johnnymoped

Hallo Forum,
nach längerem mitlesen im Forum bin ich nun aktives Mitglied und hab auch gleich mal ein Anliegen.
Ich habe seit 2 Monaten 6 Metallpanzerwelse. 5 von ihnen leben und gedeihen prächtig. Einer ist jedoch seit Kauf deutlich kleiner und er hatte von Anfang an verkümmerte Barteln. Heute ist mir aufgefallen, dass er etwas abgeschlagen auf Aquariengegenständen ruht und häufiger Luft schnappt. Außerdem habe ich eine offene Stelle vorm Kiemendeckel entdeckt, die aber weder entzündet noch verpilzt ist. Was könnte das sein und wie könnte man es behandeln? Kiemenwürmer schließe ich aus, da die Kiemen nicht gerötet sind und auch sonst keine Besonderheiten aufweisen. Größere Larven wie beispielsweise Libellenlarven sind definitiv nicht im Aquarium. Der Fischbesatz (s.u.) kann dem kleinen auch nicht schaden. Bei dem Bodengrund handelt es sich um gut gerundeten Kies mit einer Korngröße von 3-4 mm. Ein Sandbereich wird bald noch installiert. Ein Foto konnte ich im Moment noch nicht machen, da er sich versteckt, versuche ich aber noch nachzureichen.

- Beckengröße: 120 l

- Besatz: ca. 40 Endler Guppies, 6 Amanogarnelen, 6 Metallpanzerwelse, 1 blauer Antennenwels

- Wasserwerte bestimmt mit EasyTest 6in1:
- Nitrat: <10 mg/l
- Nitrit: 0 mg/l
- Gesamthärte 14°d
- Carbonathärte 6 °d
- pH 7,2
- Chlorid zwischen 0 und 0,8 mg/l (eher 0, Farbumschlag schlecht zu erkennen)

- wie oft und wie viel Wasser wird gewechselt
WW alle 14 Tage 30-50 %

-Temperatur 24 °C

- Bepflanzung: Anubias nana, Wasserpest, Schwarzwurzelfarn, Mooskugel

- Filter: Hamburger Mattenfilter

zusätzliche Information: Dem Becken werden Seemandelbaumblätter und Erlenzapfen zugesetzt, zusätzlich befinden sich im Becken zwei große Moorkienwurzeln

Vielen Dank schonmal für's lesen. Hoffe jemand kann mir helfen.

ghhe

Hallo,

könntest du uns ein Bild nachreichen?

johnnymoped

Ja, klar. Gestern habe ich ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen (weil dann auch die Beleuchtung nach Zeitplan aus war), probiere es aber heute nach Feierabend noch einmal! Beste Grüße,
Bob

johnnymoped

So, habe es nun geschafft den Kerl aufs Bild zu bekommen. Die Fotos sind alle HiIso-Ausschnittsvergrößerungen also bitte ich die Qualität zu entschuldigen. Besser wird's leider am Abend nicht.
Noch zum aktuellen Stand: ihm geht's wohl scheinbar besser. Er frisst normal mit und "rüsselt" heute auch wieder mehr durchs Aquarium. Verändert habe ich nichts, ich würde die Heilung aber gerne unterstützen. Was denkt ihr denn dazu? Die Kiemenwürmer lassen mich irgendwie doch nicht los. Gibt es auch kleinere Arten die nicht "heraushängen"? Wie könnte ich das herausfinden (hab ihn schon einmal gefischt und mir die Kiemen angeschaut, da sah alles normal aus)? Was gibt es als Kur ohne meine Malaiischen Turmdeckelschnecken und meine Garnelen zu gefährden?
Vielen dank schon einmal im Voraus!

LG,
Bob

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Sonnentänzerin

Hallo Bob, herzlich willkommen

Und Du hast noch mehr Tiere im Becken, die keinerlei Auffälligkeiten zeigen.

Eine Behandlung mit einem Wurmmittel ist ein sehr schwerer Eingriff für das gesamte Becken. Da stirbt alles, von Filterbakterien bis vielen Schneckenarten, denn es muss recht hoch dosiert werden, und wenn sich das Becken gerade zu erholen beginnt, nach einigen Wochen wiederholt werden.

Da es keine wirklichen Anhaltspunkte für Kiemenwürmer gibt - es fehlen typische Zeichen wie Scheuern, umherschiessen, und es nur EIN Tier betrifft, das von Anfang an schwächer war, würde ich persönlich
das Wasser um 80% ablassen.
Dann den Fisch herausfangen. Mit wenig Wasser geht es leichter,
und außerdem schützt der große Wasserwechsel dem Restbesatz.

Das klingt jetzt vielleicht hart, und bitte nicht falsch verstehen, aber ich würde nicht das ganze aufeinander abgestimmte System Aquarium opfern für einen Nachzügler.

Den kranken Fisch würde ich in einen Eimer mit Belüftung und Versteckmöglichkeit setzen und mit frischem Lebendfutter füttern.
Dunkel und erhöht, sodass Du täglich einen sehr großen, schonenden Wasserwechsel per Schlauch durchführen kannst, ohne das Tier zu stressen.
Keimarmes, frisches Wasser ist die beste Kur. Und Du entfernst den Wels vom Bodengrund und gibst ihm eine völlig saubere, neue Umgebung.

Für mich hört sich das weniger nach Kiemenwürmern als nach Bakterien an, auf die Stellen könnte sich noch ein Pilz gesetzt haben.
Parasiten haben Fische oft, je besser ihr Allgemeinzustand und je besser die Wasserqualität, desto weniger beeinträchtigt sie das.

Gruß Sonne

K-town

Hallo,

um die Wundheilung etwas zu unterstützen und scheuern etwas zu unterdrücken könntest du Kamillentee aber nur der 2. Aufguss mit in den Quarantäneeimer geben. Dosiert wird dann 1l Kamillentee auf 100 l Wasser. Also etwa 90ml auf einen 10l Eimer.

johnnymoped

So, ich möchte mich nun noch einmal bei allen bedanken, die so tolle Ideen hatten und mir geholfen haben. Ich habe den Cory im Becken ohne weitere Kur belassen. Der Fisch hat sich nach einiger Zeit wieder einigermaßen erholt - seine "Wange" ist aber nicht mehr nachgewachsen und er hatte leider immer ein bisschen Probleme beim Fressen. Im November haben wir dann das gesamte Becken auf Sand umgestellt. Seitdem kam es zu keiner weiteren Verletzung an einem unserer Corys. Es lag wohl vielleicht wirklich am Kies, obwohl dieser durchweg abgerundet war. Noch nie zuvor hatte sich ein Cory darauf verletzt...
Im Endeffekt ist der betroffene Wels dann leider doch kurz vor dem Jahreswechsel ohne vorherige Anzeichen verstorben, vielleicht lag es an der verschlechterten Nahrungsaufnahmesituation - wirklich abgemagert sah er aber nicht aus.

Ich möchte an dieser Stelle jedem Panzer- und Schwielenwelshalter noch einmal zusätzlich zu den Fachbüchern und Forenbeiträgen ans Herz legen: Stellt auf Sand um! Die Tiere zeigen ein viel aktiveres und natürlicheres Verhalten und man könnte denken, dass sie mit mehr "Spaß" durchs Becken rüsseln. Seit dem Einsatz von Sand sind unsere Corys nun auch ca. aller 2 Wochen (bei Zugabe von leicht kälterem Wasser beim Teilwasserwechsel) am laichen und einige Tiere bekommen wir entweder im Rucksackbecken oder Einhängenetz unter Einsatz von dekapsulierten Artemiaeiern groß.