bru

Hallo Zusammen

Ich bin seit 4 Monaten Kampffischmama (Betta Splendends, blauer halfmoon..
Nun habe ich folgendes Problem:

Ich habe am Dienstag einen Grossputz meines Aquariums gemacht.
Das AQ war sehr veralgt, obwohl Filter ab und zu lief.. Vor dem Wechsel hat man mir geraten, dass ich gleich noch dunklen Kies reinmachen soll anstatt weisser Sand. Habe mich auch informiert über Wechsel etc auch in der Tierhandlung.

Also, ich habe ca. 80 Prozent des Wassers behalten, Deko raus, geputzt,
Sand raus, alles mit Wasser ausgespühlt. Ich habe keine Putzmittel oder ähnliches verwendet, ebenfalls habe ich nur Schwämme und Eimer benutzt, welche ich immer für AQ benutze.

Also Fischi raus, Dekos geputzt, Sand raus, ausgespühlt, neuer Kies rein (gewaschen), Deko wieder rein, inkl. eine neue Anubias auf einer Wurzel, plus Altes Wasser und 20% frisches.. Fischi wieder rein. So als Belohnung für den ganzen Stress wollte ich ihm ein paar rote Mückenlarven geben. Dabei ist mir leider der ganze Sack reingeflutscht, war Lebendfutter. Er hat auch gleich zugeschlagen, bekam einen sehr dicken Bauch, habe sofort aber dann den Rest abgesaugt. Da war er noch topfit. So nun Mittwoch morgen, mach ich Licht an, er liegt am Boden, macht keinen Wank, obwohl er sonst immer an die Scheibe kommt sobald ich komme. Mittags ging ich extra nach Hause, 10 Prozent Wasserwechsel und ein bisschen Easylife. Fischi ganz liegt ganz reglos auf neuer Anubias nah an der Oberfläche.
Ich hab dann in der Tierhandlung angerufen, die meinten ja Nitritvergiftung. Okay nach Arbeit gleich Wasserprobe in die TH gebracht, Nitrit 0 und alle Wasserwerte super! Abends ist Fisch immer noch total schlapp, macht keinen Wank, liegt nur am Boden rum. Dann ca. um 21.00 Uhr habe ich nochmals Temperatur plus Nitrit (Test habe ich noch gekauft) gemessen. Dafür habe ich kurz das Licht angemacht
Also Thermo rein und Fischi schiesst wie ein Wilder auf den Thermometer zu, umkreist ihn mehrmals, lässt sich dann einfach wieder sinken und ist total erschöpft am boden und "hechelt".. Da habe ich bemerkt, dass vorne am Köpfchen seine Farbe wie verblasst. Seine Bauchfaden (die langen Flossen unten) sind auch viel viel heller geworden, ebenfalls hat er unter den Kiemen einen hellen Fleck bekommen..
Heute morgen habe ich ihn gar nicht gefunden, bis ich ihn wieder hinter der neuen Pflanze direkt an der Wand unter der Oberfläche fand... hechelt immer noch wie verrückt und seine Augen sind so komisch gelb..
Ich habe lange nach zutreffenden Krankheiten gesucht, jedoch kann apathisches Verhalten, Liegen, Hecheln, Verblassen der Farbe etc. vieles sein...

Bin total verzweifelt TH meinte ja der habe zuviel gefressen! (da hatte er aber auch die Verblassung noch nicht und war einfach sehr träge)


KANN UNS BITTE JEMAND HELFEN?

- Besatz / Kampffisch
- Wasserwerte / laut TH super Fischwasser
- wie oft und wie viel Wasser wird gewechselt / 1 x pro Woche 50%
- welche Symptome zeigt der Fisch / apathisch, hecheln, Verblassung der Farbe, komische Augen (keine Glotzaugen), keine Beläge oder ähnliches
- gab es evtl. vor kurzem ähnliche Probleme / Nein erst ist alleine im Becken
- wurde evtl schon mit Medikamenten behandelt, wenn ja, mit was und wie lange / Nein
- wurde sonst etwas gravierendes am Becken, bzw. der Technik verändert wie gesagt, Bodengrund komplett gewechselt.

Den Filter habe ich nicht geputzt, Filter Dennerle Eckfilter läuft ca. 2 h am Tag, (TH meinte nicht eigentlich ohne, da Bettas Strömung ja nicht so mögen) Licht von 07.30 - 19.00
Grösse Nano 30l Cube, Temperatur konstant auf 28%

DANKE!!!
Liebe Grüsse

Caillean

Bin kein Experte für Fischkrankheiten, und ich kann auch nicht beurteil ob die Symptome direkt oder indirekt aus der Überfütterung resultieren, also mal sehen was die anderen dazu sagen, aber etwas von mir:

Wasserwerte wären gut, genau zu wissen, weil "super Fischwasser" gibt es so pauschal nicht. Was für die einen super ist, kann für andere ganz falsch sein.

EDIT: Und wenn dir schon jemand aus der TH gesagt hat "Nitritvergiftung", wäre das erste gewesen, Wasser wechseln (möglichst viel davon raus und frisches Wasser rein), nicht, dort hin rennen und mal gemütlich testen lassen während vielleicht dein Fisch stirbt! Ob es Nitrit war oder nicht, kannst du ja danach testen lassen, indem du dir einen Teil des alten Wassers aufhebst

50% Wasserwechsel einmal pro Woche ist denke ich in der derzeitigen Situation nicht genug.
Weil:
Deko und Sand aus dem Aquarium raus nehmen und reinigen bewirkt kaum was gegen Algen, aber es führt dazu, dass du die wertvollen Bakterien vernichtest die dir im Aquarium Schadstoffe abbauen (aus dem selben Grund darf man auch nie den Filter zu gründlich reinigen), ergo, ist es jetzt umso wichtiger, dass du mehr (und ruhig auch oft) Wasser wechselst. Ganz besonders, wenn der Filter so wenig läuft. Sauerstoffmangel, CO2 oder andere Vergiftungserscheinungen, sind Dinge die du durch WW in den Griff bekommst. Von dem was ich lese habe ich den Eindruck dein Fisch hockt momentan in seinem eigenen Dreck und vergiftet sich.

Zu Überfütterung kann ich nichts sagen, damit kenne ich mich nicht aus.
Außer, dass die Algen genau daher kommen, wenn du regelmäßig zu viel fütterst, das freut vorwiegend die Algen.

bru

Hallo Caillean

Danke für Deine Antwort.

Dann werde ich heute gerade grosszügigen Wasserwechsel machen. Stimmt, bezüglich Nitrit hätte zuerst wirklich Wasserwechsel machen sollen, daran hab ich leider (Anfänger) in der Hektik nicht gleich gedacht.. Die genauen Wasserwerte habe ich leider nicht, geh diese heute nochmals testen oder Tests kaufen dass ich dazu Angaben machen kann.. Betreffend den Algen ich hab normalerweise immer nur einmal Morgens ein bisschen gefüttert plus einen Fastentag.

Also heute auf alle Fälle Wasser testen plus ca. 70% Wasserwechsel mit Easylife?

Danke nochmal vielmals für deine Antwort!

Liebe Grüsse

Sonnentänzerin

Hallo Bru

Ja, mach einen sehr großen Wasserwechsel.
Aber fischschonend - auch mit einem Schlauch wieder einlaufen lassen.
Keine Blasenbildung, kein Reinschütten mit einem Gefäß

Eines meine Kampffischweibchen hat einmal große Stücke einer herausgezogenen Posthornschnecke verspeist.
Danach ging es ihr 3 Tage schlecht, sie hielt sich auch viel liegend auf dem Boden auf.
Sie kennen leider keinen Freßstopp.

Dazu ist Dir ja dann auch das ganze suppige Lebendfutterwasser aus der Tüte mit ins Wasser geraten.
Wenn auch nicht gleich der Nitritwert messbar war, so ist Dein Wasser im Moment ganz sicher nicht keimarm.

Trotz Deines Teilwasserwechsels

Wenn Du z.B neuen Kies wählst, dann putze nicht gleichzeitig alle Dekogegenstände mit ab, denn auch auf diesen befinden sich die nützlichen Bakterien.

Dennerle Eckfilter: Den kann man ja drosseln, und normalerweise hat er im Zubehör auch dieses Ausströmrohr mit Löchern dabei.
Lass ihn dauerhaft laufen!, und drehe die Löcher waagrecht mit minimaler Neigung nach oben in Richtung Rückscheibe.

Wenn Du den Filter nur 2 Stunden am Tag betreibst, bildet sich auf Deiner Wasseroberfläche gerne eine Haut.
Und die sauerstoffliebenden Bakterien im Filter mögen eine so lange Pause gar nicht.

Mein Rat:
Filter dauerhaft betreiben, kurz das Ausströmrohr gegen die Scheibe richten und täglich ein 80% iger Wasserwechsel.

Ansonsten den Fisch nicht stressen und nicht stören, natürlich auch nicht füttern.

Das wird schon wieder, Du hast es ja rechtzeitig erkannt.
Ich drücke fest die Daumen für Deinen kleinen Kerl

LG Sonne

NebelGeîst

Moinsen,

1. Punkt:
Einen Filter nur kurz laufen zu lassen, bringt leider so gut wie nichts. Entweder lässt du ihn dauerhaft an oder lässt ihn ganz aus dem Becken. Der Eckfilter lässt sich wie von Sonne geschildert drosseln und mit dem Düsenohr ausstatten, das man dann gegen die Scheibe richtet, wodurch wenig Strömung entsteht. Wenn man den Filter gesichert hat (Schaumstoff zwischen Filter und Scheibe, damit der Kafi nicht dazwischen schwimmt und fest klemmt), ist der schon i.O..

Punkt 2.
Easylife flüssiges Filtermedium ist kein Wundermittel. Es ist eine Suspension aus gemahlenem Zeolith. Zeolith ist ein Ionentauscher, mehr nicht. Er lagert Kationen in den Kanälchen seiner Kristalle ein, kann diese aber auch wieder abgeben. Das gilt auch für Ammonium und Co. Daher ist es sehr fragwürdig, so einem Problem mit gemahlenem Zeolith entgegenzuwirken, der größtenteils einfach im Becken bleibt. Wasserwechsel sind da sinnvoller.

Punkt 3:
Wie schon gesagt wurde, war es denkbar schlecht, die Deko komplett zu reinigen und auch noch den Bodengrund zu wechseln, das ganze noch ohne funktionierenden Filterkreislauf. Bitte bitte sowas nicht noch mal tun
Es bringt dabei garnicht mal wirklich was, Altwasser ins Becken zu geben, denn die Nitrosomonas und Nitrobacter, also die Nutzbakterien, befinden sich nicht im Freiwasser, sie sind substratgebunden.

Punkt 4:
Wie ebenfalls schon gesagt wurde, bringt es uns nichts, wenn die Handlung sagt, alle Werte top. Wir wissen nichtmal, welche Werte überhaupt gemessen wurden! Da es weiters Zusammenhänge zwischen den einzelnen Parametern gibt, ist es wichtig, die jeweiligen Werte möglichst genau zu kennen. Im vorliegenden Fall würde ich nämlich weniger auf Nitrit als vielmehr auf Ammoniak tippen, aufgrund der kurzen Zeitspanne. Dazu müssen 3 Werte bekannt sein, wovon ich mir recht sicher bin, dass die Zoohandlung mindestens einen garnicht gemessen hat, nämlich die Summe von Ammonium/Ammoniak. Den Ammoniakgehalt ermittelt man dann anhand des pH-Wertes und der Temperatur. Ob Ammoniak überhaupt in Frage käme, verrät der pH-Wert, denn wenn der unter 7 liegt, kann man eine Ammoniakvergiftung quasi ausschließen.
Durch die Überfütterung und ggf gammelnde schon tote Mülas im Becken wurde vermutlich noch mehr Ammonium/Ammoniak ans Wasser abgegeben, als das ohnehin der Fall gewesen wäre, dieses kann aufgrund der entfernten Bakterien nicht zu Nitrit und dieses zu Nitrat weiter oxidiert werden. Wenn pH und Temperatur hoch sind, werden damit sehr fix gefährliche Werte für Ammoniak erreicht.

Punkt 5:
Lebendfutterbeutel werden normal weitestgehend 'steril' verpackt (wirklich steril gibt es natürlich bei lebenden Tieren nicht). Die Futtertiere und das Transportmedium werden antimikrobiell behandelt (je nach Ursprungland lässt sich leider auch eine Behandlung mit Antibiotika nicht ausschließen). Aber: Je nachdem, wie lange diese Beutelchen schon unterwegs sind und woher sie stammen, kann das Wasser schon wieder eine ziemliche Bakterien- und Pilzplörre sein. Je nach Temperatur sterben schon in den ersten Tagen die ersten Larven, es beginnen Verwesungsprozesse, oft sieht man auch Pilze, die beginnen die Leichen zu zersetzen. Lebendfutter aus Beuteln sollte nie direkt aus dem Beutel ins Becken gekippt werden, sondern in ein bspw. Artemiasieb geeigneter Größe, und kurz mit mit fließend Wasser abgespült werden. Dann kommt es schon garnicht erst zu solchen Unfällen, wie bei dir.
Es besteht also auch die Möglichkeit, dass es keine Vergiftung, sondern eine Erkrankung ist, Stress hatte der Fisch ja genug, dazu war er überfressen und ggf. war das Lefu-Wasser belastet. Kommt noch ein Ungleichgewicht des Wassers hinzu..
Trotzdem tendiere ich zu einer Vergiftung, was nicht heißt, dass eine Erkrankung nicht noch hinzukkommen kann in Folge des Stresses.

Punkt 6:
Wie meinst das mit dem Thermometer? Hast du nicht dauerhaft eins im Becken? Beheizt du denn?

Als erstes:
Wasserwechseln, mit an die Temperatur des AQs angepasstem Wasser, am besten täglich. Dann bitte Werte nachreichen, am wichtigsten wäre erst mal der pH, um abzuschätzen, ob es Ammoniak sein kann oder nicht.