NebelGeîst

Hi Sonne,

genau das sehe ich als Trugschluss. Im Aquarium müssen die Würmer oder deren Eier schon vorhandensein, oder mit neuen Fischen (oder Wirbellosen als Zwischenwirt) ins AQ gelangen. Anders kanns schwerlich zu einer Infektion kommen. Wohingegen Tiere mit Auslauf in der Natur (oder Stadt) sich ständig infizieren können. Und zwar auch mit Würmern, die auf den Menschen übertragen werden könnten.
Die Entwurmung gestaltet sich bei größeren Tieren, insbesondere Säugern, auch bedeutend unproblematischer als im AQ bei kleinen Zierfischen. Zumal viele Anthelminthika für die Aquaristik zweckentfremdet werden und eigentlich nie dafür ausgelegt waren.
Zudem müsste man dann gleich mit mehreren Anthelminthika hintereinander behandeln, und das regelmäßig, da unterschiedlichste Wurmarten unsere Fische befallen könnten.
Bei Reptilien, auch größeren, wird normalerweise ebenfalls nicht prophylaktisch entwurmt. Auch da msste mit mehreren Mitteln behandelt werden um alle in Frage kommenden Parasiten zu beseitigen. Das auch wiederum regelmäßig.
Wenn man sich jetzt mal anschaut, das vor allem bei wechselwarmen Tieren derartige behandlungen nicht durchgeführt werden, könnte ich mir vorstellen, dass es bei denen auch höhere Risiken als bei Warmblütlern gibt, ist ihr Stoffwechsel doch gewissen Schwankungen durch die Temperatur unterworfen, so auch die Verstoffwechselung von Wirkstoffen im Körper (ist jetzt eine Überlegung, kein von mir als Tatsache hingestellter Einwurf).
Und zuletzt sind auch bei Säugern prophylaktische medikamentengaben nicht unumstritten. Neben regelmäßigen Entwurmungen kommen dann auch Prophylaxe gegen Läuse, Flöhe, Milben und Zecken hinzu, meist als Spotons. Aber auch hier wird unterschieden, wieviel Freigang ein Tier hat. Bei einem Stubentiger wird eher auf Zeckenschutz verzichtet als bei einem Freigänger (was auch wieder im Kontrast zu deiner Vermutung steht).
Ist halt immer ein Abwägen von Risiken.