvoll vor lauter Stress.

Liebe Grüße
Annette

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betta splendens, einzelhaltung, haremshaltung, kafi, kampffisch, kampffisch gruppenhaltung, kampffische, wildbettas

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